Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912.Die Technischen Vereinbarungen des VDEV. schreiben vor: "Unter der Feuerbüchse muß sich ein dicht schließender, mit Klappen versehener Ä. befinden. Mindestens eine der Klappen muß vom Führerstand aus gestellt werden können. Es müssen Einrichtungen vorhanden sein, die bei geöffneten Klappen das Herausfallen von glühender Kohle aus dem A. möglichst verhüten." Abb. 153 zeigt den A. einer Schnellzugslokomotive der österr. Staatsbahnen. Er ist aus drei Stücken zusammengesetzt und wird durch am Rahmen befestigte Kloben gehalten. Die vordere Klappe wird durch einen Zug rechts, die hintere durch einen Zug links vom Führerstande aus betätigt. ![]() Abb. 154. In Abb. 154 ist der A. mit der Aschkastenspritzvorrichtung dargestellt, wie derselbe bei einer großen Zahl von älteren Personenzugslokomotiven (mit unter der Feuerbox liegender Hinterachse) der österr. Staatsbahnen angeordnet ist. Rihosek. Aschkastenspritzvorrichtung (drenching or spraying apparatus for ash pan; appareil d'injection d'eau dans le cendrier; apparecchio d'iniezione d'acqua) dient dazu, um glühende Kohlenteilchen, die sich im Aschkasten ansammeln, ablöschen zu können. Im Aschkasten befindet sich ein mit vielen Bohrungen versehenes Rohr r (s. Abb. 154 bei Art. Aschkasten), das bei älteren Lokomotiven mit der vom Tender kommenden Wasserleitung unter Zwischenschaltung eines Hahnes verbunden ist. Bei neueren Lokomotiven steht dieses Rohr mit einem der zwei Injektoren (Dampfstrahlpumpen) in Verbindung, von wo aus nach Öffnung eines Hahnes das Wasser in das Aschkastenspritzrohr gedrückt wird. Asien, der größte Erdteil, ist reich an großen, aber nur zum Teil schiffbaren und für den Verkehr benutzbaren Strömen. Im Innern sind mehrere große Seen, die ebenfalls für den Verkehr nur eine geringe Bedeutung haben. Der Verkehr mit den übrigen Weltteilen wird hauptsächlich vermittelt durch die großen Dampferlinien, hauptsächlich deutsche, englische und französische, neuerdings auch japanische und russische. Mit Eisenbahnen ist A. von allen Erdteilen verhältnismäßig am schwächsten ausgestattet. Es liegt das zum Teil an der Bodengestaltung, die im Innern sehr gebirgig ist, teils an den klimatischen, den politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen. Die politischen Verhältnisse haben insbesondere in China bis vor wenigen Jahren dem Eisenbahnbau hindernd im Wege gestanden. Auch jetzt erfolgt noch der Ausbau des Eisenbahnnetzes im größten Umfang durch die europäischen Staaten, die in A. eigenen Kolonialbesitz haben (Rußland, England, die Niederlande, Frankreich, Portugal, Amerika [Philippinen] und Deutschland) und auch mit Hilfe fremden Geldes. Erst in den letzten Jahren wurde - mit unter dem Einfluß des Chinesisch-Japanischen und des Russisch-Japanischen Krieges - mit dem Eisenbahnbau, besonders in China, in Russisch-Asien, in Japan einschl. Korea, schneller vorwärts gegangen. Das Eisenbahnnetz A. hatte zu Anfang des Jahres 1910 einen Umfang von 99.436 km, Die Technischen Vereinbarungen des VDEV. schreiben vor: „Unter der Feuerbüchse muß sich ein dicht schließender, mit Klappen versehener Ä. befinden. Mindestens eine der Klappen muß vom Führerstand aus gestellt werden können. Es müssen Einrichtungen vorhanden sein, die bei geöffneten Klappen das Herausfallen von glühender Kohle aus dem A. möglichst verhüten.“ Abb. 153 zeigt den A. einer Schnellzugslokomotive der österr. Staatsbahnen. Er ist aus drei Stücken zusammengesetzt und wird durch am Rahmen befestigte Kloben gehalten. Die vordere Klappe wird durch einen Zug rechts, die hintere durch einen Zug links vom Führerstande aus betätigt. ![]() Abb. 154. In Abb. 154 ist der A. mit der Aschkastenspritzvorrichtung dargestellt, wie derselbe bei einer großen Zahl von älteren Personenzugslokomotiven (mit unter der Feuerbox liegender Hinterachse) der österr. Staatsbahnen angeordnet ist. Rihošek. Aschkastenspritzvorrichtung (drenching or spraying apparatus for ash pan; appareil d'injection d'eau dans le cendrier; apparecchio d'iniezione d'acqua) dient dazu, um glühende Kohlenteilchen, die sich im Aschkasten ansammeln, ablöschen zu können. Im Aschkasten befindet sich ein mit vielen Bohrungen versehenes Rohr r (s. Abb. 154 bei Art. Aschkasten), das bei älteren Lokomotiven mit der vom Tender kommenden Wasserleitung unter Zwischenschaltung eines Hahnes verbunden ist. Bei neueren Lokomotiven steht dieses Rohr mit einem der zwei Injektoren (Dampfstrahlpumpen) in Verbindung, von wo aus nach Öffnung eines Hahnes das Wasser in das Aschkastenspritzrohr gedrückt wird. Asien, der größte Erdteil, ist reich an großen, aber nur zum Teil schiffbaren und für den Verkehr benutzbaren Strömen. Im Innern sind mehrere große Seen, die ebenfalls für den Verkehr nur eine geringe Bedeutung haben. Der Verkehr mit den übrigen Weltteilen wird hauptsächlich vermittelt durch die großen Dampferlinien, hauptsächlich deutsche, englische und französische, neuerdings auch japanische und russische. Mit Eisenbahnen ist A. von allen Erdteilen verhältnismäßig am schwächsten ausgestattet. Es liegt das zum Teil an der Bodengestaltung, die im Innern sehr gebirgig ist, teils an den klimatischen, den politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen. Die politischen Verhältnisse haben insbesondere in China bis vor wenigen Jahren dem Eisenbahnbau hindernd im Wege gestanden. Auch jetzt erfolgt noch der Ausbau des Eisenbahnnetzes im größten Umfang durch die europäischen Staaten, die in A. eigenen Kolonialbesitz haben (Rußland, England, die Niederlande, Frankreich, Portugal, Amerika [Philippinen] und Deutschland) und auch mit Hilfe fremden Geldes. Erst in den letzten Jahren wurde – mit unter dem Einfluß des Chinesisch-Japanischen und des Russisch-Japanischen Krieges – mit dem Eisenbahnbau, besonders in China, in Russisch-Asien, in Japan einschl. Korea, schneller vorwärts gegangen. Das Eisenbahnnetz A. hatte zu Anfang des Jahres 1910 einen Umfang von 99.436 km, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0287" n="277"/> </p><lb/> <p>Die Technischen Vereinbarungen des VDEV. schreiben vor:</p><lb/> <p>„Unter der Feuerbüchse muß sich ein dicht schließender, mit Klappen versehener Ä. befinden. 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Die Technischen Vereinbarungen des VDEV. schreiben vor:
„Unter der Feuerbüchse muß sich ein dicht schließender, mit Klappen versehener Ä. befinden. Mindestens eine der Klappen muß vom Führerstand aus gestellt werden können.
Es müssen Einrichtungen vorhanden sein, die bei geöffneten Klappen das Herausfallen von glühender Kohle aus dem A. möglichst verhüten.“
Abb. 153 zeigt den A. einer Schnellzugslokomotive der österr. Staatsbahnen. Er ist aus drei Stücken zusammengesetzt und wird durch am Rahmen befestigte Kloben gehalten. Die vordere Klappe wird durch einen Zug rechts, die hintere durch einen Zug links vom Führerstande aus betätigt.
[Abbildung Abb. 154.
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In Abb. 154 ist der A. mit der Aschkastenspritzvorrichtung dargestellt, wie derselbe bei einer großen Zahl von älteren Personenzugslokomotiven (mit unter der Feuerbox liegender Hinterachse) der österr. Staatsbahnen angeordnet ist.
Rihošek.
Aschkastenspritzvorrichtung (drenching or spraying apparatus for ash pan; appareil d'injection d'eau dans le cendrier; apparecchio d'iniezione d'acqua) dient dazu, um glühende Kohlenteilchen, die sich im Aschkasten ansammeln, ablöschen zu können. Im Aschkasten befindet sich ein mit vielen Bohrungen versehenes Rohr r (s. Abb. 154 bei Art. Aschkasten), das bei älteren Lokomotiven mit der vom Tender kommenden Wasserleitung unter Zwischenschaltung eines Hahnes verbunden ist. Bei neueren Lokomotiven steht dieses Rohr mit einem der zwei Injektoren (Dampfstrahlpumpen) in Verbindung, von wo aus nach Öffnung eines Hahnes das Wasser in das Aschkastenspritzrohr gedrückt wird.
Asien, der größte Erdteil, ist reich an großen, aber nur zum Teil schiffbaren und für den Verkehr benutzbaren Strömen. Im Innern sind mehrere große Seen, die ebenfalls für den Verkehr nur eine geringe Bedeutung haben. Der Verkehr mit den übrigen Weltteilen wird hauptsächlich vermittelt durch die großen Dampferlinien, hauptsächlich deutsche, englische und französische, neuerdings auch japanische und russische.
Mit Eisenbahnen ist A. von allen Erdteilen verhältnismäßig am schwächsten ausgestattet. Es liegt das zum Teil an der Bodengestaltung, die im Innern sehr gebirgig ist, teils an den klimatischen, den politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen. Die politischen Verhältnisse haben insbesondere in China bis vor wenigen Jahren dem Eisenbahnbau hindernd im Wege gestanden. Auch jetzt erfolgt noch der Ausbau des Eisenbahnnetzes im größten Umfang durch die europäischen Staaten, die in A. eigenen Kolonialbesitz haben (Rußland, England, die Niederlande, Frankreich, Portugal, Amerika [Philippinen] und Deutschland) und auch mit Hilfe fremden Geldes. Erst in den letzten Jahren wurde – mit unter dem Einfluß des Chinesisch-Japanischen und des Russisch-Japanischen Krieges – mit dem Eisenbahnbau, besonders in China, in Russisch-Asien, in Japan einschl. Korea, schneller vorwärts gegangen.
Das Eisenbahnnetz A. hatte zu Anfang des Jahres 1910 einen Umfang von 99.436 km,
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, Wien, 1912, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen01_1912/287>, abgerufen am 16.07.2024. |