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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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Reibahle zur Übereinstimmung gebracht werden, niemals jedoch durch Eintreiben eines Dornes.

Nach der Lage der zu verbindenden Plattenränder unterscheidet man: Vernietung durch Überplattung (Abb. 345 a u. b), wobei die Plattenränder übereinandergelegt sind, und Laschen oder Bandnietung (Abb. 346 a-c), wobei die Plattenränder aneinanderstoßen und die Verbindung durch einen oder zwei über die Stoßfuge gelegter Streifen hergestellt wird. Die 2seitige Laschennietung (Abb. 346 a) führt auch den Namen Kettennietung und ist bei Trägernietungen vielfach verwendet.


Abb. 345 a u. b.
Abb. 347 a u. b.

Abb. 346 a-c.
Abb. 348 a u. b.

Nach der Anzahl der Nietreihen in jedem Plattenrand unterscheidet man einfache Vernietung (Abb. 345 a u. b sowie Abb. 346 a-c), doppelte Vernietung (Abb. 347 a u. b und Abb. 348 a u. b) und mehrfache Vernietung.

Nach der Anzahl der auf Abscheren beanspruchten Querschnitte des Nietbolzens wird die Vernietung bezeichnet als ein-, zwei- oder mehrschnittige Vernietung. Die Nietungen (Abb. 345 a u. b, Abb. 346 b, Abb. 347 a u. b, Abb. 348 a u. b) sind einschnittig, Abb. 346 a zeigt eine zweischnittige Nietung.

Festigkeit und Dichtheit einer Nietverbindung werden bedingt durch den Nietdurchmesser d, die Blechstärke d und den Abstand e, bzw. b, der Nieten voneinander und von den Blechrändern. Im allgemeinen werden bei Kraftnietungen stärkere, weiter auseinanderstehende Nieten, bei Dichtnietungen schwächere, näher beisammenstehende Nieten angewendet.

Das Verhältnis der Festigkeit in der Verbindungsstelle (der Nietnaht) zur Festigkeit im unverschwächten Blech ist (1 - d/e); wobei e die Entfernung zweier Nieten derselben Reihe bedeutet.

Da der Abstand der Nieten vom Blechrand wegen der Bearbeitung größer genommen wird, als er bloß mit Rücksicht auf Festigkeit erforderlich wäre, so ergeben sich für die Nietverbindung die besten Verhältnisse, wenn die Nieten und das zwischen ihnen bleibende Blech auf gleiche Festigkeit bemessen werden.

Bei der einfachen Vernietung (Abb. 345 a u. b) ergibt sich hiernach das Verhältnis

bei der doppelten Vernietung (Abb. 348 a u. b) mit

Erfahrungsgemäß wählt man das Verhältnis d : d bei Kraftnietungen 1·75-2·5, bei Verschlußnietungen 1·2-1·5, bei Dampfkesselnietungen 1·75-2.

Der Abstand der Nieten vom Blechrand wird bei Dichtnietungen gewöhnlich gleich dem 11/2fachen Nietdurchmesser gewählt.

Das Verfahren beim Einziehen der Nieten richtet sich nach der Größe der Nieten, ferner nach der Gestalt und Beschaffenheit des Arbeitsstücks; kleine Nieten werden kalt, größere Nieten warm eingezogen. Die Erwärmung erfolgt in einem Schmiedefeuer oder einem besonderen Nietenglühofen. Durch das Warmeinziehen der Nieten wird außer einer beträchtlichen Arbeitserleichterung beim N. auch der Vorteil erreicht, daß durch das Zusammenziehen der Nieten beim Erkalten die verbundenen Teile kräftig aufeinandergepreßt werden. Die Summe der Stärken der zu vernietenden Teile soll den 4fachen Bolzendurchmesser nicht übersteigen, da bei größerer Länge ein Stauchen des Nietschafts nicht mehr gut möglich ist und beim Erkalten der Nieten die Längsspannungen sich bis zum Abspringen des Kopfes steigern können.

Die Bildung des Schließkopfs wird entweder durch Handarbeit - Handnieterei - in neuerer Zeit sehr häufig aber mittels Nietmaschinen - Maschinennieterei - vorgenommen.

Bei der Handnieterei werden zur Bildung des Schließkopfs bloß Hämmer oder außer diesen auch stählerne Nietstempel (Schelleisen) verwendet, welch

Reibahle zur Übereinstimmung gebracht werden, niemals jedoch durch Eintreiben eines Dornes.

Nach der Lage der zu verbindenden Plattenränder unterscheidet man: Vernietung durch Überplattung (Abb. 345 a u. b), wobei die Plattenränder übereinandergelegt sind, und Laschen oder Bandnietung (Abb. 346 a–c), wobei die Plattenränder aneinanderstoßen und die Verbindung durch einen oder zwei über die Stoßfuge gelegter Streifen hergestellt wird. Die 2seitige Laschennietung (Abb. 346 a) führt auch den Namen Kettennietung und ist bei Trägernietungen vielfach verwendet.


Abb. 345 a u. b.
Abb. 347 a u. b.

Abb. 346 a–c.
Abb. 348 a u. b.

Nach der Anzahl der Nietreihen in jedem Plattenrand unterscheidet man einfache Vernietung (Abb. 345 a u. b sowie Abb. 346 a–c), doppelte Vernietung (Abb. 347 a u. b und Abb. 348 a u. b) und mehrfache Vernietung.

Nach der Anzahl der auf Abscheren beanspruchten Querschnitte des Nietbolzens wird die Vernietung bezeichnet als ein-, zwei- oder mehrschnittige Vernietung. Die Nietungen (Abb. 345 a u. b, Abb. 346 b, Abb. 347 a u. b, Abb. 348 a u. b) sind einschnittig, Abb. 346 a zeigt eine zweischnittige Nietung.

Festigkeit und Dichtheit einer Nietverbindung werden bedingt durch den Nietdurchmesser d, die Blechstärke δ und den Abstand e, bzw. b, der Nieten voneinander und von den Blechrändern. Im allgemeinen werden bei Kraftnietungen stärkere, weiter auseinanderstehende Nieten, bei Dichtnietungen schwächere, näher beisammenstehende Nieten angewendet.

Das Verhältnis der Festigkeit in der Verbindungsstelle (der Nietnaht) zur Festigkeit im unverschwächten Blech ist (1 – d/e); wobei e die Entfernung zweier Nieten derselben Reihe bedeutet.

Da der Abstand der Nieten vom Blechrand wegen der Bearbeitung größer genommen wird, als er bloß mit Rücksicht auf Festigkeit erforderlich wäre, so ergeben sich für die Nietverbindung die besten Verhältnisse, wenn die Nieten und das zwischen ihnen bleibende Blech auf gleiche Festigkeit bemessen werden.

Bei der einfachen Vernietung (Abb. 345 a u. b) ergibt sich hiernach das Verhältnis

bei der doppelten Vernietung (Abb. 348 a u. b) mit

Erfahrungsgemäß wählt man das Verhältnis d : δ bei Kraftnietungen 1·75–2·5, bei Verschlußnietungen 1·2–1·5, bei Dampfkesselnietungen 1·75–2.

Der Abstand der Nieten vom Blechrand wird bei Dichtnietungen gewöhnlich gleich dem 11/2fachen Nietdurchmesser gewählt.

Das Verfahren beim Einziehen der Nieten richtet sich nach der Größe der Nieten, ferner nach der Gestalt und Beschaffenheit des Arbeitsstücks; kleine Nieten werden kalt, größere Nieten warm eingezogen. Die Erwärmung erfolgt in einem Schmiedefeuer oder einem besonderen Nietenglühofen. Durch das Warmeinziehen der Nieten wird außer einer beträchtlichen Arbeitserleichterung beim N. auch der Vorteil erreicht, daß durch das Zusammenziehen der Nieten beim Erkalten die verbundenen Teile kräftig aufeinandergepreßt werden. Die Summe der Stärken der zu vernietenden Teile soll den 4fachen Bolzendurchmesser nicht übersteigen, da bei größerer Länge ein Stauchen des Nietschafts nicht mehr gut möglich ist und beim Erkalten der Nieten die Längsspannungen sich bis zum Abspringen des Kopfes steigern können.

Die Bildung des Schließkopfs wird entweder durch Handarbeit – Handnieterei – in neuerer Zeit sehr häufig aber mittels Nietmaschinen – Maschinennieterei – vorgenommen.

Bei der Handnieterei werden zur Bildung des Schließkopfs bloß Hämmer oder außer diesen auch stählerne Nietstempel (Schelleisen) verwendet, welch

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[361/0378] Reibahle zur Übereinstimmung gebracht werden, niemals jedoch durch Eintreiben eines Dornes. Nach der Lage der zu verbindenden Plattenränder unterscheidet man: Vernietung durch Überplattung (Abb. 345 a u. b), wobei die Plattenränder übereinandergelegt sind, und Laschen oder Bandnietung (Abb. 346 a–c), wobei die Plattenränder aneinanderstoßen und die Verbindung durch einen oder zwei über die Stoßfuge gelegter Streifen hergestellt wird. Die 2seitige Laschennietung (Abb. 346 a) führt auch den Namen Kettennietung und ist bei Trägernietungen vielfach verwendet. [Abbildung Abb. 345 a u. b. ] [Abbildung Abb. 347 a u. b. ] [Abbildung Abb. 346 a–c. ] [Abbildung Abb. 348 a u. b. ] Nach der Anzahl der Nietreihen in jedem Plattenrand unterscheidet man einfache Vernietung (Abb. 345 a u. b sowie Abb. 346 a–c), doppelte Vernietung (Abb. 347 a u. b und Abb. 348 a u. b) und mehrfache Vernietung. Nach der Anzahl der auf Abscheren beanspruchten Querschnitte des Nietbolzens wird die Vernietung bezeichnet als ein-, zwei- oder mehrschnittige Vernietung. Die Nietungen (Abb. 345 a u. b, Abb. 346 b, Abb. 347 a u. b, Abb. 348 a u. b) sind einschnittig, Abb. 346 a zeigt eine zweischnittige Nietung. Festigkeit und Dichtheit einer Nietverbindung werden bedingt durch den Nietdurchmesser d, die Blechstärke δ und den Abstand e, bzw. b, der Nieten voneinander und von den Blechrändern. Im allgemeinen werden bei Kraftnietungen stärkere, weiter auseinanderstehende Nieten, bei Dichtnietungen schwächere, näher beisammenstehende Nieten angewendet. Das Verhältnis der Festigkeit in der Verbindungsstelle (der Nietnaht) zur Festigkeit im unverschwächten Blech ist (1 – d/e); wobei e die Entfernung zweier Nieten derselben Reihe bedeutet. Da der Abstand der Nieten vom Blechrand wegen der Bearbeitung größer genommen wird, als er bloß mit Rücksicht auf Festigkeit erforderlich wäre, so ergeben sich für die Nietverbindung die besten Verhältnisse, wenn die Nieten und das zwischen ihnen bleibende Blech auf gleiche Festigkeit bemessen werden. Bei der einfachen Vernietung (Abb. 345 a u. b) ergibt sich hiernach das Verhältnis [FORMEL] bei der doppelten Vernietung (Abb. 348 a u. b) mit [FORMEL] Erfahrungsgemäß wählt man das Verhältnis d : δ bei Kraftnietungen 1·75–2·5, bei Verschlußnietungen 1·2–1·5, bei Dampfkesselnietungen 1·75–2. Der Abstand der Nieten vom Blechrand wird bei Dichtnietungen gewöhnlich gleich dem 11/2fachen Nietdurchmesser gewählt. Das Verfahren beim Einziehen der Nieten richtet sich nach der Größe der Nieten, ferner nach der Gestalt und Beschaffenheit des Arbeitsstücks; kleine Nieten werden kalt, größere Nieten warm eingezogen. Die Erwärmung erfolgt in einem Schmiedefeuer oder einem besonderen Nietenglühofen. Durch das Warmeinziehen der Nieten wird außer einer beträchtlichen Arbeitserleichterung beim N. auch der Vorteil erreicht, daß durch das Zusammenziehen der Nieten beim Erkalten die verbundenen Teile kräftig aufeinandergepreßt werden. Die Summe der Stärken der zu vernietenden Teile soll den 4fachen Bolzendurchmesser nicht übersteigen, da bei größerer Länge ein Stauchen des Nietschafts nicht mehr gut möglich ist und beim Erkalten der Nieten die Längsspannungen sich bis zum Abspringen des Kopfes steigern können. Die Bildung des Schließkopfs wird entweder durch Handarbeit – Handnieterei – in neuerer Zeit sehr häufig aber mittels Nietmaschinen – Maschinennieterei – vorgenommen. Bei der Handnieterei werden zur Bildung des Schließkopfs bloß Hämmer oder außer diesen auch stählerne Nietstempel (Schelleisen) verwendet, welch

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/378>, abgerufen am 21.11.2024.