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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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wurden im Jahre 1910 von mehr als 2000 Personen besucht.

Die Pensionskasse der sächsischen Staatseisenbahnverwaltung besitzt das E. Gohrisch bei Königstein, die der badischen Staatseisenbahnverwaltung das Friedrich-Hilda-Genesungsheim für Arbeiter in Oberweiler.

Die Krankenkasse der österreichischen Staatsbahnen entsendet erholungsbedürftige Bedienstete in das E. des Rivieravereines in Volosca (nächst Abbazia). In diesem E. werden auf Kosten einer Stiftung auch Kinder von Bediensteten der österreichischen Staatsbahnen untergebracht.

Besondere Pflege finden E. bei den niederländischen Eisenbahnen (vgl. hierüber die näheren Mitteilungen im Artikel Beamtenvereine).

Auch bei den englischen Bahnen bestehen mehrere Rekonvaleszentenhäuser für Eisenbahnbedienstete, die von Vereinen erhalten werden (Railwaymen's Convalescent Homes und The Railway Mission Convalescent Homes).


Erie Eisenbahn (Erie Railroad Company) ist eine der ältesten Eisenbahnen der Vereinigten Staaten von Amerika. Ihre Anfänge gehen zurück bis zum Jahre 1832, sie war gebaut, um die nächste Verbindung zwischen New York und dem Eriesee und damit den übrigen großen Seen herzustellen und hat sich im Laufe der Jahre durch Bau von Zweigbahnen und Anschlußbahnen sowie Kauf und Pachtung anderer Bahnen ausgedehnt. Ihre Firma lautete ursprünglich "New York Lake Erie and Western Railroad", bei der letzten Reorganisation des Jahres 1895 hat sie ihre jetzige Firma angenommen. Eine technische Eigentümlichkeit war, daß die Bahn zuerst mit Breitspur (6' englisch) gebaut war. Um sie für die Betriebsmittel der anderen, normalspurigen Bahnen benutzbar zu machen, wurde in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts eine dritte Schiene zwischen die beiden Schienen gelegt. Diese Anlage war 1878 vollendet. Später ist dann die Breitspur beseitigt worden und seit 1885 hat die Bahn die normale Spur der übrigen amerikanischen Bahnen.

Die Bahn gehört zu den am übelsten beleumundeten Bahnen der Vereinigten Staaten. Ihre Geschichte ist reich an Wechselfällen aller Art. Die schlimmsten Zeiten waren für sie die, als sie sich in den Händen von Männern, wie Daniel Drew, Cornelius Vanderbilt, Jim Fisk und Jay Gould befand, die in rücksichtslosester Weise die Werte der Bahn in wüsten Spekulationen im eigenen Interesse mißbrauchten und das Publikum um ungezählte Millionen schädigten. Nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in Europa, vor allem in England, ist viel Geld an dieser Bahn verloren gegangen. Dabei war die Bahn schlecht gebaut und an der Unterhaltung der Baulichkeiten und der Betriebsmittel wurde andauernd gespart, sodaß häufig schwere Unfälle vorkamen. Die Bahn hat wiederholt ihre Zahlungen eingestellt und ist zwangsweise verkauft worden. Zuerst machte sie im Jahre 1857 Bankrott und wurde 1862 zwangsweise verkauft. Im Jahre 1864 beginnt dann die Zeit der vorgenannten Spekulanten, die bis 1872 dauerte, in welchem Jahre der letzte von ihnen, Jay Gould, aus der Verwaltung herausgedrängt wurde. Die Bahn befand sich dann ununterbrochen in finanziellen Schwierigkeiten, die zu beseitigen nicht gelang, bis sie 1895 aufs neue meistbietend verkauft und auf einigermaßen gesunder Grundlage reorganisiert wurde. Einige Jahre lang kam ihr der wirtschaftliche Aufschwung des Landes zugute, auch wurden bedeutende Summen zu ihrer Verbesserung aufgewendet. Aber die finanzielle Lage blieb unsicher, noch im Frühjahr 1908 konnte sie die fälligen Zinsen ihrer Obligationen nicht zahlen und mußte die Hilfe von Großbanken in Anspruch nehmen, die sie auch vor einem erneuten finanziellen Zusammenbruch gerettet haben.

Die Verhältnisse der Bahn nach dem Stande vom 30. Juni 1911 sind die folgenden: Das Gesamtnetz der in ihrem Eigentum, unter ihrer Kontrolle, sowie in Pachtbesitz befindlichen Strecken hatte einen Umfang von 3908 km. Das Anlagekapital beträgt 456 Mill. $, davon rund 112 Mill. $ gewöhnliche (common), 48 Mill. $ first preferred und 16 Mill. $ second preferred Aktien, der Rest des Anlagekapitals setzt sich aus Obligationen verschiedenster Gattung zusammen, unter denen sich 176·5 Mill. $ mort gage bonds befinden. Die Betriebsergebnisse stellten sich wie folgt:


19101911
Beförderte Zugmeilen22,728.60322,960.132
Beförderte Reisende25,277.28325,454.161
Beförderte Tonnenmeilen
von Gütern6.414,731.6806.885,581.956
Gesamteinnahmen aus dem
Beförderungsgeschäft51,830.720 $53,820.050 $
Betriebsausgaben34,454.709 $35,849.891 $

Nach Abzug der Zinsen, Lasten, Steuern, Rücklagen u. s. w. blieb im Jahre 1910 noch ein Überschuß (balance surplus) von 5,069.457 Mill. $, im Jahre 1911 war ein solcher Überschuß überhaupt nicht mehr vorhanden. Während die Bahn nach der letzten Reorganisation hie und da noch Dividenden, insbesondere auf die Vorzugsaktien, gezahlt hat, hat die Zahlung

wurden im Jahre 1910 von mehr als 2000 Personen besucht.

Die Pensionskasse der sächsischen Staatseisenbahnverwaltung besitzt das E. Gohrisch bei Königstein, die der badischen Staatseisenbahnverwaltung das Friedrich-Hilda-Genesungsheim für Arbeiter in Oberweiler.

Die Krankenkasse der österreichischen Staatsbahnen entsendet erholungsbedürftige Bedienstete in das E. des Rivieravereines in Volosca (nächst Abbazia). In diesem E. werden auf Kosten einer Stiftung auch Kinder von Bediensteten der österreichischen Staatsbahnen untergebracht.

Besondere Pflege finden E. bei den niederländischen Eisenbahnen (vgl. hierüber die näheren Mitteilungen im Artikel Beamtenvereine).

Auch bei den englischen Bahnen bestehen mehrere Rekonvaleszentenhäuser für Eisenbahnbedienstete, die von Vereinen erhalten werden (Railwaymen's Convalescent Homes und The Railway Mission Convalescent Homes).


Erie Eisenbahn (Erie Railroad Company) ist eine der ältesten Eisenbahnen der Vereinigten Staaten von Amerika. Ihre Anfänge gehen zurück bis zum Jahre 1832, sie war gebaut, um die nächste Verbindung zwischen New York und dem Eriesee und damit den übrigen großen Seen herzustellen und hat sich im Laufe der Jahre durch Bau von Zweigbahnen und Anschlußbahnen sowie Kauf und Pachtung anderer Bahnen ausgedehnt. Ihre Firma lautete ursprünglich „New York Lake Erie and Western Railroad“, bei der letzten Reorganisation des Jahres 1895 hat sie ihre jetzige Firma angenommen. Eine technische Eigentümlichkeit war, daß die Bahn zuerst mit Breitspur (6' englisch) gebaut war. Um sie für die Betriebsmittel der anderen, normalspurigen Bahnen benutzbar zu machen, wurde in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts eine dritte Schiene zwischen die beiden Schienen gelegt. Diese Anlage war 1878 vollendet. Später ist dann die Breitspur beseitigt worden und seit 1885 hat die Bahn die normale Spur der übrigen amerikanischen Bahnen.

Die Bahn gehört zu den am übelsten beleumundeten Bahnen der Vereinigten Staaten. Ihre Geschichte ist reich an Wechselfällen aller Art. Die schlimmsten Zeiten waren für sie die, als sie sich in den Händen von Männern, wie Daniel Drew, Cornelius Vanderbilt, Jim Fisk und Jay Gould befand, die in rücksichtslosester Weise die Werte der Bahn in wüsten Spekulationen im eigenen Interesse mißbrauchten und das Publikum um ungezählte Millionen schädigten. Nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in Europa, vor allem in England, ist viel Geld an dieser Bahn verloren gegangen. Dabei war die Bahn schlecht gebaut und an der Unterhaltung der Baulichkeiten und der Betriebsmittel wurde andauernd gespart, sodaß häufig schwere Unfälle vorkamen. Die Bahn hat wiederholt ihre Zahlungen eingestellt und ist zwangsweise verkauft worden. Zuerst machte sie im Jahre 1857 Bankrott und wurde 1862 zwangsweise verkauft. Im Jahre 1864 beginnt dann die Zeit der vorgenannten Spekulanten, die bis 1872 dauerte, in welchem Jahre der letzte von ihnen, Jay Gould, aus der Verwaltung herausgedrängt wurde. Die Bahn befand sich dann ununterbrochen in finanziellen Schwierigkeiten, die zu beseitigen nicht gelang, bis sie 1895 aufs neue meistbietend verkauft und auf einigermaßen gesunder Grundlage reorganisiert wurde. Einige Jahre lang kam ihr der wirtschaftliche Aufschwung des Landes zugute, auch wurden bedeutende Summen zu ihrer Verbesserung aufgewendet. Aber die finanzielle Lage blieb unsicher, noch im Frühjahr 1908 konnte sie die fälligen Zinsen ihrer Obligationen nicht zahlen und mußte die Hilfe von Großbanken in Anspruch nehmen, die sie auch vor einem erneuten finanziellen Zusammenbruch gerettet haben.

Die Verhältnisse der Bahn nach dem Stande vom 30. Juni 1911 sind die folgenden: Das Gesamtnetz der in ihrem Eigentum, unter ihrer Kontrolle, sowie in Pachtbesitz befindlichen Strecken hatte einen Umfang von 3908 km. Das Anlagekapital beträgt 456 Mill. $, davon rund 112 Mill. $ gewöhnliche (common), 48 Mill. $ first preferred und 16 Mill. $ second preferred Aktien, der Rest des Anlagekapitals setzt sich aus Obligationen verschiedenster Gattung zusammen, unter denen sich 176·5 Mill. $ mort gage bonds befinden. Die Betriebsergebnisse stellten sich wie folgt:


19101911
Beförderte Zugmeilen22,728.60322,960.132
Beförderte Reisende25,277.28325,454.161
Beförderte Tonnenmeilen
von Gütern6.414,731.6806.885,581.956
Gesamteinnahmen aus dem
Beförderungsgeschäft51,830.720 $53,820.050 $
Betriebsausgaben34,454.709 $35,849.891 $

Nach Abzug der Zinsen, Lasten, Steuern, Rücklagen u. s. w. blieb im Jahre 1910 noch ein Überschuß (balance surplus) von 5,069.457 Mill. $, im Jahre 1911 war ein solcher Überschuß überhaupt nicht mehr vorhanden. Während die Bahn nach der letzten Reorganisation hie und da noch Dividenden, insbesondere auf die Vorzugsaktien, gezahlt hat, hat die Zahlung

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[401/0417] wurden im Jahre 1910 von mehr als 2000 Personen besucht. Die Pensionskasse der sächsischen Staatseisenbahnverwaltung besitzt das E. Gohrisch bei Königstein, die der badischen Staatseisenbahnverwaltung das Friedrich-Hilda-Genesungsheim für Arbeiter in Oberweiler. Die Krankenkasse der österreichischen Staatsbahnen entsendet erholungsbedürftige Bedienstete in das E. des Rivieravereines in Volosca (nächst Abbazia). In diesem E. werden auf Kosten einer Stiftung auch Kinder von Bediensteten der österreichischen Staatsbahnen untergebracht. Besondere Pflege finden E. bei den niederländischen Eisenbahnen (vgl. hierüber die näheren Mitteilungen im Artikel Beamtenvereine). Auch bei den englischen Bahnen bestehen mehrere Rekonvaleszentenhäuser für Eisenbahnbedienstete, die von Vereinen erhalten werden (Railwaymen's Convalescent Homes und The Railway Mission Convalescent Homes). Erie Eisenbahn (Erie Railroad Company) ist eine der ältesten Eisenbahnen der Vereinigten Staaten von Amerika. Ihre Anfänge gehen zurück bis zum Jahre 1832, sie war gebaut, um die nächste Verbindung zwischen New York und dem Eriesee und damit den übrigen großen Seen herzustellen und hat sich im Laufe der Jahre durch Bau von Zweigbahnen und Anschlußbahnen sowie Kauf und Pachtung anderer Bahnen ausgedehnt. Ihre Firma lautete ursprünglich „New York Lake Erie and Western Railroad“, bei der letzten Reorganisation des Jahres 1895 hat sie ihre jetzige Firma angenommen. Eine technische Eigentümlichkeit war, daß die Bahn zuerst mit Breitspur (6' englisch) gebaut war. Um sie für die Betriebsmittel der anderen, normalspurigen Bahnen benutzbar zu machen, wurde in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts eine dritte Schiene zwischen die beiden Schienen gelegt. Diese Anlage war 1878 vollendet. Später ist dann die Breitspur beseitigt worden und seit 1885 hat die Bahn die normale Spur der übrigen amerikanischen Bahnen. Die Bahn gehört zu den am übelsten beleumundeten Bahnen der Vereinigten Staaten. Ihre Geschichte ist reich an Wechselfällen aller Art. Die schlimmsten Zeiten waren für sie die, als sie sich in den Händen von Männern, wie Daniel Drew, Cornelius Vanderbilt, Jim Fisk und Jay Gould befand, die in rücksichtslosester Weise die Werte der Bahn in wüsten Spekulationen im eigenen Interesse mißbrauchten und das Publikum um ungezählte Millionen schädigten. Nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in Europa, vor allem in England, ist viel Geld an dieser Bahn verloren gegangen. Dabei war die Bahn schlecht gebaut und an der Unterhaltung der Baulichkeiten und der Betriebsmittel wurde andauernd gespart, sodaß häufig schwere Unfälle vorkamen. Die Bahn hat wiederholt ihre Zahlungen eingestellt und ist zwangsweise verkauft worden. Zuerst machte sie im Jahre 1857 Bankrott und wurde 1862 zwangsweise verkauft. Im Jahre 1864 beginnt dann die Zeit der vorgenannten Spekulanten, die bis 1872 dauerte, in welchem Jahre der letzte von ihnen, Jay Gould, aus der Verwaltung herausgedrängt wurde. Die Bahn befand sich dann ununterbrochen in finanziellen Schwierigkeiten, die zu beseitigen nicht gelang, bis sie 1895 aufs neue meistbietend verkauft und auf einigermaßen gesunder Grundlage reorganisiert wurde. Einige Jahre lang kam ihr der wirtschaftliche Aufschwung des Landes zugute, auch wurden bedeutende Summen zu ihrer Verbesserung aufgewendet. Aber die finanzielle Lage blieb unsicher, noch im Frühjahr 1908 konnte sie die fälligen Zinsen ihrer Obligationen nicht zahlen und mußte die Hilfe von Großbanken in Anspruch nehmen, die sie auch vor einem erneuten finanziellen Zusammenbruch gerettet haben. Die Verhältnisse der Bahn nach dem Stande vom 30. Juni 1911 sind die folgenden: Das Gesamtnetz der in ihrem Eigentum, unter ihrer Kontrolle, sowie in Pachtbesitz befindlichen Strecken hatte einen Umfang von 3908 km. Das Anlagekapital beträgt 456 Mill. $, davon rund 112 Mill. $ gewöhnliche (common), 48 Mill. $ first preferred und 16 Mill. $ second preferred Aktien, der Rest des Anlagekapitals setzt sich aus Obligationen verschiedenster Gattung zusammen, unter denen sich 176·5 Mill. $ mort gage bonds befinden. Die Betriebsergebnisse stellten sich wie folgt: 1910 1911 Beförderte Zugmeilen 22,728.603 22,960.132 Beförderte Reisende 25,277.283 25,454.161 Beförderte Tonnenmeilen von Gütern 6.414,731.680 6.885,581.956 Gesamteinnahmen aus dem Beförderungsgeschäft 51,830.720 $ 53,820.050 $ Betriebsausgaben 34,454.709 $ 35,849.891 $ Nach Abzug der Zinsen, Lasten, Steuern, Rücklagen u. s. w. blieb im Jahre 1910 noch ein Überschuß (balance surplus) von 5,069.457 Mill. $, im Jahre 1911 war ein solcher Überschuß überhaupt nicht mehr vorhanden. Während die Bahn nach der letzten Reorganisation hie und da noch Dividenden, insbesondere auf die Vorzugsaktien, gezahlt hat, hat die Zahlung

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/417>, abgerufen am 22.11.2024.