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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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Der Antrieb ist an einem, die Spannvorrichtung am anderen Ende untergebracht; dazwischen befindet sich die Förderrinne. Das Fördergut wird von einem Elevator aus an einem beliebigen Zwischenpunkte dem Troge zugeführt. Der Kratzer kann in beiden Richtungen laufen und daher das Material nach jedem Punkte befördern. Am Rinnenboden sind Schieber angebracht, die nach Bedarf gezogen werden, oder der Trog wird ohne Boden ausgeführt, so daß das geförderte Material auf der Oberfläche der Schüttung weiterbewegt wird und sich hier selbst eine Gleitfläche herstellt. Die Schüttung breitet sich dann allmählich weiter aus.

II. Förderbänder.

Das Förderband (Gurtförderer, Bandtransporteur) wird durch einen wagrecht oder in mäßiger Steigung geführten endlosen Gurt gebildet, der aus biegsamen Stoffen besteht oder aus einzelnen Gliedern zusammengesetzt ist. Der Gurt wird an jedem Ende über eine Umkehrrolle geleitet und dazwischen durch Tragrollen gestützt. Das Material liegt während der Förderung auf dem Bande und ist ihm gegenüber in Ruhe.

Für biegsame Bänder kommen hauptsächlich Baumwollgewebe in Anwendung, u. zw. werden die Bänder entweder mit einem Überzug aus Gummi versehen, der sie gegen Feuchtigkeit und Abnutzung widerstandsfähig macht, oder mit Balatamasse durchtränkt, die dem Gewebe gleichfalls eine weitgehende Unempfindlichkeit gegen Nässe verleiht. Daneben kommen für billige Anlagen auch einfache Hanf- oder Baumwollgurte in Betracht. Nach Robins werden in der Mitte des Bandes, wo die Abnutzung am stärksten ist, einige Baumwollagen fortgelassen und dafür die Gummischicht an dieser Stelle verstärkt.

Das Band bleibt auf der Strecke, wo es zum Transport dient, flach, oder es erhält durch Anordnung besonderer Rollen eine Wölbung. Das obere Trum wird (Abb. 110) von drei im Winkel zueinander gesetzten Rollen getragen, die sich auf mit Schmiermaterial gefüllten hohlen Achsen drehen. Das Band erhält dadurch auf der Förderstrecke Trogform und kann infolgedessen eine weit größere Menge Material aufnehmen, als ein flaches Band. Die Rollen werden zuweilen auch aus Holz hergestellt.

Die Zuführung des Fördergutes zum Band geschieht durch Auflaufschurren, u. zw. möglichst in der Richtung und mit der Geschwindigkeit des Bandes. Bei Beschickung an mehreren Stellen können die Auflaufschurren fahrbar angeordnet werden. Für die Abnahme des Materials kann man Abstreicher verwenden, doch sind diese für biegsame Gurte nicht zu empfehlen, weil ihre Oberfläche dabei stark beschädigt wird. Üblich ist es daher, das Fördergut an einer Umlenkrolle infolge der Fliehkraft abwerfen zu lassen und es dann in einer Rutsche aufzufangen.

Soll die Abgabe des Fördergutes an beliebigen Punkten des Bandes möglich sein, so wird dazu ein Abwurfwagen benutzt, der zwei Leitrollen trägt. Beim Übergang über die obere Leitrolle wird das Fördergut in eine Schurre abgeworfen, die den Materialstrom seitlich ableitet. Häufig erhält der Wagen selbsttätige Bewegung, so daß er beispielsweise über einem langgestreckten Bunker langsam hin und her wandert.


Abb. 110.

Die Bandgeschwindigkeit beträgt im Durchschnitt für


schweres Getreide2·5 bis 3·5 m/Sek.
leichtes Getreide2·0 bis 3·0 m/Sek.
Steinkohle1·5 bis 2·5 m/Sek.
Sortierbänder0·1 bis 0·3 m/Sek.
Einzellasten0·8 bis 1·5 m/Sek.
Personen0·5 bis 0·8 m/Sek.

Bei Bändern mit Trogform muß in jedem Falle der Querschnitt aufgezeichnet und danach die Leistung bestimmt werden. Im Durchschnitt läßt sich die Leistung etwa nach folgender Tabelle annehmen:

Leistung von Förderbändern in t/Std.

Die Förderleistung eines flachen Bandes ergibt sich, wenn man die Höhe der Schüttung in Bandmitte zu etwa 1/12 der Breite der

Der Antrieb ist an einem, die Spannvorrichtung am anderen Ende untergebracht; dazwischen befindet sich die Förderrinne. Das Fördergut wird von einem Elevator aus an einem beliebigen Zwischenpunkte dem Troge zugeführt. Der Kratzer kann in beiden Richtungen laufen und daher das Material nach jedem Punkte befördern. Am Rinnenboden sind Schieber angebracht, die nach Bedarf gezogen werden, oder der Trog wird ohne Boden ausgeführt, so daß das geförderte Material auf der Oberfläche der Schüttung weiterbewegt wird und sich hier selbst eine Gleitfläche herstellt. Die Schüttung breitet sich dann allmählich weiter aus.

II. Förderbänder.

Das Förderband (Gurtförderer, Bandtransporteur) wird durch einen wagrecht oder in mäßiger Steigung geführten endlosen Gurt gebildet, der aus biegsamen Stoffen besteht oder aus einzelnen Gliedern zusammengesetzt ist. Der Gurt wird an jedem Ende über eine Umkehrrolle geleitet und dazwischen durch Tragrollen gestützt. Das Material liegt während der Förderung auf dem Bande und ist ihm gegenüber in Ruhe.

Für biegsame Bänder kommen hauptsächlich Baumwollgewebe in Anwendung, u. zw. werden die Bänder entweder mit einem Überzug aus Gummi versehen, der sie gegen Feuchtigkeit und Abnutzung widerstandsfähig macht, oder mit Balatamasse durchtränkt, die dem Gewebe gleichfalls eine weitgehende Unempfindlichkeit gegen Nässe verleiht. Daneben kommen für billige Anlagen auch einfache Hanf- oder Baumwollgurte in Betracht. Nach Robins werden in der Mitte des Bandes, wo die Abnutzung am stärksten ist, einige Baumwollagen fortgelassen und dafür die Gummischicht an dieser Stelle verstärkt.

Das Band bleibt auf der Strecke, wo es zum Transport dient, flach, oder es erhält durch Anordnung besonderer Rollen eine Wölbung. Das obere Trum wird (Abb. 110) von drei im Winkel zueinander gesetzten Rollen getragen, die sich auf mit Schmiermaterial gefüllten hohlen Achsen drehen. Das Band erhält dadurch auf der Förderstrecke Trogform und kann infolgedessen eine weit größere Menge Material aufnehmen, als ein flaches Band. Die Rollen werden zuweilen auch aus Holz hergestellt.

Die Zuführung des Fördergutes zum Band geschieht durch Auflaufschurren, u. zw. möglichst in der Richtung und mit der Geschwindigkeit des Bandes. Bei Beschickung an mehreren Stellen können die Auflaufschurren fahrbar angeordnet werden. Für die Abnahme des Materials kann man Abstreicher verwenden, doch sind diese für biegsame Gurte nicht zu empfehlen, weil ihre Oberfläche dabei stark beschädigt wird. Üblich ist es daher, das Fördergut an einer Umlenkrolle infolge der Fliehkraft abwerfen zu lassen und es dann in einer Rutsche aufzufangen.

Soll die Abgabe des Fördergutes an beliebigen Punkten des Bandes möglich sein, so wird dazu ein Abwurfwagen benutzt, der zwei Leitrollen trägt. Beim Übergang über die obere Leitrolle wird das Fördergut in eine Schurre abgeworfen, die den Materialstrom seitlich ableitet. Häufig erhält der Wagen selbsttätige Bewegung, so daß er beispielsweise über einem langgestreckten Bunker langsam hin und her wandert.


Abb. 110.

Die Bandgeschwindigkeit beträgt im Durchschnitt für


schweres Getreide2·5 bis 3·5 m/Sek.
leichtes Getreide2·0 bis 3·0 m/Sek.
Steinkohle1·5 bis 2·5 m/Sek.
Sortierbänder0·1 bis 0·3 m/Sek.
Einzellasten0·8 bis 1·5 m/Sek.
Personen0·5 bis 0·8 m/Sek.

Bei Bändern mit Trogform muß in jedem Falle der Querschnitt aufgezeichnet und danach die Leistung bestimmt werden. Im Durchschnitt läßt sich die Leistung etwa nach folgender Tabelle annehmen:

Leistung von Förderbändern in t/Std.

Die Förderleistung eines flachen Bandes ergibt sich, wenn man die Höhe der Schüttung in Bandmitte zu etwa 1/12 der Breite der

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[109/0117] Der Antrieb ist an einem, die Spannvorrichtung am anderen Ende untergebracht; dazwischen befindet sich die Förderrinne. Das Fördergut wird von einem Elevator aus an einem beliebigen Zwischenpunkte dem Troge zugeführt. Der Kratzer kann in beiden Richtungen laufen und daher das Material nach jedem Punkte befördern. Am Rinnenboden sind Schieber angebracht, die nach Bedarf gezogen werden, oder der Trog wird ohne Boden ausgeführt, so daß das geförderte Material auf der Oberfläche der Schüttung weiterbewegt wird und sich hier selbst eine Gleitfläche herstellt. Die Schüttung breitet sich dann allmählich weiter aus. II. Förderbänder. Das Förderband (Gurtförderer, Bandtransporteur) wird durch einen wagrecht oder in mäßiger Steigung geführten endlosen Gurt gebildet, der aus biegsamen Stoffen besteht oder aus einzelnen Gliedern zusammengesetzt ist. Der Gurt wird an jedem Ende über eine Umkehrrolle geleitet und dazwischen durch Tragrollen gestützt. Das Material liegt während der Förderung auf dem Bande und ist ihm gegenüber in Ruhe. Für biegsame Bänder kommen hauptsächlich Baumwollgewebe in Anwendung, u. zw. werden die Bänder entweder mit einem Überzug aus Gummi versehen, der sie gegen Feuchtigkeit und Abnutzung widerstandsfähig macht, oder mit Balatamasse durchtränkt, die dem Gewebe gleichfalls eine weitgehende Unempfindlichkeit gegen Nässe verleiht. Daneben kommen für billige Anlagen auch einfache Hanf- oder Baumwollgurte in Betracht. Nach Robins werden in der Mitte des Bandes, wo die Abnutzung am stärksten ist, einige Baumwollagen fortgelassen und dafür die Gummischicht an dieser Stelle verstärkt. Das Band bleibt auf der Strecke, wo es zum Transport dient, flach, oder es erhält durch Anordnung besonderer Rollen eine Wölbung. Das obere Trum wird (Abb. 110) von drei im Winkel zueinander gesetzten Rollen getragen, die sich auf mit Schmiermaterial gefüllten hohlen Achsen drehen. Das Band erhält dadurch auf der Förderstrecke Trogform und kann infolgedessen eine weit größere Menge Material aufnehmen, als ein flaches Band. Die Rollen werden zuweilen auch aus Holz hergestellt. Die Zuführung des Fördergutes zum Band geschieht durch Auflaufschurren, u. zw. möglichst in der Richtung und mit der Geschwindigkeit des Bandes. Bei Beschickung an mehreren Stellen können die Auflaufschurren fahrbar angeordnet werden. Für die Abnahme des Materials kann man Abstreicher verwenden, doch sind diese für biegsame Gurte nicht zu empfehlen, weil ihre Oberfläche dabei stark beschädigt wird. Üblich ist es daher, das Fördergut an einer Umlenkrolle infolge der Fliehkraft abwerfen zu lassen und es dann in einer Rutsche aufzufangen. Soll die Abgabe des Fördergutes an beliebigen Punkten des Bandes möglich sein, so wird dazu ein Abwurfwagen benutzt, der zwei Leitrollen trägt. Beim Übergang über die obere Leitrolle wird das Fördergut in eine Schurre abgeworfen, die den Materialstrom seitlich ableitet. Häufig erhält der Wagen selbsttätige Bewegung, so daß er beispielsweise über einem langgestreckten Bunker langsam hin und her wandert. [Abbildung Abb. 110. ] Die Bandgeschwindigkeit beträgt im Durchschnitt für schweres Getreide 2·5 bis 3·5 m/Sek. leichtes Getreide 2·0 bis 3·0 m/Sek. Steinkohle 1·5 bis 2·5 m/Sek. Sortierbänder 0·1 bis 0·3 m/Sek. Einzellasten 0·8 bis 1·5 m/Sek. Personen 0·5 bis 0·8 m/Sek. Bei Bändern mit Trogform muß in jedem Falle der Querschnitt aufgezeichnet und danach die Leistung bestimmt werden. Im Durchschnitt läßt sich die Leistung etwa nach folgender Tabelle annehmen: Leistung von Förderbändern in t/Std. Die Förderleistung eines flachen Bandes ergibt sich, wenn man die Höhe der Schüttung in Bandmitte zu etwa 1/12 der Breite der

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/117>, abgerufen am 21.11.2024.