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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913.

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Fahrkarten in der Mitte versehen und es kann ferner ein Zählwerk mit Glocken nebst Stillsetzvorrichtung angebracht werden.


Abb. 372.

Leistung bei Kraftbetrieb in 10 Stunden 300.000 Karten.

v. Zluhan.


Fahrkartenschrank (ticket case; casier a billets; scaffale o stipo a biglietti) zur Aufbewahrung der Fahrkarten und Fahrscheine bei den Ausgabestellen (Fahrkartenschaltern).

An den Fahrkartenstellen müssen die Fahrkarten zu rascher Ausgabe an das Publikum bereit liegen. Hierzu dienen die F.; sie müssen vom Ausgabebeamten leicht bedient werden können und schnelle Abrechnung und Kontrolle ermöglichen. In kleineren Orten genügen hierzu einfache, an den Wänden zu befestigende Schränke mit wenigen Kartenfächern. Bei größeren Ausgabestellen, wo mehrere 1000 Fahrkartensorten an einem Schalter aufzulegen sind, ergeben sich Schwierigkeiten, da die Ausdehnung der Schränke für die schnelle Bedienung ihre Grenzen hat (s. allgemeine Eisenbahnkunde für Studium und Praxis. Jahrg. 1908, S. 83).

Im allgemeinen sind die F. für die Edmonsonschen Fahrkarten so eingerichtet, daß auf einem hölzernen Untersatz (Tisch), der mit besonderen Behältern für Vorratskarten und Buch- oder Zettelfahrkarten versehen sein kann, eiserne oder hölzerne Fachkasten mit einer Anzahl Fahrkartenfächer (Stapel) zur wagrechten Einlage der Fahrkarten angebracht sind.

In den durch die Breite und Höhe der Schränke und das Format der Karten bedingten Abmessungen verlaufen die durch dünne Wandungen von Eisen- oder Zinkblech getrennten Querreihen der Kartenfächer. Statt der Böden sind in jedem Fach nur seitliche Leisten angebracht, auf denen die Fahrkarten in etwas schräger Neigung aufliegen, in der Weise, daß der zwischen den beiden Seitenleisten liegende Zwischenraum dem Ausgabebeamten ermöglicht, die zu unterst liegende Karte leicht mit dem Finger zu ergreifen, worauf die nächst oben liegende Karte von selbst an die Stelle der weggenommenen tritt.

Über jeder Fächerreihe sind Streifen oder Bänder von Holz, Metall oder Pappe angebracht, auf denen die Fahrkarten, nach Station und Klasse verzeichnet, abgelesen werden können.

Die Schränke können ein- oder mehrtürig sein. Im letzteren Fall können die Türen drehbar so gerichtet werden, daß sie gleichzeitig der Aufnahme von Fahrkarten und zum Verschluß des Kastens, der sonst durch Rolladen oder feste Türen erfolgt, dienen. Im geöffneten Zustand bietet ein solcher Kasten die mehrfache Anzahl von Fahrkartenfächern gegenüber den einfachen Schränken. Für größere Stationen können die Schränke nach Bedarf fahrbar oder auf einem Gestell drehbar (System Hartmeyer in Dresden, Lotz in Wiesbaden, Blazicek in Wien) hergestellt werden, wodurch neben besserer Raumausnützung auch die Möglichkeit gegeben ist, für jeden Schalterbeamten besondere Kartenvorräte zu halten und überhaupt den Dienst beweglicher zu gestalten.

In Abweichung von dieser älteren Einrichtung werden neuerdings von J. Müller und Cie. in Singen (Hohentwiel) Baden, Weise in Karlsruhe und W. Lotz und Cie. in Wiesbaden Schränke geliefert, in die die Fahrkarten nicht wagrecht, sondern aufrecht eingestellt werden, so daß die Vorderseite der Fahrkarten dem Ausgabebeamten ohneweiters sichtbar ist.

Es bedarf also hiebei in der Regel keiner Stationsaufschriften über den Kartenfächern, diese können aber wie bei den alten Schränken

Fahrkarten in der Mitte versehen und es kann ferner ein Zählwerk mit Glocken nebst Stillsetzvorrichtung angebracht werden.


Abb. 372.

Leistung bei Kraftbetrieb in 10 Stunden 300.000 Karten.

v. Zluhan.


Fahrkartenschrank (ticket case; casier à billets; scaffale o stipo a biglietti) zur Aufbewahrung der Fahrkarten und Fahrscheine bei den Ausgabestellen (Fahrkartenschaltern).

An den Fahrkartenstellen müssen die Fahrkarten zu rascher Ausgabe an das Publikum bereit liegen. Hierzu dienen die F.; sie müssen vom Ausgabebeamten leicht bedient werden können und schnelle Abrechnung und Kontrolle ermöglichen. In kleineren Orten genügen hierzu einfache, an den Wänden zu befestigende Schränke mit wenigen Kartenfächern. Bei größeren Ausgabestellen, wo mehrere 1000 Fahrkartensorten an einem Schalter aufzulegen sind, ergeben sich Schwierigkeiten, da die Ausdehnung der Schränke für die schnelle Bedienung ihre Grenzen hat (s. allgemeine Eisenbahnkunde für Studium und Praxis. Jahrg. 1908, S. 83).

Im allgemeinen sind die F. für die Edmonsonschen Fahrkarten so eingerichtet, daß auf einem hölzernen Untersatz (Tisch), der mit besonderen Behältern für Vorratskarten und Buch- oder Zettelfahrkarten versehen sein kann, eiserne oder hölzerne Fachkasten mit einer Anzahl Fahrkartenfächer (Stapel) zur wagrechten Einlage der Fahrkarten angebracht sind.

In den durch die Breite und Höhe der Schränke und das Format der Karten bedingten Abmessungen verlaufen die durch dünne Wandungen von Eisen- oder Zinkblech getrennten Querreihen der Kartenfächer. Statt der Böden sind in jedem Fach nur seitliche Leisten angebracht, auf denen die Fahrkarten in etwas schräger Neigung aufliegen, in der Weise, daß der zwischen den beiden Seitenleisten liegende Zwischenraum dem Ausgabebeamten ermöglicht, die zu unterst liegende Karte leicht mit dem Finger zu ergreifen, worauf die nächst oben liegende Karte von selbst an die Stelle der weggenommenen tritt.

Über jeder Fächerreihe sind Streifen oder Bänder von Holz, Metall oder Pappe angebracht, auf denen die Fahrkarten, nach Station und Klasse verzeichnet, abgelesen werden können.

Die Schränke können ein- oder mehrtürig sein. Im letzteren Fall können die Türen drehbar so gerichtet werden, daß sie gleichzeitig der Aufnahme von Fahrkarten und zum Verschluß des Kastens, der sonst durch Rolladen oder feste Türen erfolgt, dienen. Im geöffneten Zustand bietet ein solcher Kasten die mehrfache Anzahl von Fahrkartenfächern gegenüber den einfachen Schränken. Für größere Stationen können die Schränke nach Bedarf fahrbar oder auf einem Gestell drehbar (System Hartmeyer in Dresden, Lotz in Wiesbaden, Blazicek in Wien) hergestellt werden, wodurch neben besserer Raumausnützung auch die Möglichkeit gegeben ist, für jeden Schalterbeamten besondere Kartenvorräte zu halten und überhaupt den Dienst beweglicher zu gestalten.

In Abweichung von dieser älteren Einrichtung werden neuerdings von J. Müller und Cie. in Singen (Hohentwiel) Baden, Weise in Karlsruhe und W. Lotz und Cie. in Wiesbaden Schränke geliefert, in die die Fahrkarten nicht wagrecht, sondern aufrecht eingestellt werden, so daß die Vorderseite der Fahrkarten dem Ausgabebeamten ohneweiters sichtbar ist.

Es bedarf also hiebei in der Regel keiner Stationsaufschriften über den Kartenfächern, diese können aber wie bei den alten Schränken

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[473/0490] Fahrkarten in der Mitte versehen und es kann ferner ein Zählwerk mit Glocken nebst Stillsetzvorrichtung angebracht werden. [Abbildung Abb. 372. ] Leistung bei Kraftbetrieb in 10 Stunden 300.000 Karten. v. Zluhan. Fahrkartenschrank (ticket case; casier à billets; scaffale o stipo a biglietti) zur Aufbewahrung der Fahrkarten und Fahrscheine bei den Ausgabestellen (Fahrkartenschaltern). An den Fahrkartenstellen müssen die Fahrkarten zu rascher Ausgabe an das Publikum bereit liegen. Hierzu dienen die F.; sie müssen vom Ausgabebeamten leicht bedient werden können und schnelle Abrechnung und Kontrolle ermöglichen. In kleineren Orten genügen hierzu einfache, an den Wänden zu befestigende Schränke mit wenigen Kartenfächern. Bei größeren Ausgabestellen, wo mehrere 1000 Fahrkartensorten an einem Schalter aufzulegen sind, ergeben sich Schwierigkeiten, da die Ausdehnung der Schränke für die schnelle Bedienung ihre Grenzen hat (s. allgemeine Eisenbahnkunde für Studium und Praxis. Jahrg. 1908, S. 83). Im allgemeinen sind die F. für die Edmonsonschen Fahrkarten so eingerichtet, daß auf einem hölzernen Untersatz (Tisch), der mit besonderen Behältern für Vorratskarten und Buch- oder Zettelfahrkarten versehen sein kann, eiserne oder hölzerne Fachkasten mit einer Anzahl Fahrkartenfächer (Stapel) zur wagrechten Einlage der Fahrkarten angebracht sind. In den durch die Breite und Höhe der Schränke und das Format der Karten bedingten Abmessungen verlaufen die durch dünne Wandungen von Eisen- oder Zinkblech getrennten Querreihen der Kartenfächer. Statt der Böden sind in jedem Fach nur seitliche Leisten angebracht, auf denen die Fahrkarten in etwas schräger Neigung aufliegen, in der Weise, daß der zwischen den beiden Seitenleisten liegende Zwischenraum dem Ausgabebeamten ermöglicht, die zu unterst liegende Karte leicht mit dem Finger zu ergreifen, worauf die nächst oben liegende Karte von selbst an die Stelle der weggenommenen tritt. Über jeder Fächerreihe sind Streifen oder Bänder von Holz, Metall oder Pappe angebracht, auf denen die Fahrkarten, nach Station und Klasse verzeichnet, abgelesen werden können. Die Schränke können ein- oder mehrtürig sein. Im letzteren Fall können die Türen drehbar so gerichtet werden, daß sie gleichzeitig der Aufnahme von Fahrkarten und zum Verschluß des Kastens, der sonst durch Rolladen oder feste Türen erfolgt, dienen. Im geöffneten Zustand bietet ein solcher Kasten die mehrfache Anzahl von Fahrkartenfächern gegenüber den einfachen Schränken. Für größere Stationen können die Schränke nach Bedarf fahrbar oder auf einem Gestell drehbar (System Hartmeyer in Dresden, Lotz in Wiesbaden, Blazicek in Wien) hergestellt werden, wodurch neben besserer Raumausnützung auch die Möglichkeit gegeben ist, für jeden Schalterbeamten besondere Kartenvorräte zu halten und überhaupt den Dienst beweglicher zu gestalten. In Abweichung von dieser älteren Einrichtung werden neuerdings von J. Müller und Cie. in Singen (Hohentwiel) Baden, Weise in Karlsruhe und W. Lotz und Cie. in Wiesbaden Schränke geliefert, in die die Fahrkarten nicht wagrecht, sondern aufrecht eingestellt werden, so daß die Vorderseite der Fahrkarten dem Ausgabebeamten ohneweiters sichtbar ist. Es bedarf also hiebei in der Regel keiner Stationsaufschriften über den Kartenfächern, diese können aber wie bei den alten Schränken

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 4. Berlin, Wien, 1913, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen04_1913/490>, abgerufen am 01.11.2024.