Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.letztere die gewünschte Form des Nietkopfs in der Aufsatzfläche vertieft enthalten. Die Niete wird hierbei entweder durch einen festen oder einen beweglichen Amboß unterstützt; letzterer führt den Namen Vorhalter und wird meist von einer Winde, der Nietwinde, getragen. Bei der Maschinennieterei wird die Bildung des Schließkopfs durch eine mittels motorischer Kraft betriebene Nietmaschine vorgenommen. Die gebräuchlichen Nietmaschinen wirken als Pressen, die meist mittels eines festen und eines beweglichen Stempels den Schließkopf in einem Hub formen. Im Vergleich mit der Handnieterei wird hierdurch außer einer rascheren und geräuschlosen Arbeit noch der wesentliche Vorteil erreicht, daß das Nietloch stets vollkommen ausgefüllt wird. Überschreiten die Nietdurchmesser 25 mm, so kann das Vernieten durch Handarbeit überhaupt nicht mehr entsprechend vorgenommen werden. Bei Herstellung von Dichtnietungen mittels Maschine ist bei Verwendung zunderfreier Nieten auch das nachträgliche Verstemmen in den meisten Fällen nicht erforderlich. Zum Betrieb der Nietmaschinen haben Transmissionsantrieb, Dampf, Luftdruck, Wasserdruck und Elektrizität Anwendung gefunden. Der bewegliche Stempel der Nietmaschine kann hierbei entweder unmittelbar oder durch Einschaltung einer Übersetzung getrieben werden und gelangen in letzterem Fall Kniehebel, Exzenter oder Schrauben als Übersetzungsmittel zur Verwendung. Für die unmittelbare Wirkung eignet sich am besten der Wasserdruck. Bei den hydraulischen Nietmaschinen erfolgt die Speisung der Nietmaschine von einer Preßpumpe unter Einschaltung eines Gewichtsakkumulators, dessen Massenwirkung beim Fallen zur Erzielung höherer Drucke ausgenutzt wird. Zu den hydraulischen Nietmaschinen sind auch jene zu rechnen, die mit sog. hydraulischer Übersetzung arbeiten und mit Dampf, Druckluft oder Elektrizität betrieben werden können. Das Pumpwerk dieser Maschinen ist an der Nietmaschine selbst angebracht und so bemessen, daß die für eine Stempelbewegung erforderliche Wassermenge in einem Hub geliefert wird. Die hydraulischen Nietmaschinen für Kesselnietung werden gegenwärtig meist noch mit einer Vorrichtung versehen, durch die schon vor dem Stauchen des Nietkopfs ein inniges Aneinanderliegen der Bleche bewirkt wird. Diese Vorrichtung (Blechschluß) besteht aus einem Ring (Beschlußkrone), der durch einen besonderen Kolben betätigt wird und das Schelleisen umgibt, das den Stempel trägt. Die neuesten Bestrebungen zielen dahin, die Herstellung beider Nietköpfe durch die Nietmaschine zu bewerkstelligen (Stiftnietung). Bei der Schönbachschen Maschine ist dieses durch Anwendung einer doppelten Blechschlußvorrichtung gelungen. Je nach der Aufstellungsart unterscheidet man stationäre und transportable Nietmaschinen. Die stationären Nietmaschinen haben entweder eine aufrechte oder eine liegende Anordnung und sind mit einem festen Fundament verbunden. Diese Nietmaschinen finden vorherrschend bei Kesselnietungen Anwendung. Bei den transportablen Nietmaschinen steht das Arbeitsstück fest und muß in diesem Fall die Maschine rasch und bequem in erforderlichen Stellungen gegen das Arbeitsstück gebracht werden können. Letztere Arbeitsweise kommt besonders bei Trägernietungen im Brückenbau sowie bei Flanschen- und Börtelnietungen an Dampfkesseln zur Anwendung, hat aber in neuerer Zeit auch im. Wagen- und Tenderbau Eingang gefunden. Literatur: v. Förster, Taschenbuch für Bauingenieure. Berlin 1914. - Hütte, Hb. 1914. Niveaukreuzung s. Bahnübersetzung. Nivellierinstrumente (-apparate) (levels, niveaux, libelli) dienen zur Ausführung geometrischer Nivellements, der genauesten Methode zur Bestimmung von Höhenunterschieden (s. Höhenmessung). Zur Ausführung des geometrischen Nivellements ist erforderlich: 1. ein N., bei dem die Nivellierebene (scheinbarer Horizont) durch eine entsprechend empfindliche Röhrenlibelle gekennzeichnet und durch die Ziellinie eines Fernrohrs fixiert wird; 2. eine mit Teilung versehene Nivellierlatte, an der, senkrecht gehalten, der Abstand zwischen Abb. 349. I. Nivellierinstrumente. Auf dem Scheibenstativ S (schematische Darstellung eines N. [Abb. 349]) ist der Untersatz B (Büchse) des N. mittels 3 Fußschrauben F verstellbar gehalten; B gibt das Lager ab für den Vertikalzapfen V; damit in fester Verbindung bzw. in einem Stück hergestellt der Rahmen A, auf dessen horizontalem Teil (Steg) die justierbare Röhrenlibelle L mit der Mittelmarke bei M gelagert ist. Auf den beiden vertikalen Teilen des Rahmens (Träger) ruht das Fernrohr, das in Of die bei f (Fadenkreuz) mindestens in vertikaler Richtung verstellbare Ziellinie liefert. Sind die einzelnen Teile gegenseitig derart gelagert oder justiert, daß bei vertikalstehendem V die Blase auf M einspielt und Of parallel zur Mittelmarkstangente liegt, so wird beim Drehen um V die Ziellinie Of die Nivellierebene beschreiben, wobei die Blasenmitte auf M verbleiben muß. Die bauliche Anordnung zwischen V, L und Fernrohr ist eine höchst mannigfache; die Erläuterung der verschiedenen letztere die gewünschte Form des Nietkopfs in der Aufsatzfläche vertieft enthalten. Die Niete wird hierbei entweder durch einen festen oder einen beweglichen Amboß unterstützt; letzterer führt den Namen Vorhalter und wird meist von einer Winde, der Nietwinde, getragen. Bei der Maschinennieterei wird die Bildung des Schließkopfs durch eine mittels motorischer Kraft betriebene Nietmaschine vorgenommen. Die gebräuchlichen Nietmaschinen wirken als Pressen, die meist mittels eines festen und eines beweglichen Stempels den Schließkopf in einem Hub formen. Im Vergleich mit der Handnieterei wird hierdurch außer einer rascheren und geräuschlosen Arbeit noch der wesentliche Vorteil erreicht, daß das Nietloch stets vollkommen ausgefüllt wird. Überschreiten die Nietdurchmesser 25 mm, so kann das Vernieten durch Handarbeit überhaupt nicht mehr entsprechend vorgenommen werden. Bei Herstellung von Dichtnietungen mittels Maschine ist bei Verwendung zunderfreier Nieten auch das nachträgliche Verstemmen in den meisten Fällen nicht erforderlich. Zum Betrieb der Nietmaschinen haben Transmissionsantrieb, Dampf, Luftdruck, Wasserdruck und Elektrizität Anwendung gefunden. Der bewegliche Stempel der Nietmaschine kann hierbei entweder unmittelbar oder durch Einschaltung einer Übersetzung getrieben werden und gelangen in letzterem Fall Kniehebel, Exzenter oder Schrauben als Übersetzungsmittel zur Verwendung. Für die unmittelbare Wirkung eignet sich am besten der Wasserdruck. Bei den hydraulischen Nietmaschinen erfolgt die Speisung der Nietmaschine von einer Preßpumpe unter Einschaltung eines Gewichtsakkumulators, dessen Massenwirkung beim Fallen zur Erzielung höherer Drucke ausgenutzt wird. Zu den hydraulischen Nietmaschinen sind auch jene zu rechnen, die mit sog. hydraulischer Übersetzung arbeiten und mit Dampf, Druckluft oder Elektrizität betrieben werden können. Das Pumpwerk dieser Maschinen ist an der Nietmaschine selbst angebracht und so bemessen, daß die für eine Stempelbewegung erforderliche Wassermenge in einem Hub geliefert wird. Die hydraulischen Nietmaschinen für Kesselnietung werden gegenwärtig meist noch mit einer Vorrichtung versehen, durch die schon vor dem Stauchen des Nietkopfs ein inniges Aneinanderliegen der Bleche bewirkt wird. Diese Vorrichtung (Blechschluß) besteht aus einem Ring (Beschlußkrone), der durch einen besonderen Kolben betätigt wird und das Schelleisen umgibt, das den Stempel trägt. 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Förster, Taschenbuch für Bauingenieure. Berlin 1914. – Hütte, Hb. 1914. Niveaukreuzung s. Bahnübersetzung. Nivellierinstrumente (-apparate) (levels, niveaux, libelli) dienen zur Ausführung geometrischer Nivellements, der genauesten Methode zur Bestimmung von Höhenunterschieden (s. Höhenmessung). Zur Ausführung des geometrischen Nivellements ist erforderlich: 1. ein N., bei dem die Nivellierebene (scheinbarer Horizont) durch eine entsprechend empfindliche Röhrenlibelle gekennzeichnet und durch die Ziellinie eines Fernrohrs fixiert wird; 2. eine mit Teilung versehene Nivellierlatte, an der, senkrecht gehalten, der Abstand zwischen Abb. 349. I. Nivellierinstrumente. Auf dem Scheibenstativ S (schematische Darstellung eines N. [Abb. 349]) ist der Untersatz B (Büchse) des N. mittels 3 Fußschrauben F verstellbar gehalten; B gibt das Lager ab für den Vertikalzapfen V; damit in fester Verbindung bzw. in einem Stück hergestellt der Rahmen A, auf dessen horizontalem Teil (Steg) die justierbare Röhrenlibelle L mit der Mittelmarke bei M gelagert ist. Auf den beiden vertikalen Teilen des Rahmens (Träger) ruht das Fernrohr, das in Of die bei f (Fadenkreuz) mindestens in vertikaler Richtung verstellbare Ziellinie liefert. Sind die einzelnen Teile gegenseitig derart gelagert oder justiert, daß bei vertikalstehendem V die Blase auf M einspielt und Of parallel zur Mittelmarkstangente liegt, so wird beim Drehen um V die Ziellinie Of die Nivellierebene beschreiben, wobei die Blasenmitte auf M verbleiben muß. 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letztere die gewünschte Form des Nietkopfs in der Aufsatzfläche vertieft enthalten. Die Niete wird hierbei entweder durch einen festen oder einen beweglichen Amboß unterstützt; letzterer führt den Namen Vorhalter und wird meist von einer Winde, der Nietwinde, getragen.
Bei der Maschinennieterei wird die Bildung des Schließkopfs durch eine mittels motorischer Kraft betriebene Nietmaschine vorgenommen. Die gebräuchlichen Nietmaschinen wirken als Pressen, die meist mittels eines festen und eines beweglichen Stempels den Schließkopf in einem Hub formen. Im Vergleich mit der Handnieterei wird hierdurch außer einer rascheren und geräuschlosen Arbeit noch der wesentliche Vorteil erreicht, daß das Nietloch stets vollkommen ausgefüllt wird. Überschreiten die Nietdurchmesser 25 mm, so kann das Vernieten durch Handarbeit überhaupt nicht mehr entsprechend vorgenommen werden.
Bei Herstellung von Dichtnietungen mittels Maschine ist bei Verwendung zunderfreier Nieten auch das nachträgliche Verstemmen in den meisten Fällen nicht erforderlich.
Zum Betrieb der Nietmaschinen haben Transmissionsantrieb, Dampf, Luftdruck, Wasserdruck und Elektrizität Anwendung gefunden. Der bewegliche Stempel der Nietmaschine kann hierbei entweder unmittelbar oder durch Einschaltung einer Übersetzung getrieben werden und gelangen in letzterem Fall Kniehebel, Exzenter oder Schrauben als Übersetzungsmittel zur Verwendung. Für die unmittelbare Wirkung eignet sich am besten der Wasserdruck. Bei den hydraulischen Nietmaschinen erfolgt die Speisung der Nietmaschine von einer Preßpumpe unter Einschaltung eines Gewichtsakkumulators, dessen Massenwirkung beim Fallen zur Erzielung höherer Drucke ausgenutzt wird.
Zu den hydraulischen Nietmaschinen sind auch jene zu rechnen, die mit sog. hydraulischer Übersetzung arbeiten und mit Dampf, Druckluft oder Elektrizität betrieben werden können. Das Pumpwerk dieser Maschinen ist an der Nietmaschine selbst angebracht und so bemessen, daß die für eine Stempelbewegung erforderliche Wassermenge in einem Hub geliefert wird.
Die hydraulischen Nietmaschinen für Kesselnietung werden gegenwärtig meist noch mit einer Vorrichtung versehen, durch die schon vor dem Stauchen des Nietkopfs ein inniges Aneinanderliegen der Bleche bewirkt wird. Diese Vorrichtung (Blechschluß) besteht aus einem Ring (Beschlußkrone), der durch einen besonderen Kolben betätigt wird und das Schelleisen umgibt, das den Stempel trägt.
Die neuesten Bestrebungen zielen dahin, die Herstellung beider Nietköpfe durch die Nietmaschine zu bewerkstelligen (Stiftnietung). Bei der Schönbachschen Maschine ist dieses durch Anwendung einer doppelten Blechschlußvorrichtung gelungen.
Je nach der Aufstellungsart unterscheidet man stationäre und transportable Nietmaschinen. Die stationären Nietmaschinen haben entweder eine aufrechte oder eine liegende Anordnung und sind mit einem festen Fundament verbunden. Diese Nietmaschinen finden vorherrschend bei Kesselnietungen Anwendung.
Bei den transportablen Nietmaschinen steht das Arbeitsstück fest und muß in diesem Fall die Maschine rasch und bequem in erforderlichen Stellungen gegen das Arbeitsstück gebracht werden können. Letztere Arbeitsweise kommt besonders bei Trägernietungen im Brückenbau sowie bei Flanschen- und Börtelnietungen an Dampfkesseln zur Anwendung, hat aber in neuerer Zeit auch im. Wagen- und Tenderbau Eingang gefunden.
Literatur: v. Förster, Taschenbuch für Bauingenieure. Berlin 1914. – Hütte, Hb. 1914.
Niveaukreuzung s. Bahnübersetzung.
Nivellierinstrumente (-apparate) (levels, niveaux, libelli) dienen zur Ausführung geometrischer Nivellements, der genauesten Methode zur Bestimmung von Höhenunterschieden (s. Höhenmessung).
Zur Ausführung des geometrischen Nivellements ist erforderlich:
1. ein N., bei dem die Nivellierebene (scheinbarer Horizont) durch eine entsprechend empfindliche Röhrenlibelle gekennzeichnet und durch die Ziellinie eines Fernrohrs fixiert wird;
2. eine mit Teilung versehene Nivellierlatte, an der, senkrecht gehalten, der Abstand zwischen
[Abbildung Abb. 349.
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dem Lattenfußpunkt und dem scheinbaren, Horizont gemessen wird.
I. Nivellierinstrumente.
Auf dem Scheibenstativ S (schematische Darstellung eines N. [Abb. 349]) ist der Untersatz B (Büchse) des N. mittels 3 Fußschrauben F verstellbar gehalten; B gibt das Lager ab für den Vertikalzapfen V; damit in fester Verbindung bzw. in einem Stück hergestellt der Rahmen A, auf dessen horizontalem Teil (Steg) die justierbare Röhrenlibelle L mit der Mittelmarke bei M gelagert ist. Auf den beiden vertikalen Teilen des Rahmens (Träger) ruht das Fernrohr, das in Of die bei f (Fadenkreuz) mindestens in vertikaler Richtung verstellbare Ziellinie liefert. Sind die einzelnen Teile gegenseitig derart gelagert oder justiert, daß bei vertikalstehendem V die Blase auf M einspielt und Of parallel zur Mittelmarkstangente liegt, so wird beim Drehen um V die Ziellinie Of die Nivellierebene beschreiben, wobei die Blasenmitte auf M verbleiben muß. Die bauliche Anordnung zwischen V, L und Fernrohr ist eine höchst mannigfache; die Erläuterung der verschiedenen
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