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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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Gepäckannahme ist hier nicht vorhanden. Wer Gepäck aufgeben will, muß durch die Querhalle zur Mittelhalle. Links ist die Ausgangshalle mit der Gepäckausgabe. Diese steht mit der Gepäckannahme in Verbindung, liegt aber ungünstig zum Vorplatz. An die Ausgangshalle schließt auch die Handgepäckaufbewahrung. Die Abtrennung dieser beiden Räume durch Türen ist lästig. An der Querhalle liegen die Wartesäle und Restaurationsräume, Aborte, Waschräume und Zubehör. Die Mittelhalle ist reichlich mit Läden ausgestattet. Die Gesamtanlage erscheint nicht sehr glücklich.

b) Eingang an einer Schmalseite. Ein Beispiel für einen Eingang von der Schmalseite des Gebäudes gibt Darmstadt, Abb. 244.


Abb. 243. Nürnberg.
Die Bahnsteige liegen tief und sind durch eine Brücke zugänglich. Ein besonderer Anbau enthält die Fürstenräume.

B. E. beiderseits der Gleise.

Durchschneidet die Bahn den Ort, so liegt für die Bewohner beider durch die Bahn getrennter Ortsteile das Bedürfnis vor, die Bahnsteige auf kürzestem Wege zu erreichen. Legt man das E. auf die Seite der Gleise, wo sich der größere oder wichtigere Ortsteil befindet, so müssen die Bewohner des anderen Ortsteiles einen weiten Umweg machen, um zu den Zügen zu gelangen. Um dies zu vermeiden, verlängert man den Hauptpersonentunnel und legt an seinem Austritt aus dem Bahnkörper ein zweites, kleineres E. an, das


Abb. 244. Darmstadt.
häufig nur eine Fahrkartenausgabe, bisweilen auch eine Gepäckabfertigung, selten Wartesäle erhält.

C. Vorgebäude und Inselgebäude.

Für Bahnhöfe mit lebhaftem Übergangsverkehr hat die Lage der Wartesäle in einem Gebäude seitlich der Gleise den Nachteil, daß der umsteigende Reisende einen weiten Weg

Gepäckannahme ist hier nicht vorhanden. Wer Gepäck aufgeben will, muß durch die Querhalle zur Mittelhalle. Links ist die Ausgangshalle mit der Gepäckausgabe. Diese steht mit der Gepäckannahme in Verbindung, liegt aber ungünstig zum Vorplatz. An die Ausgangshalle schließt auch die Handgepäckaufbewahrung. Die Abtrennung dieser beiden Räume durch Türen ist lästig. An der Querhalle liegen die Wartesäle und Restaurationsräume, Aborte, Waschräume und Zubehör. Die Mittelhalle ist reichlich mit Läden ausgestattet. Die Gesamtanlage erscheint nicht sehr glücklich.

b) Eingang an einer Schmalseite. Ein Beispiel für einen Eingang von der Schmalseite des Gebäudes gibt Darmstadt, Abb. 244.


Abb. 243. Nürnberg.
Die Bahnsteige liegen tief und sind durch eine Brücke zugänglich. Ein besonderer Anbau enthält die Fürstenräume.

B. E. beiderseits der Gleise.

Durchschneidet die Bahn den Ort, so liegt für die Bewohner beider durch die Bahn getrennter Ortsteile das Bedürfnis vor, die Bahnsteige auf kürzestem Wege zu erreichen. Legt man das E. auf die Seite der Gleise, wo sich der größere oder wichtigere Ortsteil befindet, so müssen die Bewohner des anderen Ortsteiles einen weiten Umweg machen, um zu den Zügen zu gelangen. Um dies zu vermeiden, verlängert man den Hauptpersonentunnel und legt an seinem Austritt aus dem Bahnkörper ein zweites, kleineres E. an, das


Abb. 244. Darmstadt.
häufig nur eine Fahrkartenausgabe, bisweilen auch eine Gepäckabfertigung, selten Wartesäle erhält.

C. Vorgebäude und Inselgebäude.

Für Bahnhöfe mit lebhaftem Übergangsverkehr hat die Lage der Wartesäle in einem Gebäude seitlich der Gleise den Nachteil, daß der umsteigende Reisende einen weiten Weg

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Gepäckannahme ist hier nicht vorhanden. Wer Gepäck aufgeben will, muß durch die Querhalle zur Mittelhalle. Links ist die Ausgangshalle mit der Gepäckausgabe. Diese steht mit der Gepäckannahme in Verbindung, liegt aber ungünstig zum Vorplatz. An die Ausgangshalle schließt auch die Handgepäckaufbewahrung. Die Abtrennung dieser beiden Räume durch Türen ist lästig. An der Querhalle liegen die Wartesäle und Restaurationsräume, Aborte, Waschräume und Zubehör. Die Mittelhalle ist reichlich mit Läden ausgestattet. Die Gesamtanlage erscheint nicht sehr glücklich.</p><lb/>
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[320/0334] Gepäckannahme ist hier nicht vorhanden. Wer Gepäck aufgeben will, muß durch die Querhalle zur Mittelhalle. Links ist die Ausgangshalle mit der Gepäckausgabe. Diese steht mit der Gepäckannahme in Verbindung, liegt aber ungünstig zum Vorplatz. An die Ausgangshalle schließt auch die Handgepäckaufbewahrung. Die Abtrennung dieser beiden Räume durch Türen ist lästig. An der Querhalle liegen die Wartesäle und Restaurationsräume, Aborte, Waschräume und Zubehör. Die Mittelhalle ist reichlich mit Läden ausgestattet. Die Gesamtanlage erscheint nicht sehr glücklich. b) Eingang an einer Schmalseite. Ein Beispiel für einen Eingang von der Schmalseite des Gebäudes gibt Darmstadt, Abb. 244. [Abbildung Abb. 243. Nürnberg. ] Die Bahnsteige liegen tief und sind durch eine Brücke zugänglich. Ein besonderer Anbau enthält die Fürstenräume. B. E. beiderseits der Gleise. Durchschneidet die Bahn den Ort, so liegt für die Bewohner beider durch die Bahn getrennter Ortsteile das Bedürfnis vor, die Bahnsteige auf kürzestem Wege zu erreichen. Legt man das E. auf die Seite der Gleise, wo sich der größere oder wichtigere Ortsteil befindet, so müssen die Bewohner des anderen Ortsteiles einen weiten Umweg machen, um zu den Zügen zu gelangen. Um dies zu vermeiden, verlängert man den Hauptpersonentunnel und legt an seinem Austritt aus dem Bahnkörper ein zweites, kleineres E. an, das [Abbildung Abb. 244. Darmstadt. ] häufig nur eine Fahrkartenausgabe, bisweilen auch eine Gepäckabfertigung, selten Wartesäle erhält. C. Vorgebäude und Inselgebäude. Für Bahnhöfe mit lebhaftem Übergangsverkehr hat die Lage der Wartesäle in einem Gebäude seitlich der Gleise den Nachteil, daß der umsteigende Reisende einen weiten Weg

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/334>, abgerufen am 01.11.2024.