Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.Lagos nach Kano abgehen. Die Fahrzeit von Lagos bis She oder Minna (Anschluß von Baro) soll 30 Stunden betragen. Welche von beiden Verkehrslinien, die Eisenbahn Lagos-Kano oder die Nigerstrecke Forcados-Baro mit der Eisenbahnstrecke Baro-Kano, künftig die Hauptfrachtlinie werden wird, läßt sich noch nicht übersehen. Die Betriebsergebnisse des bisher vollendeten Teils der Bahn Lagos-Ilorin stellen sich, wie folgt:
Verfrachtet wurden in t:
Zur Erschließung und Ausbeutung der reichen Zinnerzlager von Bautschi hat die Regierung den Bau einer schmalspurigen Kleinbahn (0·76 m Spur) von Saria oder Rigachikun an der Bahn Baro-Kano in südöstlicher Richtung über Leri nach Naraguta, etwa 160 km, beschlossen und zu diesem Zwecke den Betrag 200.000 L (rund 25.000 M./km) bewilligt. Mit dem Bahnbau ist im Februar 1911 begonnen worden. Der Abbau der Zinnerze von Bautschi hat bereits erheblichen Umfang angenommen. Baltzer. Britisch-Zentralafrika. Hier kommt vor allem die Schire-Hochlandbahn in Betracht. Im Jahre 1899 wurde in Blantyre von englischen Interessenten eine Eisenbahnverbindung zwischen dem Nyassa-See und dem Schire- und Sambesi-Fluß angeregt; daraufhin erhielt im Jahre 1901 die Schire-Hochland-Eisenbahngesellschaft die Konzession zum Bau einer Eisenbahn von Port Herald, dem in der südlichsten Spitze des Protektorats gelegenen Hafen am Schire, über Chiromo und Blantyre nach Fort Johnston am Südende des Nyassa-Sees. Am 1. September 1904 wurde die Strecke Port Herald-Chiromo, 48 km lang, in Kapspur erbaut, dem Verkehr übergeben. Zwischen Chiromo und Blantyre besteht ein Höhenunterschied von mehr als 900 m, dessen Überwindung erhebliche Schwierigkeiten verursachte. Die Herstellung der Fortsetzung von Chiromo über Blantyre bis zum Nyassa-See wurde von der British Central Africa Company übernommen. Die 192 km lange Bahn zwischen Port Herald und Blantyre ist nach Herstellung einer 34 m langen Brücke über den Schire bei Chiromo seit dem 23. Januar 1909 vollendet und im Betriebe. Die Bahn hat während der letzten trockenen Jahre wesentliche Dienste geleistet. Ohne ihre Mitwirkung hätte die reiche Baumwoll-, Tabak- und Kaffee-Ernte kaum aus dem Lande herausgebracht werden können, da der Zustand des unteren Schire-Flusses die Verschiffungen über Port Herald hinaus tatsächlich unmöglich macht. Der Dampferbetrieb auf dem Schire und Sambesi, der bei Chinde in den Indischen Ozean mündet, liegt in der Hand folgender drei Gesellschaften: der African Lakes Corporation Limited, der African International Flotilla and Transport Company und der British Central Africa Company. Infolge der Wasserstandsverhältnisse des Schire-Flusses ist bei trockenen Zeiten Port Herald nicht mit dem Dampfer zu erreichen und anderseits ist die Strecke von Fort Johnston bis Mimbi auch nur etwa 3 Monate im Jahr, wenn die Regenzeit normal ist, für Dampfer befahrbar. Auch scheint die Barre an der Mündung des Sambesi bei Chinde wegen ihrer fortdauernden Veränderungen immer schwieriger für die Schiffahrt zu werden. Die englische Gesellschaft hofft, daß die Bahn südlich am Nyassa-See vorbei, in westlicher Richtung nach Fort Jameson in Rhodesia weiter gebaut wird. Sie würde dann auch der Erschließung der Kupfer- und Bleigruben des Katangabezirkes im Süden des Kongostaats und im Bezirk der Tanganjika Conzessions Limited in Kasanshi im Flußgebiet des Kafue in Nordost-Rhodesia, und in Kambove (Katanga) dienen können (s. Katangabezirk und Belgisch-Kongo). Eine Bahn vom Schire nach Quelimane, die vom Hafen Quelimane, nordöstlich von Chinde, durch Mosambik nach Port Herald und Chiromo gehen und durch die die Bahn von Port Herald zum Nyassa die kürzeste Verbindung mit der Küste erhalten würde, scheint neuerdings aufgegeben zu sein, seitdem von englischen Kolonialfreunden ein Anschluß der Schire-Hochlandbahn durch eine Bahn von Port Herald in südlicher Richtung an den Sambesi und mit Überbrückung Lagos nach Kano abgehen. Die Fahrzeit von Lagos bis She oder Minna (Anschluß von Baro) soll 30 Stunden betragen. Welche von beiden Verkehrslinien, die Eisenbahn Lagos-Kano oder die Nigerstrecke Forcados-Baro mit der Eisenbahnstrecke Baro-Kano, künftig die Hauptfrachtlinie werden wird, läßt sich noch nicht übersehen. Die Betriebsergebnisse des bisher vollendeten Teils der Bahn Lagos-Ilorin stellen sich, wie folgt:
Verfrachtet wurden in t:
Zur Erschließung und Ausbeutung der reichen Zinnerzlager von Bautschi hat die Regierung den Bau einer schmalspurigen Kleinbahn (0·76 m Spur) von Saria oder Rigachikun an der Bahn Baro-Kano in südöstlicher Richtung über Leri nach Naraguta, etwa 160 km, beschlossen und zu diesem Zwecke den Betrag 200.000 ₤ (rund 25.000 M./km) bewilligt. Mit dem Bahnbau ist im Februar 1911 begonnen worden. Der Abbau der Zinnerze von Bautschi hat bereits erheblichen Umfang angenommen. Baltzer. Britisch-Zentralafrika. Hier kommt vor allem die Schire-Hochlandbahn in Betracht. Im Jahre 1899 wurde in Blantyre von englischen Interessenten eine Eisenbahnverbindung zwischen dem Nyassa-See und dem Schire- und Sambesi-Fluß angeregt; daraufhin erhielt im Jahre 1901 die Schire-Hochland-Eisenbahngesellschaft die Konzession zum Bau einer Eisenbahn von Port Herald, dem in der südlichsten Spitze des Protektorats gelegenen Hafen am Schire, über Chiromo und Blantyre nach Fort Johnston am Südende des Nyassa-Sees. Am 1. September 1904 wurde die Strecke Port Herald-Chiromo, 48 km lang, in Kapspur erbaut, dem Verkehr übergeben. Zwischen Chiromo und Blantyre besteht ein Höhenunterschied von mehr als 900 m, dessen Überwindung erhebliche Schwierigkeiten verursachte. Die Herstellung der Fortsetzung von Chiromo über Blantyre bis zum Nyassa-See wurde von der British Central Africa Company übernommen. Die 192 km lange Bahn zwischen Port Herald und Blantyre ist nach Herstellung einer 34 m langen Brücke über den Schire bei Chiromo seit dem 23. Januar 1909 vollendet und im Betriebe. Die Bahn hat während der letzten trockenen Jahre wesentliche Dienste geleistet. Ohne ihre Mitwirkung hätte die reiche Baumwoll-, Tabak- und Kaffee-Ernte kaum aus dem Lande herausgebracht werden können, da der Zustand des unteren Schire-Flusses die Verschiffungen über Port Herald hinaus tatsächlich unmöglich macht. Der Dampferbetrieb auf dem Schire und Sambesi, der bei Chinde in den Indischen Ozean mündet, liegt in der Hand folgender drei Gesellschaften: der African Lakes Corporation Limited, der African International Flotilla and Transport Company und der British Central Africa Company. Infolge der Wasserstandsverhältnisse des Schire-Flusses ist bei trockenen Zeiten Port Herald nicht mit dem Dampfer zu erreichen und anderseits ist die Strecke von Fort Johnston bis Mimbi auch nur etwa 3 Monate im Jahr, wenn die Regenzeit normal ist, für Dampfer befahrbar. Auch scheint die Barre an der Mündung des Sambesi bei Chinde wegen ihrer fortdauernden Veränderungen immer schwieriger für die Schiffahrt zu werden. Die englische Gesellschaft hofft, daß die Bahn südlich am Nyassa-See vorbei, in westlicher Richtung nach Fort Jameson in Rhodesia weiter gebaut wird. Sie würde dann auch der Erschließung der Kupfer- und Bleigruben des Katangabezirkes im Süden des Kongostaats und im Bezirk der Tanganjika Conzessions Limited in Kasanshi im Flußgebiet des Kafue in Nordost-Rhodesia, und in Kambove (Katanga) dienen können (s. Katangabezirk und Belgisch-Kongo). Eine Bahn vom Schire nach Quelimane, die vom Hafen Quelimane, nordöstlich von Chinde, durch Mosambik nach Port Herald und Chiromo gehen und durch die die Bahn von Port Herald zum Nyassa die kürzeste Verbindung mit der Küste erhalten würde, scheint neuerdings aufgegeben zu sein, seitdem von englischen Kolonialfreunden ein Anschluß der Schire-Hochlandbahn durch eine Bahn von Port Herald in südlicher Richtung an den Sambesi und mit Überbrückung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0109" n="97"/> Lagos nach Kano abgehen. 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Auch scheint die Barre an der Mündung des Sambesi bei Chinde wegen ihrer fortdauernden Veränderungen immer schwieriger für die Schiffahrt zu werden.</p><lb/> <p>Die englische Gesellschaft hofft, daß die Bahn südlich am Nyassa-See vorbei, in westlicher Richtung nach Fort Jameson in Rhodesia weiter gebaut wird. Sie würde dann auch der Erschließung der Kupfer- und Bleigruben des Katangabezirkes im Süden des Kongostaats und im Bezirk der Tanganjika Conzessions Limited in Kasanshi im Flußgebiet des Kafue in Nordost-Rhodesia, und in Kambove (Katanga) dienen können (s. <hi rendition="#g">Katangabezirk</hi> und <hi rendition="#g">Belgisch-Kongo</hi>).</p><lb/> <p>Eine <hi rendition="#g">Bahn vom Schire nach Quelimane</hi>, die vom Hafen <hi rendition="#g">Quelimane</hi>, nordöstlich von Chinde, durch Mosambik nach <hi rendition="#g">Port Herald</hi> und <hi rendition="#g">Chiromo</hi> gehen und durch die die Bahn von Port Herald zum Nyassa die kürzeste Verbindung mit der Küste erhalten würde, scheint neuerdings aufgegeben zu sein, seitdem von englischen Kolonialfreunden ein Anschluß der Schire-Hochlandbahn durch eine Bahn von Port Herald in südlicher Richtung an den Sambesi und mit Überbrückung </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [97/0109]
Lagos nach Kano abgehen. Die Fahrzeit von Lagos bis She oder Minna (Anschluß von Baro) soll 30 Stunden betragen.
Welche von beiden Verkehrslinien, die Eisenbahn Lagos-Kano oder die Nigerstrecke Forcados-Baro mit der Eisenbahnstrecke Baro-Kano, künftig die Hauptfrachtlinie werden wird, läßt sich noch nicht übersehen.
Die Betriebsergebnisse des bisher vollendeten Teils der Bahn Lagos-Ilorin stellen sich, wie folgt:
1907 1908 1909 1910
Länge in Meilen
(engl.) 188 246 307 307
Roheinnahme ₤ 139.747 146.382 203.558 253.604
Betriebsausgabe ₤ 74.435 103.425 131.820 157.868
Betriebsüberschuß ₤ 65.312 42.957 71.738 95.736
Verfrachtet wurden in t:
1908
Palmnüsse 27.347
Palmöl 2.085
Hölzer 1.799
Baumwolle 3.889
Flachs 927
Mais 7.970
Zur Erschließung und Ausbeutung der reichen Zinnerzlager von Bautschi hat die Regierung den Bau einer schmalspurigen Kleinbahn (0·76 m Spur) von Saria oder Rigachikun an der Bahn Baro-Kano in südöstlicher Richtung über Leri nach Naraguta, etwa 160 km, beschlossen und zu diesem Zwecke den Betrag 200.000 ₤ (rund 25.000 M./km) bewilligt. Mit dem Bahnbau ist im Februar 1911 begonnen worden. Der Abbau der Zinnerze von Bautschi hat bereits erheblichen Umfang angenommen.
Baltzer.
Britisch-Zentralafrika. Hier kommt vor allem die Schire-Hochlandbahn in Betracht. Im Jahre 1899 wurde in Blantyre von englischen Interessenten eine Eisenbahnverbindung zwischen dem Nyassa-See und dem Schire- und Sambesi-Fluß angeregt; daraufhin erhielt im Jahre 1901 die Schire-Hochland-Eisenbahngesellschaft die Konzession zum Bau einer Eisenbahn von Port Herald, dem in der südlichsten Spitze des Protektorats gelegenen Hafen am Schire, über Chiromo und Blantyre nach Fort Johnston am Südende des Nyassa-Sees. Am 1. September 1904 wurde die Strecke Port Herald-Chiromo, 48 km lang, in Kapspur erbaut, dem Verkehr übergeben. Zwischen Chiromo und Blantyre besteht ein Höhenunterschied von mehr als 900 m, dessen Überwindung erhebliche Schwierigkeiten verursachte. Die Herstellung der Fortsetzung von Chiromo über Blantyre bis zum Nyassa-See wurde von der British Central Africa Company übernommen.
Die 192 km lange Bahn zwischen Port Herald und Blantyre ist nach Herstellung einer 34 m langen Brücke über den Schire bei Chiromo seit dem 23. Januar 1909 vollendet und im Betriebe.
Die Bahn hat während der letzten trockenen Jahre wesentliche Dienste geleistet. Ohne ihre Mitwirkung hätte die reiche Baumwoll-, Tabak- und Kaffee-Ernte kaum aus dem Lande herausgebracht werden können, da der Zustand des unteren Schire-Flusses die Verschiffungen über Port Herald hinaus tatsächlich unmöglich macht.
Der Dampferbetrieb auf dem Schire und Sambesi, der bei Chinde in den Indischen Ozean mündet, liegt in der Hand folgender drei Gesellschaften: der African Lakes Corporation Limited, der African International Flotilla and Transport Company und der British Central Africa Company.
Infolge der Wasserstandsverhältnisse des Schire-Flusses ist bei trockenen Zeiten Port Herald nicht mit dem Dampfer zu erreichen und anderseits ist die Strecke von Fort Johnston bis Mimbi auch nur etwa 3 Monate im Jahr, wenn die Regenzeit normal ist, für Dampfer befahrbar. Auch scheint die Barre an der Mündung des Sambesi bei Chinde wegen ihrer fortdauernden Veränderungen immer schwieriger für die Schiffahrt zu werden.
Die englische Gesellschaft hofft, daß die Bahn südlich am Nyassa-See vorbei, in westlicher Richtung nach Fort Jameson in Rhodesia weiter gebaut wird. Sie würde dann auch der Erschließung der Kupfer- und Bleigruben des Katangabezirkes im Süden des Kongostaats und im Bezirk der Tanganjika Conzessions Limited in Kasanshi im Flußgebiet des Kafue in Nordost-Rhodesia, und in Kambove (Katanga) dienen können (s. Katangabezirk und Belgisch-Kongo).
Eine Bahn vom Schire nach Quelimane, die vom Hafen Quelimane, nordöstlich von Chinde, durch Mosambik nach Port Herald und Chiromo gehen und durch die die Bahn von Port Herald zum Nyassa die kürzeste Verbindung mit der Küste erhalten würde, scheint neuerdings aufgegeben zu sein, seitdem von englischen Kolonialfreunden ein Anschluß der Schire-Hochlandbahn durch eine Bahn von Port Herald in südlicher Richtung an den Sambesi und mit Überbrückung
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