Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.auf den besonders gelieferten Streifen angebracht werden. Derartige Schränke bieten den Vorteil, daß erheblich mehr Fahrkarten eingelegt werden können als in den alten. Abb. 373. Abb. 374. Bei den Schränken von J. Müller und Cie. (s. Abb. 373) werden die Fahrkarten in leicht herausnehmbare Fächer (Schieber) eingestellt; sie werden aus dem Fach durch hinten angebrachte Federn automatisch herausgeschoben in der Weise, daß nach Wegnahme der vordersten Karte sofort die nächste an deren Stelle her vorgedrückt wird. Die Fahrkarte mit der niedersten Nummer ist vorangestellt. Der Beamte kann sich sofort bei Ausgabe einer Karte vergewissern, ob die Nummernfolge die richtige ist. Bei Abnahme der ersten Karte aus einem Fach wird ein kleiner Hebel heruntergeklappt, wodurch die Fächer ersichtlich werden, aus denen in einem gewissen Zeitraum Fahrkartenentnahme stattgefunden hat. Mit diesen Schrankkasten kann eine Einrichtung in Verbindung gebracht werden, die es ermöglichen soll, auf den ersten Blick erkennen zu lassen, ob aus der Mitte eines Fahrkartenblocks unstatthafterweise Karten herausgenommen, also außer der Reihe abgegeben wurden. Hierzu sind die Fahrkartenblocks seitlich mit einem Leinwandpapierstreifen beklebt, so daß jede einzelne Karte leicht an dem Streifen haftet (s. Abb. 374). Wird unrichtigerweise eine Karte außer der Reihe weggenommen, so legt sich an der betreffenden Stelle der Streifen in Falten. Während die vorbeschriebenen Einrichtungen für die Ausgabe der gewöhnlichen Edmonsonkarten bestimmt sind, werden neuerdings in größerem Umfang auch Schränke zum Verkauf der Fahrkarten von der Rolle hergestellt. Hierbei ist vorausgesetzt, daß die Fahrkarten auf dünnen Kartonbändern in Rollenform vorgedruckt sind (s. auch Zeitschrift: Verkehrstechnische W. 1908/1909, S. 509). Solche Schränke werden unter anderem von der deutschen Post- und Eisenbahnverkehrswesen - Aktiengesellschaft in Berlin DAPAG/EFUBAG beliebige Zahl von Relationen je nach den örtlichen Verhältnissen hergestellt. Jedes Schrankfach ist mit einer Ausgabevorrichtung, der sog. Pfeife, ausgerüstet, die Rollen mit bis zu 1000 perforierten Karten aufnehmen kann und mit einer Kontrollklappe versehen ist. Beim Zurückdrücken einer am unteren Ende der Pfeife angebrachten Verschlußzunge wird die vorn sichtbare Karte zum Abziehen freigegeben, durch Zurückschnellen dieser Zunge und Eingreifen ihrer Zinken in die Schlitzperforation der nächsten Karte wird verhindert, daß diese gleichzeitig herausgezogen wird, und es kann dann die erste Karte an ihrer Perforationslinie leicht abgerissen werden. Eine an der Pfeife angebrachte rote Kontrollklappe ermöglicht die rasche Bestandaufnahme. Alle Fächer, aus denen im Laufe einer Verkaufszeit keine Karten verkauft wurden, sind wegen der Form der Klappe und des roten Anstriches sofort erkennbar. Die Pfeifen werden nach ihrer Füllung einzeln in die für sie bestimmten Fächer eingeschoben, wobei ein an ihnen befindlicher Haken in den Rückwandverschluß einschnappt. Es können dann die Pfeifen nur mittels eines besonderen Schlüssels aus dem Schranke entfernt werden, so daß eine unbefugte Entnahme von Kartenmaterial verhindert wird. Die Schränke werden in beliebiger Ausdehnung auch mit Vorrichtung zu Stationsaufschriften geliefert. Abstemplung in den Fahrkartenpressen und Lochung durch Zangen kann bei den Rollenfahrkarten wie bei den gewöhnlichen Edmonsonkarten stattfinden. Die Gandenbergersche Maschinenfabrik (G. Göbel) in Darmstadt baut Schränke, bei denen die Karten in Blocks zu je 50 Stück an schrägen in die Rückwand des Schranks auf den besonders gelieferten Streifen angebracht werden. Derartige Schränke bieten den Vorteil, daß erheblich mehr Fahrkarten eingelegt werden können als in den alten. Abb. 373. Abb. 374. Bei den Schränken von J. Müller und Cie. (s. Abb. 373) werden die Fahrkarten in leicht herausnehmbare Fächer (Schieber) eingestellt; sie werden aus dem Fach durch hinten angebrachte Federn automatisch herausgeschoben in der Weise, daß nach Wegnahme der vordersten Karte sofort die nächste an deren Stelle her vorgedrückt wird. Die Fahrkarte mit der niedersten Nummer ist vorangestellt. Der Beamte kann sich sofort bei Ausgabe einer Karte vergewissern, ob die Nummernfolge die richtige ist. Bei Abnahme der ersten Karte aus einem Fach wird ein kleiner Hebel heruntergeklappt, wodurch die Fächer ersichtlich werden, aus denen in einem gewissen Zeitraum Fahrkartenentnahme stattgefunden hat. Mit diesen Schrankkasten kann eine Einrichtung in Verbindung gebracht werden, die es ermöglichen soll, auf den ersten Blick erkennen zu lassen, ob aus der Mitte eines Fahrkartenblocks unstatthafterweise Karten herausgenommen, also außer der Reihe abgegeben wurden. Hierzu sind die Fahrkartenblocks seitlich mit einem Leinwandpapierstreifen beklebt, so daß jede einzelne Karte leicht an dem Streifen haftet (s. Abb. 374). Wird unrichtigerweise eine Karte außer der Reihe weggenommen, so legt sich an der betreffenden Stelle der Streifen in Falten. Während die vorbeschriebenen Einrichtungen für die Ausgabe der gewöhnlichen Edmonsonkarten bestimmt sind, werden neuerdings in größerem Umfang auch Schränke zum Verkauf der Fahrkarten von der Rolle hergestellt. Hierbei ist vorausgesetzt, daß die Fahrkarten auf dünnen Kartonbändern in Rollenform vorgedruckt sind (s. auch Zeitschrift: Verkehrstechnische W. 1908/1909, S. 509). Solche Schränke werden unter anderem von der deutschen Post- und Eisenbahnverkehrswesen – Aktiengesellschaft in Berlin DAPAG/EFUBAG beliebige Zahl von Relationen je nach den örtlichen Verhältnissen hergestellt. Jedes Schrankfach ist mit einer Ausgabevorrichtung, der sog. Pfeife, ausgerüstet, die Rollen mit bis zu 1000 perforierten Karten aufnehmen kann und mit einer Kontrollklappe versehen ist. Beim Zurückdrücken einer am unteren Ende der Pfeife angebrachten Verschlußzunge wird die vorn sichtbare Karte zum Abziehen freigegeben, durch Zurückschnellen dieser Zunge und Eingreifen ihrer Zinken in die Schlitzperforation der nächsten Karte wird verhindert, daß diese gleichzeitig herausgezogen wird, und es kann dann die erste Karte an ihrer Perforationslinie leicht abgerissen werden. Eine an der Pfeife angebrachte rote Kontrollklappe ermöglicht die rasche Bestandaufnahme. Alle Fächer, aus denen im Laufe einer Verkaufszeit keine Karten verkauft wurden, sind wegen der Form der Klappe und des roten Anstriches sofort erkennbar. Die Pfeifen werden nach ihrer Füllung einzeln in die für sie bestimmten Fächer eingeschoben, wobei ein an ihnen befindlicher Haken in den Rückwandverschluß einschnappt. Es können dann die Pfeifen nur mittels eines besonderen Schlüssels aus dem Schranke entfernt werden, so daß eine unbefugte Entnahme von Kartenmaterial verhindert wird. Die Schränke werden in beliebiger Ausdehnung auch mit Vorrichtung zu Stationsaufschriften geliefert. Abstemplung in den Fahrkartenpressen und Lochung durch Zangen kann bei den Rollenfahrkarten wie bei den gewöhnlichen Edmonsonkarten stattfinden. Die Gandenbergersche Maschinenfabrik (G. 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Hierzu sind die Fahrkartenblocks seitlich mit einem Leinwandpapierstreifen beklebt, so daß jede einzelne Karte leicht an dem Streifen haftet (s. Abb. 374). Wird unrichtigerweise eine Karte außer der Reihe weggenommen, so legt sich an der betreffenden Stelle der Streifen in Falten.</p><lb/> <p>Während die vorbeschriebenen Einrichtungen für die Ausgabe der gewöhnlichen Edmonsonkarten bestimmt sind, werden neuerdings in größerem Umfang auch Schränke zum Verkauf der Fahrkarten von der Rolle hergestellt. Hierbei ist vorausgesetzt, daß die Fahrkarten auf dünnen Kartonbändern in Rollenform vorgedruckt sind (s. auch Zeitschrift: Verkehrstechnische W. 1908/1909, S. 509).</p><lb/> <p>Solche Schränke werden unter anderem von der <hi rendition="#g">deutschen Post- und Eisenbahnverkehrswesen – Aktiengesellschaft in Berlin</hi> DAPAG/EFUBAG beliebige Zahl von Relationen je nach den örtlichen Verhältnissen hergestellt.</p><lb/> <p>Jedes Schrankfach ist mit einer Ausgabevorrichtung, der sog. 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auf den besonders gelieferten Streifen angebracht werden. Derartige Schränke bieten den Vorteil, daß erheblich mehr Fahrkarten eingelegt werden können als in den alten.
[Abbildung Abb. 373.
]
[Abbildung Abb. 374.
]
Bei den Schränken von J. Müller und Cie. (s. Abb. 373) werden die Fahrkarten in leicht herausnehmbare Fächer (Schieber) eingestellt; sie werden aus dem Fach durch hinten angebrachte Federn automatisch herausgeschoben in der Weise, daß nach Wegnahme der vordersten Karte sofort die nächste an deren Stelle her vorgedrückt wird. Die Fahrkarte mit der niedersten Nummer ist vorangestellt. Der Beamte kann sich sofort bei Ausgabe einer Karte vergewissern, ob die Nummernfolge die richtige ist. Bei Abnahme der ersten Karte aus einem Fach wird ein kleiner Hebel heruntergeklappt, wodurch die Fächer ersichtlich werden, aus denen in einem gewissen Zeitraum Fahrkartenentnahme stattgefunden hat. Mit diesen Schrankkasten kann eine Einrichtung in Verbindung gebracht werden, die es ermöglichen soll, auf den ersten Blick erkennen zu lassen, ob aus der Mitte eines Fahrkartenblocks unstatthafterweise Karten herausgenommen, also außer der Reihe abgegeben wurden. Hierzu sind die Fahrkartenblocks seitlich mit einem Leinwandpapierstreifen beklebt, so daß jede einzelne Karte leicht an dem Streifen haftet (s. Abb. 374). Wird unrichtigerweise eine Karte außer der Reihe weggenommen, so legt sich an der betreffenden Stelle der Streifen in Falten.
Während die vorbeschriebenen Einrichtungen für die Ausgabe der gewöhnlichen Edmonsonkarten bestimmt sind, werden neuerdings in größerem Umfang auch Schränke zum Verkauf der Fahrkarten von der Rolle hergestellt. Hierbei ist vorausgesetzt, daß die Fahrkarten auf dünnen Kartonbändern in Rollenform vorgedruckt sind (s. auch Zeitschrift: Verkehrstechnische W. 1908/1909, S. 509).
Solche Schränke werden unter anderem von der deutschen Post- und Eisenbahnverkehrswesen – Aktiengesellschaft in Berlin DAPAG/EFUBAG beliebige Zahl von Relationen je nach den örtlichen Verhältnissen hergestellt.
Jedes Schrankfach ist mit einer Ausgabevorrichtung, der sog. Pfeife, ausgerüstet, die Rollen mit bis zu 1000 perforierten Karten aufnehmen kann und mit einer Kontrollklappe versehen ist.
Beim Zurückdrücken einer am unteren Ende der Pfeife angebrachten Verschlußzunge wird die vorn sichtbare Karte zum Abziehen freigegeben, durch Zurückschnellen dieser Zunge und Eingreifen ihrer Zinken in die Schlitzperforation der nächsten Karte wird verhindert, daß diese gleichzeitig herausgezogen wird, und es kann dann die erste Karte an ihrer Perforationslinie leicht abgerissen werden.
Eine an der Pfeife angebrachte rote Kontrollklappe ermöglicht die rasche Bestandaufnahme. Alle Fächer, aus denen im Laufe einer Verkaufszeit keine Karten verkauft wurden, sind wegen der Form der Klappe und des roten Anstriches sofort erkennbar.
Die Pfeifen werden nach ihrer Füllung einzeln in die für sie bestimmten Fächer eingeschoben, wobei ein an ihnen befindlicher Haken in den Rückwandverschluß einschnappt. Es können dann die Pfeifen nur mittels eines besonderen Schlüssels aus dem Schranke entfernt werden, so daß eine unbefugte Entnahme von Kartenmaterial verhindert wird.
Die Schränke werden in beliebiger Ausdehnung auch mit Vorrichtung zu Stationsaufschriften geliefert.
Abstemplung in den Fahrkartenpressen und Lochung durch Zangen kann bei den Rollenfahrkarten wie bei den gewöhnlichen Edmonsonkarten stattfinden.
Die Gandenbergersche Maschinenfabrik (G. Göbel) in Darmstadt baut Schränke, bei denen die Karten in Blocks zu je 50 Stück an schrägen in die Rückwand des Schranks
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