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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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Das jetzige Eisenbahnnetz zeigt bereits eine erhebliche Verdichtung, die Gebiete der großen Unternehmungen sind mit zahlreichen kleinen Bahnen ausgefüllt, und besonders mit einem dichten Netz von Linien durch die fruchtbaren Gründe des Himalaya und von solchen, die zum Ganges und von ihm hinwegführen; dazu kommt die Entwicklung der Bahnen in Zentral-Indien, die Ausbreitung des Eisenbahnnetzes in Südindien und die lange Küstenlinie, die Calcutta mit Madras direkt verbindet, dann das wichtige Netz, das dazu dient, das Tal des Indus und den Hafen von Karachi auszubeuten. Man findet schließlich ein Netz mit Meterspur, das sich über Burma und Assam, u. zw. von Kotkapura im Norden bis Tinnevelly im Süden, und von Laskio im äußersten Osten (den Shan-Staaten) bis nach Hyderabad Sind im Westen, erstreckt.

Sehr bemerkenswert ist die anfangs 1914 eröffnete Verbindung Südindiens mit Ceylon über die Inseln Rameswaram und Manar und die die beiden letzteren verbindende, als Adam's Bridge bezeichnete Inselkette. Zwischen dem Festlande und der Insel Rameswaram liegt ein über 2 km langer Viadukt, in dem für die Schiffahrt durch den Pambankanal eine 61 m zweite Öffnung mit einer Scherzer-Klappbrücke freigemacht werden kann (s. Ceylon, Bd. III, S. 172).

In den letzten Jahren sind erhebliche Fortschritte zur Vereinheitlichung der Eisenbahnen im Wege einer Reihe von Fusionen gemacht worden.

Das Netz folgender Unternehmungen hat sich in der Zeit von 1888-1910 teils durch Fusionen teils durch Bau neuer Linien erheblich ausgedehnt.

1. Die East Indian Railway.

2. Die Great Indian Peninsula erwarb 1900 die alte Indian Midland Railway.

3. Die Bombay, Baroda & Central-India.

4. Die Eastern Bengal State Railway.

5. Die Oudh & Rohilkhand-Bahn.

6. Die North-Western State Railway.

7. Die South Indian Railway erweiterte sich hauptsächlich durch Erwerb der Linien westlich von Jalarpet, die früher der alten Madras-Eisenbahngesellschaft entweder gehörten oder von ihr betrieben wurden, im Jahre 1908 (5711/2 Meilen).

8. Die Madras and Southern Mahratta Railway entstand 1908 aus der Verschmelzung der Southern Mahratta Railway und der alten Madras Railway (abzüglich der Meilen westlich von Jalarpet), beide zusammen betrieben eine Strecke von 3126 Meilen und zahlreiche Zweigbahnen.

9. Die Nizams Guaranteed State Railway; ihre Hauptvergrößerung bestand in der Hyderabad-Godavary Talbahn von Mamnad nach Hyderabad (1899-1901).

10. Die Burma Railway.

11. Das Jodpur-Bikaner Railway-System.

12. Die Bengal and North-Western Railway.

13. Die Bengal-Nagpur Railway.

Seit 1888 sind folgende neue Linien in Angriff genommen worden:

1. Die Assam Bengal Railway, die die Hilfsquellen der Provinzen Ost-Bengalen und Assam dem Verkehr eröffnen soll.

2. Die Barsi Light Railway.

An fremden Bahnen bestehen:

1. Die West of India Portuguese Railway. Sie wurde erbaut, um die britischen und portugiesischen Territorien zu verbinden; sie ist eine englische Gesellschaft mit einer Garantie von 5% auf 800.000 £ und von 6% auf 550.000 £ von der portugiesischen Regierung. Ihre Länge beträgt 51 Meilen von Mornigao bis zur Grenze, 1888 wurde sie für den Durchgangsverkehr eröffnet, 1902 wurde der Betrieb von der S. M. Railway, der jetzigen Madras and S. M. Railway, übernommen.

3. Die Pondicherry Railway. Diese befindet sich auf französischem Gebiet und wurde erbaut, um die Stadt Pondicherry mit dem Eisenbahnsystem von Süd-Indien in Zusammenhang zu bringen. Sie ist 785 Meilen lang, wurde 1879 eröffnet und steht im Betrieb der South-Indian-Railway.

3. Staatliche Beihilfe, Aufsicht und Verwaltung.

Die ältesten Gesellschaften hatten in England ihren Sitz und bauten die Eisenbahnen mit einer Garantie von 5% für die verwendeten Kapitalien sowie gegen freie Überlassung von Land. Die Last, die hieraus dem Staate erwuchs, war sehr beträchtlich. In der Folge gewährte der Staat zur Bestreitung nachträglicher Erweiterungen auch Kapitalsbeiträge. Die später gegründeten Gesellschaften zerfielen in drei Gruppen:

1. Garantierte Gesellschaften mit dem Sitz in England und einem in englischer Währung festgesetztem Kapital. Die Zinsgewähr des Staates und sein Anteil am Reingewinn sind geringer als bei den älteren Bahnen.

2. In Indien begründete Gesellschaften, deren Kapital in indischer Währung festgesetzt ist, hauptsächlich zur Ausbeutung der Zweig- und Nebenlinien.

3. Unterstützte Gesellschaften, über die die Regierung keine finanzielle Kontrolle hat.

Die Eingebornenstaaten haben besonders in den letzten Jahren nicht unerheblich zu den Kosten der in ihren Gebieten gebauten Eisenbahnen beigetragen.

Diese Zuschüsse wurden auf verschiedene Weise geleistet:

a) Zuweilen wurde das Geld von den Staaten selbst beschafft (aus ihrem Vermögen oder durch eine Anleihe).

b) Die Regierung lieh den Eingebornenstaaten Geld.

Das jetzige Eisenbahnnetz zeigt bereits eine erhebliche Verdichtung, die Gebiete der großen Unternehmungen sind mit zahlreichen kleinen Bahnen ausgefüllt, und besonders mit einem dichten Netz von Linien durch die fruchtbaren Gründe des Himalaya und von solchen, die zum Ganges und von ihm hinwegführen; dazu kommt die Entwicklung der Bahnen in Zentral-Indien, die Ausbreitung des Eisenbahnnetzes in Südindien und die lange Küstenlinie, die Calcutta mit Madras direkt verbindet, dann das wichtige Netz, das dazu dient, das Tal des Indus und den Hafen von Karachi auszubeuten. Man findet schließlich ein Netz mit Meterspur, das sich über Burma und Assam, u. zw. von Kotkapura im Norden bis Tinnevelly im Süden, und von Laskio im äußersten Osten (den Shan-Staaten) bis nach Hyderabad Sind im Westen, erstreckt.

Sehr bemerkenswert ist die anfangs 1914 eröffnete Verbindung Südindiens mit Ceylon über die Inseln Rameswaram und Manar und die die beiden letzteren verbindende, als Adam's Bridge bezeichnete Inselkette. Zwischen dem Festlande und der Insel Rameswaram liegt ein über 2 km langer Viadukt, in dem für die Schiffahrt durch den Pambankanal eine 61 m zweite Öffnung mit einer Scherzer-Klappbrücke freigemacht werden kann (s. Ceylon, Bd. III, S. 172).

In den letzten Jahren sind erhebliche Fortschritte zur Vereinheitlichung der Eisenbahnen im Wege einer Reihe von Fusionen gemacht worden.

Das Netz folgender Unternehmungen hat sich in der Zeit von 1888–1910 teils durch Fusionen teils durch Bau neuer Linien erheblich ausgedehnt.

1. Die East Indian Railway.

2. Die Great Indian Peninsula erwarb 1900 die alte Indian Midland Railway.

3. Die Bombay, Baroda & Central-India.

4. Die Eastern Bengal State Railway.

5. Die Oudh & Rohilkhand-Bahn.

6. Die North-Western State Railway.

7. Die South Indian Railway erweiterte sich hauptsächlich durch Erwerb der Linien westlich von Jalarpet, die früher der alten Madras-Eisenbahngesellschaft entweder gehörten oder von ihr betrieben wurden, im Jahre 1908 (5711/2 Meilen).

8. Die Madras and Southern Mahratta Railway entstand 1908 aus der Verschmelzung der Southern Mahratta Railway und der alten Madras Railway (abzüglich der Meilen westlich von Jalarpet), beide zusammen betrieben eine Strecke von 3126 Meilen und zahlreiche Zweigbahnen.

9. Die Nizams Guaranteed State Railway; ihre Hauptvergrößerung bestand in der Hyderabad-Godavary Talbahn von Mamnad nach Hyderabad (1899–1901).

10. Die Burma Railway.

11. Das Jodpur-Bikaner Railway-System.

12. Die Bengal and North-Western Railway.

13. Die Bengal-Nagpur Railway.

Seit 1888 sind folgende neue Linien in Angriff genommen worden:

1. Die Assam Bengal Railway, die die Hilfsquellen der Provinzen Ost-Bengalen und Assam dem Verkehr eröffnen soll.

2. Die Barsi Light Railway.

An fremden Bahnen bestehen:

1. Die West of India Portuguese Railway. Sie wurde erbaut, um die britischen und portugiesischen Territorien zu verbinden; sie ist eine englische Gesellschaft mit einer Garantie von 5% auf 800.000 £ und von 6% auf 550.000 £ von der portugiesischen Regierung. Ihre Länge beträgt 51 Meilen von Mornigao bis zur Grenze, 1888 wurde sie für den Durchgangsverkehr eröffnet, 1902 wurde der Betrieb von der S. M. Railway, der jetzigen Madras and S. M. Railway, übernommen.

3. Die Pondicherry Railway. Diese befindet sich auf französischem Gebiet und wurde erbaut, um die Stadt Pondicherry mit dem Eisenbahnsystem von Süd-Indien in Zusammenhang zu bringen. Sie ist 785 Meilen lang, wurde 1879 eröffnet und steht im Betrieb der South-Indian-Railway.

3. Staatliche Beihilfe, Aufsicht und Verwaltung.

Die ältesten Gesellschaften hatten in England ihren Sitz und bauten die Eisenbahnen mit einer Garantie von 5% für die verwendeten Kapitalien sowie gegen freie Überlassung von Land. Die Last, die hieraus dem Staate erwuchs, war sehr beträchtlich. In der Folge gewährte der Staat zur Bestreitung nachträglicher Erweiterungen auch Kapitalsbeiträge. Die später gegründeten Gesellschaften zerfielen in drei Gruppen:

1. Garantierte Gesellschaften mit dem Sitz in England und einem in englischer Währung festgesetztem Kapital. Die Zinsgewähr des Staates und sein Anteil am Reingewinn sind geringer als bei den älteren Bahnen.

2. In Indien begründete Gesellschaften, deren Kapital in indischer Währung festgesetzt ist, hauptsächlich zur Ausbeutung der Zweig- und Nebenlinien.

3. Unterstützte Gesellschaften, über die die Regierung keine finanzielle Kontrolle hat.

Die Eingebornenstaaten haben besonders in den letzten Jahren nicht unerheblich zu den Kosten der in ihren Gebieten gebauten Eisenbahnen beigetragen.

Diese Zuschüsse wurden auf verschiedene Weise geleistet:

a) Zuweilen wurde das Geld von den Staaten selbst beschafft (aus ihrem Vermögen oder durch eine Anleihe).

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[264/0278] Das jetzige Eisenbahnnetz zeigt bereits eine erhebliche Verdichtung, die Gebiete der großen Unternehmungen sind mit zahlreichen kleinen Bahnen ausgefüllt, und besonders mit einem dichten Netz von Linien durch die fruchtbaren Gründe des Himalaya und von solchen, die zum Ganges und von ihm hinwegführen; dazu kommt die Entwicklung der Bahnen in Zentral-Indien, die Ausbreitung des Eisenbahnnetzes in Südindien und die lange Küstenlinie, die Calcutta mit Madras direkt verbindet, dann das wichtige Netz, das dazu dient, das Tal des Indus und den Hafen von Karachi auszubeuten. Man findet schließlich ein Netz mit Meterspur, das sich über Burma und Assam, u. zw. von Kotkapura im Norden bis Tinnevelly im Süden, und von Laskio im äußersten Osten (den Shan-Staaten) bis nach Hyderabad Sind im Westen, erstreckt. Sehr bemerkenswert ist die anfangs 1914 eröffnete Verbindung Südindiens mit Ceylon über die Inseln Rameswaram und Manar und die die beiden letzteren verbindende, als Adam's Bridge bezeichnete Inselkette. Zwischen dem Festlande und der Insel Rameswaram liegt ein über 2 km langer Viadukt, in dem für die Schiffahrt durch den Pambankanal eine 61 m zweite Öffnung mit einer Scherzer-Klappbrücke freigemacht werden kann (s. Ceylon, Bd. III, S. 172). In den letzten Jahren sind erhebliche Fortschritte zur Vereinheitlichung der Eisenbahnen im Wege einer Reihe von Fusionen gemacht worden. Das Netz folgender Unternehmungen hat sich in der Zeit von 1888–1910 teils durch Fusionen teils durch Bau neuer Linien erheblich ausgedehnt. 1. Die East Indian Railway. 2. Die Great Indian Peninsula erwarb 1900 die alte Indian Midland Railway. 3. Die Bombay, Baroda & Central-India. 4. Die Eastern Bengal State Railway. 5. Die Oudh & Rohilkhand-Bahn. 6. Die North-Western State Railway. 7. Die South Indian Railway erweiterte sich hauptsächlich durch Erwerb der Linien westlich von Jalarpet, die früher der alten Madras-Eisenbahngesellschaft entweder gehörten oder von ihr betrieben wurden, im Jahre 1908 (5711/2 Meilen). 8. Die Madras and Southern Mahratta Railway entstand 1908 aus der Verschmelzung der Southern Mahratta Railway und der alten Madras Railway (abzüglich der Meilen westlich von Jalarpet), beide zusammen betrieben eine Strecke von 3126 Meilen und zahlreiche Zweigbahnen. 9. Die Nizams Guaranteed State Railway; ihre Hauptvergrößerung bestand in der Hyderabad-Godavary Talbahn von Mamnad nach Hyderabad (1899–1901). 10. Die Burma Railway. 11. Das Jodpur-Bikaner Railway-System. 12. Die Bengal and North-Western Railway. 13. Die Bengal-Nagpur Railway. Seit 1888 sind folgende neue Linien in Angriff genommen worden: 1. Die Assam Bengal Railway, die die Hilfsquellen der Provinzen Ost-Bengalen und Assam dem Verkehr eröffnen soll. 2. Die Barsi Light Railway. An fremden Bahnen bestehen: 1. Die West of India Portuguese Railway. Sie wurde erbaut, um die britischen und portugiesischen Territorien zu verbinden; sie ist eine englische Gesellschaft mit einer Garantie von 5% auf 800.000 £ und von 6% auf 550.000 £ von der portugiesischen Regierung. Ihre Länge beträgt 51 Meilen von Mornigao bis zur Grenze, 1888 wurde sie für den Durchgangsverkehr eröffnet, 1902 wurde der Betrieb von der S. M. Railway, der jetzigen Madras and S. M. Railway, übernommen. 3. Die Pondicherry Railway. Diese befindet sich auf französischem Gebiet und wurde erbaut, um die Stadt Pondicherry mit dem Eisenbahnsystem von Süd-Indien in Zusammenhang zu bringen. Sie ist 785 Meilen lang, wurde 1879 eröffnet und steht im Betrieb der South-Indian-Railway. 3. Staatliche Beihilfe, Aufsicht und Verwaltung. Die ältesten Gesellschaften hatten in England ihren Sitz und bauten die Eisenbahnen mit einer Garantie von 5% für die verwendeten Kapitalien sowie gegen freie Überlassung von Land. Die Last, die hieraus dem Staate erwuchs, war sehr beträchtlich. In der Folge gewährte der Staat zur Bestreitung nachträglicher Erweiterungen auch Kapitalsbeiträge. Die später gegründeten Gesellschaften zerfielen in drei Gruppen: 1. Garantierte Gesellschaften mit dem Sitz in England und einem in englischer Währung festgesetztem Kapital. Die Zinsgewähr des Staates und sein Anteil am Reingewinn sind geringer als bei den älteren Bahnen. 2. In Indien begründete Gesellschaften, deren Kapital in indischer Währung festgesetzt ist, hauptsächlich zur Ausbeutung der Zweig- und Nebenlinien. 3. Unterstützte Gesellschaften, über die die Regierung keine finanzielle Kontrolle hat. Die Eingebornenstaaten haben besonders in den letzten Jahren nicht unerheblich zu den Kosten der in ihren Gebieten gebauten Eisenbahnen beigetragen. Diese Zuschüsse wurden auf verschiedene Weise geleistet: a) Zuweilen wurde das Geld von den Staaten selbst beschafft (aus ihrem Vermögen oder durch eine Anleihe). b) Die Regierung lieh den Eingebornenstaaten Geld.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/278>, abgerufen am 22.11.2024.