Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.Beschüttung annimmt und letztere gleich 0·9 Bandbreite weniger 0·05 m setzt, zu: Der Kraftverbrauch von Bändern ist schwer genau zu berechnen. In Betracht zu ziehen sind hauptsächlich die Zapfenreibung der Antriebs- und Leitrollen, die Zapfenreibung der Stützrollen, der Biegewiderstand des Gurtes an den Antriebs- und Leitrollen, der Rollenreibungs- und Biegewiderstand des Gurtes an den Stützrollen und schließlich bei ansteigenden Bändern sowie bei Zwischenabwürfen, die ein Heben des Materials erforderlich machen, die Hubarbeit. Gliederbänder bestehen aus Holz- oder Eisenplatten, die an Ketten befestigt sind und so eine Art von beweglichem Tisch bilden. Damit das Band stark beschüttet werden kann, Abb. 111. Abb. 112. Wenn auch biegsame Bänder schon nicht selten zur Beförderung von Säcken und dgl. benutzt werden, so kommen Gliederbänder noch häufiger für Einzellasten aller Art, Kisten, Ballen, Fässer und dgl. zur Anwendung. Für Kistenförderung eignen sich beispielsweise zwei, in gewissem Abstand parallel zueinander verlegte dachförmige Ketten nach Abb. 111. Für die Fortschaffung schweren Gepäcks in Bahnhofshallen eignet sich der Rundförderer nach Abb. 112. Er besteht aus zweiachsigen Wagen, die aus Profileisen hergestellt und mit Holz gedeckt sind. Je zwei benachbarte Wagen werden durch ein an den Drehzapfen D angreifendes Zwischenstück verbunden, das sich in halbkreisförmige Aussparungen der Wagendeckung legt. Das Ganze bildet eine zusammenhängende, horizontal beliebig ablenkbare Kette. Die Oberfläche liegt in gleicher Höhe mit dem Fußboden. Dieser Umstand, zusammen mit der sehr geringen Fahrgeschwindigkeit, ermöglicht ein bequemes Auf- und Abbringen schwerer Teile. Stücke, die infolge Unachtsamkeit oder Überlastung der Arbeiter nicht an der richtigen Stelle abgenommen wurden, kehren nach Vollendung eines Umlaufes wieder dorthin zurück. Unter die Gliederbänder gehören auch die beweglichen Treppen zur Beförderung von Personen. III. Becherwerke. Zur Aufnahme des Fördergutes dienen Gefäße, die an ein umlaufendes Zugmittel angeschlossen sind. Bei reiner Hebung werden die Becher gewöhnlich mit der Kette fest verbunden (Elevatoren); wenn dagegen neben der Hebung auch eine Horizontal-Förderung stattfindet, werden sie um einen Drehzapfen pendelnd aufgehängt, so daß sie sich bei Ablenkungen der Kette immer richtig einstellen und kein Fördergut fallen lassen (Schaukelbecherwerke). Bei Becherwerken mit festen Bechern wird die Kette um eine untere und eine obere Scheibe geführt. Unten nehmen die Becher das Material auf, oben geben sie es wieder ab. Die Aufnahme geschieht unmittelbar von einem Lager, beispielsweise aus dem Schiffsraum, oder mittels eines Schöpftroges, in den ein Einlaufrohr mündet. Das Einlaufrohr muß so angeordnet sein, daß das Material den Bechern entgegenläuft. Es empfiehlt sich, bei schwer zu behandelndem Material (grobe Kohle) besondere Einrichtungen für möglichst gleichmäßige Aufgabe und störungsfreies Schöpfen der Becher zu treffen, da sonst der Kraftverbrauch unnötig hoch wird und sowohl der Elevator wie auch das Material geschädigt werden. Bei Getreideförderung kann der Elevator ohne weiteres aus dem Vollen schöpfen. Die Entleerung der Becher geschieht beim Umlaufen der oberen Scheibe, u. zw. wird bei schnellaufenden Elevatoren das Material durch die Fliehkraft herausgeschleudert. An den erweiterten Elevatorkopf wird ein Rohr angeschlossen, das das Material nach der gewünschten Stelle leitet. Bei geringer Geschwindigkeit, etwa von 1·0 m/Sek. abwärts, reicht die Fliehkraft nicht aus, um bei senkrecht stehendem Elevator das Material genügend weit zur Seite zu werfen. Der Elevator muß deshalb schräg gestellt werden. Die Becher werden für leichte Ausführungen aus Blech gepreßt oder aus einem Stück gestanzt, gebogen und zusammengenietet. Für schwere Ausführungen werden Becher aus Blechen mit Winkeleisen-Verbindung oder gegossene Becher verwendet. Die Kettenformen sind im wesentlichen die gleichen wie bei Kratzern. Temperguß-Ketten kommen auch hier für leichtere, Beschüttung annimmt und letztere gleich 0·9 Bandbreite weniger 0·05 m setzt, zu: Der Kraftverbrauch von Bändern ist schwer genau zu berechnen. In Betracht zu ziehen sind hauptsächlich die Zapfenreibung der Antriebs- und Leitrollen, die Zapfenreibung der Stützrollen, der Biegewiderstand des Gurtes an den Antriebs- und Leitrollen, der Rollenreibungs- und Biegewiderstand des Gurtes an den Stützrollen und schließlich bei ansteigenden Bändern sowie bei Zwischenabwürfen, die ein Heben des Materials erforderlich machen, die Hubarbeit. Gliederbänder bestehen aus Holz- oder Eisenplatten, die an Ketten befestigt sind und so eine Art von beweglichem Tisch bilden. Damit das Band stark beschüttet werden kann, Abb. 111. Abb. 112. Wenn auch biegsame Bänder schon nicht selten zur Beförderung von Säcken und dgl. benutzt werden, so kommen Gliederbänder noch häufiger für Einzellasten aller Art, Kisten, Ballen, Fässer und dgl. zur Anwendung. Für Kistenförderung eignen sich beispielsweise zwei, in gewissem Abstand parallel zueinander verlegte dachförmige Ketten nach Abb. 111. Für die Fortschaffung schweren Gepäcks in Bahnhofshallen eignet sich der Rundförderer nach Abb. 112. Er besteht aus zweiachsigen Wagen, die aus Profileisen hergestellt und mit Holz gedeckt sind. Je zwei benachbarte Wagen werden durch ein an den Drehzapfen D angreifendes Zwischenstück verbunden, das sich in halbkreisförmige Aussparungen der Wagendeckung legt. Das Ganze bildet eine zusammenhängende, horizontal beliebig ablenkbare Kette. Die Oberfläche liegt in gleicher Höhe mit dem Fußboden. Dieser Umstand, zusammen mit der sehr geringen Fahrgeschwindigkeit, ermöglicht ein bequemes Auf- und Abbringen schwerer Teile. Stücke, die infolge Unachtsamkeit oder Überlastung der Arbeiter nicht an der richtigen Stelle abgenommen wurden, kehren nach Vollendung eines Umlaufes wieder dorthin zurück. Unter die Gliederbänder gehören auch die beweglichen Treppen zur Beförderung von Personen. III. Becherwerke. Zur Aufnahme des Fördergutes dienen Gefäße, die an ein umlaufendes Zugmittel angeschlossen sind. Bei reiner Hebung werden die Becher gewöhnlich mit der Kette fest verbunden (Elevatoren); wenn dagegen neben der Hebung auch eine Horizontal-Förderung stattfindet, werden sie um einen Drehzapfen pendelnd aufgehängt, so daß sie sich bei Ablenkungen der Kette immer richtig einstellen und kein Fördergut fallen lassen (Schaukelbecherwerke). Bei Becherwerken mit festen Bechern wird die Kette um eine untere und eine obere Scheibe geführt. Unten nehmen die Becher das Material auf, oben geben sie es wieder ab. Die Aufnahme geschieht unmittelbar von einem Lager, beispielsweise aus dem Schiffsraum, oder mittels eines Schöpftroges, in den ein Einlaufrohr mündet. Das Einlaufrohr muß so angeordnet sein, daß das Material den Bechern entgegenläuft. Es empfiehlt sich, bei schwer zu behandelndem Material (grobe Kohle) besondere Einrichtungen für möglichst gleichmäßige Aufgabe und störungsfreies Schöpfen der Becher zu treffen, da sonst der Kraftverbrauch unnötig hoch wird und sowohl der Elevator wie auch das Material geschädigt werden. Bei Getreideförderung kann der Elevator ohne weiteres aus dem Vollen schöpfen. Die Entleerung der Becher geschieht beim Umlaufen der oberen Scheibe, u. zw. wird bei schnellaufenden Elevatoren das Material durch die Fliehkraft herausgeschleudert. An den erweiterten Elevatorkopf wird ein Rohr angeschlossen, das das Material nach der gewünschten Stelle leitet. Bei geringer Geschwindigkeit, etwa von 1·0 m/Sek. abwärts, reicht die Fliehkraft nicht aus, um bei senkrecht stehendem Elevator das Material genügend weit zur Seite zu werfen. Der Elevator muß deshalb schräg gestellt werden. Die Becher werden für leichte Ausführungen aus Blech gepreßt oder aus einem Stück gestanzt, gebogen und zusammengenietet. Für schwere Ausführungen werden Becher aus Blechen mit Winkeleisen-Verbindung oder gegossene Becher verwendet. Die Kettenformen sind im wesentlichen die gleichen wie bei Kratzern. Temperguß-Ketten kommen auch hier für leichtere, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0118" n="110"/> Beschüttung annimmt und letztere gleich 0·9 Bandbreite weniger 0·05 <hi rendition="#i">m</hi> setzt, zu:<lb/><formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen05_1914/figures/roell_eisenbahnwesen05_1914_figure-0520.jpg" rendition="#c"/></p><lb/> <p>Der Kraftverbrauch von Bändern ist schwer genau zu berechnen. 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Beschüttung annimmt und letztere gleich 0·9 Bandbreite weniger 0·05 m setzt, zu:
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Der Kraftverbrauch von Bändern ist schwer genau zu berechnen. In Betracht zu ziehen sind hauptsächlich die Zapfenreibung der Antriebs- und Leitrollen, die Zapfenreibung der Stützrollen, der Biegewiderstand des Gurtes an den Antriebs- und Leitrollen, der Rollenreibungs- und Biegewiderstand des Gurtes an den Stützrollen und schließlich bei ansteigenden Bändern sowie bei Zwischenabwürfen, die ein Heben des Materials erforderlich machen, die Hubarbeit.
Gliederbänder bestehen aus Holz- oder Eisenplatten, die an Ketten befestigt sind und so eine Art von beweglichem Tisch bilden. Damit das Band stark beschüttet werden kann,
[Abbildung Abb. 111.
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[Abbildung Abb. 112.
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werden häufig seitliche Führungsbretter angebracht, oder erhalten die einzelnen Platten selbst eine seitliche Aufbiegung.
Wenn auch biegsame Bänder schon nicht selten zur Beförderung von Säcken und dgl. benutzt werden, so kommen Gliederbänder noch häufiger für Einzellasten aller Art, Kisten, Ballen, Fässer und dgl. zur Anwendung. Für Kistenförderung eignen sich beispielsweise zwei, in gewissem Abstand parallel zueinander verlegte dachförmige Ketten nach Abb. 111. Für die Fortschaffung schweren Gepäcks in Bahnhofshallen eignet sich der Rundförderer nach Abb. 112. Er besteht aus zweiachsigen Wagen, die aus Profileisen hergestellt und mit Holz gedeckt sind. Je zwei benachbarte Wagen werden durch ein an den Drehzapfen D angreifendes Zwischenstück verbunden, das sich in halbkreisförmige Aussparungen der Wagendeckung legt. Das Ganze bildet eine zusammenhängende, horizontal beliebig ablenkbare Kette. Die Oberfläche liegt in gleicher Höhe mit dem Fußboden. Dieser Umstand, zusammen mit der sehr geringen Fahrgeschwindigkeit, ermöglicht ein bequemes Auf- und Abbringen schwerer Teile. Stücke, die infolge Unachtsamkeit oder Überlastung der Arbeiter nicht an der richtigen Stelle abgenommen wurden, kehren nach Vollendung eines Umlaufes wieder dorthin zurück.
Unter die Gliederbänder gehören auch die beweglichen Treppen zur Beförderung von Personen.
III. Becherwerke.
Zur Aufnahme des Fördergutes dienen Gefäße, die an ein umlaufendes Zugmittel angeschlossen sind. Bei reiner Hebung werden die Becher gewöhnlich mit der Kette fest verbunden (Elevatoren); wenn dagegen neben der Hebung auch eine Horizontal-Förderung stattfindet, werden sie um einen Drehzapfen pendelnd aufgehängt, so daß sie sich bei Ablenkungen der Kette immer richtig einstellen und kein Fördergut fallen lassen (Schaukelbecherwerke).
Bei Becherwerken mit festen Bechern wird die Kette um eine untere und eine obere Scheibe geführt. Unten nehmen die Becher das Material auf, oben geben sie es wieder ab. Die Aufnahme geschieht unmittelbar von einem Lager, beispielsweise aus dem Schiffsraum, oder mittels eines Schöpftroges, in den ein Einlaufrohr mündet. Das Einlaufrohr muß so angeordnet sein, daß das Material den Bechern entgegenläuft. Es empfiehlt sich, bei schwer zu behandelndem Material (grobe Kohle) besondere Einrichtungen für möglichst gleichmäßige Aufgabe und störungsfreies Schöpfen der Becher zu treffen, da sonst der Kraftverbrauch unnötig hoch wird und sowohl der Elevator wie auch das Material geschädigt werden. Bei Getreideförderung kann der Elevator ohne weiteres aus dem Vollen schöpfen.
Die Entleerung der Becher geschieht beim Umlaufen der oberen Scheibe, u. zw. wird bei schnellaufenden Elevatoren das Material durch die Fliehkraft herausgeschleudert. An den erweiterten Elevatorkopf wird ein Rohr angeschlossen, das das Material nach der gewünschten Stelle leitet. Bei geringer Geschwindigkeit, etwa von 1·0 m/Sek. abwärts, reicht die Fliehkraft nicht aus, um bei senkrecht stehendem Elevator das Material genügend weit zur Seite zu werfen. Der Elevator muß deshalb schräg gestellt werden.
Die Becher werden für leichte Ausführungen aus Blech gepreßt oder aus einem Stück gestanzt, gebogen und zusammengenietet. Für schwere Ausführungen werden Becher aus Blechen mit Winkeleisen-Verbindung oder gegossene Becher verwendet. Die Kettenformen sind im wesentlichen die gleichen wie bei Kratzern. Temperguß-Ketten kommen auch hier für leichtere,
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