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[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.

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aber doch durch diese Reue allein, das ge-
schehene Böse, vor dem heiligen Gott nicht
gut gemacht werden kann: So werdet ihr
die, in unserm Heilande Jesu Christo, euch
angebotne Gnade herzlich annehmen, und
euch dankbar freuen, daß es Gott gefallen,
in Jesu Namen, die Versöhnung der bereu-
eten Sünden zu stiften. Ihr werdet in
Seinem Namen, eure Knie beugen, d. i.
beten, und glauben, daß, nach Seinem
Worte, welches Er mit Seinem Tod und
Auferstehung versiegelt hat, ihr nicht mehr
der Sünde Knechte seyn müßet, sondern in
Ihm, Gerechtigkeit und Stärke habt, der
Sünde zu widerstehen. Weil ihr auch den
wahren Werth des vrrgänglichen Lebens,
und der irrdischen Güter, aus der Bibel
habt kennen lernen, so werdet ihr euch nicht
mit Unzufriedenheit plagen, sondern in der
Wahrheit empfinden: daß, wer nach Gottes
Gnade zuerst trachtet, zugleich in andern
Dingen weise werde, und sich in den meisten Fäl-
len, nicht ganz hülf- oder rathlos befinde.

Da aber euer Beruf in der Welt, sehr
arbeitsam ist, und zu fürchten stünde, daß es
euch an Zeit fehlen mögte, die Erkenntniße, so ihr
in der Jugend gelernt habt, fortzusetzen:
So ist von Gott der Sonntag zum Ruhetag,

so

aber doch durch dieſe Reue allein, das ge-
ſchehene Boͤſe, vor dem heiligen Gott nicht
gut gemacht werden kann: So werdet ihr
die, in unſerm Heilande Jeſu Chriſto, euch
angebotne Gnade herzlich annehmen, und
euch dankbar freuen, daß es Gott gefallen,
in Jeſu Namen, die Verſoͤhnung der bereu-
eten Suͤnden zu ſtiften. Ihr werdet in
Seinem Namen, eure Knie beugen, d. i.
beten, und glauben, daß, nach Seinem
Worte, welches Er mit Seinem Tod und
Auferſtehung verſiegelt hat, ihr nicht mehr
der Suͤnde Knechte ſeyn muͤßet, ſondern in
Ihm, Gerechtigkeit und Staͤrke habt, der
Suͤnde zu widerſtehen. Weil ihr auch den
wahren Werth des vrrgaͤnglichen Lebens,
und der irrdiſchen Guͤter, aus der Bibel
habt kennen lernen, ſo werdet ihr euch nicht
mit Unzufriedenheit plagen, ſondern in der
Wahrheit empfinden: daß, wer nach Gottes
Gnade zuerſt trachtet, zugleich in andern
Dingen weiſe werde, und ſich in den meiſten Faͤl-
len, nicht ganz huͤlf- oder rathlos befinde.

Da aber euer Beruf in der Welt, ſehr
arbeitſam iſt, und zu fuͤrchten ſtuͤnde, daß es
euch an Zeit fehlen moͤgte, die Erkenntniße, ſo ihr
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So iſt von Gott der Sonntag zum Ruhetag,

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[59/0081] aber doch durch dieſe Reue allein, das ge- ſchehene Boͤſe, vor dem heiligen Gott nicht gut gemacht werden kann: So werdet ihr die, in unſerm Heilande Jeſu Chriſto, euch angebotne Gnade herzlich annehmen, und euch dankbar freuen, daß es Gott gefallen, in Jeſu Namen, die Verſoͤhnung der bereu- eten Suͤnden zu ſtiften. Ihr werdet in Seinem Namen, eure Knie beugen, d. i. beten, und glauben, daß, nach Seinem Worte, welches Er mit Seinem Tod und Auferſtehung verſiegelt hat, ihr nicht mehr der Suͤnde Knechte ſeyn muͤßet, ſondern in Ihm, Gerechtigkeit und Staͤrke habt, der Suͤnde zu widerſtehen. Weil ihr auch den wahren Werth des vrrgaͤnglichen Lebens, und der irrdiſchen Guͤter, aus der Bibel habt kennen lernen, ſo werdet ihr euch nicht mit Unzufriedenheit plagen, ſondern in der Wahrheit empfinden: daß, wer nach Gottes Gnade zuerſt trachtet, zugleich in andern Dingen weiſe werde, und ſich in den meiſten Faͤl- len, nicht ganz huͤlf- oder rathlos befinde. Da aber euer Beruf in der Welt, ſehr arbeitſam iſt, und zu fuͤrchten ſtuͤnde, daß es euch an Zeit fehlen moͤgte, die Erkenntniße, ſo ihr in der Jugend gelernt habt, fortzuſetzen: So iſt von Gott der Sonntag zum Ruhetag, ſo

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Zitationshilfe: [Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/81>, abgerufen am 03.05.2024.