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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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in denen das Wasser rasch in hochüberhitzten Dampf von etwa 25 Atm. Spannung verwandelt wird. Die Leistung des Kessels hängt von der Menge des in das sog. Kapillarrohr eingepumpten Wassers ab. Der Kessel hat sich keine besonders weite Verbreitung verschaffen können, weil er besonders reines Wasser erfordert und die Rohre nach einer gewissen Zeit schadhaft werden.

Sowohl die preußische als auch die ungarische Staatsbahnverwaltung verwenden de Dion-Bouton-Dampfwagen. Deren Kessel, die aus einem inneren und einem äußeren Ringe bestehen, die durch eine große Zahl geneigt angeordneter Wasserrohre miteinander verbunden sind (Abb. 214) und die bei 18-20 Atm. Überdruck die Maschine von 80 PS. antreiben. Sie werden mit Koks geheizt, da bei Steinkohle der beschränkten Abmessungen halber keine freie Flammenentfaltung möglich wäre. Die Kessel der ungarischen Staatsbahnen haben eine Heizfläche von 25 m2, eine Rostfläche von 0·589 m2 und 18 Atm. Dampfdruck.

Bei der Eisenbahndirektion in Breslau sind Stoltzsche Dampfwagen in Verwendung, bei welchen der Kessel (Abb. 215) aus 12 Rohrplatten zusammengesetzt ist und bei welchen der Betriebsdruck bis 50 Atm., die Rostfläche 0·79 m2, die Überhitzerfläche 6·7 m2 und die Heizfläche des Vorwärmers 4·1 m2 beträgt. Die Kessel leisten bis 100 PS.

Kessel von höherer Leistungsfähigkeit, von 100-200 PS., sind die Kessel von Komarek (Abb. 216), die mit Wellrohrfeuerbüchse, im Knie eingesetzten Wasserrohren, mit Überhitzer und mit Holdenfeuerung (vgl. Heizölfeuerungen) versehen sind. Sie stehen auf einzelnen Strecken der österreichischen Staatsbahnen mit Erfolg in Betrieb. Der Dampfdruck beträgt 13 Atm.

Die Kessel der Dampfwagen der württembergischen Staatsbahnen, von Oberbaurat Kittel (Abb. 217), von welcher Bauart Eßlingen an verschiedene Bahnen bereits 29 Stück geliefert und weitere Kessel im Bau hat (Näheres s. Organ, 1909, H. 6, 7), sind mit geschweißtem Unter- und Oberschuß und flußeiserner Wellrohrfeuerbüchse ausgestattet. Der Unterschuß ist kegelförmig, der Oberschuß stark erweitert, um den Dampfraum groß zu machen. Ober letzterem ist der Überhitzer aus einem 3fach gewundenen Schlangenrohr angebracht, der den Dampf bis 70° C überhitzt. Die 330 Feuerrohre von 24-28 mm Durchmesser haben eine feuerberührte Heizfläche von 22·345 m2 und eine Trocknerheizfläche von 4·967 m2. Die Heizfläche der 3 Überhitzerschlangen beträgt 4·628 m2, die Rostfläche mißt 0·712 m2, das Kesselgewicht leer mit Rauchkammer, Überhitzer, Schornstein, Verkleidung, Aschenkasten und Ausstattung beträgt 3526 kg, im Dienste 4306 kg, der Wasserinhalt 780 l. Der Kessel wird mit 16 Atm. betrieben. In neuester Zeit sind derartige Kessel sogar mit 59 m2 Heizfläche im Bau. Diese verbrauchen bei 73 t = 12 Achsen Personenwagen Anhängelast vielfach auf 1 : 100 pro Fahrt km nur 8·45 kg Kohle und 49 l Wasser.

Der Kessel des auf französischen Bahnen verwendeten Dampfwagens von Purrey (Abb. 218), der eine Rostfläche von 1·08 m2, eine Heizfläche von 24·56 m2 und eine Überhitzerfläche von 7·48 m2 hat, ist als ein Wasserrohrkessel für 20 Atm. Überdruck gebaut. Bei ihm erfolgt die Speisung in die untere Wasserkammer, die mit dem oberen runden Dampfsammler durch Wasserrohre verbunden ist. Zwischen diesen liegen die engeren Überhitzerrohre, die den Dampf aus dem oberen Teile des Dampfsammlers abwärts zu dem unteren Dampfsammler führen. Der Brennstoff (Koks) wird von einem Fülltrichter selbsttätig auf einen Schüttelrost geführt. Die Förderung einer der beiden Speisepumpen wird durch einen Schwimmer in dem oberen, teils mit Wasser gefüllten Dampfsammler geregelt.

Die Kessel der 3achsigen Triebwagen der italienischen Bahnen haben eine kupferne, zylindrische Feuerbüchse, 1050 mm hoch, 1130 mm weit, eine obere kupferne Rohrwand, 1400 mm Durchmesser, und 366 kupferne Feuerrohre, 1600 mm lang und von 30 mm lichter Weite. Die feuerberührte Heizfläche beträgt 58 m2, die Rostfläche 1 m2, der Dampfdruck 13 Atm.

Der Kesselmantel ist seiner ganzen Höhe nach oben kegelförmig erweitert.

Der Kessel der Triebwagen der Great Western-Bahn ist in Abb. 219 dargestellt. Ähnliche Kessel sind die der Great Central- und der Midland-Bahn.

Eine besondere Bauart hat der in Abb. 220 dargestellte Cochrankessel mit einer kleinen gewölbten Feuerbüchse und 294 querliegenden Feuerrohren von 48 mm lichter Weite, durch deren untere Hälfte die Feuergase mittels eines vorgebauten Schamottegewölbes hin- und durch die obere Hälfte zurückgeführt werden. Die Heizfläche ist 46 m2, die Rostfläche 0·84 m2, die Dampfspannung 10·5 Atm.

Eine zweckmäßige Bauart zeigen die Kessel des 4achsigen Dampfwagens der Taff Vale-Bahn, Abb. 221, mit einer 4eckigen Feuerbüchse, von der die Feuergase durch 2 gegenüberliegende

in denen das Wasser rasch in hochüberhitzten Dampf von etwa 25 Atm. Spannung verwandelt wird. Die Leistung des Kessels hängt von der Menge des in das sog. Kapillarrohr eingepumpten Wassers ab. Der Kessel hat sich keine besonders weite Verbreitung verschaffen können, weil er besonders reines Wasser erfordert und die Rohre nach einer gewissen Zeit schadhaft werden.

Sowohl die preußische als auch die ungarische Staatsbahnverwaltung verwenden de Dion-Bouton-Dampfwagen. Deren Kessel, die aus einem inneren und einem äußeren Ringe bestehen, die durch eine große Zahl geneigt angeordneter Wasserrohre miteinander verbunden sind (Abb. 214) und die bei 18–20 Atm. Überdruck die Maschine von 80 PS. antreiben. Sie werden mit Koks geheizt, da bei Steinkohle der beschränkten Abmessungen halber keine freie Flammenentfaltung möglich wäre. Die Kessel der ungarischen Staatsbahnen haben eine Heizfläche von 25 m2, eine Rostfläche von 0·589 m2 und 18 Atm. Dampfdruck.

Bei der Eisenbahndirektion in Breslau sind Stoltzsche Dampfwagen in Verwendung, bei welchen der Kessel (Abb. 215) aus 12 Rohrplatten zusammengesetzt ist und bei welchen der Betriebsdruck bis 50 Atm., die Rostfläche 0·79 m2, die Überhitzerfläche 6·7 m2 und die Heizfläche des Vorwärmers 4·1 m2 beträgt. Die Kessel leisten bis 100 PS.

Kessel von höherer Leistungsfähigkeit, von 100–200 PS., sind die Kessel von Komarek (Abb. 216), die mit Wellrohrfeuerbüchse, im Knie eingesetzten Wasserrohren, mit Überhitzer und mit Holdenfeuerung (vgl. Heizölfeuerungen) versehen sind. Sie stehen auf einzelnen Strecken der österreichischen Staatsbahnen mit Erfolg in Betrieb. Der Dampfdruck beträgt 13 Atm.

Die Kessel der Dampfwagen der württembergischen Staatsbahnen, von Oberbaurat Kittel (Abb. 217), von welcher Bauart Eßlingen an verschiedene Bahnen bereits 29 Stück geliefert und weitere Kessel im Bau hat (Näheres s. Organ, 1909, H. 6, 7), sind mit geschweißtem Unter- und Oberschuß und flußeiserner Wellrohrfeuerbüchse ausgestattet. Der Unterschuß ist kegelförmig, der Oberschuß stark erweitert, um den Dampfraum groß zu machen. Ober letzterem ist der Überhitzer aus einem 3fach gewundenen Schlangenrohr angebracht, der den Dampf bis 70° C überhitzt. Die 330 Feuerrohre von 24–28 mm Durchmesser haben eine feuerberührte Heizfläche von 22·345 m2 und eine Trocknerheizfläche von 4·967 m2. Die Heizfläche der 3 Überhitzerschlangen beträgt 4·628 m2, die Rostfläche mißt 0·712 m2, das Kesselgewicht leer mit Rauchkammer, Überhitzer, Schornstein, Verkleidung, Aschenkasten und Ausstattung beträgt 3526 kg, im Dienste 4306 kg, der Wasserinhalt 780 l. Der Kessel wird mit 16 Atm. betrieben. In neuester Zeit sind derartige Kessel sogar mit 59 m2 Heizfläche im Bau. Diese verbrauchen bei 73 t = 12 Achsen Personenwagen Anhängelast vielfach auf 1 : 100 pro Fahrt km nur 8·45 kg Kohle und 49 l Wasser.

Der Kessel des auf französischen Bahnen verwendeten Dampfwagens von Purrey (Abb. 218), der eine Rostfläche von 1·08 m2, eine Heizfläche von 24·56 m2 und eine Überhitzerfläche von 7·48 m2 hat, ist als ein Wasserrohrkessel für 20 Atm. Überdruck gebaut. Bei ihm erfolgt die Speisung in die untere Wasserkammer, die mit dem oberen runden Dampfsammler durch Wasserrohre verbunden ist. Zwischen diesen liegen die engeren Überhitzerrohre, die den Dampf aus dem oberen Teile des Dampfsammlers abwärts zu dem unteren Dampfsammler führen. Der Brennstoff (Koks) wird von einem Fülltrichter selbsttätig auf einen Schüttelrost geführt. Die Förderung einer der beiden Speisepumpen wird durch einen Schwimmer in dem oberen, teils mit Wasser gefüllten Dampfsammler geregelt.

Die Kessel der 3achsigen Triebwagen der italienischen Bahnen haben eine kupferne, zylindrische Feuerbüchse, 1050 mm hoch, 1130 mm weit, eine obere kupferne Rohrwand, 1400 mm Durchmesser, und 366 kupferne Feuerrohre, 1600 mm lang und von 30 mm lichter Weite. Die feuerberührte Heizfläche beträgt 58 m2, die Rostfläche 1 m2, der Dampfdruck 13 Atm.

Der Kesselmantel ist seiner ganzen Höhe nach oben kegelförmig erweitert.

Der Kessel der Triebwagen der Great Western-Bahn ist in Abb. 219 dargestellt. Ähnliche Kessel sind die der Great Central- und der Midland-Bahn.

Eine besondere Bauart hat der in Abb. 220 dargestellte Cochrankessel mit einer kleinen gewölbten Feuerbüchse und 294 querliegenden Feuerrohren von 48 mm lichter Weite, durch deren untere Hälfte die Feuergase mittels eines vorgebauten Schamottegewölbes hin- und durch die obere Hälfte zurückgeführt werden. Die Heizfläche ist 46 m2, die Rostfläche 0·84 m2, die Dampfspannung 10·5 Atm.

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[193/0207] in denen das Wasser rasch in hochüberhitzten Dampf von etwa 25 Atm. Spannung verwandelt wird. Die Leistung des Kessels hängt von der Menge des in das sog. Kapillarrohr eingepumpten Wassers ab. Der Kessel hat sich keine besonders weite Verbreitung verschaffen können, weil er besonders reines Wasser erfordert und die Rohre nach einer gewissen Zeit schadhaft werden. Sowohl die preußische als auch die ungarische Staatsbahnverwaltung verwenden de Dion-Bouton-Dampfwagen. Deren Kessel, die aus einem inneren und einem äußeren Ringe bestehen, die durch eine große Zahl geneigt angeordneter Wasserrohre miteinander verbunden sind (Abb. 214) und die bei 18–20 Atm. Überdruck die Maschine von 80 PS. antreiben. Sie werden mit Koks geheizt, da bei Steinkohle der beschränkten Abmessungen halber keine freie Flammenentfaltung möglich wäre. Die Kessel der ungarischen Staatsbahnen haben eine Heizfläche von 25 m2, eine Rostfläche von 0·589 m2 und 18 Atm. Dampfdruck. Bei der Eisenbahndirektion in Breslau sind Stoltzsche Dampfwagen in Verwendung, bei welchen der Kessel (Abb. 215) aus 12 Rohrplatten zusammengesetzt ist und bei welchen der Betriebsdruck bis 50 Atm., die Rostfläche 0·79 m2, die Überhitzerfläche 6·7 m2 und die Heizfläche des Vorwärmers 4·1 m2 beträgt. Die Kessel leisten bis 100 PS. Kessel von höherer Leistungsfähigkeit, von 100–200 PS., sind die Kessel von Komarek (Abb. 216), die mit Wellrohrfeuerbüchse, im Knie eingesetzten Wasserrohren, mit Überhitzer und mit Holdenfeuerung (vgl. Heizölfeuerungen) versehen sind. Sie stehen auf einzelnen Strecken der österreichischen Staatsbahnen mit Erfolg in Betrieb. Der Dampfdruck beträgt 13 Atm. Die Kessel der Dampfwagen der württembergischen Staatsbahnen, von Oberbaurat Kittel (Abb. 217), von welcher Bauart Eßlingen an verschiedene Bahnen bereits 29 Stück geliefert und weitere Kessel im Bau hat (Näheres s. Organ, 1909, H. 6, 7), sind mit geschweißtem Unter- und Oberschuß und flußeiserner Wellrohrfeuerbüchse ausgestattet. Der Unterschuß ist kegelförmig, der Oberschuß stark erweitert, um den Dampfraum groß zu machen. Ober letzterem ist der Überhitzer aus einem 3fach gewundenen Schlangenrohr angebracht, der den Dampf bis 70° C überhitzt. Die 330 Feuerrohre von 24–28 mm Durchmesser haben eine feuerberührte Heizfläche von 22·345 m2 und eine Trocknerheizfläche von 4·967 m2. Die Heizfläche der 3 Überhitzerschlangen beträgt 4·628 m2, die Rostfläche mißt 0·712 m2, das Kesselgewicht leer mit Rauchkammer, Überhitzer, Schornstein, Verkleidung, Aschenkasten und Ausstattung beträgt 3526 kg, im Dienste 4306 kg, der Wasserinhalt 780 l. Der Kessel wird mit 16 Atm. betrieben. In neuester Zeit sind derartige Kessel sogar mit 59 m2 Heizfläche im Bau. Diese verbrauchen bei 73 t = 12 Achsen Personenwagen Anhängelast vielfach auf 1 : 100 pro Fahrt km nur 8·45 kg Kohle und 49 l Wasser. Der Kessel des auf französischen Bahnen verwendeten Dampfwagens von Purrey (Abb. 218), der eine Rostfläche von 1·08 m2, eine Heizfläche von 24·56 m2 und eine Überhitzerfläche von 7·48 m2 hat, ist als ein Wasserrohrkessel für 20 Atm. Überdruck gebaut. Bei ihm erfolgt die Speisung in die untere Wasserkammer, die mit dem oberen runden Dampfsammler durch Wasserrohre verbunden ist. Zwischen diesen liegen die engeren Überhitzerrohre, die den Dampf aus dem oberen Teile des Dampfsammlers abwärts zu dem unteren Dampfsammler führen. Der Brennstoff (Koks) wird von einem Fülltrichter selbsttätig auf einen Schüttelrost geführt. Die Förderung einer der beiden Speisepumpen wird durch einen Schwimmer in dem oberen, teils mit Wasser gefüllten Dampfsammler geregelt. Die Kessel der 3achsigen Triebwagen der italienischen Bahnen haben eine kupferne, zylindrische Feuerbüchse, 1050 mm hoch, 1130 mm weit, eine obere kupferne Rohrwand, 1400 mm Durchmesser, und 366 kupferne Feuerrohre, 1600 mm lang und von 30 mm lichter Weite. Die feuerberührte Heizfläche beträgt 58 m2, die Rostfläche 1 m2, der Dampfdruck 13 Atm. Der Kesselmantel ist seiner ganzen Höhe nach oben kegelförmig erweitert. Der Kessel der Triebwagen der Great Western-Bahn ist in Abb. 219 dargestellt. Ähnliche Kessel sind die der Great Central- und der Midland-Bahn. Eine besondere Bauart hat der in Abb. 220 dargestellte Cochrankessel mit einer kleinen gewölbten Feuerbüchse und 294 querliegenden Feuerrohren von 48 mm lichter Weite, durch deren untere Hälfte die Feuergase mittels eines vorgebauten Schamottegewölbes hin- und durch die obere Hälfte zurückgeführt werden. Die Heizfläche ist 46 m2, die Rostfläche 0·84 m2, die Dampfspannung 10·5 Atm. Eine zweckmäßige Bauart zeigen die Kessel des 4achsigen Dampfwagens der Taff Vale-Bahn, Abb. 221, mit einer 4eckigen Feuerbüchse, von der die Feuergase durch 2 gegenüberliegende

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/207>, abgerufen am 27.11.2024.