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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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In diesen Formeln ist e = 1 und das Verhältnis d = 1/5 h zu grunde gelegt und der Abstand des Eisenschwerpunktes von der Unterkante der Balken mit 0·1 h angenommen. Ist ein anderes Verhältnis d/h vorhanden, so hat man in den Formeln der Plattenquerschnittsfläche zu setzen

In allen diesen Gleichungen kann man versuchsweise 2 Größen, etwa b und h, annehmen und die dritte Größe, a, aus der Gleichung für M rechnen.

Hat man Balkenbrücken über mehrere Öffnungen, so bildet man sie als durchgehende Träger aus, womit man den Vorteil einer gewissen Materialersparnis und Wirtschaftlichkeit erreicht, aber auch den Nachteil aller durchgehenden Konstruktionen, die große Abhängigkeit von der Stützensenkung und Temperaturänderung, mit in den Kauf nehmen muß. Bei unsicherem und ungleichmäßigem Baugrunde wird man daher von dieser Ausbildung absehen und mit Rücksicht auf die Wärmeschwankungen Felderlängen bis höchstens 40 m ausführen. Die durchgehenden Balken kann man auf den Mittelpfeilern frei auflegen oder mit diesen fest verbinden (Abb. 46) oder endlich die Zwischenpfeiler als Pendelstützen ausbilden (Abb. 47).


Abb. 46.

Abb. 47.
Bei fester Verbindung der Zwischenstützen mit den Balken werden zwar diese von ersteren beeinflußt, welcher Einfluß aber mit Rücksicht auf die immer mehr oder weniger schlanken Querschnitte der Stützen ein geringer ist. Hingegen treten aber durch diese feste Verbindung in die schlanken Stützen ganz bedeutende Biegungsmomente auf, wodurch die Gefahr der Rissebildung entsteht. Bei der Berechnung der äußeren Kräfte solcher durchgehenden Träger kann man die Veränderlichkeit des Trägheitsmoments unberücksichtigt lassen, obwohl gerade ober den Stützen die Druckgurtplatte fehlt und man genötigt ist daselbst die Konstruktionshöhe zu vergrößern. Die Auflagerung der Balken auf den Widerlagern und Zwischenstützen bei sämtlichen Balkenbrücken soll immer derart ausgeführt werden, daß sie den theoretisch zu grunde gelegten Annahmen möglichst nahekommt.

Wenn eine Einspannung nicht berücksichtigt wurde, so kann stets eine geringe Verdrehung der Balkenenden und auch eine kleine Längsverschiebung infolge der Wärmeschwankungen möglich werden.

Zur statisch bestimmten Auflagerung eines einfachen Trägers ist es immer nötig, daß ein


Abb. 48.
Lager als festes, das andere als bewegliches, als Gleit- oder Rollenlager, ausgebildet wird. Bei geneigten Brücken wird man das feste Lager stets am tiefer liegenden Widerlager anordnen. Bis zu Spannweiten von etwa 10 m genügt es, die Balken einfach satt auf die abgeglättete Fläche des Widerlagers aufzulegen, wobei jedoch stets eine Zwischenschicht aus Dachpappe einzulegen und der Auflagerfläche eine kleine Abschrägung nach innen zu geben ist, um große Kantenpressungen, die bei jeder Flächenlagerung auftreten, zu vermeiden (Abb. 48).

Diese Abschrägung wird in der Weise hergestellt, daß man die Auflagerfläche mit einer Kalk- oder Gipsmörtelschicht ausgleicht und diese nach dem Ausrüsten der Brücke auskratzt.

Balken von größerer Spannweite sollen regelrechte eiserne Lager erhalten, ähnlich denen der gleichen Tragwerke im Eisenbrückenbau. Man verwendet hierzu eine schmiedeeiserne Platte, die mit Rippen oder Steinschrauben an der Unterseite der Balken befestigt ist und auf der schwach gewölbten, eigentlichen Lagerplatte aus Roh- oder Stahlguß aufruht (Abb. 49).

Ganz ähnlich sind die Lager bei den Zwischengelenken kontinuierlicher Gelenkträger auszubilden. Hat man eine freie Auflagerung auf Zwischenstützen durchzuführen, so muß man der Säule



In diesen Formeln ist ε = 1 und das Verhältnis d = 1/5 h zu grunde gelegt und der Abstand des Eisenschwerpunktes von der Unterkante der Balken mit 0·1 h angenommen. Ist ein anderes Verhältnis d/h vorhanden, so hat man in den Formeln der Plattenquerschnittsfläche zu setzen

In allen diesen Gleichungen kann man versuchsweise 2 Größen, etwa b und h, annehmen und die dritte Größe, α, aus der Gleichung für M rechnen.

Hat man Balkenbrücken über mehrere Öffnungen, so bildet man sie als durchgehende Träger aus, womit man den Vorteil einer gewissen Materialersparnis und Wirtschaftlichkeit erreicht, aber auch den Nachteil aller durchgehenden Konstruktionen, die große Abhängigkeit von der Stützensenkung und Temperaturänderung, mit in den Kauf nehmen muß. Bei unsicherem und ungleichmäßigem Baugrunde wird man daher von dieser Ausbildung absehen und mit Rücksicht auf die Wärmeschwankungen Felderlängen bis höchstens 40 m ausführen. Die durchgehenden Balken kann man auf den Mittelpfeilern frei auflegen oder mit diesen fest verbinden (Abb. 46) oder endlich die Zwischenpfeiler als Pendelstützen ausbilden (Abb. 47).


Abb. 46.

Abb. 47.
Bei fester Verbindung der Zwischenstützen mit den Balken werden zwar diese von ersteren beeinflußt, welcher Einfluß aber mit Rücksicht auf die immer mehr oder weniger schlanken Querschnitte der Stützen ein geringer ist. Hingegen treten aber durch diese feste Verbindung in die schlanken Stützen ganz bedeutende Biegungsmomente auf, wodurch die Gefahr der Rissebildung entsteht. Bei der Berechnung der äußeren Kräfte solcher durchgehenden Träger kann man die Veränderlichkeit des Trägheitsmoments unberücksichtigt lassen, obwohl gerade ober den Stützen die Druckgurtplatte fehlt und man genötigt ist daselbst die Konstruktionshöhe zu vergrößern. Die Auflagerung der Balken auf den Widerlagern und Zwischenstützen bei sämtlichen Balkenbrücken soll immer derart ausgeführt werden, daß sie den theoretisch zu grunde gelegten Annahmen möglichst nahekommt.

Wenn eine Einspannung nicht berücksichtigt wurde, so kann stets eine geringe Verdrehung der Balkenenden und auch eine kleine Längsverschiebung infolge der Wärmeschwankungen möglich werden.

Zur statisch bestimmten Auflagerung eines einfachen Trägers ist es immer nötig, daß ein


Abb. 48.
Lager als festes, das andere als bewegliches, als Gleit- oder Rollenlager, ausgebildet wird. Bei geneigten Brücken wird man das feste Lager stets am tiefer liegenden Widerlager anordnen. Bis zu Spannweiten von etwa 10 m genügt es, die Balken einfach satt auf die abgeglättete Fläche des Widerlagers aufzulegen, wobei jedoch stets eine Zwischenschicht aus Dachpappe einzulegen und der Auflagerfläche eine kleine Abschrägung nach innen zu geben ist, um große Kantenpressungen, die bei jeder Flächenlagerung auftreten, zu vermeiden (Abb. 48).

Diese Abschrägung wird in der Weise hergestellt, daß man die Auflagerfläche mit einer Kalk- oder Gipsmörtelschicht ausgleicht und diese nach dem Ausrüsten der Brücke auskratzt.

Balken von größerer Spannweite sollen regelrechte eiserne Lager erhalten, ähnlich denen der gleichen Tragwerke im Eisenbrückenbau. Man verwendet hierzu eine schmiedeeiserne Platte, die mit Rippen oder Steinschrauben an der Unterseite der Balken befestigt ist und auf der schwach gewölbten, eigentlichen Lagerplatte aus Roh- oder Stahlguß aufruht (Abb. 49).

Ganz ähnlich sind die Lager bei den Zwischengelenken kontinuierlicher Gelenkträger auszubilden. Hat man eine freie Auflagerung auf Zwischenstützen durchzuführen, so muß man der Säule

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[161/0170] In diesen Formeln ist ε = 1 und das Verhältnis d = 1/5 h zu grunde gelegt und der Abstand des Eisenschwerpunktes von der Unterkante der Balken mit 0·1 h angenommen. Ist ein anderes Verhältnis d/h vorhanden, so hat man in den Formeln der Plattenquerschnittsfläche zu setzen [FORMEL] In allen diesen Gleichungen kann man versuchsweise 2 Größen, etwa b und h, annehmen und die dritte Größe, α, aus der Gleichung für M rechnen. Hat man Balkenbrücken über mehrere Öffnungen, so bildet man sie als durchgehende Träger aus, womit man den Vorteil einer gewissen Materialersparnis und Wirtschaftlichkeit erreicht, aber auch den Nachteil aller durchgehenden Konstruktionen, die große Abhängigkeit von der Stützensenkung und Temperaturänderung, mit in den Kauf nehmen muß. Bei unsicherem und ungleichmäßigem Baugrunde wird man daher von dieser Ausbildung absehen und mit Rücksicht auf die Wärmeschwankungen Felderlängen bis höchstens 40 m ausführen. Die durchgehenden Balken kann man auf den Mittelpfeilern frei auflegen oder mit diesen fest verbinden (Abb. 46) oder endlich die Zwischenpfeiler als Pendelstützen ausbilden (Abb. 47). [Abbildung Abb. 46. ] [Abbildung Abb. 47. ] Bei fester Verbindung der Zwischenstützen mit den Balken werden zwar diese von ersteren beeinflußt, welcher Einfluß aber mit Rücksicht auf die immer mehr oder weniger schlanken Querschnitte der Stützen ein geringer ist. Hingegen treten aber durch diese feste Verbindung in die schlanken Stützen ganz bedeutende Biegungsmomente auf, wodurch die Gefahr der Rissebildung entsteht. Bei der Berechnung der äußeren Kräfte solcher durchgehenden Träger kann man die Veränderlichkeit des Trägheitsmoments unberücksichtigt lassen, obwohl gerade ober den Stützen die Druckgurtplatte fehlt und man genötigt ist daselbst die Konstruktionshöhe zu vergrößern. Die Auflagerung der Balken auf den Widerlagern und Zwischenstützen bei sämtlichen Balkenbrücken soll immer derart ausgeführt werden, daß sie den theoretisch zu grunde gelegten Annahmen möglichst nahekommt. Wenn eine Einspannung nicht berücksichtigt wurde, so kann stets eine geringe Verdrehung der Balkenenden und auch eine kleine Längsverschiebung infolge der Wärmeschwankungen möglich werden. Zur statisch bestimmten Auflagerung eines einfachen Trägers ist es immer nötig, daß ein [Abbildung Abb. 48. ] Lager als festes, das andere als bewegliches, als Gleit- oder Rollenlager, ausgebildet wird. Bei geneigten Brücken wird man das feste Lager stets am tiefer liegenden Widerlager anordnen. Bis zu Spannweiten von etwa 10 m genügt es, die Balken einfach satt auf die abgeglättete Fläche des Widerlagers aufzulegen, wobei jedoch stets eine Zwischenschicht aus Dachpappe einzulegen und der Auflagerfläche eine kleine Abschrägung nach innen zu geben ist, um große Kantenpressungen, die bei jeder Flächenlagerung auftreten, zu vermeiden (Abb. 48). Diese Abschrägung wird in der Weise hergestellt, daß man die Auflagerfläche mit einer Kalk- oder Gipsmörtelschicht ausgleicht und diese nach dem Ausrüsten der Brücke auskratzt. Balken von größerer Spannweite sollen regelrechte eiserne Lager erhalten, ähnlich denen der gleichen Tragwerke im Eisenbrückenbau. Man verwendet hierzu eine schmiedeeiserne Platte, die mit Rippen oder Steinschrauben an der Unterseite der Balken befestigt ist und auf der schwach gewölbten, eigentlichen Lagerplatte aus Roh- oder Stahlguß aufruht (Abb. 49). Ganz ähnlich sind die Lager bei den Zwischengelenken kontinuierlicher Gelenkträger auszubilden. Hat man eine freie Auflagerung auf Zwischenstützen durchzuführen, so muß man der Säule

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Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/170>, abgerufen am 21.11.2024.