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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914.

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Preßluft-Stoßbohrmaschinen Bauart Frölich und zum Arbeitsbeginn mit dem Sohlstollen wie auf der Westseite. Auch die Vollausbrucharbeiten sind mit Frölichs Preßluft-Stoßbohrmaschinen auf Spannsäulen; die auf besonders gebauten fahrbaren Gerüsten, unter denen die Förderung ungehindert stattfinden konnte, befestigt wurden, ausgeführt worden.

Für den Tunnel, der nur teilweise - etwa 3% der Länge - ausgemauert werden sollte, war ein Betrag von 3,274.000 M., d. s. 600 M. m vorgesehen, der aber wegen des äußerst festen Gesteins und der besonders schwierigen Arbeiterverhältnisse in der sehr unwirtlichen Gegend bei weitem nicht ausreichte.

Literatur: Dolezalek, Der Bau des Gravehalstunnels. Dt. Bauztg. Februar 1900.

Dolezalek.


Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft (90·960 km), im Herzogtum Steiermark gelegene Privateisenbahn, deren Betrieb vertragsmäßig seit 1878 von der österreichischen Südbahn geführt wird, mit dem Sitz der Gesellschaft in Wien.

Die G. besteht aus der Linie Graz - Köflach (40·113 km) und der von der genannten Linie bei Lieboch abzweigenden Strecke nach Wien (50·487 km). Anschluß hat sie in Graz an die österr. Südbahn und an die österr. Staatsbahnen. Außer den Eisenbahnen betreibt die G. noch Kohlen- und Kalkwerke.

Die Linie Graz-Köflach wurde 1855 der Voitsberg-Köflach-Lankowitzer Steinkohlenbergwerkschaft konzessioniert und 1856 an die G. abgetreten. Die Eröffnung erfolgte 1860. Die Konzession für die Linie Lieboch - Wien wurde der G. i. J. 1871 verliehen. Die Eröffnung erfolgte 1873. S. österr. Südbahn.


Great Central Railway. Englische Eisenbahngesellschaft mit dem Sitz in London (Marylebone Station), 757 engl. Meilen = 1219 km; bis zum Jahre 1899 besaß die G. eine Linie, die quer von Osten (Grimsby) nach dem Westen (Manchester und Liverpool) führte. Nachdem sich ihr Hauptinteresse auf den westöstlichen, jenes der Great - Northern dagegen auf den südnördlichen Verkehr konzentrierte und sich daher die beiden Gesellschaften in der Verkehrsbedienung gewissermaßen ergänzten, bestanden zwischen den beiden Gesellschaften freundschaftliche Beziehungen. Die Sachlage änderte sich, als die G. im Jahre 1899 eine Zweiglinie von Nottingham über Leicester, Quainton Road nach London eröffnete. Die Folge des Eindringens der G. nach London war ein heftiger Wettbewerb zwischen der G. und der Great-Northern. Jede der beiden Gesellschaften mußte nun gesonderte Einrichtungen für den Güterverkehr in Manchester, Lincoln, Grimsby u. s. w. herstellen. Der Betrieb wurde dadurch erheblich verteuert. 1906 eröffnete die G. eine Route von Grendon Underwood nach Neasden. 1907 erwarb sich die Lancashire, Derbyshire und East Coast Railway, die sie von Sheffield nach Lincoln erstreckt und reiche Kohlenfelder durchzieht. Endlich baute die G. die nur 8·5 Meilen lange Verbindungstrecke von Woodford, ihrer Londoner Extension, zur Great-Western nach Banbury, die für die Verbindung Nordost-, West- und Südwest-Englands von höchster Bedeutung ist, da jetzt Schnellzüge zwischen Newcastle, Bournemouth und Southampton, Cardiff laufen. 1908 kam es zu einer Vereinbarung mit der Great-Northern, durch die der Wettbewerb ein Ende fand. Beide Netze werden seither durch einen gemeinsamen Ausschuß betrieben. 1910 wurde die Linie Doncaster - Shireoaks eröffnet. Das Kapital betrug Ende 1912 53·5 Mill. £ (1091·4 Mill. M.), die Einnahmen betrugen 5·4 Mill. £ (110·2 Mill. M.) (hievon Personen- und Gepäckverkehr) 1·4 £ (28·6 Mill. M.), Güter 3·4 Mill. £ (69·4 Mill. M.), die Ausgaben 3·5 Mill. £ (71·4 Mill. M.), der Betriebskoeffizient stellt sich auf 66%. Auf die Aktien wurde 1912 ebenso wie in den letzten Jahren keine Dividende verteilt.


Great Eastern Railway (1133 englische Meilen = 1824 km), eine der größten Eisenbahnunternehmungen Englands (1862 aus der Vereinigung der Eastern counties, Norfolk Eastern Union, East Anglian, East Suffolk und anderen Linien hervorgegangen), mit dem Sitz der Gesellschaft in London, von wo ihre Hauptlinien einerseits über Chelmsford, Colchester nach Ipswich, und von hier in nordöstlicher Richtung nach Yarmouth an die Küste und in nördlicher nach Norwich, anderseits über Cambridge, Ely und Lynn nach Hunstanton gehen. Von diesen Hauptlinien ästen zahlreiche Zweig- und Verbindungsbahnen ab, so daß die Linien der G. nahezu das ganze Bahnnetz des östlichen Englands umfassen, das zwischen dem östlich von London gelegenen Teil der Themse und dem Golf "The Wash" gelegen ist. Außer den ihr gehörigen Linien betreibt die G. auch eine Reihe fremder Bahnlinien auf Grund von Betriebs- und Pachtverträgen.

Das aufgewendete Anlagekapital betrug Ende 1912 rund 35 Mill. £ (714 Mill. M.). Die Betriebseinnahmen betrugen 1912 6·6 Mill. £ (134·6 Mill. M.) (hiervon Personen-Gepäck-Parcelsverkehr 3·2 Mill. (65·3 Mill. M.), Güterverkehr 2·6 Mill. (53·0 Mill. M.); sonstige Einnahmen 0·8 Mill. (16·0 Mill. M.), denen 4 Mill. £ (81·6 Mill. M.) Betriebsausgaben gegenüberstanden.

Preßluft-Stoßbohrmaschinen Bauart Frölich und zum Arbeitsbeginn mit dem Sohlstollen wie auf der Westseite. Auch die Vollausbrucharbeiten sind mit Frölichs Preßluft-Stoßbohrmaschinen auf Spannsäulen; die auf besonders gebauten fahrbaren Gerüsten, unter denen die Förderung ungehindert stattfinden konnte, befestigt wurden, ausgeführt worden.

Für den Tunnel, der nur teilweise – etwa 3% der Länge – ausgemauert werden sollte, war ein Betrag von 3,274.000 M., d. s. 600 M. m vorgesehen, der aber wegen des äußerst festen Gesteins und der besonders schwierigen Arbeiterverhältnisse in der sehr unwirtlichen Gegend bei weitem nicht ausreichte.

Literatur: Dolezalek, Der Bau des Gravehalstunnels. Dt. Bauztg. Februar 1900.

Dolezalek.


Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft (90·960 km), im Herzogtum Steiermark gelegene Privateisenbahn, deren Betrieb vertragsmäßig seit 1878 von der österreichischen Südbahn geführt wird, mit dem Sitz der Gesellschaft in Wien.

Die G. besteht aus der Linie Graz – Köflach (40·113 km) und der von der genannten Linie bei Lieboch abzweigenden Strecke nach Wien (50·487 km). Anschluß hat sie in Graz an die österr. Südbahn und an die österr. Staatsbahnen. Außer den Eisenbahnen betreibt die G. noch Kohlen- und Kalkwerke.

Die Linie Graz-Köflach wurde 1855 der Voitsberg-Köflach-Lankowitzer Steinkohlenbergwerkschaft konzessioniert und 1856 an die G. abgetreten. Die Eröffnung erfolgte 1860. Die Konzession für die Linie Lieboch – Wien wurde der G. i. J. 1871 verliehen. Die Eröffnung erfolgte 1873. S. österr. Südbahn.


Great Central Railway. Englische Eisenbahngesellschaft mit dem Sitz in London (Marylebone Station), 757 engl. Meilen = 1219 km; bis zum Jahre 1899 besaß die G. eine Linie, die quer von Osten (Grimsby) nach dem Westen (Manchester und Liverpool) führte. Nachdem sich ihr Hauptinteresse auf den westöstlichen, jenes der Great – Northern dagegen auf den südnördlichen Verkehr konzentrierte und sich daher die beiden Gesellschaften in der Verkehrsbedienung gewissermaßen ergänzten, bestanden zwischen den beiden Gesellschaften freundschaftliche Beziehungen. Die Sachlage änderte sich, als die G. im Jahre 1899 eine Zweiglinie von Nottingham über Leicester, Quainton Road nach London eröffnete. Die Folge des Eindringens der G. nach London war ein heftiger Wettbewerb zwischen der G. und der Great-Northern. Jede der beiden Gesellschaften mußte nun gesonderte Einrichtungen für den Güterverkehr in Manchester, Lincoln, Grimsby u. s. w. herstellen. Der Betrieb wurde dadurch erheblich verteuert. 1906 eröffnete die G. eine Route von Grendon Underwood nach Neasden. 1907 erwarb sich die Lancashire, Derbyshire und East Coast Railway, die sie von Sheffield nach Lincoln erstreckt und reiche Kohlenfelder durchzieht. Endlich baute die G. die nur 8·5 Meilen lange Verbindungstrecke von Woodford, ihrer Londoner Extension, zur Great-Western nach Banbury, die für die Verbindung Nordost-, West- und Südwest-Englands von höchster Bedeutung ist, da jetzt Schnellzüge zwischen Newcastle, Bournemouth und Southampton, Cardiff laufen. 1908 kam es zu einer Vereinbarung mit der Great-Northern, durch die der Wettbewerb ein Ende fand. Beide Netze werden seither durch einen gemeinsamen Ausschuß betrieben. 1910 wurde die Linie Doncaster – Shireoaks eröffnet. Das Kapital betrug Ende 1912 53·5 Mill. £ (1091·4 Mill. M.), die Einnahmen betrugen 5·4 Mill. £ (110·2 Mill. M.) (hievon Personen- und Gepäckverkehr) 1·4 £ (28·6 Mill. M.), Güter 3·4 Mill. £ (69·4 Mill. M.), die Ausgaben 3·5 Mill. £ (71·4 Mill. M.), der Betriebskoeffizient stellt sich auf 66%. Auf die Aktien wurde 1912 ebenso wie in den letzten Jahren keine Dividende verteilt.


Great Eastern Railway (1133 englische Meilen = 1824 km), eine der größten Eisenbahnunternehmungen Englands (1862 aus der Vereinigung der Eastern counties, Norfolk Eastern Union, East Anglian, East Suffolk und anderen Linien hervorgegangen), mit dem Sitz der Gesellschaft in London, von wo ihre Hauptlinien einerseits über Chelmsford, Colchester nach Ipswich, und von hier in nordöstlicher Richtung nach Yarmouth an die Küste und in nördlicher nach Norwich, anderseits über Cambridge, Ely und Lynn nach Hunstanton gehen. Von diesen Hauptlinien ästen zahlreiche Zweig- und Verbindungsbahnen ab, so daß die Linien der G. nahezu das ganze Bahnnetz des östlichen Englands umfassen, das zwischen dem östlich von London gelegenen Teil der Themse und dem Golf „The Wash“ gelegen ist. Außer den ihr gehörigen Linien betreibt die G. auch eine Reihe fremder Bahnlinien auf Grund von Betriebs- und Pachtverträgen.

Das aufgewendete Anlagekapital betrug Ende 1912 rund 35 Mill. £ (714 Mill. M.). Die Betriebseinnahmen betrugen 1912 6·6 Mill. £ (134·6 Mill. M.) (hiervon Personen-Gepäck-Parcelsverkehr 3·2 Mill. (65·3 Mill. M.), Güterverkehr 2·6 Mill. (53·0 Mill. M.); sonstige Einnahmen 0·8 Mill. (16·0 Mill. M.), denen 4 Mill. £ (81·6 Mill. M.) Betriebsausgaben gegenüberstanden.

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[367/0378] Preßluft-Stoßbohrmaschinen Bauart Frölich und zum Arbeitsbeginn mit dem Sohlstollen wie auf der Westseite. Auch die Vollausbrucharbeiten sind mit Frölichs Preßluft-Stoßbohrmaschinen auf Spannsäulen; die auf besonders gebauten fahrbaren Gerüsten, unter denen die Förderung ungehindert stattfinden konnte, befestigt wurden, ausgeführt worden. Für den Tunnel, der nur teilweise – etwa 3% der Länge – ausgemauert werden sollte, war ein Betrag von 3,274.000 M., d. s. 600 M. m vorgesehen, der aber wegen des äußerst festen Gesteins und der besonders schwierigen Arbeiterverhältnisse in der sehr unwirtlichen Gegend bei weitem nicht ausreichte. Literatur: Dolezalek, Der Bau des Gravehalstunnels. Dt. Bauztg. Februar 1900. Dolezalek. Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft (90·960 km), im Herzogtum Steiermark gelegene Privateisenbahn, deren Betrieb vertragsmäßig seit 1878 von der österreichischen Südbahn geführt wird, mit dem Sitz der Gesellschaft in Wien. Die G. besteht aus der Linie Graz – Köflach (40·113 km) und der von der genannten Linie bei Lieboch abzweigenden Strecke nach Wien (50·487 km). Anschluß hat sie in Graz an die österr. Südbahn und an die österr. Staatsbahnen. Außer den Eisenbahnen betreibt die G. noch Kohlen- und Kalkwerke. Die Linie Graz-Köflach wurde 1855 der Voitsberg-Köflach-Lankowitzer Steinkohlenbergwerkschaft konzessioniert und 1856 an die G. abgetreten. Die Eröffnung erfolgte 1860. Die Konzession für die Linie Lieboch – Wien wurde der G. i. J. 1871 verliehen. Die Eröffnung erfolgte 1873. S. österr. Südbahn. Great Central Railway. Englische Eisenbahngesellschaft mit dem Sitz in London (Marylebone Station), 757 engl. Meilen = 1219 km; bis zum Jahre 1899 besaß die G. eine Linie, die quer von Osten (Grimsby) nach dem Westen (Manchester und Liverpool) führte. Nachdem sich ihr Hauptinteresse auf den westöstlichen, jenes der Great – Northern dagegen auf den südnördlichen Verkehr konzentrierte und sich daher die beiden Gesellschaften in der Verkehrsbedienung gewissermaßen ergänzten, bestanden zwischen den beiden Gesellschaften freundschaftliche Beziehungen. Die Sachlage änderte sich, als die G. im Jahre 1899 eine Zweiglinie von Nottingham über Leicester, Quainton Road nach London eröffnete. Die Folge des Eindringens der G. nach London war ein heftiger Wettbewerb zwischen der G. und der Great-Northern. Jede der beiden Gesellschaften mußte nun gesonderte Einrichtungen für den Güterverkehr in Manchester, Lincoln, Grimsby u. s. w. herstellen. Der Betrieb wurde dadurch erheblich verteuert. 1906 eröffnete die G. eine Route von Grendon Underwood nach Neasden. 1907 erwarb sich die Lancashire, Derbyshire und East Coast Railway, die sie von Sheffield nach Lincoln erstreckt und reiche Kohlenfelder durchzieht. Endlich baute die G. die nur 8·5 Meilen lange Verbindungstrecke von Woodford, ihrer Londoner Extension, zur Great-Western nach Banbury, die für die Verbindung Nordost-, West- und Südwest-Englands von höchster Bedeutung ist, da jetzt Schnellzüge zwischen Newcastle, Bournemouth und Southampton, Cardiff laufen. 1908 kam es zu einer Vereinbarung mit der Great-Northern, durch die der Wettbewerb ein Ende fand. Beide Netze werden seither durch einen gemeinsamen Ausschuß betrieben. 1910 wurde die Linie Doncaster – Shireoaks eröffnet. Das Kapital betrug Ende 1912 53·5 Mill. £ (1091·4 Mill. M.), die Einnahmen betrugen 5·4 Mill. £ (110·2 Mill. M.) (hievon Personen- und Gepäckverkehr) 1·4 £ (28·6 Mill. M.), Güter 3·4 Mill. £ (69·4 Mill. M.), die Ausgaben 3·5 Mill. £ (71·4 Mill. M.), der Betriebskoeffizient stellt sich auf 66%. Auf die Aktien wurde 1912 ebenso wie in den letzten Jahren keine Dividende verteilt. Great Eastern Railway (1133 englische Meilen = 1824 km), eine der größten Eisenbahnunternehmungen Englands (1862 aus der Vereinigung der Eastern counties, Norfolk Eastern Union, East Anglian, East Suffolk und anderen Linien hervorgegangen), mit dem Sitz der Gesellschaft in London, von wo ihre Hauptlinien einerseits über Chelmsford, Colchester nach Ipswich, und von hier in nordöstlicher Richtung nach Yarmouth an die Küste und in nördlicher nach Norwich, anderseits über Cambridge, Ely und Lynn nach Hunstanton gehen. Von diesen Hauptlinien ästen zahlreiche Zweig- und Verbindungsbahnen ab, so daß die Linien der G. nahezu das ganze Bahnnetz des östlichen Englands umfassen, das zwischen dem östlich von London gelegenen Teil der Themse und dem Golf „The Wash“ gelegen ist. Außer den ihr gehörigen Linien betreibt die G. auch eine Reihe fremder Bahnlinien auf Grund von Betriebs- und Pachtverträgen. Das aufgewendete Anlagekapital betrug Ende 1912 rund 35 Mill. £ (714 Mill. M.). Die Betriebseinnahmen betrugen 1912 6·6 Mill. £ (134·6 Mill. M.) (hiervon Personen-Gepäck-Parcelsverkehr 3·2 Mill. (65·3 Mill. M.), Güterverkehr 2·6 Mill. (53·0 Mill. M.); sonstige Einnahmen 0·8 Mill. (16·0 Mill. M.), denen 4 Mill. £ (81·6 Mill. M.) Betriebsausgaben gegenüberstanden.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 5. Berlin, Wien, 1914, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen05_1914/378>, abgerufen am 22.11.2024.