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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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Abb. 356. Diagrammstreifen des F-System Hasler (nat. Größe).

Von den Vorrichtungen dieser Art soll zunächst der Klosesche Geschwindigkeitsmesser für Lokomotiven (Tachophor) beschrieben werden (prämiiert vom VDEV).

Dieser F. (Abb. 355) wird mit (der Kuppelstange K) der Lokomotive derart verbunden, daß er die gleiche Zahl der Umdrehungen wie eine Achse der Lokomotive macht. Bei der Drehung treten in einem astatisch aufgehängten Körpersystem Zentrifugalwirkungen auf, die durch einen Zwischenmechanismus auf eine Feder übertragen werden. Durch die jeweilige Stellung des astatisch aufgehängten Systems wird die Anzeige, bzw. Aufzeichnung der betreffenden Fahrgeschwindigkeit bedingt.

Der Apparat besteht aus einer Rotationsachse xx0, dem astatischen Körpersystem s1 s und l1 l und der Feder f. Der astatisch aufgehängte Körper s1 s, entweder eine Scheibe oder ein Ring, ist in dem Punkt d mit der Zugstange l1 l verbunden, die so geführt ist, daß sich der Punkt l, stets in der Rotationsachse bewegen muß. An dem Punkt l1 ist eine in der Rotationsachse sich frei bewegende Stange l1 h angeschlossen. Die Feder f, die Schwungmassen und die Stange l1 h rotieren mit der Rotationsachse. Beim Punkt h befindet sich eine topfförmige Kuppelung, so daß von diesem Punkt an nur noch die Bewegung nach der Richtung der Rotationsachse auf die Fortsetzung der Stange übertragen wird. Die Stange h1 wirkt in dem Zeigerblattgehäuse auf die Gabel p, die an einem der beiden Zinken eine in das Rädchen q eingreifende Zahnung trägt. Der Zeiger r, der auf der Achse des Rädchens q sitzt, weist auf dem Zifferblatt die Geschwindigkeit in km i. d. Stunde und zugleich die Umdrehungszahl der Achse.

Die Aufzeichnung der Fahrgeschwindigkeit geschieht in dem Schreibapparat U. Dieser besteht der Hauptsache nach aus einer Uhr a, die eine Welle b1, in einer Stunde einmal umdreht; über diese Welle b1; und über die Rolle b2 läuft ein endloser Papierstreifen. Über die Welle b1 läßt sich ein Schreibstift y bewegen und auf einen beliebigen Punkt in der Breite des Streifens einstellen.

Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß bei der Rotation der Hauptachse xx0 das astatische Schwungkörpersystem sich entsprechend der Umdrehungsgeschwindigkeit mehr oder minder zu dieser Achse geneigt stellt; das Maß dieser Neigung wird durch die Feder, bzw. durch deren Spannkraft bestimmt und auf dem Zeigerblatt und dem Papierstreifen angezeigt, bzw. verzeichnet (s. auch Organ 1879, S. 223).

Auf Zentrifugalwirkung beruhen auch die vereinzeltausgeführten F. von Finkbein & Schäfer (Organ 1878, S. 93; 1880, S. 142; 1889, S. 10 ff; 1890, S. 51 ff.), von Büß, Sombart & Co. (Dinglers Polytechn. Journal 238. Bd.) und von Jähns (Glasers Annalen 1884, S. 6).

Außer den bisher angeführten F., bei denen feste Körper um eine Rotationsachse in Drehung gesetzt werden, gibt es aber auch F., bei denen die Schwungmasse eine Flüssigkeit ist.

Eine der ältesten, hierher gehörigen Vorrichtungen ist der Geschwindigkeitsindikator von Stroudley.

Dieser F. besteht aus einer kleinen Zentrifugalpumpe, die von einer Lokomotivachse aus durch Riemenantrieb in Bewegung gesetzt wird und eine


Abb. 356. Diagrammstreifen des F-System Hasler (nat. Größe).

Von den Vorrichtungen dieser Art soll zunächst der Klosesche Geschwindigkeitsmesser für Lokomotiven (Tachophor) beschrieben werden (prämiiert vom VDEV).

Dieser F. (Abb. 355) wird mit (der Kuppelstange K) der Lokomotive derart verbunden, daß er die gleiche Zahl der Umdrehungen wie eine Achse der Lokomotive macht. Bei der Drehung treten in einem astatisch aufgehängten Körpersystem Zentrifugalwirkungen auf, die durch einen Zwischenmechanismus auf eine Feder übertragen werden. Durch die jeweilige Stellung des astatisch aufgehängten Systems wird die Anzeige, bzw. Aufzeichnung der betreffenden Fahrgeschwindigkeit bedingt.

Der Apparat besteht aus einer Rotationsachse xx0, dem astatischen Körpersystem s1 s und l1 l und der Feder f. Der astatisch aufgehängte Körper s1 s, entweder eine Scheibe oder ein Ring, ist in dem Punkt d mit der Zugstange l1 l verbunden, die so geführt ist, daß sich der Punkt l, stets in der Rotationsachse bewegen muß. An dem Punkt l1 ist eine in der Rotationsachse sich frei bewegende Stange l1 h angeschlossen. Die Feder f, die Schwungmassen und die Stange l1 h rotieren mit der Rotationsachse. Beim Punkt h befindet sich eine topfförmige Kuppelung, so daß von diesem Punkt an nur noch die Bewegung nach der Richtung der Rotationsachse auf die Fortsetzung der Stange übertragen wird. Die Stange h1 wirkt in dem Zeigerblattgehäuse auf die Gabel p, die an einem der beiden Zinken eine in das Rädchen q eingreifende Zahnung trägt. Der Zeiger r, der auf der Achse des Rädchens q sitzt, weist auf dem Zifferblatt die Geschwindigkeit in km i. d. Stunde und zugleich die Umdrehungszahl der Achse.

Die Aufzeichnung der Fahrgeschwindigkeit geschieht in dem Schreibapparat U. Dieser besteht der Hauptsache nach aus einer Uhr a, die eine Welle β1, in einer Stunde einmal umdreht; über diese Welle β1; und über die Rolle β2 läuft ein endloser Papierstreifen. Über die Welle β1 läßt sich ein Schreibstift y bewegen und auf einen beliebigen Punkt in der Breite des Streifens einstellen.

Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß bei der Rotation der Hauptachse xx0 das astatische Schwungkörpersystem sich entsprechend der Umdrehungsgeschwindigkeit mehr oder minder zu dieser Achse geneigt stellt; das Maß dieser Neigung wird durch die Feder, bzw. durch deren Spannkraft bestimmt und auf dem Zeigerblatt und dem Papierstreifen angezeigt, bzw. verzeichnet (s. auch Organ 1879, S. 223).

Auf Zentrifugalwirkung beruhen auch die vereinzeltausgeführten F. von Finkbein & Schäfer (Organ 1878, S. 93; 1880, S. 142; 1889, S. 10 ff; 1890, S. 51 ff.), von Büß, Sombart & Co. (Dinglers Polytechn. Journal 238. Bd.) und von Jähns (Glasers Annalen 1884, S. 6).

Außer den bisher angeführten F., bei denen feste Körper um eine Rotationsachse in Drehung gesetzt werden, gibt es aber auch F., bei denen die Schwungmasse eine Flüssigkeit ist.

Eine der ältesten, hierher gehörigen Vorrichtungen ist der Geschwindigkeitsindikator von Stroudley.

Dieser F. besteht aus einer kleinen Zentrifugalpumpe, die von einer Lokomotivachse aus durch Riemenantrieb in Bewegung gesetzt wird und eine

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[450/0467] [Abbildung Abb. 356. Diagrammstreifen des F-System Hasler (nat. Größe). ] Von den Vorrichtungen dieser Art soll zunächst der Klosesche Geschwindigkeitsmesser für Lokomotiven (Tachophor) beschrieben werden (prämiiert vom VDEV). Dieser F. (Abb. 355) wird mit (der Kuppelstange K) der Lokomotive derart verbunden, daß er die gleiche Zahl der Umdrehungen wie eine Achse der Lokomotive macht. Bei der Drehung treten in einem astatisch aufgehängten Körpersystem Zentrifugalwirkungen auf, die durch einen Zwischenmechanismus auf eine Feder übertragen werden. Durch die jeweilige Stellung des astatisch aufgehängten Systems wird die Anzeige, bzw. Aufzeichnung der betreffenden Fahrgeschwindigkeit bedingt. Der Apparat besteht aus einer Rotationsachse xx0, dem astatischen Körpersystem s1 s und l1 l und der Feder f. Der astatisch aufgehängte Körper s1 s, entweder eine Scheibe oder ein Ring, ist in dem Punkt d mit der Zugstange l1 l verbunden, die so geführt ist, daß sich der Punkt l, stets in der Rotationsachse bewegen muß. An dem Punkt l1 ist eine in der Rotationsachse sich frei bewegende Stange l1 h angeschlossen. Die Feder f, die Schwungmassen und die Stange l1 h rotieren mit der Rotationsachse. Beim Punkt h befindet sich eine topfförmige Kuppelung, so daß von diesem Punkt an nur noch die Bewegung nach der Richtung der Rotationsachse auf die Fortsetzung der Stange übertragen wird. Die Stange h1 wirkt in dem Zeigerblattgehäuse auf die Gabel p, die an einem der beiden Zinken eine in das Rädchen q eingreifende Zahnung trägt. Der Zeiger r, der auf der Achse des Rädchens q sitzt, weist auf dem Zifferblatt die Geschwindigkeit in km i. d. Stunde und zugleich die Umdrehungszahl der Achse. Die Aufzeichnung der Fahrgeschwindigkeit geschieht in dem Schreibapparat U. Dieser besteht der Hauptsache nach aus einer Uhr a, die eine Welle β1, in einer Stunde einmal umdreht; über diese Welle β1; und über die Rolle β2 läuft ein endloser Papierstreifen. Über die Welle β1 läßt sich ein Schreibstift y bewegen und auf einen beliebigen Punkt in der Breite des Streifens einstellen. Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß bei der Rotation der Hauptachse xx0 das astatische Schwungkörpersystem sich entsprechend der Umdrehungsgeschwindigkeit mehr oder minder zu dieser Achse geneigt stellt; das Maß dieser Neigung wird durch die Feder, bzw. durch deren Spannkraft bestimmt und auf dem Zeigerblatt und dem Papierstreifen angezeigt, bzw. verzeichnet (s. auch Organ 1879, S. 223). Auf Zentrifugalwirkung beruhen auch die vereinzeltausgeführten F. von Finkbein & Schäfer (Organ 1878, S. 93; 1880, S. 142; 1889, S. 10 ff; 1890, S. 51 ff.), von Büß, Sombart & Co. (Dinglers Polytechn. Journal 238. Bd.) und von Jähns (Glasers Annalen 1884, S. 6). Außer den bisher angeführten F., bei denen feste Körper um eine Rotationsachse in Drehung gesetzt werden, gibt es aber auch F., bei denen die Schwungmasse eine Flüssigkeit ist. Eine der ältesten, hierher gehörigen Vorrichtungen ist der Geschwindigkeitsindikator von Stroudley. Dieser F. besteht aus einer kleinen Zentrifugalpumpe, die von einer Lokomotivachse aus durch Riemenantrieb in Bewegung gesetzt wird und eine

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Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/467>, abgerufen am 22.11.2024.