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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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Vereinigungen ist das "Syndicat national des travailleurs des Chemins de fer de France et des Colonies", gegründet 1890, mit über 60.000 Mitgliedern. Diese Vereinigung umfaßt revolutionäre, radikale und gemäßigtere Gruppen. Die revolutionären Elemente bildeten 1912 die "Federation nationale des transports par voie ferree". Außerdem sind zu nennen: die "Federation generale des groupements des mecaniciens et chauffeurs des Chemins de fer de France et des Colonies", gegründet 1906, die etwa 13.000 Mitglieder zählt, ferner das "Syndicat professionnel des employes des chemins de fer", gegründet 1884, mit etwa 14.000 Mitgliedern und die; "Association professionnelle des agents des trains", gegründet 1908, mit 7800 Mitgliedern.

Überdies besteht bei den französischen Eisenbahnen eine Reihe von Wohltätigkeitsvereinen (Societes mutuelles), von denen als die bedeutendsten zu nennen sind: 1. Die im Jahre 1880 gegründete "Association fraternelle des employes et ouvriers des Chemins de fer francais". Gegenwärtige Mitgliederzahl etwa 54.000. Der Zweck des Vereines besteht in der Gewährung von Krankengeldern, Pensionen, Lebensversicherungen, außerordentlichen Unterstützungen, Studiengeldern, Entbindungskosten, Darlehen u. s. w. und in der Beschaffung billiger Wohnungen für die Vereinsmitglieder. Für den letzten Zweck allein ist bereits eine Summe von nahezu 5,000.000 Fr. investiert worden; 2. Das "Orphelinat des Chemins de fer francais", gegründet 1891, Mitgliederzahl 57.800. Aufgabe dieses Vereines ist für den Lebensunterhalt von Waisen, für ihre Erziehung und Beschaffung einer Lebensstelle zu sorgen. 3. Die "Protection mutuelle des employes et ouvriers de Chemins de fer", gegründet 1883, Mitgliederzahl 42.200, mit ähnlichen Zwecken wie der unter 1 genannte Verein.

Nebst diesen Vereinen bestehen noch solche, die nur Bedienstete einzelner Bahngesellschaften umfassen.

XI. In Italien wurde im Jahre 1890 der erste große allgemeine Eisenbahnerverband in Genua gegründet, der den Namen "Fascio Ferroviario" annahm. Infolge der geringen Erfolge lösten sich einzelne Gruppen los.

Aus dem "Fascio Ferroviario" entstand die "Unione dei Ferrovieri Italiani" (Vereinigung der italienischen Eisenbahner) mit rein sozialistischem Programm, die später den Namen "Lega dei Ferrovieri Italiani" annahm. Die Lega wurde 1898 wegen ihrer Haltung während des Streiks aufgelöst.

Bald nach Beendigung des Streiks lebte jedoch der Verband wieder auf und bildete die Grundlage für einen neuen Eisenbahnerverband, der sich im Jahre 1899 unter dem Namen "Riscatto Ferroviario" bildete.

Im Laufe der Zeit teilte sich der Riscatto in einzelne Gruppen. Die Lokomotivführer, Heizer und Werkstättenarbeiter schlössen sich zu der "Federazione dei sindicati ferroviari" zusammen.

Von den zurzeit bestehenden Vereinigungen ist die bedeutendste das "Sindicato dei ferrovieri italiani" mit 80,000 Mitgliedern, dem alle Klassen der Beamten bis herab zum Stationsvorstand II. Klasse angehören. Der Sitz dieses Vereins, der auch politische und sozialistische Interessen verfolgt, wurde im Jahr 1908 von Rom nach Mailand verlegt. Die "Unione degli impiegati ferroviari" mit dem Sitz in Turin, umfaßt das Bureaupersonal und hat die Wahrung der Standesinteressen, den Rechtschutz, die Verbesserung der Bezüge und der Dienstverhältnisse im allgemeinen zum Zweck. Als Vereine mit wirtschaftlichen Zielen seien angeführt: die "Societa macchinisti e fuochisti" und die Vereinigung "Assicurazione, previdenza e mutuo soccorso fra il personale delle strade ferrate italiane".

XII. In den Niederlanden bestehen 4 größere Vereine, die sich die Förderung der materiellen Interessen der Bediensteten zum Ziele setzen und außerdem noch eine Anzahl von Vereinen für einzelne Kategorien von Bediensteten, so z. B. der Verein der Eisenbahnsekretäre, der Verein der Lokomotivführer u. s. w.

Unter den allgemeinen Vereinen ist vor allem zu nennen: Der niederländische Verein von Eisenbahn- und Kleinbahnpersonal (Nederlandsche vereeniging van spoor- en tramwegpersoneel), gegründet 1886 unter dem Namen "Niederländischer Verein von Eisenbahnbeamten" (Nederlandsche vereeniging van spoorwegambtenaren). Zweck dieses Vereins ist die Verbesserung der sozialen Lage der Mitglieder. Anfangs war der Verein frei von konfessionellen und politischen Interessen, gegenwärtig steht er jedoch auf sozialdemokratischer Grundlage. Vor dem großen Eisenbahnerausstand im April 1903 betrug die Mitgliederzahl 6000; jetzt 2700. Der Sitz des Vereins ist in Utrecht, wird jedoch demnächst nach Amsterdam verlegt werden. Vereinsblatt ist "Das Organ" (Het Orgaan).

Der Ordnungsbund des Personals der holländischen Eisenbahngesellschaft (Bond van orde van personeel, in dienst der hollandsche yzeren spoorweg maatschappy), wurde infolge des Eisenbahnerausstandes 1903 gegründet. Sein Zweck besteht in der Förderung der Interessen der einzelnen Mitglieder im Einvernehmen mit der Direktion. Der Bund beschäftigt sich auch mit Angelegenheiten allgemeiner Natur, insoweit dem Interesse des Eisenbahnpersonals dadurch gedient werden kann. Das Hauptbestreben des Vereins geht aber dahin, daß sich die Verwaltung unter allen Umständen auf die treue Mitwirkung des Personals verlassen könne. Der Bund gibt eine Zeitschrift "Das Flugrad" (Het Vliegend Wiel) heraus.

Das niederländische römisch-katholische Sekretariat von Eisenbahn- und Kleinbahnpersonal "St. Raphael" (Nederlandsch roomsch-katholick secretariaat van spoor- en tramwegpersoneel "St. Raphael" ) wurde ebenfalls 1903 nach dem Ausstande gegründet, mit gleichen Zwecken wie der vorgenannte Ordnungsbund. Das Hauptziel geht dahin, das römisch-katholische Personal dem Einflüsse der Sozialdemokratie zu entziehen. Mitgliederzahl 3000. Der Verein veröffentlicht halbmonatlich eine Zeitschrift "Das rechte Gleis" (Het Rechte Spoor).

Vereinigungen ist das „Syndicat national des travailleurs des Chemins de fer de France et des Colonies“, gegründet 1890, mit über 60.000 Mitgliedern. Diese Vereinigung umfaßt revolutionäre, radikale und gemäßigtere Gruppen. Die revolutionären Elemente bildeten 1912 die „Fédération nationale des transports par voie ferrée“. Außerdem sind zu nennen: die „Fédération générale des groupements des mécaniciens et chauffeurs des Chemins de fer de France et des Colonies“, gegründet 1906, die etwa 13.000 Mitglieder zählt, ferner das „Syndicat professionnel des employés des chemins de fer“, gegründet 1884, mit etwa 14.000 Mitgliedern und die; „Association professionnelle des agents des trains“, gegründet 1908, mit 7800 Mitgliedern.

Überdies besteht bei den französischen Eisenbahnen eine Reihe von Wohltätigkeitsvereinen (Sociétés mutuelles), von denen als die bedeutendsten zu nennen sind: 1. Die im Jahre 1880 gegründete „Association fraternelle des employés et ouvriers des Chemins de fer français“. Gegenwärtige Mitgliederzahl etwa 54.000. Der Zweck des Vereines besteht in der Gewährung von Krankengeldern, Pensionen, Lebensversicherungen, außerordentlichen Unterstützungen, Studiengeldern, Entbindungskosten, Darlehen u. s. w. und in der Beschaffung billiger Wohnungen für die Vereinsmitglieder. Für den letzten Zweck allein ist bereits eine Summe von nahezu 5,000.000 Fr. investiert worden; 2. Das „Orphelinat des Chemins de fer français“, gegründet 1891, Mitgliederzahl 57.800. Aufgabe dieses Vereines ist für den Lebensunterhalt von Waisen, für ihre Erziehung und Beschaffung einer Lebensstelle zu sorgen. 3. Die „Protection mutuelle des employés et ouvriers de Chemins de fer“, gegründet 1883, Mitgliederzahl 42.200, mit ähnlichen Zwecken wie der unter 1 genannte Verein.

Nebst diesen Vereinen bestehen noch solche, die nur Bedienstete einzelner Bahngesellschaften umfassen.

XI. In Italien wurde im Jahre 1890 der erste große allgemeine Eisenbahnerverband in Genua gegründet, der den Namen „Fascio Ferroviario“ annahm. Infolge der geringen Erfolge lösten sich einzelne Gruppen los.

Aus dem „Fascio Ferroviario“ entstand die „Unione dei Ferrovieri Italiani“ (Vereinigung der italienischen Eisenbahner) mit rein sozialistischem Programm, die später den Namen „Lega dei Ferrovieri Italiani“ annahm. Die Lega wurde 1898 wegen ihrer Haltung während des Streiks aufgelöst.

Bald nach Beendigung des Streiks lebte jedoch der Verband wieder auf und bildete die Grundlage für einen neuen Eisenbahnerverband, der sich im Jahre 1899 unter dem Namen „Riscatto Ferroviario“ bildete.

Im Laufe der Zeit teilte sich der Riscatto in einzelne Gruppen. Die Lokomotivführer, Heizer und Werkstättenarbeiter schlössen sich zu der „Federazione dei sindicati ferroviari“ zusammen.

Von den zurzeit bestehenden Vereinigungen ist die bedeutendste das „Sindicato dei ferrovieri italiani“ mit 80,000 Mitgliedern, dem alle Klassen der Beamten bis herab zum Stationsvorstand II. Klasse angehören. Der Sitz dieses Vereins, der auch politische und sozialistische Interessen verfolgt, wurde im Jahr 1908 von Rom nach Mailand verlegt. Die „Unione degli impiegati ferroviari“ mit dem Sitz in Turin, umfaßt das Bureaupersonal und hat die Wahrung der Standesinteressen, den Rechtschutz, die Verbesserung der Bezüge und der Dienstverhältnisse im allgemeinen zum Zweck. Als Vereine mit wirtschaftlichen Zielen seien angeführt: die „Società macchinisti e fuochisti“ und die Vereinigung „Assicurazione, previdenza e mutuo soccorso fra il personale delle strade ferrate italiane“.

XII. In den Niederlanden bestehen 4 größere Vereine, die sich die Förderung der materiellen Interessen der Bediensteten zum Ziele setzen und außerdem noch eine Anzahl von Vereinen für einzelne Kategorien von Bediensteten, so z. B. der Verein der Eisenbahnsekretäre, der Verein der Lokomotivführer u. s. w.

Unter den allgemeinen Vereinen ist vor allem zu nennen: Der niederländische Verein von Eisenbahn- und Kleinbahnpersonal (Nederlandsche vereeniging van spoor- en tramwegpersoneel), gegründet 1886 unter dem Namen „Niederländischer Verein von Eisenbahnbeamten“ (Nederlandsche vereeniging van spoorwegambtenaren). Zweck dieses Vereins ist die Verbesserung der sozialen Lage der Mitglieder. Anfangs war der Verein frei von konfessionellen und politischen Interessen, gegenwärtig steht er jedoch auf sozialdemokratischer Grundlage. Vor dem großen Eisenbahnerausstand im April 1903 betrug die Mitgliederzahl 6000; jetzt 2700. Der Sitz des Vereins ist in Utrecht, wird jedoch demnächst nach Amsterdam verlegt werden. Vereinsblatt ist „Das Organ“ (Het Orgaan).

Der Ordnungsbund des Personals der holländischen Eisenbahngesellschaft (Bond van orde van personeel, in dienst der hollandsche yzeren spoorweg maatschappy), wurde infolge des Eisenbahnerausstandes 1903 gegründet. Sein Zweck besteht in der Förderung der Interessen der einzelnen Mitglieder im Einvernehmen mit der Direktion. Der Bund beschäftigt sich auch mit Angelegenheiten allgemeiner Natur, insoweit dem Interesse des Eisenbahnpersonals dadurch gedient werden kann. Das Hauptbestreben des Vereins geht aber dahin, daß sich die Verwaltung unter allen Umständen auf die treue Mitwirkung des Personals verlassen könne. Der Bund gibt eine Zeitschrift „Das Flugrad“ (Het Vliegend Wiel) heraus.

Das niederländische römisch-katholische Sekretariat von Eisenbahn- und Kleinbahnpersonal „St. Raphael“ (Nederlandsch roomsch-katholick secretariaat van spoor- en tramwegpersoneel „St. Raphael“ ) wurde ebenfalls 1903 nach dem Ausstande gegründet, mit gleichen Zwecken wie der vorgenannte Ordnungsbund. Das Hauptziel geht dahin, das römisch-katholische Personal dem Einflüsse der Sozialdemokratie zu entziehen. Mitgliederzahl 3000. Der Verein veröffentlicht halbmonatlich eine Zeitschrift „Das rechte Gleis“ (Het Rechte Spoor).

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[94/0103] Vereinigungen ist das „Syndicat national des travailleurs des Chemins de fer de France et des Colonies“, gegründet 1890, mit über 60.000 Mitgliedern. Diese Vereinigung umfaßt revolutionäre, radikale und gemäßigtere Gruppen. Die revolutionären Elemente bildeten 1912 die „Fédération nationale des transports par voie ferrée“. Außerdem sind zu nennen: die „Fédération générale des groupements des mécaniciens et chauffeurs des Chemins de fer de France et des Colonies“, gegründet 1906, die etwa 13.000 Mitglieder zählt, ferner das „Syndicat professionnel des employés des chemins de fer“, gegründet 1884, mit etwa 14.000 Mitgliedern und die; „Association professionnelle des agents des trains“, gegründet 1908, mit 7800 Mitgliedern. Überdies besteht bei den französischen Eisenbahnen eine Reihe von Wohltätigkeitsvereinen (Sociétés mutuelles), von denen als die bedeutendsten zu nennen sind: 1. Die im Jahre 1880 gegründete „Association fraternelle des employés et ouvriers des Chemins de fer français“. Gegenwärtige Mitgliederzahl etwa 54.000. Der Zweck des Vereines besteht in der Gewährung von Krankengeldern, Pensionen, Lebensversicherungen, außerordentlichen Unterstützungen, Studiengeldern, Entbindungskosten, Darlehen u. s. w. und in der Beschaffung billiger Wohnungen für die Vereinsmitglieder. Für den letzten Zweck allein ist bereits eine Summe von nahezu 5,000.000 Fr. investiert worden; 2. Das „Orphelinat des Chemins de fer français“, gegründet 1891, Mitgliederzahl 57.800. Aufgabe dieses Vereines ist für den Lebensunterhalt von Waisen, für ihre Erziehung und Beschaffung einer Lebensstelle zu sorgen. 3. Die „Protection mutuelle des employés et ouvriers de Chemins de fer“, gegründet 1883, Mitgliederzahl 42.200, mit ähnlichen Zwecken wie der unter 1 genannte Verein. Nebst diesen Vereinen bestehen noch solche, die nur Bedienstete einzelner Bahngesellschaften umfassen. XI. In Italien wurde im Jahre 1890 der erste große allgemeine Eisenbahnerverband in Genua gegründet, der den Namen „Fascio Ferroviario“ annahm. Infolge der geringen Erfolge lösten sich einzelne Gruppen los. Aus dem „Fascio Ferroviario“ entstand die „Unione dei Ferrovieri Italiani“ (Vereinigung der italienischen Eisenbahner) mit rein sozialistischem Programm, die später den Namen „Lega dei Ferrovieri Italiani“ annahm. Die Lega wurde 1898 wegen ihrer Haltung während des Streiks aufgelöst. Bald nach Beendigung des Streiks lebte jedoch der Verband wieder auf und bildete die Grundlage für einen neuen Eisenbahnerverband, der sich im Jahre 1899 unter dem Namen „Riscatto Ferroviario“ bildete. Im Laufe der Zeit teilte sich der Riscatto in einzelne Gruppen. Die Lokomotivführer, Heizer und Werkstättenarbeiter schlössen sich zu der „Federazione dei sindicati ferroviari“ zusammen. Von den zurzeit bestehenden Vereinigungen ist die bedeutendste das „Sindicato dei ferrovieri italiani“ mit 80,000 Mitgliedern, dem alle Klassen der Beamten bis herab zum Stationsvorstand II. Klasse angehören. Der Sitz dieses Vereins, der auch politische und sozialistische Interessen verfolgt, wurde im Jahr 1908 von Rom nach Mailand verlegt. Die „Unione degli impiegati ferroviari“ mit dem Sitz in Turin, umfaßt das Bureaupersonal und hat die Wahrung der Standesinteressen, den Rechtschutz, die Verbesserung der Bezüge und der Dienstverhältnisse im allgemeinen zum Zweck. Als Vereine mit wirtschaftlichen Zielen seien angeführt: die „Società macchinisti e fuochisti“ und die Vereinigung „Assicurazione, previdenza e mutuo soccorso fra il personale delle strade ferrate italiane“. XII. In den Niederlanden bestehen 4 größere Vereine, die sich die Förderung der materiellen Interessen der Bediensteten zum Ziele setzen und außerdem noch eine Anzahl von Vereinen für einzelne Kategorien von Bediensteten, so z. B. der Verein der Eisenbahnsekretäre, der Verein der Lokomotivführer u. s. w. Unter den allgemeinen Vereinen ist vor allem zu nennen: Der niederländische Verein von Eisenbahn- und Kleinbahnpersonal (Nederlandsche vereeniging van spoor- en tramwegpersoneel), gegründet 1886 unter dem Namen „Niederländischer Verein von Eisenbahnbeamten“ (Nederlandsche vereeniging van spoorwegambtenaren). Zweck dieses Vereins ist die Verbesserung der sozialen Lage der Mitglieder. Anfangs war der Verein frei von konfessionellen und politischen Interessen, gegenwärtig steht er jedoch auf sozialdemokratischer Grundlage. Vor dem großen Eisenbahnerausstand im April 1903 betrug die Mitgliederzahl 6000; jetzt 2700. Der Sitz des Vereins ist in Utrecht, wird jedoch demnächst nach Amsterdam verlegt werden. Vereinsblatt ist „Das Organ“ (Het Orgaan). Der Ordnungsbund des Personals der holländischen Eisenbahngesellschaft (Bond van orde van personeel, in dienst der hollandsche yzeren spoorweg maatschappy), wurde infolge des Eisenbahnerausstandes 1903 gegründet. Sein Zweck besteht in der Förderung der Interessen der einzelnen Mitglieder im Einvernehmen mit der Direktion. Der Bund beschäftigt sich auch mit Angelegenheiten allgemeiner Natur, insoweit dem Interesse des Eisenbahnpersonals dadurch gedient werden kann. Das Hauptbestreben des Vereins geht aber dahin, daß sich die Verwaltung unter allen Umständen auf die treue Mitwirkung des Personals verlassen könne. Der Bund gibt eine Zeitschrift „Das Flugrad“ (Het Vliegend Wiel) heraus. Das niederländische römisch-katholische Sekretariat von Eisenbahn- und Kleinbahnpersonal „St. Raphael“ (Nederlandsch roomsch-katholick secretariaat van spoor- en tramwegpersoneel „St. Raphael“ ) wurde ebenfalls 1903 nach dem Ausstande gegründet, mit gleichen Zwecken wie der vorgenannte Ordnungsbund. Das Hauptziel geht dahin, das römisch-katholische Personal dem Einflüsse der Sozialdemokratie zu entziehen. Mitgliederzahl 3000. Der Verein veröffentlicht halbmonatlich eine Zeitschrift „Das rechte Gleis“ (Het Rechte Spoor).

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/103>, abgerufen am 22.12.2024.