Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 3. Berlin, Wien, 1912.(51·8 km), dann der 1871 konzessionierten, 1872 eröffneten Linie Ossegg (Abzweigung)-Wiesa-Komotau (34·3 km), ferner mehreren Verbindungsgleisen (Verbindungsgleis nächst Dux, Verbindungsbahn mit der österr.-ungar. Staatseisenbahngesellschaft in Bodenbach, Schleppbahn zum Elbe-Ufer in Bodenbach, Verbindungskurve nächst Ossegg). Mit Kundmachung des Handelsministeriums vom 25. Dezember 1891 wurde die staatliche Einlösung mit Wirksamkeit vom 1. Januar 1892 verfügt. Die Gesellschaft der D. besteht noch heute, jedoch nur mehr als Bergwerksunternehmen. Dynamometer (tension dynamometer; dynamometre de traction; dynamometro di trazione). D. zur Messung der von der Lokomotive Abb. 378. Abb. 379. D., die statt der Kuppelung eingehängt werden, bestehen gewöhnlich aus einer Gruppe von Schneckenfedern. Die durch die Zugkraft der Lokomotiven hervorgerufene Zusammendrückung der Federn wird durch einen Schreibstift auf einen Papierstreifen übertragen, der entweder durch ein Uhrwerk oder durch den Antrieb von einer Wagenachse aus vorgeschoben wird. Die Aufzeichnungen solcher einhängbarer D. sind erst nach Vollendung der Fahrt zugänglich. Zur Bestimmung der geleisteten Arbeit muß die nach der Zeit aufgenommene Schaulinie der Zugkraft nach dem zurückgelegten Weg umgezeichnet werden. Einhängbare D. sind in vielen Ausführungen in Verwendung. Die Grundform eines D. mit Schneckenfedern ist in Abb. 378 dargestellt. Die Vorrichtung wird mit den beiden Backen A im Auge des Zughakens des einen Fahrzeuges durch einen Bolzen befestigt, während der Bügel B im Zughaken des zweiten Fahrzeuges eingehängt wird. Die beiden Platten C drücken auf 4 Spiralfedern D. Die Zusammendrückung der Federn wird durch ein Schreibwerk auf einen Papierstreifen übertragen, der durch ein Uhrwerk bewegt wird. D., die in eigenen Meßwagen eingebaut sind, können kräftiger ausgebildet werden, wodurch es möglich ist, die Aufzeichnung der gemessenen Zugkraft vollkommener zu gestalten. Als D. für Meßwagen können neben Gruppen von Schnecken- und Blattfedern auch Meßdosen und Preßzylinder Verwendung finden. Bei der Verwendung von Blattfedern werden gewöhnlich nach Abb. 379 die einzelnen Federblätter nicht aufeinandergelegt, sondern mit einem Zwischenraum eingefügt, damit die Reibung zwischen den Federblättern nicht die Genauigkeit der Messung beeinflußt. Preßzylinder, bei denen die Messung der Zugkraft durch die Größe des Flüssigkeitsdruckes stattfindet, haben sich als nicht genügend genau erwiesen, da die Reibung der Kolbendichtungen eine erhebliche Größe erreichen kann. Der Maßstab für die Kraftmessung muß durch Eichung erfolgen. Diese wird gewöhnlich auf Zerreißmaschinen der Festigkeitslaboratorien vorgenommen. Die Aufzeichnung der Zugkraft erfolgt gewöhnlich auf Papierstreifen, die entweder von einem Uhrwerk fortlaufend mit der Zeit, oder durch ein Triebwerk abhängig von den Umdrehungen einer Wagenachse, also fortlaufend mit dem zurückgelegten Weg bewegt werden. Mitunter kann, je nach Bedarf, jede der beiden Bewegungsarten in Anwendung kommen. Die Aufzeichnungen in Abhängigkeit von der Zeit ermöglichen eine sehr genaue Beobachtung der wechselnden Zugkräfte, wie dies z. B. beim Anfahren, bei Bremsungen u. s. w. notwendig ist. Die Aufzeichnungen nach dem zurückgelegten Wege gestatten dagegen die Bestimmung der geleisteten Arbeit auf sehr einfache Weise, da die Fläche unter der Zugkraftschaulinie die geleistete Arbeit vorstellt. Häufig sind mit der Schreibvorrichtung Integratoren (51·8 km), dann der 1871 konzessionierten, 1872 eröffneten Linie Ossegg (Abzweigung)-Wiesa-Komotau (34·3 km), ferner mehreren Verbindungsgleisen (Verbindungsgleis nächst Dux, Verbindungsbahn mit der österr.-ungar. Staatseisenbahngesellschaft in Bodenbach, Schleppbahn zum Elbe-Ufer in Bodenbach, Verbindungskurve nächst Ossegg). Mit Kundmachung des Handelsministeriums vom 25. Dezember 1891 wurde die staatliche Einlösung mit Wirksamkeit vom 1. Januar 1892 verfügt. Die Gesellschaft der D. besteht noch heute, jedoch nur mehr als Bergwerksunternehmen. Dynamometer (tension dynamometer; dynamomètre de traction; dynamometro di trazione). D. zur Messung der von der Lokomotive Abb. 378. Abb. 379. D., die statt der Kuppelung eingehängt werden, bestehen gewöhnlich aus einer Gruppe von Schneckenfedern. Die durch die Zugkraft der Lokomotiven hervorgerufene Zusammendrückung der Federn wird durch einen Schreibstift auf einen Papierstreifen übertragen, der entweder durch ein Uhrwerk oder durch den Antrieb von einer Wagenachse aus vorgeschoben wird. Die Aufzeichnungen solcher einhängbarer D. sind erst nach Vollendung der Fahrt zugänglich. Zur Bestimmung der geleisteten Arbeit muß die nach der Zeit aufgenommene Schaulinie der Zugkraft nach dem zurückgelegten Weg umgezeichnet werden. Einhängbare D. sind in vielen Ausführungen in Verwendung. Die Grundform eines D. mit Schneckenfedern ist in Abb. 378 dargestellt. Die Vorrichtung wird mit den beiden Backen A im Auge des Zughakens des einen Fahrzeuges durch einen Bolzen befestigt, während der Bügel B im Zughaken des zweiten Fahrzeuges eingehängt wird. Die beiden Platten C drücken auf 4 Spiralfedern D. Die Zusammendrückung der Federn wird durch ein Schreibwerk auf einen Papierstreifen übertragen, der durch ein Uhrwerk bewegt wird. D., die in eigenen Meßwagen eingebaut sind, können kräftiger ausgebildet werden, wodurch es möglich ist, die Aufzeichnung der gemessenen Zugkraft vollkommener zu gestalten. Als D. für Meßwagen können neben Gruppen von Schnecken- und Blattfedern auch Meßdosen und Preßzylinder Verwendung finden. Bei der Verwendung von Blattfedern werden gewöhnlich nach Abb. 379 die einzelnen Federblätter nicht aufeinandergelegt, sondern mit einem Zwischenraum eingefügt, damit die Reibung zwischen den Federblättern nicht die Genauigkeit der Messung beeinflußt. Preßzylinder, bei denen die Messung der Zugkraft durch die Größe des Flüssigkeitsdruckes stattfindet, haben sich als nicht genügend genau erwiesen, da die Reibung der Kolbendichtungen eine erhebliche Größe erreichen kann. Der Maßstab für die Kraftmessung muß durch Eichung erfolgen. Diese wird gewöhnlich auf Zerreißmaschinen der Festigkeitslaboratorien vorgenommen. Die Aufzeichnung der Zugkraft erfolgt gewöhnlich auf Papierstreifen, die entweder von einem Uhrwerk fortlaufend mit der Zeit, oder durch ein Triebwerk abhängig von den Umdrehungen einer Wagenachse, also fortlaufend mit dem zurückgelegten Weg bewegt werden. Mitunter kann, je nach Bedarf, jede der beiden Bewegungsarten in Anwendung kommen. Die Aufzeichnungen in Abhängigkeit von der Zeit ermöglichen eine sehr genaue Beobachtung der wechselnden Zugkräfte, wie dies z. B. beim Anfahren, bei Bremsungen u. s. w. notwendig ist. Die Aufzeichnungen nach dem zurückgelegten Wege gestatten dagegen die Bestimmung der geleisteten Arbeit auf sehr einfache Weise, da die Fläche unter der Zugkraftschaulinie die geleistete Arbeit vorstellt. Häufig sind mit der Schreibvorrichtung Integratoren <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0508" n="490"/> (51·8 <hi rendition="#i">km</hi>), dann der 1871 konzessionierten, 1872 eröffneten Linie Ossegg (Abzweigung)-Wiesa-Komotau (34·3 <hi rendition="#i">km</hi>), ferner mehreren Verbindungsgleisen (Verbindungsgleis nächst Dux, Verbindungsbahn mit der österr.-ungar. Staatseisenbahngesellschaft in Bodenbach, Schleppbahn zum Elbe-Ufer in Bodenbach, Verbindungskurve nächst Ossegg).</p><lb/> <p>Mit Kundmachung des Handelsministeriums vom 25. 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Preßzylinder, bei denen die Messung der Zugkraft durch die Größe des Flüssigkeitsdruckes stattfindet, haben sich als nicht genügend genau erwiesen, da die Reibung der Kolbendichtungen eine erhebliche Größe erreichen kann. Der Maßstab für die Kraftmessung muß durch Eichung erfolgen. Diese wird gewöhnlich auf Zerreißmaschinen der Festigkeitslaboratorien vorgenommen.</p><lb/> <p>Die Aufzeichnung der Zugkraft erfolgt gewöhnlich auf Papierstreifen, die entweder von einem Uhrwerk fortlaufend mit der Zeit, oder durch ein Triebwerk abhängig von den Umdrehungen einer Wagenachse, also fortlaufend mit dem zurückgelegten Weg bewegt werden. Mitunter kann, je nach Bedarf, jede der beiden Bewegungsarten in Anwendung kommen. Die Aufzeichnungen in Abhängigkeit von der Zeit ermöglichen eine sehr genaue Beobachtung der wechselnden Zugkräfte, wie dies z. B. beim Anfahren, bei Bremsungen u. s. w. notwendig ist. Die Aufzeichnungen nach dem zurückgelegten Wege gestatten dagegen die Bestimmung der geleisteten Arbeit auf sehr einfache Weise, da die Fläche unter der Zugkraftschaulinie die geleistete Arbeit vorstellt. Häufig sind mit der Schreibvorrichtung Integratoren </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [490/0508]
(51·8 km), dann der 1871 konzessionierten, 1872 eröffneten Linie Ossegg (Abzweigung)-Wiesa-Komotau (34·3 km), ferner mehreren Verbindungsgleisen (Verbindungsgleis nächst Dux, Verbindungsbahn mit der österr.-ungar. Staatseisenbahngesellschaft in Bodenbach, Schleppbahn zum Elbe-Ufer in Bodenbach, Verbindungskurve nächst Ossegg).
Mit Kundmachung des Handelsministeriums vom 25. Dezember 1891 wurde die staatliche Einlösung mit Wirksamkeit vom 1. Januar 1892 verfügt.
Die Gesellschaft der D. besteht noch heute, jedoch nur mehr als Bergwerksunternehmen.
Dynamometer (tension dynamometer; dynamomètre de traction; dynamometro di trazione). D. zur Messung der von der Lokomotive
[Abbildung Abb. 378.
]
[Abbildung Abb. 379.
]
ausgeübten Zugkraft können als besondere Vorrichtungen zwischen Lokomotive und Wagenzug statt der Kuppelung eingehängt werden, oder sie sind in das Untergestell eines besonderen Meßwagens eingebaut und mit der Zugvorrichtung in Verbindung.
D., die statt der Kuppelung eingehängt werden, bestehen gewöhnlich aus einer Gruppe von Schneckenfedern. Die durch die Zugkraft der Lokomotiven hervorgerufene Zusammendrückung der Federn wird durch einen Schreibstift auf einen Papierstreifen übertragen, der entweder durch ein Uhrwerk oder durch den Antrieb von einer Wagenachse aus vorgeschoben wird. Die Aufzeichnungen solcher einhängbarer D. sind erst nach Vollendung der Fahrt zugänglich. Zur Bestimmung der geleisteten Arbeit muß die nach der Zeit aufgenommene Schaulinie der Zugkraft nach dem zurückgelegten Weg umgezeichnet werden. Einhängbare D. sind in vielen Ausführungen in Verwendung. Die Grundform eines D. mit Schneckenfedern ist in Abb. 378 dargestellt. Die Vorrichtung wird mit den beiden Backen A im Auge des Zughakens des einen Fahrzeuges durch einen Bolzen befestigt, während der Bügel B im Zughaken des zweiten Fahrzeuges eingehängt wird. Die beiden Platten C drücken auf 4 Spiralfedern D. Die Zusammendrückung der Federn wird durch ein Schreibwerk auf einen Papierstreifen übertragen, der durch ein Uhrwerk bewegt wird.
D., die in eigenen Meßwagen eingebaut sind, können kräftiger ausgebildet werden, wodurch es möglich ist, die Aufzeichnung der gemessenen Zugkraft vollkommener zu gestalten. Als D. für Meßwagen können neben Gruppen von Schnecken- und Blattfedern auch Meßdosen und Preßzylinder Verwendung finden. Bei der Verwendung von Blattfedern werden gewöhnlich nach Abb. 379 die einzelnen Federblätter nicht aufeinandergelegt, sondern mit einem Zwischenraum eingefügt, damit die Reibung zwischen den Federblättern nicht die Genauigkeit der Messung beeinflußt. Preßzylinder, bei denen die Messung der Zugkraft durch die Größe des Flüssigkeitsdruckes stattfindet, haben sich als nicht genügend genau erwiesen, da die Reibung der Kolbendichtungen eine erhebliche Größe erreichen kann. Der Maßstab für die Kraftmessung muß durch Eichung erfolgen. Diese wird gewöhnlich auf Zerreißmaschinen der Festigkeitslaboratorien vorgenommen.
Die Aufzeichnung der Zugkraft erfolgt gewöhnlich auf Papierstreifen, die entweder von einem Uhrwerk fortlaufend mit der Zeit, oder durch ein Triebwerk abhängig von den Umdrehungen einer Wagenachse, also fortlaufend mit dem zurückgelegten Weg bewegt werden. Mitunter kann, je nach Bedarf, jede der beiden Bewegungsarten in Anwendung kommen. Die Aufzeichnungen in Abhängigkeit von der Zeit ermöglichen eine sehr genaue Beobachtung der wechselnden Zugkräfte, wie dies z. B. beim Anfahren, bei Bremsungen u. s. w. notwendig ist. Die Aufzeichnungen nach dem zurückgelegten Wege gestatten dagegen die Bestimmung der geleisteten Arbeit auf sehr einfache Weise, da die Fläche unter der Zugkraftschaulinie die geleistete Arbeit vorstellt. Häufig sind mit der Schreibvorrichtung Integratoren
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