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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912.

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Abb. 63. Längsschnitt der Beatenbergbahn.

Abb. 64. Lageplan der Beatenbergbahn.
von 4000 Volt Anfangsspannung wird von dem 12 km entfernten, am Novellaflusse gelegenen Elektrizitätswerke geliefert und in der oberen Station auf Gleichstrom von 650 Volt Spannung umgeformt. Die Fahrzeit auf der Seilbahn beträgt 26 Minuten. Hin- und Rückfahrt kosten 4·70 M. = 5·55 K in 2., und 3 M. = 3·54 K in 3. Klasse. Die Kosten der Seilbahn betrugen 765.000 M. = 902·700 K, die genannte Zufahrtslinie kostete noch 340.000 M. = 401·200 K.

Virglbahn. Hat die größte Neigung mit 700%0, die bisher für B. angewendet wurde. Sie ist 342 m lang und führt von Bozen auf den Virgl. Tab. VII. Ansicht der eingleisigen Bahn mit Ausweiche in der Mitte gibt Abb. 69. Der erste Teil der Bahn mit 178·83 m wagrechter Länge steigt mit 660%0, der zweite wagrecht 109·4 m lange Teil mit 700%0 an. Der Gefällsbruch ist mit einem Halbmesser von 1200 m ausgerundet. Die erstiegene Höhe beträgt 196 m. Die etwa 6·5 t schweren Wagen können 36 Fahrgäste aufnehmen. Jeder Wagen ist mit 3 Bremszangen versehen, wovon 2 selbsttätig wirken. Der Antrieb erfolgt auf der oberen Station durch eine Drehstrommaschine von 50 P. S. und 540 Volt Stromspannung. Das Windewerk ist mit einer selbsttätigen und mit einer Handbackenbremse versehen. Die größte Fahrgeschwindigkeit beträgt 1·5 m/Sek., die Fahrzeit 4 Minuten. Hin- und Rückfahrt kosten - Bullet68 M. = - Bullet81 K. Die Baukosten betrugen einschließlich des Wirtschaftsgebäudes 425.000 M. = 501·500 K.

Heidelberger Bergbahnen. Die erste, schon im Jahre 1890 eröffnete, mit Wasserübergewicht betriebene 3schienige Seilbahn mit eingelegten Zahnstangen von Heidelberg nach Molkenkur wurde für elektrischen Betrieb umgebaut, als die zweite Seilbahn von Molkenkur auf den Königstuhl ausgeführt wurde. Den Längsschnitt der 1022 m langen Bahn Molkenkur-Königstuhl zeigt Abb. 70; sie ist eingleisig mit Ausweiche in der Mitte mit 410%0 Größtsteigung ausgeführt. Die 7 t schweren Wagen können 50 Personen fassen und sind mit Zangenbremsen, die die Schienenköpfe umfassen, versehen, wovon die eine von Hand bedient wird, während die anderen selbsttätig wirken. Zahnstangen sind hierbei überflüssig. Die auf dem Königstuhl angeordnete Seilscheibe wird elektrisch angetrieben, wozu der Gleichstrom von 520 Volt Spannung vom städtischen Kraftwerk geliefert wird. Das Windewerk ist ebenfalls mit Hand- und selbsttätiger Bremse versehen.

Für längere B. auf zunehmend stärker steigendem Gelände kann es zweckmäßig sein, die Bahn in mehrere Abschnitte zu teilen und, je nach den Steigungsverhältnissen, für die einzelnen Abschnitte Reibungsbahnen, Zahnbahnen oder Seilbahnen zu bauen.

So besteht z. B. die Vesuvbahn (s. auch Tab. V) aus einer 5·85 km langen Reibungsbahn mit 80%0 Größtneigung, aus einer 1·65 km langen Zahnbahn mit 250%0 Größtneigung und einer 810 m langen Seilbahn mit 630%0 Größtneigung; der Höhenunterschied vom Beginn der Reibungsbahn bis ans Ende der Seilbahn beträgt 1084 m.

Nach dem Entwurfe (Strub) wird die Säntisbahn, von Appenzell ausgehend, auf 7284 m Länge


Abb. 65. Beatenbergbahn.



Abb. 63. Längsschnitt der Beatenbergbahn.

Abb. 64. Lageplan der Beatenbergbahn.
von 4000 Volt Anfangsspannung wird von dem 12 km entfernten, am Novellaflusse gelegenen Elektrizitätswerke geliefert und in der oberen Station auf Gleichstrom von 650 Volt Spannung umgeformt. Die Fahrzeit auf der Seilbahn beträgt 26 Minuten. Hin- und Rückfahrt kosten 4·70 M. = 5·55 K in 2., und 3 M. = 3·54 K in 3. Klasse. Die Kosten der Seilbahn betrugen 765.000 M. = 902·700 K, die genannte Zufahrtslinie kostete noch 340.000 M. = 401·200 K.

Virglbahn. Hat die größte Neigung mit 700‰, die bisher für B. angewendet wurde. Sie ist 342 m lang und führt von Bozen auf den Virgl. Tab. VII. Ansicht der eingleisigen Bahn mit Ausweiche in der Mitte gibt Abb. 69. Der erste Teil der Bahn mit 178·83 m wagrechter Länge steigt mit 660‰, der zweite wagrecht 109·4 m lange Teil mit 700 an. Der Gefällsbruch ist mit einem Halbmesser von 1200 m ausgerundet. Die erstiegene Höhe beträgt 196 m. Die etwa 6·5 t schweren Wagen können 36 Fahrgäste aufnehmen. Jeder Wagen ist mit 3 Bremszangen versehen, wovon 2 selbsttätig wirken. Der Antrieb erfolgt auf der oberen Station durch eine Drehstrommaschine von 50 P. S. und 540 Volt Stromspannung. Das Windewerk ist mit einer selbsttätigen und mit einer Handbackenbremse versehen. Die größte Fahrgeschwindigkeit beträgt 1·5 m/Sek., die Fahrzeit 4 Minuten. Hin- und Rückfahrt kosten – ∙68 M. = – ∙81 K. Die Baukosten betrugen einschließlich des Wirtschaftsgebäudes 425.000 M. = 501·500 K.

Heidelberger Bergbahnen. Die erste, schon im Jahre 1890 eröffnete, mit Wasserübergewicht betriebene 3schienige Seilbahn mit eingelegten Zahnstangen von Heidelberg nach Molkenkur wurde für elektrischen Betrieb umgebaut, als die zweite Seilbahn von Molkenkur auf den Königstuhl ausgeführt wurde. Den Längsschnitt der 1022 m langen Bahn Molkenkur-Königstuhl zeigt Abb. 70; sie ist eingleisig mit Ausweiche in der Mitte mit 410 Größtsteigung ausgeführt. Die 7 t schweren Wagen können 50 Personen fassen und sind mit Zangenbremsen, die die Schienenköpfe umfassen, versehen, wovon die eine von Hand bedient wird, während die anderen selbsttätig wirken. Zahnstangen sind hierbei überflüssig. Die auf dem Königstuhl angeordnete Seilscheibe wird elektrisch angetrieben, wozu der Gleichstrom von 520 Volt Spannung vom städtischen Kraftwerk geliefert wird. Das Windewerk ist ebenfalls mit Hand- und selbsttätiger Bremse versehen.

Für längere B. auf zunehmend stärker steigendem Gelände kann es zweckmäßig sein, die Bahn in mehrere Abschnitte zu teilen und, je nach den Steigungsverhältnissen, für die einzelnen Abschnitte Reibungsbahnen, Zahnbahnen oder Seilbahnen zu bauen.

So besteht z. B. die Vesuvbahn (s. auch Tab. V) aus einer 5·85 km langen Reibungsbahn mit 80 Größtneigung, aus einer 1·65 km langen Zahnbahn mit 250 Größtneigung und einer 810 m langen Seilbahn mit 630 Größtneigung; der Höhenunterschied vom Beginn der Reibungsbahn bis ans Ende der Seilbahn beträgt 1084 m.

Nach dem Entwurfe (Strub) wird die Säntisbahn, von Appenzell ausgehend, auf 7284 m Länge


Abb. 65. Beatenbergbahn.

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[219/0229] [Abbildung Abb. 63. Längsschnitt der Beatenbergbahn. ] [Abbildung Abb. 64. Lageplan der Beatenbergbahn. ] von 4000 Volt Anfangsspannung wird von dem 12 km entfernten, am Novellaflusse gelegenen Elektrizitätswerke geliefert und in der oberen Station auf Gleichstrom von 650 Volt Spannung umgeformt. Die Fahrzeit auf der Seilbahn beträgt 26 Minuten. Hin- und Rückfahrt kosten 4·70 M. = 5·55 K in 2., und 3 M. = 3·54 K in 3. Klasse. Die Kosten der Seilbahn betrugen 765.000 M. = 902·700 K, die genannte Zufahrtslinie kostete noch 340.000 M. = 401·200 K. Virglbahn. Hat die größte Neigung mit 700‰, die bisher für B. angewendet wurde. Sie ist 342 m lang und führt von Bozen auf den Virgl. Tab. VII. Ansicht der eingleisigen Bahn mit Ausweiche in der Mitte gibt Abb. 69. Der erste Teil der Bahn mit 178·83 m wagrechter Länge steigt mit 660‰, der zweite wagrecht 109·4 m lange Teil mit 700‰ an. Der Gefällsbruch ist mit einem Halbmesser von 1200 m ausgerundet. Die erstiegene Höhe beträgt 196 m. Die etwa 6·5 t schweren Wagen können 36 Fahrgäste aufnehmen. Jeder Wagen ist mit 3 Bremszangen versehen, wovon 2 selbsttätig wirken. Der Antrieb erfolgt auf der oberen Station durch eine Drehstrommaschine von 50 P. S. und 540 Volt Stromspannung. Das Windewerk ist mit einer selbsttätigen und mit einer Handbackenbremse versehen. Die größte Fahrgeschwindigkeit beträgt 1·5 m/Sek., die Fahrzeit 4 Minuten. Hin- und Rückfahrt kosten – ∙68 M. = – ∙81 K. Die Baukosten betrugen einschließlich des Wirtschaftsgebäudes 425.000 M. = 501·500 K. Heidelberger Bergbahnen. Die erste, schon im Jahre 1890 eröffnete, mit Wasserübergewicht betriebene 3schienige Seilbahn mit eingelegten Zahnstangen von Heidelberg nach Molkenkur wurde für elektrischen Betrieb umgebaut, als die zweite Seilbahn von Molkenkur auf den Königstuhl ausgeführt wurde. Den Längsschnitt der 1022 m langen Bahn Molkenkur-Königstuhl zeigt Abb. 70; sie ist eingleisig mit Ausweiche in der Mitte mit 410‰ Größtsteigung ausgeführt. Die 7 t schweren Wagen können 50 Personen fassen und sind mit Zangenbremsen, die die Schienenköpfe umfassen, versehen, wovon die eine von Hand bedient wird, während die anderen selbsttätig wirken. Zahnstangen sind hierbei überflüssig. Die auf dem Königstuhl angeordnete Seilscheibe wird elektrisch angetrieben, wozu der Gleichstrom von 520 Volt Spannung vom städtischen Kraftwerk geliefert wird. Das Windewerk ist ebenfalls mit Hand- und selbsttätiger Bremse versehen. Für längere B. auf zunehmend stärker steigendem Gelände kann es zweckmäßig sein, die Bahn in mehrere Abschnitte zu teilen und, je nach den Steigungsverhältnissen, für die einzelnen Abschnitte Reibungsbahnen, Zahnbahnen oder Seilbahnen zu bauen. So besteht z. B. die Vesuvbahn (s. auch Tab. V) aus einer 5·85 km langen Reibungsbahn mit 80‰ Größtneigung, aus einer 1·65 km langen Zahnbahn mit 250‰ Größtneigung und einer 810 m langen Seilbahn mit 630‰ Größtneigung; der Höhenunterschied vom Beginn der Reibungsbahn bis ans Ende der Seilbahn beträgt 1084 m. Nach dem Entwurfe (Strub) wird die Säntisbahn, von Appenzell ausgehend, auf 7284 m Länge [Abbildung Abb. 65. Beatenbergbahn. ]

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, Wien, 1912, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen02_1912/229>, abgerufen am 22.12.2024.