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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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südlich nach Post Republik und weiter in das Innere nach Minduneti und Kadjoe. Von der Bahn sind rd. 60 km fertig gestellt.

v. der Leyen.


Niederländisch-Indien s. Java und Sumatra.


Niederwald-Bahnen. Zu dem deutschen Nationaldenkmal, das auf einem Vorsprung des Niederwaldes, 300 m über dem Rhein, zwischen Rüdesheim und Aßmannshausen und gegenüber von Bingen liegt, führen 2 Zahnbahnen, eine von Rüdesheim (78 m ü. M.) bis zur Station Tempel, die andere von Aßmannshausen (80 m ü. M.) bis an das Jagdschloß.

Beide Bahnen sind eingleisig, haben 1·0 m Spurweite und Leiterzahnstangen, Bauart Riggenbach. Größtsteigungen von 200%0 und kleinste Halbmesser von 200 m; in der Streckenmitte sind Ausweichen angeordnet.

Die Dampflokomotiven haben 18 t, die 2 angehängten Wagen mit 80 Personenplätzen 14 t, daher der Zug 32 t Gewicht.

Die Rüdesheimer Bahn ist 2·3 km, die Aßmannshäuser 1·5 km lang.

Dolezalek.


Niesenbahn (Schweiz), elektrisch betriebene Seilbahn auf den Gebirgsstock des Niesen am Thunersee, der südwestlich von Spiez durch sein regelmäßiges Profil gleich einer riesigen Pyramide dem Auge auffällt. Die Fußstation liegt neben der Station Mülenen-Äschi der Bahn nach dem Lötschberg, 693·65 m ü. M. Die Spurweite ist 1 m. Die Bahn ist in 2 Abteilungen gebaut, die auf der Umsteigestation Schwandegg unter sich verbunden sind. (Weitere Angaben baulicher Natur sind in Tab. VII, S. 218, Bd. II, enthalten.) Das Längenprofil ist, soweit die Geländeverhältnisse gestatteten, dem theoretischen angepaßt. Die Neigungswechsel sind durch parabolische Bogen ausgerundet. Die Aussicht von der Gipfelstation auf 2335·83 m Höhe ü. M. wird mit der des Brienzer Rothorns verglichen. Nach Süden überblickt man die dichten Massen der Berner Alpen, nach Norden die Mittelgebirge, zu Füßen ein weites Flächenland mit Seen und dem Aarfluß. Die Bahn wurde 1910 eröffnet. Die Anlagekosten betrugen Ende 1913 1,924.248 Fr., auf 1 km 545.576 Fr. Die elektrische Energie wird vom Berner Kraftwerk als Dreiphasenwechselstrom von 4000 Volt geliefert. Die Betriebseinnahmen betrugen 1913 55.191 Fr., die Ausgaben 44.145 Fr. Die Fahrzeit ist 52 Min. Der größte Kraftaufwand während der Fahrt entspricht einer Arbeitsleistung von 80 PS.

Literatur: Schwz. Bauztg., Bd. LVII, Nr. 13, 14 u. 15.

Dietler.


Nieten, Vernieten (rivetings; rivures, rivetages; chiodari), Herstellung einer unlösbaren mechanischen Verbindung durch Stauchen bestimmter Verbindungsteile.

Durch das N. wird entweder eine Vernietung behufs starrer unbeweglicher Verbindung der betreffenden Teile oder eine Gelenksnietung hergestellt, wobei eine Beweglichkeit um die Achse der Vernietung erhalten bleibt, wie bei Scheren, Zangen, Gelenksketten u. s. w.

Die Nietverbindungen werden wieder je nach ihrer Bestimmung unterteilt, in solche, die nur die vernieteten Konstruktionsteile dauernd in Verbindung halten sollen, demnach nur fest sein sollen (Trägerkonstruktionen, Rahmen bei Fahrzeugen, Drehgestellen, eisernen Brücken, Kranen u. s. w.), und in solche, die sowohl fest als auch dicht sein müssen (Dampfkessel, genietete Rohre, Behälter u. s. w.). Das Dichthalten wird durch Verstemmen erzielt.

Nietverbindungen werden zumeist mittels besonderer Hilfsstücke - der Nieten - ausgeführt
Abb. 342.
Abb. 343.
Abb. 344.

oder es wird in einzelnen Fällen das eine der zu verbindenden Stücke mit einem Zapfen versehen, der die Stelle der Niete vertritt.

Die Niete besteht aus dem (in der Regel zylindrischen) Nietbolzen oder Nietschaft und aus den beiden Nietköpfen, die durch Stauchen der Enden des vor dem Einziehen der Nieten zumeist entsprechend erhitzten Bolzens gebildet werden.

Die Nietköpfe werden als Köpfe gewöhnlicher Form (Abb. 342), als halbversenkte (Abb. 343) und als ganzversenkte Köpfe (Abb. 344) ausgeführt. Die gewöhnlichen Köpfe können konische, konoidische oder sphärische Begrenzungsflächen erhalten. Der eine Nietkopf, der Setzkopf, wird meist schon vor dem N. gebildet, u. zw. entweder durch Handarbeit oder mittels geeigneter Maschinen (Fallwerke, Nietenpressen), und führt auch schon der nur mit dem Setzkopf versehene Bolzen den Namen Niete. Die Herstellung des zweiten Kopfes, des Schließkopfs, erfolgt immer erst bei Ausführung der Vernietung.

Die in den zu vereinigenden Teilen angebrachten Löcher, die den Nietbolzen aufnehmen (Nietlöcher), werden durch Bohren oder Lochen hergestellt; sie sollen genau zusammentreffen und wenn dies nicht der Fall ist, vordem Einziehen der Nieten durch Ausreiben mit der

südlich nach Post Republik und weiter in das Innere nach Minduneti und Kadjoe. Von der Bahn sind rd. 60 km fertig gestellt.

v. der Leyen.


Niederländisch-Indien s. Java und Sumatra.


Niederwald-Bahnen. Zu dem deutschen Nationaldenkmal, das auf einem Vorsprung des Niederwaldes, 300 m über dem Rhein, zwischen Rüdesheim und Aßmannshausen und gegenüber von Bingen liegt, führen 2 Zahnbahnen, eine von Rüdesheim (78 m ü. M.) bis zur Station Tempel, die andere von Aßmannshausen (80 m ü. M.) bis an das Jagdschloß.

Beide Bahnen sind eingleisig, haben 1·0 m Spurweite und Leiterzahnstangen, Bauart Riggenbach. Größtsteigungen von 200 und kleinste Halbmesser von 200 m; in der Streckenmitte sind Ausweichen angeordnet.

Die Dampflokomotiven haben 18 t, die 2 angehängten Wagen mit 80 Personenplätzen 14 t, daher der Zug 32 t Gewicht.

Die Rüdesheimer Bahn ist 2·3 km, die Aßmannshäuser 1·5 km lang.

Dolezalek.


Niesenbahn (Schweiz), elektrisch betriebene Seilbahn auf den Gebirgsstock des Niesen am Thunersee, der südwestlich von Spiez durch sein regelmäßiges Profil gleich einer riesigen Pyramide dem Auge auffällt. Die Fußstation liegt neben der Station Mülenen-Äschi der Bahn nach dem Lötschberg, 693·65 m ü. M. Die Spurweite ist 1 m. Die Bahn ist in 2 Abteilungen gebaut, die auf der Umsteigestation Schwandegg unter sich verbunden sind. (Weitere Angaben baulicher Natur sind in Tab. VII, S. 218, Bd. II, enthalten.) Das Längenprofil ist, soweit die Geländeverhältnisse gestatteten, dem theoretischen angepaßt. Die Neigungswechsel sind durch parabolische Bogen ausgerundet. Die Aussicht von der Gipfelstation auf 2335·83 m Höhe ü. M. wird mit der des Brienzer Rothorns verglichen. Nach Süden überblickt man die dichten Massen der Berner Alpen, nach Norden die Mittelgebirge, zu Füßen ein weites Flächenland mit Seen und dem Aarfluß. Die Bahn wurde 1910 eröffnet. Die Anlagekosten betrugen Ende 1913 1,924.248 Fr., auf 1 km 545.576 Fr. Die elektrische Energie wird vom Berner Kraftwerk als Dreiphasenwechselstrom von 4000 Volt geliefert. Die Betriebseinnahmen betrugen 1913 55.191 Fr., die Ausgaben 44.145 Fr. Die Fahrzeit ist 52 Min. Der größte Kraftaufwand während der Fahrt entspricht einer Arbeitsleistung von 80 PS.

Literatur: Schwz. Bauztg., Bd. LVII, Nr. 13, 14 u. 15.

Dietler.


Nieten, Vernieten (rivetings; rivures, rivetages; chiodari), Herstellung einer unlösbaren mechanischen Verbindung durch Stauchen bestimmter Verbindungsteile.

Durch das N. wird entweder eine Vernietung behufs starrer unbeweglicher Verbindung der betreffenden Teile oder eine Gelenksnietung hergestellt, wobei eine Beweglichkeit um die Achse der Vernietung erhalten bleibt, wie bei Scheren, Zangen, Gelenksketten u. s. w.

Die Nietverbindungen werden wieder je nach ihrer Bestimmung unterteilt, in solche, die nur die vernieteten Konstruktionsteile dauernd in Verbindung halten sollen, demnach nur fest sein sollen (Trägerkonstruktionen, Rahmen bei Fahrzeugen, Drehgestellen, eisernen Brücken, Kranen u. s. w.), und in solche, die sowohl fest als auch dicht sein müssen (Dampfkessel, genietete Rohre, Behälter u. s. w.). Das Dichthalten wird durch Verstemmen erzielt.

Nietverbindungen werden zumeist mittels besonderer Hilfsstücke – der Nieten – ausgeführt
Abb. 342.
Abb. 343.
Abb. 344.

oder es wird in einzelnen Fällen das eine der zu verbindenden Stücke mit einem Zapfen versehen, der die Stelle der Niete vertritt.

Die Niete besteht aus dem (in der Regel zylindrischen) Nietbolzen oder Nietschaft und aus den beiden Nietköpfen, die durch Stauchen der Enden des vor dem Einziehen der Nieten zumeist entsprechend erhitzten Bolzens gebildet werden.

Die Nietköpfe werden als Köpfe gewöhnlicher Form (Abb. 342), als halbversenkte (Abb. 343) und als ganzversenkte Köpfe (Abb. 344) ausgeführt. Die gewöhnlichen Köpfe können konische, konoidische oder sphärische Begrenzungsflächen erhalten. Der eine Nietkopf, der Setzkopf, wird meist schon vor dem N. gebildet, u. zw. entweder durch Handarbeit oder mittels geeigneter Maschinen (Fallwerke, Nietenpressen), und führt auch schon der nur mit dem Setzkopf versehene Bolzen den Namen Niete. Die Herstellung des zweiten Kopfes, des Schließkopfs, erfolgt immer erst bei Ausführung der Vernietung.

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[360/0377] südlich nach Post Republik und weiter in das Innere nach Minduneti und Kadjoe. Von der Bahn sind rd. 60 km fertig gestellt. v. der Leyen. Niederländisch-Indien s. Java und Sumatra. Niederwald-Bahnen. Zu dem deutschen Nationaldenkmal, das auf einem Vorsprung des Niederwaldes, 300 m über dem Rhein, zwischen Rüdesheim und Aßmannshausen und gegenüber von Bingen liegt, führen 2 Zahnbahnen, eine von Rüdesheim (78 m ü. M.) bis zur Station Tempel, die andere von Aßmannshausen (80 m ü. M.) bis an das Jagdschloß. Beide Bahnen sind eingleisig, haben 1·0 m Spurweite und Leiterzahnstangen, Bauart Riggenbach. Größtsteigungen von 200‰ und kleinste Halbmesser von 200 m; in der Streckenmitte sind Ausweichen angeordnet. Die Dampflokomotiven haben 18 t, die 2 angehängten Wagen mit 80 Personenplätzen 14 t, daher der Zug 32 t Gewicht. Die Rüdesheimer Bahn ist 2·3 km, die Aßmannshäuser 1·5 km lang. Dolezalek. Niesenbahn (Schweiz), elektrisch betriebene Seilbahn auf den Gebirgsstock des Niesen am Thunersee, der südwestlich von Spiez durch sein regelmäßiges Profil gleich einer riesigen Pyramide dem Auge auffällt. Die Fußstation liegt neben der Station Mülenen-Äschi der Bahn nach dem Lötschberg, 693·65 m ü. M. Die Spurweite ist 1 m. Die Bahn ist in 2 Abteilungen gebaut, die auf der Umsteigestation Schwandegg unter sich verbunden sind. (Weitere Angaben baulicher Natur sind in Tab. VII, S. 218, Bd. II, enthalten.) Das Längenprofil ist, soweit die Geländeverhältnisse gestatteten, dem theoretischen angepaßt. Die Neigungswechsel sind durch parabolische Bogen ausgerundet. Die Aussicht von der Gipfelstation auf 2335·83 m Höhe ü. M. wird mit der des Brienzer Rothorns verglichen. Nach Süden überblickt man die dichten Massen der Berner Alpen, nach Norden die Mittelgebirge, zu Füßen ein weites Flächenland mit Seen und dem Aarfluß. Die Bahn wurde 1910 eröffnet. Die Anlagekosten betrugen Ende 1913 1,924.248 Fr., auf 1 km 545.576 Fr. Die elektrische Energie wird vom Berner Kraftwerk als Dreiphasenwechselstrom von 4000 Volt geliefert. Die Betriebseinnahmen betrugen 1913 55.191 Fr., die Ausgaben 44.145 Fr. Die Fahrzeit ist 52 Min. Der größte Kraftaufwand während der Fahrt entspricht einer Arbeitsleistung von 80 PS. Literatur: Schwz. Bauztg., Bd. LVII, Nr. 13, 14 u. 15. Dietler. Nieten, Vernieten (rivetings; rivures, rivetages; chiodari), Herstellung einer unlösbaren mechanischen Verbindung durch Stauchen bestimmter Verbindungsteile. Durch das N. wird entweder eine Vernietung behufs starrer unbeweglicher Verbindung der betreffenden Teile oder eine Gelenksnietung hergestellt, wobei eine Beweglichkeit um die Achse der Vernietung erhalten bleibt, wie bei Scheren, Zangen, Gelenksketten u. s. w. Die Nietverbindungen werden wieder je nach ihrer Bestimmung unterteilt, in solche, die nur die vernieteten Konstruktionsteile dauernd in Verbindung halten sollen, demnach nur fest sein sollen (Trägerkonstruktionen, Rahmen bei Fahrzeugen, Drehgestellen, eisernen Brücken, Kranen u. s. w.), und in solche, die sowohl fest als auch dicht sein müssen (Dampfkessel, genietete Rohre, Behälter u. s. w.). Das Dichthalten wird durch Verstemmen erzielt. Nietverbindungen werden zumeist mittels besonderer Hilfsstücke – der Nieten – ausgeführt [Abbildung Abb. 342. ] [Abbildung Abb. 343. ] [Abbildung Abb. 344. ] oder es wird in einzelnen Fällen das eine der zu verbindenden Stücke mit einem Zapfen versehen, der die Stelle der Niete vertritt. Die Niete besteht aus dem (in der Regel zylindrischen) Nietbolzen oder Nietschaft und aus den beiden Nietköpfen, die durch Stauchen der Enden des vor dem Einziehen der Nieten zumeist entsprechend erhitzten Bolzens gebildet werden. Die Nietköpfe werden als Köpfe gewöhnlicher Form (Abb. 342), als halbversenkte (Abb. 343) und als ganzversenkte Köpfe (Abb. 344) ausgeführt. Die gewöhnlichen Köpfe können konische, konoidische oder sphärische Begrenzungsflächen erhalten. Der eine Nietkopf, der Setzkopf, wird meist schon vor dem N. gebildet, u. zw. entweder durch Handarbeit oder mittels geeigneter Maschinen (Fallwerke, Nietenpressen), und führt auch schon der nur mit dem Setzkopf versehene Bolzen den Namen Niete. Die Herstellung des zweiten Kopfes, des Schließkopfs, erfolgt immer erst bei Ausführung der Vernietung. Die in den zu vereinigenden Teilen angebrachten Löcher, die den Nietbolzen aufnehmen (Nietlöcher), werden durch Bohren oder Lochen hergestellt; sie sollen genau zusammentreffen und wenn dies nicht der Fall ist, vordem Einziehen der Nieten durch Ausreiben mit der

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/377>, abgerufen am 21.11.2024.