Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.2. Vorgebäude und Inselgebäude. Ist auf Knotenpunktstationen der Zollverkehr im Verhältnis zum Gesamtverkehr gering, so kann man ihn auf ein Inselgebäude verweisen, während der übrige Verkehr in einem normalen E. in Seitenlage abgewickelt wird. Ein Beispiel ist der Bahnhof Aachen-West (Abb. 261). Er ist Zwischenstation der Linien Aachen (Hauptbahnhof)-Düsseldorf und Aachen (Hauptbahnhof)-Mastricht (Holland), während die Züge nach und von Belgien (Welkenraedt) hier beginnen und enden. Der Bahnsteig, auf dem die Züge von dem Auslande ankommen, ist durch ein Zollgitter der Länge nach geteilt. Die von Holland ankommenden Reisenden durchschreiten das Zollgitter bei A, betreten bei B die Zollhalle und verlassen sie durch die Türen C oder D, um entweder mit ihrem Zuge nach dem Hauptbahnhof weiter zu fahren oder durch den Bahnsteigtunnel zum Ausgange zu gelangen. Die von Belgien ankommenden Reisenden treten ebenfalls bei B in die Zollhalle ein und verlassen sie bei D, um durch den Bahnsteigtunnel zu den Anschlußzügen oder zur Stadt zu kommen. Der badische Bahnhof in Basel ist Zwischenstation für die Linie Frankfurt-Basel (Bundesbahnhof) von der die Verbindungsstrecke zwischen den beiden Baseler Bahnhöfen zur Schweiz gehört und Endbahnhof für die Strecken nach Constanz und ins Wiesental, die (abgesehen von einem an der Wiesentalbahn gelegenen Vorort Riehen) auf deutschem Reichsgebiet liegen. Die Zollabfertigung für den Durchgangsverkehr Frankfurt-Schweiz findet auf den Bahnsteigen statt. Der Ortsverkehr geht zum überwiegenden Teil nach und von dem Reiche, zum geringeren Teil bleibt er in der Schweiz (Verbindungsbahn und Riehen). Dementsprechend zerfällt das E. in zwei Teile, den Hauptteil für den Verkehr mit dem Reich, für den in beiden Richtungen Zollabfertigung stattfindet und einen kleineren Teil für den Schweizer Verkehr ohne Zollabfertigung. Abb. 1 auf Taf. VIII zeigt den Grundriß des E. Wer nach Deutschland will, findet an der bahnseitigen Wand der Schalterhalle die Fahrkartenausgabe. Durch Türen gelangt er in die Zollhalle, in die das Gepäck unmittelbar von der Straße aus hineingebracht wird. Hier findet auch die Gepäckannahme statt. Ein an die Zollhalle anschließender Gang führt zu den Wartesälen und Restaurationsräumen, die von einem mit Gartenanlagen geschmückten Hof Licht erhalten. Der Gang macht dann eine Wendung nach rechts und mündet in den Zugangstunnel. An der Bahnseite des Gebäudes zieht sich ein Gang entlang, an dem die Aborte und die Handgepäckannahme liegen. Der von Deutschland ankommende Reisende findet am Ende des Ausgangspersonentunnels zwei Wege; verbleibt er in Deutschland, so wendet er sich nach rechts und gelangt auf dem erwähnten Gange nach den Wartesälen und durch den Eingangstunnel zu den Anschlußzügen. Will er zum Ort, so geht er gerade aus und gelangt in den Schweizer Zollsaal, der zugleich Gepäckausgabe ist. Wer vom Ort zu den Schweizer Zügen will, kommt von einem besonderen Eingang aus in einen Durchgangsflur an dem er Fahrkartenausgabe und Gepäckabfertigung, rechts Warteräume (ohne Wirtschaftsbetrieb) und grade aus den Zugang zum Personentunnel findet. Den umgekehrten Weg benutzt der von der Schweiz ankommende, in der Stadt verbleibende Reisende. IV. Teil. Besonderheiten der E. einzelner Länder. Im folgenden sollen die hauptsächlichsten Abweichungen von den deutschen und österreichischen Gepflogenheiten in der Grundrißbildung kurz behandelt werden. Anerkanntermaßen ist Deutschland in der baulichen Durchbildung der E. am weitesten vorgeschritten und seine Baugrundsätze werden häufig auch vom Ausland als Richtschnur benutzt. Dies gilt z. B. von dem schienenfreien Zugang der Bahnsteige und seinem Einfluß auf die Grundrißbildung. Daß das Ausland hier in vieler Beziehung gegen Deutschland zurückgeblieben ist, liegt zum Teil an dem geringeren Verkehrsumfang, zum Teil daran, daß der Übergang vom Privatbahnsystem zum Staatsbahnsystem sich noch in der ersten Entwicklung befindet; denn gerade die aus der Verstaatlichung folgende Zusammenfassung der Eisenbahnen in einer Hand, gab in Deutschland meist die Veranlassung zur Umgestaltung der Anlagen in den Knotenpunktstationen und zur Erbauung neuer E. Abgesehen von den Endstationen in den großen Städten herrscht im Auslande noch heute das E. in Gleichlage mit Gleisüberschreitungen vor und von den im I. Teil zusammengestellten Anforderungen an eine gute Grundrißgestaltung findet man meist nur wenige erfüllt. A. Rußland. Bei den russischen E. herrscht der Grundsatz vor, die Reisenden 1. und 2. Klasse von denen der 3. Klasse möglichst zu trennen. Deswegen liegen die Wartesäle stets in verschiedenen Gebäudeteilen; bisweilen sind auch die Fahrkartenausgaben gesondert. Selbst auf kleineren Bahnhöfen findet sich ein Damenzimmer im Anschluß an den Wartesaal 1. und 2. Klasse. Wirtschaftsbetrieb ist nur in den größeren Stationen eingerichtet, u. zw. mit besonderen Restaurationsräumen. Auch bei kleineren Anlagen liegen die Aborte meist im Gebäude, u. zw. in unmittelbarer Verbindung mit den Wartesälen; auf ländlichen Stationen wird häufig Apotheke und ein ärztliches Sprechzimmer im E. untergebracht. Die kleineren Gebäude sind meist einstöckig, oft aus Holz erbaut. Ein Beispiel zeigt Abb. 262. 2. Vorgebäude und Inselgebäude. Ist auf Knotenpunktstationen der Zollverkehr im Verhältnis zum Gesamtverkehr gering, so kann man ihn auf ein Inselgebäude verweisen, während der übrige Verkehr in einem normalen E. in Seitenlage abgewickelt wird. Ein Beispiel ist der Bahnhof Aachen-West (Abb. 261). Er ist Zwischenstation der Linien Aachen (Hauptbahnhof)-Düsseldorf und Aachen (Hauptbahnhof)-Mastricht (Holland), während die Züge nach und von Belgien (Welkenraedt) hier beginnen und enden. Der Bahnsteig, auf dem die Züge von dem Auslande ankommen, ist durch ein Zollgitter der Länge nach geteilt. Die von Holland ankommenden Reisenden durchschreiten das Zollgitter bei A, betreten bei B die Zollhalle und verlassen sie durch die Türen C oder D, um entweder mit ihrem Zuge nach dem Hauptbahnhof weiter zu fahren oder durch den Bahnsteigtunnel zum Ausgange zu gelangen. Die von Belgien ankommenden Reisenden treten ebenfalls bei B in die Zollhalle ein und verlassen sie bei D, um durch den Bahnsteigtunnel zu den Anschlußzügen oder zur Stadt zu kommen. Der badische Bahnhof in Basel ist Zwischenstation für die Linie Frankfurt-Basel (Bundesbahnhof) von der die Verbindungsstrecke zwischen den beiden Baseler Bahnhöfen zur Schweiz gehört und Endbahnhof für die Strecken nach Constanz und ins Wiesental, die (abgesehen von einem an der Wiesentalbahn gelegenen Vorort Riehen) auf deutschem Reichsgebiet liegen. Die Zollabfertigung für den Durchgangsverkehr Frankfurt-Schweiz findet auf den Bahnsteigen statt. Der Ortsverkehr geht zum überwiegenden Teil nach und von dem Reiche, zum geringeren Teil bleibt er in der Schweiz (Verbindungsbahn und Riehen). Dementsprechend zerfällt das E. in zwei Teile, den Hauptteil für den Verkehr mit dem Reich, für den in beiden Richtungen Zollabfertigung stattfindet und einen kleineren Teil für den Schweizer Verkehr ohne Zollabfertigung. Abb. 1 auf Taf. VIII zeigt den Grundriß des E. Wer nach Deutschland will, findet an der bahnseitigen Wand der Schalterhalle die Fahrkartenausgabe. Durch Türen gelangt er in die Zollhalle, in die das Gepäck unmittelbar von der Straße aus hineingebracht wird. Hier findet auch die Gepäckannahme statt. Ein an die Zollhalle anschließender Gang führt zu den Wartesälen und Restaurationsräumen, die von einem mit Gartenanlagen geschmückten Hof Licht erhalten. Der Gang macht dann eine Wendung nach rechts und mündet in den Zugangstunnel. An der Bahnseite des Gebäudes zieht sich ein Gang entlang, an dem die Aborte und die Handgepäckannahme liegen. Der von Deutschland ankommende Reisende findet am Ende des Ausgangspersonentunnels zwei Wege; verbleibt er in Deutschland, so wendet er sich nach rechts und gelangt auf dem erwähnten Gange nach den Wartesälen und durch den Eingangstunnel zu den Anschlußzügen. Will er zum Ort, so geht er gerade aus und gelangt in den Schweizer Zollsaal, der zugleich Gepäckausgabe ist. Wer vom Ort zu den Schweizer Zügen will, kommt von einem besonderen Eingang aus in einen Durchgangsflur an dem er Fahrkartenausgabe und Gepäckabfertigung, rechts Warteräume (ohne Wirtschaftsbetrieb) und grade aus den Zugang zum Personentunnel findet. Den umgekehrten Weg benutzt der von der Schweiz ankommende, in der Stadt verbleibende Reisende. IV. Teil. Besonderheiten der E. einzelner Länder. Im folgenden sollen die hauptsächlichsten Abweichungen von den deutschen und österreichischen Gepflogenheiten in der Grundrißbildung kurz behandelt werden. Anerkanntermaßen ist Deutschland in der baulichen Durchbildung der E. am weitesten vorgeschritten und seine Baugrundsätze werden häufig auch vom Ausland als Richtschnur benutzt. Dies gilt z. B. von dem schienenfreien Zugang der Bahnsteige und seinem Einfluß auf die Grundrißbildung. Daß das Ausland hier in vieler Beziehung gegen Deutschland zurückgeblieben ist, liegt zum Teil an dem geringeren Verkehrsumfang, zum Teil daran, daß der Übergang vom Privatbahnsystem zum Staatsbahnsystem sich noch in der ersten Entwicklung befindet; denn gerade die aus der Verstaatlichung folgende Zusammenfassung der Eisenbahnen in einer Hand, gab in Deutschland meist die Veranlassung zur Umgestaltung der Anlagen in den Knotenpunktstationen und zur Erbauung neuer E. Abgesehen von den Endstationen in den großen Städten herrscht im Auslande noch heute das E. in Gleichlage mit Gleisüberschreitungen vor und von den im I. Teil zusammengestellten Anforderungen an eine gute Grundrißgestaltung findet man meist nur wenige erfüllt. A. Rußland. Bei den russischen E. herrscht der Grundsatz vor, die Reisenden 1. und 2. Klasse von denen der 3. Klasse möglichst zu trennen. Deswegen liegen die Wartesäle stets in verschiedenen Gebäudeteilen; bisweilen sind auch die Fahrkartenausgaben gesondert. Selbst auf kleineren Bahnhöfen findet sich ein Damenzimmer im Anschluß an den Wartesaal 1. und 2. Klasse. Wirtschaftsbetrieb ist nur in den größeren Stationen eingerichtet, u. zw. mit besonderen Restaurationsräumen. Auch bei kleineren Anlagen liegen die Aborte meist im Gebäude, u. zw. in unmittelbarer Verbindung mit den Wartesälen; auf ländlichen Stationen wird häufig Apotheke und ein ärztliches Sprechzimmer im E. untergebracht. Die kleineren Gebäude sind meist einstöckig, oft aus Holz erbaut. 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Daß das Ausland hier in vieler Beziehung gegen Deutschland zurückgeblieben ist, liegt zum Teil an dem geringeren Verkehrsumfang, zum Teil daran, daß der Übergang vom Privatbahnsystem zum Staatsbahnsystem sich noch in der ersten Entwicklung befindet; denn gerade die aus der Verstaatlichung folgende Zusammenfassung der Eisenbahnen in einer Hand, gab in Deutschland meist die Veranlassung zur Umgestaltung der Anlagen in den Knotenpunktstationen und zur Erbauung neuer E.</p><lb/> <p>Abgesehen von den Endstationen in den großen Städten herrscht im Auslande noch heute das E. in Gleichlage mit Gleisüberschreitungen vor und von den im I. Teil zusammengestellten Anforderungen an eine gute Grundrißgestaltung findet man meist nur wenige erfüllt.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#i">A.</hi><hi rendition="#g">Rußland</hi>.</p><lb/> <p>Bei den russischen E. herrscht der Grundsatz vor, die Reisenden 1. und 2. Klasse von denen der 3. Klasse möglichst zu trennen. 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2. Vorgebäude und Inselgebäude.
Ist auf Knotenpunktstationen der Zollverkehr im Verhältnis zum Gesamtverkehr gering, so kann man ihn auf ein Inselgebäude verweisen, während der übrige Verkehr in einem normalen E. in Seitenlage abgewickelt wird.
Ein Beispiel ist der Bahnhof Aachen-West (Abb. 261). Er ist Zwischenstation der Linien Aachen (Hauptbahnhof)-Düsseldorf und Aachen (Hauptbahnhof)-Mastricht (Holland), während die Züge nach und von Belgien (Welkenraedt) hier beginnen und enden.
Der Bahnsteig, auf dem die Züge von dem Auslande ankommen, ist durch ein Zollgitter der Länge nach geteilt.
Die von Holland ankommenden Reisenden durchschreiten das Zollgitter bei A, betreten bei B die Zollhalle und verlassen sie durch die Türen C oder D, um entweder mit ihrem Zuge nach dem Hauptbahnhof weiter zu fahren oder durch den Bahnsteigtunnel zum Ausgange zu gelangen. Die von Belgien ankommenden Reisenden treten ebenfalls bei B in die Zollhalle ein und verlassen sie bei D, um durch den Bahnsteigtunnel zu den Anschlußzügen oder zur Stadt zu kommen.
Der badische Bahnhof in Basel ist Zwischenstation für die Linie Frankfurt-Basel (Bundesbahnhof) von der die Verbindungsstrecke zwischen den beiden Baseler Bahnhöfen zur Schweiz gehört und Endbahnhof für die Strecken nach Constanz und ins Wiesental, die (abgesehen von einem an der Wiesentalbahn gelegenen Vorort Riehen) auf deutschem Reichsgebiet liegen.
Die Zollabfertigung für den Durchgangsverkehr Frankfurt-Schweiz findet auf den Bahnsteigen statt. Der Ortsverkehr geht zum überwiegenden Teil nach und von dem Reiche, zum geringeren Teil bleibt er in der Schweiz (Verbindungsbahn und Riehen). Dementsprechend zerfällt das E. in zwei Teile, den Hauptteil für den Verkehr mit dem Reich, für den in beiden Richtungen Zollabfertigung stattfindet und einen kleineren Teil für den Schweizer Verkehr ohne Zollabfertigung. Abb. 1 auf Taf. VIII zeigt den Grundriß des E.
Wer nach Deutschland will, findet an der bahnseitigen Wand der Schalterhalle die Fahrkartenausgabe. Durch Türen gelangt er in die Zollhalle, in die das Gepäck unmittelbar von der Straße aus hineingebracht wird. Hier findet auch die Gepäckannahme statt. Ein an die Zollhalle anschließender Gang führt zu den Wartesälen und Restaurationsräumen, die von einem mit Gartenanlagen geschmückten Hof Licht erhalten. Der Gang macht dann eine Wendung nach rechts und mündet in den Zugangstunnel. An der Bahnseite des Gebäudes zieht sich ein Gang entlang, an dem die Aborte und die Handgepäckannahme liegen.
Der von Deutschland ankommende Reisende findet am Ende des Ausgangspersonentunnels zwei Wege; verbleibt er in Deutschland, so wendet er sich nach rechts und gelangt auf dem erwähnten Gange nach den Wartesälen und durch den Eingangstunnel zu den Anschlußzügen. Will er zum Ort, so geht er gerade aus und gelangt in den Schweizer Zollsaal, der zugleich Gepäckausgabe ist. Wer vom Ort zu den Schweizer Zügen will, kommt von einem besonderen Eingang aus in einen Durchgangsflur an dem er Fahrkartenausgabe und Gepäckabfertigung, rechts Warteräume (ohne Wirtschaftsbetrieb) und grade aus den Zugang zum Personentunnel findet. Den umgekehrten Weg benutzt der von der Schweiz ankommende, in der Stadt verbleibende Reisende.
IV. Teil. Besonderheiten der E. einzelner Länder.
Im folgenden sollen die hauptsächlichsten Abweichungen von den deutschen und österreichischen Gepflogenheiten in der Grundrißbildung kurz behandelt werden. Anerkanntermaßen ist Deutschland in der baulichen Durchbildung der E. am weitesten vorgeschritten und seine Baugrundsätze werden häufig auch vom Ausland als Richtschnur benutzt. Dies gilt z. B. von dem schienenfreien Zugang der Bahnsteige und seinem Einfluß auf die Grundrißbildung. Daß das Ausland hier in vieler Beziehung gegen Deutschland zurückgeblieben ist, liegt zum Teil an dem geringeren Verkehrsumfang, zum Teil daran, daß der Übergang vom Privatbahnsystem zum Staatsbahnsystem sich noch in der ersten Entwicklung befindet; denn gerade die aus der Verstaatlichung folgende Zusammenfassung der Eisenbahnen in einer Hand, gab in Deutschland meist die Veranlassung zur Umgestaltung der Anlagen in den Knotenpunktstationen und zur Erbauung neuer E.
Abgesehen von den Endstationen in den großen Städten herrscht im Auslande noch heute das E. in Gleichlage mit Gleisüberschreitungen vor und von den im I. Teil zusammengestellten Anforderungen an eine gute Grundrißgestaltung findet man meist nur wenige erfüllt.
A. Rußland.
Bei den russischen E. herrscht der Grundsatz vor, die Reisenden 1. und 2. Klasse von denen der 3. Klasse möglichst zu trennen. Deswegen liegen die Wartesäle stets in verschiedenen Gebäudeteilen; bisweilen sind auch die Fahrkartenausgaben gesondert. Selbst auf kleineren Bahnhöfen findet sich ein Damenzimmer im Anschluß an den Wartesaal 1. und 2. Klasse. Wirtschaftsbetrieb ist nur in den größeren Stationen eingerichtet, u. zw. mit besonderen Restaurationsräumen. Auch bei kleineren Anlagen liegen die Aborte meist im Gebäude, u. zw. in unmittelbarer Verbindung mit den Wartesälen; auf ländlichen Stationen wird häufig Apotheke und ein ärztliches Sprechzimmer im E. untergebracht. Die kleineren Gebäude sind meist einstöckig, oft aus Holz erbaut. Ein Beispiel zeigt Abb. 262.
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