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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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Seine Bauart ist in der Quelle näher erläutert. Zur Aufzeichnung der verschiedenen Meßschaulinien sind 26 Schreibzeuge in 2 Gruppen vorhanden, die sich über den 760 mm breiten, auf 3 verschiedene Geschwindigkeiten einstellbaren Papierstreifen verteilen. Unter den Meßgeräten finden sich Geschwindigkeitsmesser nach Boyer und 4 Dampfdruckzeichner nach Ashcroft zum Aufzeichnen von Schaulinien an 4 Lokomotivzylindern. Die Einrichtung wird durch elektrische Meßgeräte zum Untersuchen elektrischer Lokomotiven vervollständigt. Der Wagen enthält Schlafplätze für 8 Beobachter und 2 Begleitbeamte; er wiegt 52 t.


Abb. 311. Meßwagen der Baltimore- und Ohio-Bahn.

Literatur: Über französische Dynamometerwagen. Rev. gen. d. chem., Februar 1894, März u. Dezember 1903. - Belgischer Dynamometerwagen mit Beharrungsarbeitsmesser. Bulletin d. Int. Eis.-Kongr.-Verb., September 1905, April 1909, März 1911. - Preußischer M. Glasers Ann., 1911, S. 201. - Dynamometerwagen der Pennsylvania-Bahn. Engg. News 1907, S. 408. - Gleisprüfungen der französischen Nordbahn. Rev. gen. d. chem., Dezember 1903. - Railw. Age Gaz., April 1914: Der M. der Baltimore- und Ohio-Bahn.

Sanzin.


Metropolitain s. Pariser elektrische Schnellbahnen.


Mexiko. (Eisenbahnen.) Die Vereinigten Staaten von Mexiko grenzen im Norden an die Vereinigten Staaten von Amerika, im Süden an die mittelamerikanischen Republiken, im Osten an den mexikanischen Meerbusen, im Westen an den Stillen Ozean, sie haben einen Flächeninhalt von rd. 1,987.000 km2 und etwa 14 Mill. Einwohner.

Die Verfassung des Bundesstaates ist der der Vereinigten Staaten von Amerika nachgebildet. Er ist in 27 Staaten, darunter 2 Territorien und einen Bundesdistrikt eingeteilt.

Ein großer Teil des Landes ist ein hohes, von 2 mächtigen Gebirgen durchzogenes Tafelland, es ist reich an wertvollen Mineralien (Gold, Silber, Kupfer), in den Gebieten der subtropischen und der tropischen Zone gedeihen Tabak, Zuckerrohr, Baumwolle, Kautschuk und andere Handelsgewächse, in einzelnen Gebieten auch kostbare Bau- und Nutzhölzer. Die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und auch der Bau von Eisenbahnen haben früher stark gelitten unter den unruhigen politischen Verhältnissen. Während der Präsidentschaft von Porfirio Diaz (1884-1912) trat eine Beruhigung und damit eine wesentliche Verbesserung der wirtschaftlichen Lage ein, der Wohlstand des Landes hob sich und der Präsident förderte auch den Ausbau des Eisenbahnnetzes. Nach seiner Abdankung sind erneute politische Unruhen entstanden. In die Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Parteien haben die Vereinigten Staaten von Amerika eingegriffen und die Zukunft des Landes ist aufs neue unsicher geworden. Die wirtschaftliche Lage hat sich unter diesen Verhältnissen wesentlich verschlechtert und die bis dahin gesunden Finanzen sind derartig erschüttert, daß im Juli 1914 die Zinsen für die Staatsanleihen nicht mehr gezahlt werden konnten und damit der Staatsbankerott eingetreten ist. Welchen Einfluß dies auf die Entwicklung und den Bestand der Eisenbahnen haben wird, läßt sich einstweilen nicht übersehen.

Die erste Eisenbahn (von Veracruz nach Medellin, 11 km) wurde 1850 eröffnet, im Jahre 1880 waren erst 1120 km vorhanden. Von da an beginnt allmählich ein kräftiger Aufschwung, der auch darauf zurückzuführen ist, daß die Nordamerikaner bedeutende Gelder für den Bau von Eisenbahnen in Mexiko anlegten, wodurch sie sich einen wirtschaftlichen und politischen Einfluß auf das Nachbarland erwerben wollten. Der Umfang der Eisenbahnen betrug 1890: 9800 km, 1900: 14.573 km, 1910: 24.559 km, 1911: 24.717 km und Ende 1912: 25.492 km, wovon 20.447 km von der Bundesregierung konzessioniert, die übrigen kleinere Neben- und Kleinbahnen sind.

Das Eisenbahnwesen in Mexiko ist geregelt durch das Ges. vom 29. April 1899 (in Kraft getreten am 13. Mai 1899) über die Eisenbahnunternehmungen1.

Die wichtigsten Bestimmungen dieses Gesetzes sind folgende:

Die Bahnen zerfallen in 2 Klassen, in Hauptbahnen und in Nebenbahnen. Hauptbahnen sind solche, die 2 oder mehrere Staaten oder den Bundesdistrikt oder ein Territorium mit einem oder mehreren Staaten verbinden, ferner solche, die einen

1 Ein Auszug aus dem Gesetz (in deutscher Sprache) ist abgedruckt im Arch. f. Ebw. 1904, S. 758 ff.

Seine Bauart ist in der Quelle näher erläutert. Zur Aufzeichnung der verschiedenen Meßschaulinien sind 26 Schreibzeuge in 2 Gruppen vorhanden, die sich über den 760 mm breiten, auf 3 verschiedene Geschwindigkeiten einstellbaren Papierstreifen verteilen. Unter den Meßgeräten finden sich Geschwindigkeitsmesser nach Boyer und 4 Dampfdruckzeichner nach Ashcroft zum Aufzeichnen von Schaulinien an 4 Lokomotivzylindern. Die Einrichtung wird durch elektrische Meßgeräte zum Untersuchen elektrischer Lokomotiven vervollständigt. Der Wagen enthält Schlafplätze für 8 Beobachter und 2 Begleitbeamte; er wiegt 52 t.


Abb. 311. Meßwagen der Baltimore- und Ohio-Bahn.

Literatur: Über französische Dynamometerwagen. Rev. gén. d. chem., Februar 1894, März u. Dezember 1903. – Belgischer Dynamometerwagen mit Beharrungsarbeitsmesser. Bulletin d. Int. Eis.-Kongr.-Verb., September 1905, April 1909, März 1911. – Preußischer M. Glasers Ann., 1911, S. 201. – Dynamometerwagen der Pennsylvania-Bahn. Engg. News 1907, S. 408. – Gleisprüfungen der französischen Nordbahn. Rev. gén. d. chem., Dezember 1903. – Railw. Age Gaz., April 1914: Der M. der Baltimore- und Ohio-Bahn.

Sanzin.


Metropolitain s. Pariser elektrische Schnellbahnen.


Mexiko. (Eisenbahnen.) Die Vereinigten Staaten von Mexiko grenzen im Norden an die Vereinigten Staaten von Amerika, im Süden an die mittelamerikanischen Republiken, im Osten an den mexikanischen Meerbusen, im Westen an den Stillen Ozean, sie haben einen Flächeninhalt von rd. 1,987.000 km2 und etwa 14 Mill. Einwohner.

Die Verfassung des Bundesstaates ist der der Vereinigten Staaten von Amerika nachgebildet. Er ist in 27 Staaten, darunter 2 Territorien und einen Bundesdistrikt eingeteilt.

Ein großer Teil des Landes ist ein hohes, von 2 mächtigen Gebirgen durchzogenes Tafelland, es ist reich an wertvollen Mineralien (Gold, Silber, Kupfer), in den Gebieten der subtropischen und der tropischen Zone gedeihen Tabak, Zuckerrohr, Baumwolle, Kautschuk und andere Handelsgewächse, in einzelnen Gebieten auch kostbare Bau- und Nutzhölzer. Die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und auch der Bau von Eisenbahnen haben früher stark gelitten unter den unruhigen politischen Verhältnissen. Während der Präsidentschaft von Porfirio Diaz (1884–1912) trat eine Beruhigung und damit eine wesentliche Verbesserung der wirtschaftlichen Lage ein, der Wohlstand des Landes hob sich und der Präsident förderte auch den Ausbau des Eisenbahnnetzes. Nach seiner Abdankung sind erneute politische Unruhen entstanden. In die Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Parteien haben die Vereinigten Staaten von Amerika eingegriffen und die Zukunft des Landes ist aufs neue unsicher geworden. Die wirtschaftliche Lage hat sich unter diesen Verhältnissen wesentlich verschlechtert und die bis dahin gesunden Finanzen sind derartig erschüttert, daß im Juli 1914 die Zinsen für die Staatsanleihen nicht mehr gezahlt werden konnten und damit der Staatsbankerott eingetreten ist. Welchen Einfluß dies auf die Entwicklung und den Bestand der Eisenbahnen haben wird, läßt sich einstweilen nicht übersehen.

Die erste Eisenbahn (von Veracruz nach Medellin, 11 km) wurde 1850 eröffnet, im Jahre 1880 waren erst 1120 km vorhanden. Von da an beginnt allmählich ein kräftiger Aufschwung, der auch darauf zurückzuführen ist, daß die Nordamerikaner bedeutende Gelder für den Bau von Eisenbahnen in Mexiko anlegten, wodurch sie sich einen wirtschaftlichen und politischen Einfluß auf das Nachbarland erwerben wollten. Der Umfang der Eisenbahnen betrug 1890: 9800 km, 1900: 14.573 km, 1910: 24.559 km, 1911: 24.717 km und Ende 1912: 25.492 km, wovon 20.447 km von der Bundesregierung konzessioniert, die übrigen kleinere Neben- und Kleinbahnen sind.

Das Eisenbahnwesen in Mexiko ist geregelt durch das Ges. vom 29. April 1899 (in Kraft getreten am 13. Mai 1899) über die Eisenbahnunternehmungen1.

Die wichtigsten Bestimmungen dieses Gesetzes sind folgende:

Die Bahnen zerfallen in 2 Klassen, in Hauptbahnen und in Nebenbahnen. Hauptbahnen sind solche, die 2 oder mehrere Staaten oder den Bundesdistrikt oder ein Territorium mit einem oder mehreren Staaten verbinden, ferner solche, die einen

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[269/0284] Seine Bauart ist in der Quelle näher erläutert. Zur Aufzeichnung der verschiedenen Meßschaulinien sind 26 Schreibzeuge in 2 Gruppen vorhanden, die sich über den 760 mm breiten, auf 3 verschiedene Geschwindigkeiten einstellbaren Papierstreifen verteilen. Unter den Meßgeräten finden sich Geschwindigkeitsmesser nach Boyer und 4 Dampfdruckzeichner nach Ashcroft zum Aufzeichnen von Schaulinien an 4 Lokomotivzylindern. Die Einrichtung wird durch elektrische Meßgeräte zum Untersuchen elektrischer Lokomotiven vervollständigt. Der Wagen enthält Schlafplätze für 8 Beobachter und 2 Begleitbeamte; er wiegt 52 t. [Abbildung Abb. 311. Meßwagen der Baltimore- und Ohio-Bahn. ] Literatur: Über französische Dynamometerwagen. Rev. gén. d. chem., Februar 1894, März u. Dezember 1903. – Belgischer Dynamometerwagen mit Beharrungsarbeitsmesser. Bulletin d. Int. Eis.-Kongr.-Verb., September 1905, April 1909, März 1911. – Preußischer M. Glasers Ann., 1911, S. 201. – Dynamometerwagen der Pennsylvania-Bahn. Engg. News 1907, S. 408. – Gleisprüfungen der französischen Nordbahn. Rev. gén. d. chem., Dezember 1903. – Railw. Age Gaz., April 1914: Der M. der Baltimore- und Ohio-Bahn. Sanzin. Metropolitain s. Pariser elektrische Schnellbahnen. Mexiko. (Eisenbahnen.) Die Vereinigten Staaten von Mexiko grenzen im Norden an die Vereinigten Staaten von Amerika, im Süden an die mittelamerikanischen Republiken, im Osten an den mexikanischen Meerbusen, im Westen an den Stillen Ozean, sie haben einen Flächeninhalt von rd. 1,987.000 km2 und etwa 14 Mill. Einwohner. Die Verfassung des Bundesstaates ist der der Vereinigten Staaten von Amerika nachgebildet. Er ist in 27 Staaten, darunter 2 Territorien und einen Bundesdistrikt eingeteilt. Ein großer Teil des Landes ist ein hohes, von 2 mächtigen Gebirgen durchzogenes Tafelland, es ist reich an wertvollen Mineralien (Gold, Silber, Kupfer), in den Gebieten der subtropischen und der tropischen Zone gedeihen Tabak, Zuckerrohr, Baumwolle, Kautschuk und andere Handelsgewächse, in einzelnen Gebieten auch kostbare Bau- und Nutzhölzer. Die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und auch der Bau von Eisenbahnen haben früher stark gelitten unter den unruhigen politischen Verhältnissen. Während der Präsidentschaft von Porfirio Diaz (1884–1912) trat eine Beruhigung und damit eine wesentliche Verbesserung der wirtschaftlichen Lage ein, der Wohlstand des Landes hob sich und der Präsident förderte auch den Ausbau des Eisenbahnnetzes. Nach seiner Abdankung sind erneute politische Unruhen entstanden. In die Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Parteien haben die Vereinigten Staaten von Amerika eingegriffen und die Zukunft des Landes ist aufs neue unsicher geworden. Die wirtschaftliche Lage hat sich unter diesen Verhältnissen wesentlich verschlechtert und die bis dahin gesunden Finanzen sind derartig erschüttert, daß im Juli 1914 die Zinsen für die Staatsanleihen nicht mehr gezahlt werden konnten und damit der Staatsbankerott eingetreten ist. Welchen Einfluß dies auf die Entwicklung und den Bestand der Eisenbahnen haben wird, läßt sich einstweilen nicht übersehen. Die erste Eisenbahn (von Veracruz nach Medellin, 11 km) wurde 1850 eröffnet, im Jahre 1880 waren erst 1120 km vorhanden. Von da an beginnt allmählich ein kräftiger Aufschwung, der auch darauf zurückzuführen ist, daß die Nordamerikaner bedeutende Gelder für den Bau von Eisenbahnen in Mexiko anlegten, wodurch sie sich einen wirtschaftlichen und politischen Einfluß auf das Nachbarland erwerben wollten. Der Umfang der Eisenbahnen betrug 1890: 9800 km, 1900: 14.573 km, 1910: 24.559 km, 1911: 24.717 km und Ende 1912: 25.492 km, wovon 20.447 km von der Bundesregierung konzessioniert, die übrigen kleinere Neben- und Kleinbahnen sind. Das Eisenbahnwesen in Mexiko ist geregelt durch das Ges. vom 29. April 1899 (in Kraft getreten am 13. Mai 1899) über die Eisenbahnunternehmungen 1. Die wichtigsten Bestimmungen dieses Gesetzes sind folgende: Die Bahnen zerfallen in 2 Klassen, in Hauptbahnen und in Nebenbahnen. Hauptbahnen sind solche, die 2 oder mehrere Staaten oder den Bundesdistrikt oder ein Territorium mit einem oder mehreren Staaten verbinden, ferner solche, die einen 1 Ein Auszug aus dem Gesetz (in deutscher Sprache) ist abgedruckt im Arch. f. Ebw. 1904, S. 758 ff.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/284>, abgerufen am 22.11.2024.