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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914.

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drei Klassen gewährt, nämlich 30·60 und 100 Kin (100 Kin gleich etwa 60 kg). Der Gütertarif unterscheidet zunächst 4 Klassen von Gütern und eine Spezialklasse. Die Frachtsätze verbilligen sich in einer aus sechs Abstufungen bestehenden Entfernungsskala und einer aus 3 Abstufungen bestehenden Gewichtsskala, nämlich 1-20, 21-50, 51-100, 101 bis 200, 201-300 sowie 300 und mehr Meilen und 100 Kin, eine t Stückgut und eine t Wagenladung. Darnach betragen z. B. die Frachtsätze:



Personen- und Güterverkehr sind in ständiger erheblicher Zunahme. Im Jahre 1912 wurden befördert (in. 1000 t): Kohlen 167, Reis 97, Holz 66, Getreide 36, Soyabohnen 36, Salz 30. Manche Maßnahmen zur Förderung des Frachtverkehres gegenüber dem Dampferwettbewerb sind getroffen worden (Durchfrachten zwischen Eisenbahn und Schiff, Zollbegünstigungen u. dgl.). Jedoch wird der Güterverkehr vorerst noch überwiegend von örtlicher Bedeutung sein.

5. Übersicht über die im Betriebe stehenden Linien. Im einzelnen bestehen, wenn man das an der Keigenlinie noch fehlende Stück Kumpallang-Kosan von 34 km schon einrechnet, in K. folgende fertige Linien:

Dagegen ist die Bahn in der Personenbeförderung ein Instrument des Weltverkehrs und wird es immer mehr werden. Dies beweisen besonders die Zahlen der Reisenden in Fusan, die 1913 mit 110.736 in der einen und 95.706 in der anderen Richtung die vorjährigen Zahlen um 6000 und 2000 übertrafen und unter denen gerade doppelt soviel Westländer durchkamen als im Jahre 1912, nämlich 1665 nach Japan und 1454 nach Europa reisende. Die von den Japanern "one of the most important trunk lines of international traffic" genannte Hauptlinie von rd. 1000 km Länge schließt im Norden an das mandschurische Bahnnetz an, das sie in Antung erreicht; die dort beginnende Linie der Südmandschurischen Eisenbahngesellschaft bringt die Reisenden über Mukden nach Kuangtschengtse, wo der Übergang auf die russische Bahn durch Sibirien erfolgt. Diese

drei Klassen gewährt, nämlich 30·60 und 100 Kin (100 Kin gleich etwa 60 kg). Der Gütertarif unterscheidet zunächst 4 Klassen von Gütern und eine Spezialklasse. Die Frachtsätze verbilligen sich in einer aus sechs Abstufungen bestehenden Entfernungsskala und einer aus 3 Abstufungen bestehenden Gewichtsskala, nämlich 1–20, 21–50, 51–100, 101 bis 200, 201–300 sowie 300 und mehr Meilen und 100 Kin, eine t Stückgut und eine t Wagenladung. Darnach betragen z. B. die Frachtsätze:



Personen- und Güterverkehr sind in ständiger erheblicher Zunahme. Im Jahre 1912 wurden befördert (in. 1000 t): Kohlen 167, Reis 97, Holz 66, Getreide 36, Soyabohnen 36, Salz 30. Manche Maßnahmen zur Förderung des Frachtverkehres gegenüber dem Dampferwettbewerb sind getroffen worden (Durchfrachten zwischen Eisenbahn und Schiff, Zollbegünstigungen u. dgl.). Jedoch wird der Güterverkehr vorerst noch überwiegend von örtlicher Bedeutung sein.

5. Übersicht über die im Betriebe stehenden Linien. Im einzelnen bestehen, wenn man das an der Keigenlinie noch fehlende Stück Kumpallang-Kosan von 34 km schon einrechnet, in K. folgende fertige Linien:

Dagegen ist die Bahn in der Personenbeförderung ein Instrument des Weltverkehrs und wird es immer mehr werden. Dies beweisen besonders die Zahlen der Reisenden in Fusan, die 1913 mit 110.736 in der einen und 95.706 in der anderen Richtung die vorjährigen Zahlen um 6000 und 2000 übertrafen und unter denen gerade doppelt soviel Westländer durchkamen als im Jahre 1912, nämlich 1665 nach Japan und 1454 nach Europa reisende. Die von den Japanern „one of the most important trunk lines of international traffic“ genannte Hauptlinie von rd. 1000 km Länge schließt im Norden an das mandschurische Bahnnetz an, das sie in Antung erreicht; die dort beginnende Linie der Südmandschurischen Eisenbahngesellschaft bringt die Reisenden über Mukden nach Kuangtschengtse, wo der Übergang auf die russische Bahn durch Sibirien erfolgt. Diese

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[411/0428] drei Klassen gewährt, nämlich 30·60 und 100 Kin (100 Kin gleich etwa 60 kg). Der Gütertarif unterscheidet zunächst 4 Klassen von Gütern und eine Spezialklasse. Die Frachtsätze verbilligen sich in einer aus sechs Abstufungen bestehenden Entfernungsskala und einer aus 3 Abstufungen bestehenden Gewichtsskala, nämlich 1–20, 21–50, 51–100, 101 bis 200, 201–300 sowie 300 und mehr Meilen und 100 Kin, eine t Stückgut und eine t Wagenladung. Darnach betragen z. B. die Frachtsätze: Personen- und Güterverkehr sind in ständiger erheblicher Zunahme. Im Jahre 1912 wurden befördert (in. 1000 t): Kohlen 167, Reis 97, Holz 66, Getreide 36, Soyabohnen 36, Salz 30. Manche Maßnahmen zur Förderung des Frachtverkehres gegenüber dem Dampferwettbewerb sind getroffen worden (Durchfrachten zwischen Eisenbahn und Schiff, Zollbegünstigungen u. dgl.). Jedoch wird der Güterverkehr vorerst noch überwiegend von örtlicher Bedeutung sein. 5. Übersicht über die im Betriebe stehenden Linien. Im einzelnen bestehen, wenn man das an der Keigenlinie noch fehlende Stück Kumpallang-Kosan von 34 km schon einrechnet, in K. folgende fertige Linien: Dagegen ist die Bahn in der Personenbeförderung ein Instrument des Weltverkehrs und wird es immer mehr werden. Dies beweisen besonders die Zahlen der Reisenden in Fusan, die 1913 mit 110.736 in der einen und 95.706 in der anderen Richtung die vorjährigen Zahlen um 6000 und 2000 übertrafen und unter denen gerade doppelt soviel Westländer durchkamen als im Jahre 1912, nämlich 1665 nach Japan und 1454 nach Europa reisende. Die von den Japanern „one of the most important trunk lines of international traffic“ genannte Hauptlinie von rd. 1000 km Länge schließt im Norden an das mandschurische Bahnnetz an, das sie in Antung erreicht; die dort beginnende Linie der Südmandschurischen Eisenbahngesellschaft bringt die Reisenden über Mukden nach Kuangtschengtse, wo der Übergang auf die russische Bahn durch Sibirien erfolgt. Diese

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 6. Berlin, Wien, 1914, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen06_1914/428>, abgerufen am 22.11.2024.