Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912.Die der Gesellschaft für diese Linien bewilligten kilometrischen Garantien waren weniger vorteilhaft als die der früheren Konzession. Der Staat garantierte 5000 Fr. für das km bis zu einer Einnahme von 8800 Fr. für das km. Überschreitet die Einnahme 8800 Fr., so wird die Beihilfe um ebensoviel herabgesetzt. Im Jahre 1898 wurde die Garantie von 5000 Fr. auf 6750 Fr. erhöht. Die Linie Eskicheir-Konia mit Zweiglinie nach Kutahia ist am 29. Juli 1896 vollständig dem Betrieb übergeben worden. Im Jahre 1898 kam zu dem bestehenden Netz eine kleine, 9 km lange Zweiglinie, die die Station Ada-Bazar (der Linie Ismid-Angora) mit der Stadt gleichen Namens verbindet. Diese genießt keine kilometrische Garantie. Das Anlagekapital der A. beträgt: 113.565 Aktien zu 500 Fr. I. und II. Serie und 6435 Aktien zu 500 Fr. III. Serie, außerdem 2 Serien von je 80 Mill. Fr., d. h. zusammen 160 Mill. Fr. Obligationen, die ursprünglich zu 5% zu verzinsen waren, deren Zinsen im Jahre 1910 auf 41/2% herabgesetzt sind. Für das Aktienkapital ist in den letzten Jahren eine Dividende von 5%, in früheren Jahren eine solche von 6% bezahlt worden. ![]() Die Hauptlinie sowohl als auch die Zweiglinien sind eingleisig und normalspurig gebaut. Die Hauptbetriebsergebnisse der Jahre 1898 bis 1909 sind in nachstehender Tabelle ersichtlich gemacht. Dieses Eisenbahnnetz, dessen Fortsetzung nach Mesopotamien im Bau begriffen ist (s. Bagdadbahn), hat die Wohlfahrt des Landes ungemein gefördert, insbesondere hat sich der Anbau, der Betrieb der Landwirtschaft außerordentlich erweitert und verbessert, zum Teil mit Unterstützung der Deutschen Bank, die neue und bessere Geräte für den Ackerbau nach Kleinasien geschickt und für die Unterweisung der Bevölkerung gesorgt hat. Die Ernten wechseln allerdings stark unter dem Einfluß des Klimas und sind infolgedessen die Haupteinnahmen der Bahn aus dem Getreideverkehr schwankende. Aber im ganzen zeigte sich ein Die der Gesellschaft für diese Linien bewilligten kilometrischen Garantien waren weniger vorteilhaft als die der früheren Konzession. Der Staat garantierte 5000 Fr. für das km bis zu einer Einnahme von 8800 Fr. für das km. Überschreitet die Einnahme 8800 Fr., so wird die Beihilfe um ebensoviel herabgesetzt. Im Jahre 1898 wurde die Garantie von 5000 Fr. auf 6750 Fr. erhöht. Die Linie Eskicheir-Konia mit Zweiglinie nach Kutahia ist am 29. Juli 1896 vollständig dem Betrieb übergeben worden. Im Jahre 1898 kam zu dem bestehenden Netz eine kleine, 9 km lange Zweiglinie, die die Station Ada-Bazar (der Linie Ismid-Angora) mit der Stadt gleichen Namens verbindet. Diese genießt keine kilometrische Garantie. Das Anlagekapital der A. beträgt: 113.565 Aktien zu 500 Fr. I. und II. Serie und 6435 Aktien zu 500 Fr. III. Serie, außerdem 2 Serien von je 80 Mill. Fr., d. h. zusammen 160 Mill. Fr. Obligationen, die ursprünglich zu 5% zu verzinsen waren, deren Zinsen im Jahre 1910 auf 41/2% herabgesetzt sind. Für das Aktienkapital ist in den letzten Jahren eine Dividende von 5%, in früheren Jahren eine solche von 6% bezahlt worden. ![]() Die Hauptlinie sowohl als auch die Zweiglinien sind eingleisig und normalspurig gebaut. Die Hauptbetriebsergebnisse der Jahre 1898 bis 1909 sind in nachstehender Tabelle ersichtlich gemacht. Dieses Eisenbahnnetz, dessen Fortsetzung nach Mesopotamien im Bau begriffen ist (s. Bagdadbahn), hat die Wohlfahrt des Landes ungemein gefördert, insbesondere hat sich der Anbau, der Betrieb der Landwirtschaft außerordentlich erweitert und verbessert, zum Teil mit Unterstützung der Deutschen Bank, die neue und bessere Geräte für den Ackerbau nach Kleinasien geschickt und für die Unterweisung der Bevölkerung gesorgt hat. 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Im Jahre 1898 kam zu dem bestehenden Netz eine kleine, 9 km lange Zweiglinie, die die Station Ada-Bazar (der Linie Ismid-Angora) mit der Stadt gleichen Namens verbindet. Diese genießt keine kilometrische Garantie.
Das Anlagekapital der A. beträgt: 113.565 Aktien zu 500 Fr. I. und II. Serie und 6435 Aktien zu 500 Fr. III. Serie, außerdem 2 Serien von je 80 Mill. Fr., d. h. zusammen 160 Mill. Fr. Obligationen, die ursprünglich zu 5% zu verzinsen waren, deren Zinsen im Jahre 1910 auf 41/2% herabgesetzt sind. Für das Aktienkapital ist in den letzten Jahren eine Dividende von 5%, in früheren Jahren eine solche von 6% bezahlt worden.
Die Hauptlinie sowohl als auch die Zweiglinien sind eingleisig und normalspurig gebaut.
Die Hauptbetriebsergebnisse der Jahre 1898 bis 1909 sind in nachstehender Tabelle ersichtlich gemacht.
Dieses Eisenbahnnetz, dessen Fortsetzung nach Mesopotamien im Bau begriffen ist (s. Bagdadbahn), hat die Wohlfahrt des Landes ungemein gefördert, insbesondere hat sich der Anbau, der Betrieb der Landwirtschaft außerordentlich erweitert und verbessert, zum Teil mit Unterstützung der Deutschen Bank, die neue und bessere Geräte für den Ackerbau nach Kleinasien geschickt und für die Unterweisung der Bevölkerung gesorgt hat. Die Ernten wechseln allerdings stark unter dem Einfluß des Klimas und sind infolgedessen die Haupteinnahmen der Bahn aus dem Getreideverkehr schwankende. Aber im ganzen zeigte sich ein
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen01_1912/164>, abgerufen am 16.02.2025. |