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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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Loschwitzer Bergbahnen s. Bergbahnen.


Lose Schüttung s. Getreidebeförderung.


Lott Julius, Oberbaurat und Vorstand der Direktion für Staatseisenbahnbauten in Wien, geboren in Wien 1836, gestorben 1883 daselbst. Er begann seine Studien zunächst in Göttingen, wo sein Vater Universitätsprofessor war. Nach dessen Berufung nach Wien besuchte L. hier das Gymnasium und dann die technische Hochschule, ging zur weiteren Ausbildung an das Polytechnikum zu Karlsruhe und trat 1859 in den großherzoglich badischen Staatsdienst. 1861 durch Baudirektor Etzel nach Österreich berufen, fand L. beim Bau der Brennerbahn Verwendung. Es gelang ihm, die Aufmerksamkeit des Bauleiters Thommen auf sich zu lenken, und ging L. mit letzterem 1867 nach Ungarn, wo ihm die Leitung des Baues der schwierigen Bahnen Karlstadt-Fiume und Großwardein-Klausenburg anvertraut wurde.

1869 wurde L. als Oberinspektor in die Direktion der kgl. ungarischen Staatsbahnbauten berufen und wirkte in dieser Eigenschaft durch 2 Jahre. Infolge der Differenzen, die 1871 bei dem Bau der ungarischen Ostbahn zwischen Gesellschaft und Bauunternehmung ausbrachen, wurde der Bau durch die Gesellschaft selbst weitergeführt und L. zum Baudirektor ernannt.

1875 wurde L. zum Vorstand der Direktion für Staatseisenbahnbauten nach Wien berufen. Auf diesem Posten war ihm Gelegenheit geboten, eine umfassende Bautätigkeit zu entwickeln.

L. hatte sich hiebei insbesondere zur Aufgabe gestellt, Bahnen von geringerer Bedeutung mit möglichsten Erleichterungen hinsichtlich der Bahnanlage und tunlichster Schonung des Baukapitals auszuführen.

Er leitete u. a. den Bau der Gebirgsbahn Tarvis-Pontafel und vor allem jenen der Arlbergbahn.

L. starb noch während des Baues des großen Arlbergtunnels. Seine zahlreichen Freunde und Fachgenossen setzten L. in St. Anton vor dem Tunnelportal ein würdiges Denkmal zur Erinnerung an seine großen Verdienste um die Erbauung der Arlbergbahn.

Röll.


Louisville- und Nashville-Eisenbahn, ein Netz von rd. 12.703 km am 30. Juni 1913 einschließlich der gepachteten und kontrollierten Strecken. Die Stammbahn verbindet die Stadt Louisville am Ohio mit Nashville (Tennessee); sie wurde im März 1850 gegründet und war 1859 vollendet. Im Anschluß daran hat sich das Netz allmählich weiter ausgedehnt. Es durchzieht jetzt die Staaten Illinois, Tennessee, Nord- und Süd-Carolina, Mississippi, Nord- und Süd-Virginien, Alabama. Die westlichen Endpunkte sind die Städte St. Louis, Louisville und Cincinnati, im Osten erstrecken sich seine Linien nach New-Orleans und Pensacola. Die Hauptlinie wird von einer Anzahl Querlinien durchschnitten, die meist in nordsüdlicher Richtung verlaufen und die Haupthandels- und Industrieplätze jener Gegenden berühren. Das Anlagekapital betrug 1913: 311·4 Mill. Dollar, darunter rd. 72 Mill. Dollar Aktien und 134 Mill. Bonds. Die Bahn gehört zu den bestverwalteten der Vereinigten Staaten und es wird besonderer Wert darauf gelegt, daß sie auch in ihrem baulichen Zustand stets auf der Höhe bleibt. Seit 1899 hat sie regelmäßig Dividenden gezahlt, in den letzten 4 Jahren jedesmal 7%. An der Spitze ihrer Verwaltung hat in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts längere Zeit Albert Fink gestanden (s. d.), der aus dieser und den benachbarten Bahnen den ersten größeren, vorbildlich gewordenen Eisenbahnverband, die Southern Railway and Steamship Association gebildet hat.

v. der Leyen.


Ludwigsbahn (Nürnberg-Fürth) s. Bayerische Eisenbahnen.


Lübeck-Büchener Eisenbahn (160·87 km), teils in Preußen, teils in dem Gebiet der freien und Hansestädte Lübeck und Hamburg und teils in Oldenburg (Fürstentum Lübeck) gelegene Privateisenbahn mit dem Sitz der Gesellschaft in Lübeck, besteht aus den Linien Lübeck-Büchen (49·24 km), Lübeck-Hamburg (62·86 km) nebst Güterbahn Wandsbek-Rothenburgsort-Lübecker Güterbahnhof in Hamburg (7·78 km), Lübeck-Travemünde (20·53 km), Nebenbahn Lübeck-Schlutup (15·70 km) und Nebenbahn Travemünde Stadt-Niendorf (Ostsee) (4·76 km).

Die Bahn von Lübeck nach Büchen wurde auf Grund eines Staatsvertrags zwischen Dänemark und der freien und Hansestadt Lübeck (27. Juni 1847) und nach der unterm 18. Februar 1850 von der damaligen Statthalterschaft des Herzogtums Lauenburg und unterm 2. März 1850 vom Senat der freien Stadt Lübeck erteilten Konzession in den Jahren 1850 und 1851 gebaut und am 15. Oktober 1851 dem Betrieb übergeben. Die dänische Regierung erkannte die von der Statthalterschaft des Herzogtums Lauenburg erteilte Konzession nicht als rechtsbeständig an; sie erteilte unterm 7. April 1857 eine andere Konzession und bestätigte die unwesentlich geänderten Statuten der Gesellschaft, worauf die Ausgabe der Aktien erfolgte (7,674.000 M.).

Die Konzession für die schon 1843 geplante Linie Lübeck-Hamburg erhielt die L. unterm

Loschwitzer Bergbahnen s. Bergbahnen.


Lose Schüttung s. Getreidebeförderung.


Lott Julius, Oberbaurat und Vorstand der Direktion für Staatseisenbahnbauten in Wien, geboren in Wien 1836, gestorben 1883 daselbst. Er begann seine Studien zunächst in Göttingen, wo sein Vater Universitätsprofessor war. Nach dessen Berufung nach Wien besuchte L. hier das Gymnasium und dann die technische Hochschule, ging zur weiteren Ausbildung an das Polytechnikum zu Karlsruhe und trat 1859 in den großherzoglich badischen Staatsdienst. 1861 durch Baudirektor Etzel nach Österreich berufen, fand L. beim Bau der Brennerbahn Verwendung. Es gelang ihm, die Aufmerksamkeit des Bauleiters Thommen auf sich zu lenken, und ging L. mit letzterem 1867 nach Ungarn, wo ihm die Leitung des Baues der schwierigen Bahnen Karlstadt-Fiume und Großwardein-Klausenburg anvertraut wurde.

1869 wurde L. als Oberinspektor in die Direktion der kgl. ungarischen Staatsbahnbauten berufen und wirkte in dieser Eigenschaft durch 2 Jahre. Infolge der Differenzen, die 1871 bei dem Bau der ungarischen Ostbahn zwischen Gesellschaft und Bauunternehmung ausbrachen, wurde der Bau durch die Gesellschaft selbst weitergeführt und L. zum Baudirektor ernannt.

1875 wurde L. zum Vorstand der Direktion für Staatseisenbahnbauten nach Wien berufen. Auf diesem Posten war ihm Gelegenheit geboten, eine umfassende Bautätigkeit zu entwickeln.

L. hatte sich hiebei insbesondere zur Aufgabe gestellt, Bahnen von geringerer Bedeutung mit möglichsten Erleichterungen hinsichtlich der Bahnanlage und tunlichster Schonung des Baukapitals auszuführen.

Er leitete u. a. den Bau der Gebirgsbahn Tarvis-Pontafel und vor allem jenen der Arlbergbahn.

L. starb noch während des Baues des großen Arlbergtunnels. Seine zahlreichen Freunde und Fachgenossen setzten L. in St. Anton vor dem Tunnelportal ein würdiges Denkmal zur Erinnerung an seine großen Verdienste um die Erbauung der Arlbergbahn.

Röll.


Louisville- und Nashville-Eisenbahn, ein Netz von rd. 12.703 km am 30. Juni 1913 einschließlich der gepachteten und kontrollierten Strecken. Die Stammbahn verbindet die Stadt Louisville am Ohio mit Nashville (Tennessee); sie wurde im März 1850 gegründet und war 1859 vollendet. Im Anschluß daran hat sich das Netz allmählich weiter ausgedehnt. Es durchzieht jetzt die Staaten Illinois, Tennessee, Nord- und Süd-Carolina, Mississippi, Nord- und Süd-Virginien, Alabama. Die westlichen Endpunkte sind die Städte St. Louis, Louisville und Cincinnati, im Osten erstrecken sich seine Linien nach New-Orleans und Pensacola. Die Hauptlinie wird von einer Anzahl Querlinien durchschnitten, die meist in nordsüdlicher Richtung verlaufen und die Haupthandels- und Industrieplätze jener Gegenden berühren. Das Anlagekapital betrug 1913: 311·4 Mill. Dollar, darunter rd. 72 Mill. Dollar Aktien und 134 Mill. Bonds. Die Bahn gehört zu den bestverwalteten der Vereinigten Staaten und es wird besonderer Wert darauf gelegt, daß sie auch in ihrem baulichen Zustand stets auf der Höhe bleibt. Seit 1899 hat sie regelmäßig Dividenden gezahlt, in den letzten 4 Jahren jedesmal 7%. An der Spitze ihrer Verwaltung hat in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts längere Zeit Albert Fink gestanden (s. d.), der aus dieser und den benachbarten Bahnen den ersten größeren, vorbildlich gewordenen Eisenbahnverband, die Southern Railway and Steamship Association gebildet hat.

v. der Leyen.


Ludwigsbahn (Nürnberg-Fürth) s. Bayerische Eisenbahnen.


Lübeck-Büchener Eisenbahn (160·87 km), teils in Preußen, teils in dem Gebiet der freien und Hansestädte Lübeck und Hamburg und teils in Oldenburg (Fürstentum Lübeck) gelegene Privateisenbahn mit dem Sitz der Gesellschaft in Lübeck, besteht aus den Linien Lübeck-Büchen (49·24 km), Lübeck-Hamburg (62·86 km) nebst Güterbahn Wandsbek-Rothenburgsort-Lübecker Güterbahnhof in Hamburg (7·78 km), Lübeck-Travemünde (20·53 km), Nebenbahn Lübeck-Schlutup (15·70 km) und Nebenbahn Travemünde Stadt-Niendorf (Ostsee) (4·76 km).

Die Bahn von Lübeck nach Büchen wurde auf Grund eines Staatsvertrags zwischen Dänemark und der freien und Hansestadt Lübeck (27. Juni 1847) und nach der unterm 18. Februar 1850 von der damaligen Statthalterschaft des Herzogtums Lauenburg und unterm 2. März 1850 vom Senat der freien Stadt Lübeck erteilten Konzession in den Jahren 1850 und 1851 gebaut und am 15. Oktober 1851 dem Betrieb übergeben. Die dänische Regierung erkannte die von der Statthalterschaft des Herzogtums Lauenburg erteilte Konzession nicht als rechtsbeständig an; sie erteilte unterm 7. April 1857 eine andere Konzession und bestätigte die unwesentlich geänderten Statuten der Gesellschaft, worauf die Ausgabe der Aktien erfolgte (7,674.000 M.).

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[233/0248] Loschwitzer Bergbahnen s. Bergbahnen. Lose Schüttung s. Getreidebeförderung. Lott Julius, Oberbaurat und Vorstand der Direktion für Staatseisenbahnbauten in Wien, geboren in Wien 1836, gestorben 1883 daselbst. Er begann seine Studien zunächst in Göttingen, wo sein Vater Universitätsprofessor war. Nach dessen Berufung nach Wien besuchte L. hier das Gymnasium und dann die technische Hochschule, ging zur weiteren Ausbildung an das Polytechnikum zu Karlsruhe und trat 1859 in den großherzoglich badischen Staatsdienst. 1861 durch Baudirektor Etzel nach Österreich berufen, fand L. beim Bau der Brennerbahn Verwendung. Es gelang ihm, die Aufmerksamkeit des Bauleiters Thommen auf sich zu lenken, und ging L. mit letzterem 1867 nach Ungarn, wo ihm die Leitung des Baues der schwierigen Bahnen Karlstadt-Fiume und Großwardein-Klausenburg anvertraut wurde. 1869 wurde L. als Oberinspektor in die Direktion der kgl. ungarischen Staatsbahnbauten berufen und wirkte in dieser Eigenschaft durch 2 Jahre. Infolge der Differenzen, die 1871 bei dem Bau der ungarischen Ostbahn zwischen Gesellschaft und Bauunternehmung ausbrachen, wurde der Bau durch die Gesellschaft selbst weitergeführt und L. zum Baudirektor ernannt. 1875 wurde L. zum Vorstand der Direktion für Staatseisenbahnbauten nach Wien berufen. Auf diesem Posten war ihm Gelegenheit geboten, eine umfassende Bautätigkeit zu entwickeln. L. hatte sich hiebei insbesondere zur Aufgabe gestellt, Bahnen von geringerer Bedeutung mit möglichsten Erleichterungen hinsichtlich der Bahnanlage und tunlichster Schonung des Baukapitals auszuführen. Er leitete u. a. den Bau der Gebirgsbahn Tarvis-Pontafel und vor allem jenen der Arlbergbahn. L. starb noch während des Baues des großen Arlbergtunnels. Seine zahlreichen Freunde und Fachgenossen setzten L. in St. Anton vor dem Tunnelportal ein würdiges Denkmal zur Erinnerung an seine großen Verdienste um die Erbauung der Arlbergbahn. Röll. Louisville- und Nashville-Eisenbahn, ein Netz von rd. 12.703 km am 30. Juni 1913 einschließlich der gepachteten und kontrollierten Strecken. Die Stammbahn verbindet die Stadt Louisville am Ohio mit Nashville (Tennessee); sie wurde im März 1850 gegründet und war 1859 vollendet. Im Anschluß daran hat sich das Netz allmählich weiter ausgedehnt. Es durchzieht jetzt die Staaten Illinois, Tennessee, Nord- und Süd-Carolina, Mississippi, Nord- und Süd-Virginien, Alabama. Die westlichen Endpunkte sind die Städte St. Louis, Louisville und Cincinnati, im Osten erstrecken sich seine Linien nach New-Orleans und Pensacola. Die Hauptlinie wird von einer Anzahl Querlinien durchschnitten, die meist in nordsüdlicher Richtung verlaufen und die Haupthandels- und Industrieplätze jener Gegenden berühren. Das Anlagekapital betrug 1913: 311·4 Mill. Dollar, darunter rd. 72 Mill. Dollar Aktien und 134 Mill. Bonds. Die Bahn gehört zu den bestverwalteten der Vereinigten Staaten und es wird besonderer Wert darauf gelegt, daß sie auch in ihrem baulichen Zustand stets auf der Höhe bleibt. Seit 1899 hat sie regelmäßig Dividenden gezahlt, in den letzten 4 Jahren jedesmal 7%. An der Spitze ihrer Verwaltung hat in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts längere Zeit Albert Fink gestanden (s. d.), der aus dieser und den benachbarten Bahnen den ersten größeren, vorbildlich gewordenen Eisenbahnverband, die Southern Railway and Steamship Association gebildet hat. v. der Leyen. Ludwigsbahn (Nürnberg-Fürth) s. Bayerische Eisenbahnen. Lübeck-Büchener Eisenbahn (160·87 km), teils in Preußen, teils in dem Gebiet der freien und Hansestädte Lübeck und Hamburg und teils in Oldenburg (Fürstentum Lübeck) gelegene Privateisenbahn mit dem Sitz der Gesellschaft in Lübeck, besteht aus den Linien Lübeck-Büchen (49·24 km), Lübeck-Hamburg (62·86 km) nebst Güterbahn Wandsbek-Rothenburgsort-Lübecker Güterbahnhof in Hamburg (7·78 km), Lübeck-Travemünde (20·53 km), Nebenbahn Lübeck-Schlutup (15·70 km) und Nebenbahn Travemünde Stadt-Niendorf (Ostsee) (4·76 km). Die Bahn von Lübeck nach Büchen wurde auf Grund eines Staatsvertrags zwischen Dänemark und der freien und Hansestadt Lübeck (27. Juni 1847) und nach der unterm 18. Februar 1850 von der damaligen Statthalterschaft des Herzogtums Lauenburg und unterm 2. März 1850 vom Senat der freien Stadt Lübeck erteilten Konzession in den Jahren 1850 und 1851 gebaut und am 15. Oktober 1851 dem Betrieb übergeben. Die dänische Regierung erkannte die von der Statthalterschaft des Herzogtums Lauenburg erteilte Konzession nicht als rechtsbeständig an; sie erteilte unterm 7. April 1857 eine andere Konzession und bestätigte die unwesentlich geänderten Statuten der Gesellschaft, worauf die Ausgabe der Aktien erfolgte (7,674.000 M.). Die Konzession für die schon 1843 geplante Linie Lübeck-Hamburg erhielt die L. unterm

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/248>, abgerufen am 22.11.2024.