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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915.

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den einzelnen Lagen versetzt werden. Die einzelnen stumpf gegeneinander gestoßenen Teile werden mit Schrauben verbunden. Diese Lehrbogen werden in Entfernungen von 1-2 m angeordnet und lagern entweder direkt auf den Stützen des Obergerüstes, in das sie teilweise eingeschnitten sind (Abb. 124), oder


Abb. 117. Strebensystem.
aber auf einer Obergerüstpfette (Abb. 119), vermittels der das Bogengewicht auf das Tragwerk übertragen wird. Es ist stets angezeigt, die beiden äußeren Lehrbogen etwas innerhalb der Stirnfläche des Bogens zu rücken, um möglichst gleiche Belastung und Formänderung aller Lehrbogen zu erzielen.

Zu 3. Die Schalung besteht aus Pfosten oder 8/8-12/12 cm starken Kanthölzern, die senkrecht auf die Kranzhölzer verlegt werden. Bei Gewölben aus Quadern und Bruchstein werden zwischen den Schalhölzern Zwischenräume bis zu 5 cm gelassen. Bei Ziegelmauern sind diese Zwischenräume bedeutend kleiner, während sie bei Beton- und Eisenbeton nur 3-6 mm betragen, um die durch das Aufquellen des Holzes entstandene Volumenvermehrung nicht zu behindern und ein Werfen der Schalung unmöglich zu machen. Häufig wird eine so hergestellte Schalung noch mit einer geteerten Dachpappe belegt, um ein Abfließen des Mörtels zu verhindern.

Zu 4. Die Ausrüstungsvorrichtungen haben den Zweck, ein allmähliches, langsames und vor allem stoßfreies Senken des L. und

den einzelnen Lagen versetzt werden. Die einzelnen stumpf gegeneinander gestoßenen Teile werden mit Schrauben verbunden. Diese Lehrbogen werden in Entfernungen von 1–2 m angeordnet und lagern entweder direkt auf den Stützen des Obergerüstes, in das sie teilweise eingeschnitten sind (Abb. 124), oder


Abb. 117. Strebensystem.
aber auf einer Obergerüstpfette (Abb. 119), vermittels der das Bogengewicht auf das Tragwerk übertragen wird. Es ist stets angezeigt, die beiden äußeren Lehrbogen etwas innerhalb der Stirnfläche des Bogens zu rücken, um möglichst gleiche Belastung und Formänderung aller Lehrbogen zu erzielen.

Zu 3. Die Schalung besteht aus Pfosten oder 8/8–12/12 cm starken Kanthölzern, die senkrecht auf die Kranzhölzer verlegt werden. Bei Gewölben aus Quadern und Bruchstein werden zwischen den Schalhölzern Zwischenräume bis zu 5 cm gelassen. Bei Ziegelmauern sind diese Zwischenräume bedeutend kleiner, während sie bei Beton- und Eisenbeton nur 3–6 mm betragen, um die durch das Aufquellen des Holzes entstandene Volumenvermehrung nicht zu behindern und ein Werfen der Schalung unmöglich zu machen. Häufig wird eine so hergestellte Schalung noch mit einer geteerten Dachpappe belegt, um ein Abfließen des Mörtels zu verhindern.

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[76/0084] den einzelnen Lagen versetzt werden. Die einzelnen stumpf gegeneinander gestoßenen Teile werden mit Schrauben verbunden. Diese Lehrbogen werden in Entfernungen von 1–2 m angeordnet und lagern entweder direkt auf den Stützen des Obergerüstes, in das sie teilweise eingeschnitten sind (Abb. 124), oder [Abbildung Abb. 117. Strebensystem. ] aber auf einer Obergerüstpfette (Abb. 119), vermittels der das Bogengewicht auf das Tragwerk übertragen wird. Es ist stets angezeigt, die beiden äußeren Lehrbogen etwas innerhalb der Stirnfläche des Bogens zu rücken, um möglichst gleiche Belastung und Formänderung aller Lehrbogen zu erzielen. Zu 3. Die Schalung besteht aus Pfosten oder 8/8–12/12 cm starken Kanthölzern, die senkrecht auf die Kranzhölzer verlegt werden. Bei Gewölben aus Quadern und Bruchstein werden zwischen den Schalhölzern Zwischenräume bis zu 5 cm gelassen. Bei Ziegelmauern sind diese Zwischenräume bedeutend kleiner, während sie bei Beton- und Eisenbeton nur 3–6 mm betragen, um die durch das Aufquellen des Holzes entstandene Volumenvermehrung nicht zu behindern und ein Werfen der Schalung unmöglich zu machen. Häufig wird eine so hergestellte Schalung noch mit einer geteerten Dachpappe belegt, um ein Abfließen des Mörtels zu verhindern. Zu 4. Die Ausrüstungsvorrichtungen haben den Zweck, ein allmähliches, langsames und vor allem stoßfreies Senken des L. und

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 7. Berlin, Wien, 1915, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen07_1915/84>, abgerufen am 04.12.2024.