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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.

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bestimmt werden. Von dem D. mit dem Querschnitt nach Abb. 367 kommt unter gewöhnlichen Verhältnissen das laufende m auf 170-190 M., mit dem Querschnitt nach Abb. 368 und 369, ausschließlich der künstlichen Gründung, also bis auf Pfahloberfläche auf etwa 180-200 M. zu stehen. Für die Mehrkosten der Stirnen wäre in generellen Überschlägen je 1 laufendes m D. zuzuschlagen.


Abb. 372.
Abb. 371.

D. D. aus Eisenbeton.

Als Ubergang zu den D. aus reinem Eisenbeton wären jene D. zu erwähnen, deren Decke aus einbetonierten Walzträgern gebildet ist und für die von den meisten Eisenbahnverwaltungen Normalblätter, sowohl für Haupt- und Nebenbahnen als auch für Straßenüberführungen ausgearbeitet worden sind. Ihrem Wesen nach besteht die Decke solcher D. aus ziemlich dicht nebeneinandergelagerten Walzträgern, die bei einigen Bahnverwaltungen für kleine Lichtweiten bis 1·5 m aus Altschienen, in den weitaus meisten Fällen jedoch aus -Profilträgern. Bei den größeren Lichtweiten, von rund 8·0 m an, werden diese Träger noch durch angenietete Gurtlamellen verstärkt. Der so gebildete Trägerrost wird dann bei kleineren Lichtweiten bis etwa 4 m voll ausbetoniert, während bei den größeren Lichtweiten die Untersicht des Betons in Form von kleinen, zwischen den einzelnen Walzträgern gespannten Segmenten ausgespart wird, um das Eigengewicht zu verringern. Die obere Fläche der so gebildeten Decke erhält wegen der Abwässerung ein beiderseitiges Gefälle von 10 bis 20%0 und wird stets mit einer Abdeckung, meist Asphaltfilz, versehen. Die Lagerung der Walzträger geschieht teils unmittelbar auf das Widerlager, in den weitaus meisten Fällen jedoch auf eigene Lagerplatten. Es ist ferner immer angezeigt, die einzelnen Walzträger in gewissen Abständen mittels Schrauben zu verhängen.

Die untere Fläche der Waltzträger bleibt in vielen Fällen sichtbar und muß dann zum Schutze gegen Rost mit einem doppelten Anstriche versehen werden. Bei D., deren Decke über Gleisen oder knapp über Gewässern liegt, werden auch die Unterflansche der Walzträger entweder ganz einbetoniert oder man befestigt in vielen Fällen am Unterflansch ein Gewebe von 3 mm starkem Eisendraht, um dem umhüllenden Beton besseren Halt zu geben und sein allfälliges Abbröckeln zu verhindern. Als Mischungsverhältnis des Betons wird ein solches von rund 1 : 6 angewendet. Was die Berechnung

bestimmt werden. Von dem D. mit dem Querschnitt nach Abb. 367 kommt unter gewöhnlichen Verhältnissen das laufende m auf 170–190 M., mit dem Querschnitt nach Abb. 368 und 369, ausschließlich der künstlichen Gründung, also bis auf Pfahloberfläche auf etwa 180–200 M. zu stehen. Für die Mehrkosten der Stirnen wäre in generellen Überschlägen je 1 laufendes m D. zuzuschlagen.


Abb. 372.
Abb. 371.

D. D. aus Eisenbeton.

Als Ubergang zu den D. aus reinem Eisenbeton wären jene D. zu erwähnen, deren Decke aus einbetonierten Walzträgern gebildet ist und für die von den meisten Eisenbahnverwaltungen Normalblätter, sowohl für Haupt- und Nebenbahnen als auch für Straßenüberführungen ausgearbeitet worden sind. Ihrem Wesen nach besteht die Decke solcher D. aus ziemlich dicht nebeneinandergelagerten Walzträgern, die bei einigen Bahnverwaltungen für kleine Lichtweiten bis 1·5 m aus Altschienen, in den weitaus meisten Fällen jedoch aus -Profilträgern. Bei den größeren Lichtweiten, von rund 8·0 m an, werden diese Träger noch durch angenietete Gurtlamellen verstärkt. Der so gebildete Trägerrost wird dann bei kleineren Lichtweiten bis etwa 4 m voll ausbetoniert, während bei den größeren Lichtweiten die Untersicht des Betons in Form von kleinen, zwischen den einzelnen Walzträgern gespannten Segmenten ausgespart wird, um das Eigengewicht zu verringern. Die obere Fläche der so gebildeten Decke erhält wegen der Abwässerung ein beiderseitiges Gefälle von 10 bis 20 und wird stets mit einer Abdeckung, meist Asphaltfilz, versehen. Die Lagerung der Walzträger geschieht teils unmittelbar auf das Widerlager, in den weitaus meisten Fällen jedoch auf eigene Lagerplatten. Es ist ferner immer angezeigt, die einzelnen Walzträger in gewissen Abständen mittels Schrauben zu verhängen.

Die untere Fläche der Waltzträger bleibt in vielen Fällen sichtbar und muß dann zum Schutze gegen Rost mit einem doppelten Anstriche versehen werden. Bei D., deren Decke über Gleisen oder knapp über Gewässern liegt, werden auch die Unterflansche der Walzträger entweder ganz einbetoniert oder man befestigt in vielen Fällen am Unterflansch ein Gewebe von 3 mm starkem Eisendraht, um dem umhüllenden Beton besseren Halt zu geben und sein allfälliges Abbröckeln zu verhindern. Als Mischungsverhältnis des Betons wird ein solches von rund 1 : 6 angewendet. Was die Berechnung

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[484/0502] bestimmt werden. Von dem D. mit dem Querschnitt nach Abb. 367 kommt unter gewöhnlichen Verhältnissen das laufende m auf 170–190 M., mit dem Querschnitt nach Abb. 368 und 369, ausschließlich der künstlichen Gründung, also bis auf Pfahloberfläche auf etwa 180–200 M. zu stehen. Für die Mehrkosten der Stirnen wäre in generellen Überschlägen je 1 laufendes m D. zuzuschlagen. [Abbildung Abb. 372. ] [Abbildung Abb. 371. ] D. D. aus Eisenbeton. Als Ubergang zu den D. aus reinem Eisenbeton wären jene D. zu erwähnen, deren Decke aus einbetonierten Walzträgern gebildet ist und für die von den meisten Eisenbahnverwaltungen Normalblätter, sowohl für Haupt- und Nebenbahnen als auch für Straßenüberführungen ausgearbeitet worden sind. Ihrem Wesen nach besteht die Decke solcher D. aus ziemlich dicht nebeneinandergelagerten Walzträgern, die bei einigen Bahnverwaltungen für kleine Lichtweiten bis 1·5 m aus Altschienen, in den weitaus meisten Fällen jedoch aus [Abbildung] -Profilträgern. Bei den größeren Lichtweiten, von rund 8·0 m an, werden diese Träger noch durch angenietete Gurtlamellen verstärkt. Der so gebildete Trägerrost wird dann bei kleineren Lichtweiten bis etwa 4 m voll ausbetoniert, während bei den größeren Lichtweiten die Untersicht des Betons in Form von kleinen, zwischen den einzelnen Walzträgern gespannten Segmenten ausgespart wird, um das Eigengewicht zu verringern. Die obere Fläche der so gebildeten Decke erhält wegen der Abwässerung ein beiderseitiges Gefälle von 10 bis 20‰ und wird stets mit einer Abdeckung, meist Asphaltfilz, versehen. Die Lagerung der Walzträger geschieht teils unmittelbar auf das Widerlager, in den weitaus meisten Fällen jedoch auf eigene Lagerplatten. Es ist ferner immer angezeigt, die einzelnen Walzträger in gewissen Abständen mittels Schrauben zu verhängen. Die untere Fläche der Waltzträger bleibt in vielen Fällen sichtbar und muß dann zum Schutze gegen Rost mit einem doppelten Anstriche versehen werden. Bei D., deren Decke über Gleisen oder knapp über Gewässern liegt, werden auch die Unterflansche der Walzträger entweder ganz einbetoniert oder man befestigt in vielen Fällen am Unterflansch ein Gewebe von 3 mm starkem Eisendraht, um dem umhüllenden Beton besseren Halt zu geben und sein allfälliges Abbröckeln zu verhindern. Als Mischungsverhältnis des Betons wird ein solches von rund 1 : 6 angewendet. Was die Berechnung

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen03_1912/502>, abgerufen am 21.11.2024.