Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.Schwellen der europäischen Bahnen sind an den Enden durch Umbiegen abgeschlossen; sie erhalten an den unteren Rändern meist keilförmige Verstärkungen gegen Stopfhackenschläge. Zur Herstellung der Schienenneigung wurden früher die Schwellen entweder mit einem kurzen Knick oder mit größerem Halbmesser nach Abb. 376. Carnegieschwelle. Abb. 377 a u. b. Schwellen des preußisch-hessischen O., 15 c. Die Länge der Eisenschwellen beträgt auf europäischen Hauptbahnen 2·40-2·70 m, die untere Breite 232-263 mm, die obere 120 bis 150 mm. Während früher die Dicke der Schwellen ziemlich gering war, hat man neuerdings den Deckel verstärkt; er ist z. B. auf den Reichsbahnen in der Mitte 11 mm dick. Die Höhe beträgt 75-100 mm. Nach den TV. § 12, 9 (nicht bindend) sollen eiserne Querschwellen mindestens 60 kg wiegen. Beispielsweise beträgt das Gewicht der preußisch-hessischen, 2·7 m langen Schwelle für den O. 15 62·4 kg, dagegen das der badischen, nur 2·4 m langen Schwelle 70 kg. Es ist erwünscht, den Querschwellen ein möglichst großes Trägheitsmoment zu geben, (Baden 302 cm4), doch steigt damit rasch das Gewicht und der Preis. 2. Befestigung. Eiserne Querschwellen haben in größerem Umfang nur bei Breitfußschienen Schwellen der europäischen Bahnen sind an den Enden durch Umbiegen abgeschlossen; sie erhalten an den unteren Rändern meist keilförmige Verstärkungen gegen Stopfhackenschläge. Zur Herstellung der Schienenneigung wurden früher die Schwellen entweder mit einem kurzen Knick oder mit größerem Halbmesser nach Abb. 376. Carnegieschwelle. Abb. 377 a u. b. Schwellen des preußisch-hessischen O., 15 c. Die Länge der Eisenschwellen beträgt auf europäischen Hauptbahnen 2·40–2·70 m, die untere Breite 232–263 mm, die obere 120 bis 150 mm. Während früher die Dicke der Schwellen ziemlich gering war, hat man neuerdings den Deckel verstärkt; er ist z. B. auf den Reichsbahnen in der Mitte 11 mm dick. Die Höhe beträgt 75–100 mm. Nach den TV. § 12, 9 (nicht bindend) sollen eiserne Querschwellen mindestens 60 kg wiegen. Beispielsweise beträgt das Gewicht der preußisch-hessischen, 2·7 m langen Schwelle für den O. 15 62·4 kg, dagegen das der badischen, nur 2·4 m langen Schwelle 70 kg. Es ist erwünscht, den Querschwellen ein möglichst großes Trägheitsmoment zu geben, (Baden 302 cm4), doch steigt damit rasch das Gewicht und der Preis. 2. Befestigung. Eiserne Querschwellen haben in größerem Umfang nur bei Breitfußschienen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0410" n="393"/> Schwellen der europäischen Bahnen sind an den Enden durch Umbiegen abgeschlossen; sie erhalten an den unteren Rändern meist keilförmige Verstärkungen gegen Stopfhackenschläge. Zur Herstellung der Schienenneigung wurden früher die Schwellen entweder mit einem kurzen Knick oder mit größerem Halbmesser nach<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0516.jpg"><head>Abb. 373. Preußische Staatsbahnen.</head><lb/></figure> <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0513.jpg"><head>Abb. 374. Österreichische Staatsbahnen (Heindl).</head><lb/></figure> <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0517.jpg"><head>Abb. 375. Reichseisenbahnen.</head><lb/></figure><lb/> oben hohl aufgebogen. Man ist aber hiervon abgekommen, da derartige Schwellen schlecht<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0514.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 376. Carnegieschwelle.</head><lb/></figure><lb/> in der Bettung lagen. Um die grade Schwellengestalt beibehalten zu können, preßt oder walzt man schräge Auflagerstellen für die Schienen<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen07_1915/figures/roell_eisenbahnwesen07_1915_figure-0515.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 377 a u. b. Schwellen des preußisch-hessischen O., 15 c.</head><lb/></figure><lb/> in die Schwellendecke ein, oder man wendet – ähnlich wie bei Holzschwellen – keilförmige Unterlagsplatten an. Bei den eisernen Schwellen wurden ferner früher häufig sog. Einschnürungen in der Mitte ausgeführt, um die Steifigkeit zu erhöhen und ein Unterstopfen der Mitte – das bei kurzen Schwellen unzweckmäßig ist – zu verhindern. Neuerdings ist man hiervon wieder abgekommen. Der Schwellendeckel ist gewöhnlich glatt. Nur bei den Eisenschwellen des preußisch-hessischen O. 15 c hat man Rippen angewalzt (Abb. 377 a u. b), um die Befestigungsmittel von dem Längsschub zu entlasten.</p><lb/> <p>Die Länge der Eisenschwellen beträgt auf europäischen Hauptbahnen 2·40–2·70 <hi rendition="#i">m,</hi> die untere Breite 232–263 <hi rendition="#i">mm,</hi> die obere 120 bis 150 <hi rendition="#i">mm.</hi> Während früher die Dicke der Schwellen ziemlich gering war, hat man neuerdings den Deckel verstärkt; er ist z. B. auf den Reichsbahnen in der Mitte 11 <hi rendition="#i">mm</hi> dick. Die Höhe beträgt 75–100 <hi rendition="#i">mm.</hi> Nach den TV. § 12, 9 (nicht bindend) sollen eiserne Querschwellen mindestens 60 <hi rendition="#i">kg</hi> wiegen. 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Schwellen der europäischen Bahnen sind an den Enden durch Umbiegen abgeschlossen; sie erhalten an den unteren Rändern meist keilförmige Verstärkungen gegen Stopfhackenschläge. Zur Herstellung der Schienenneigung wurden früher die Schwellen entweder mit einem kurzen Knick oder mit größerem Halbmesser nach
[Abbildung Abb. 373. Preußische Staatsbahnen.
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[Abbildung Abb. 374. Österreichische Staatsbahnen (Heindl).
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[Abbildung Abb. 375. Reichseisenbahnen.
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oben hohl aufgebogen. Man ist aber hiervon abgekommen, da derartige Schwellen schlecht
[Abbildung Abb. 376. Carnegieschwelle.
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in der Bettung lagen. Um die grade Schwellengestalt beibehalten zu können, preßt oder walzt man schräge Auflagerstellen für die Schienen
[Abbildung Abb. 377 a u. b. Schwellen des preußisch-hessischen O., 15 c.
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in die Schwellendecke ein, oder man wendet – ähnlich wie bei Holzschwellen – keilförmige Unterlagsplatten an. Bei den eisernen Schwellen wurden ferner früher häufig sog. Einschnürungen in der Mitte ausgeführt, um die Steifigkeit zu erhöhen und ein Unterstopfen der Mitte – das bei kurzen Schwellen unzweckmäßig ist – zu verhindern. Neuerdings ist man hiervon wieder abgekommen. Der Schwellendeckel ist gewöhnlich glatt. Nur bei den Eisenschwellen des preußisch-hessischen O. 15 c hat man Rippen angewalzt (Abb. 377 a u. b), um die Befestigungsmittel von dem Längsschub zu entlasten.
Die Länge der Eisenschwellen beträgt auf europäischen Hauptbahnen 2·40–2·70 m, die untere Breite 232–263 mm, die obere 120 bis 150 mm. Während früher die Dicke der Schwellen ziemlich gering war, hat man neuerdings den Deckel verstärkt; er ist z. B. auf den Reichsbahnen in der Mitte 11 mm dick. Die Höhe beträgt 75–100 mm. Nach den TV. § 12, 9 (nicht bindend) sollen eiserne Querschwellen mindestens 60 kg wiegen. Beispielsweise beträgt das Gewicht der preußisch-hessischen, 2·7 m langen Schwelle für den O. 15 62·4 kg, dagegen das der badischen, nur 2·4 m langen Schwelle 70 kg. Es ist erwünscht, den Querschwellen ein möglichst großes Trägheitsmoment zu geben, (Baden 302 cm4), doch steigt damit rasch das Gewicht und der Preis.
2. Befestigung. Eiserne Querschwellen haben in größerem Umfang nur bei Breitfußschienen
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