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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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vergeblich versucht hatten, die Maßregeln rückgängig zu machen, traten sie in Verbindung mit der American Railway Union, die alsbald den Boykott gegen P. verhängte. Daraus entstanden die vom 26. Juni bis 13. Juli dauernden Kämpfe zwischen den Eisenbahnarbeitern und den in Chicago ausmündenden Eisenbahngesellschaften, wobei mehrere Personen getötet und verwundet und viel Eigentum zerstört wurde. Der Ausstand wurde von der Regierung der Vereinigten Staaten gewaltsam unterdrückt.

Literatur: Hinkeldeyn, Zentralbl. d. Bauverw. 1886, S. 45, 46, 104. - Report of the Chicago Strike of June/July 1894 by the United States Strike Commission nebst Proceedings. Washington 1894. - v. der Leyen, Preußische Jahrbücher, Bd. LXXXI, 1895, S. 30 ff. - Hoff u. Schwabach, Nordamerikanische Eisenbahnen. 1906, S. 279 ff.

v. der Leyen.


Pullmangesellschaft s. Pullman.


Pullmanwagen, eine Bezeichnung, die, streng genommen, nur den von der Pullmangesellschaft in Pullman City bei Chicago hergestellten Schlaf-, Speise- und Luxuswagen zukommt, vielfach aber für alle jene angewendet wird, die nach der Bauart der Pullmangesellschaft hergestellt werden.

Die P. werden ausschließlich als Drehgestellwagen gebaut und zeichnen sich durch Verwendung besonders bequemer Sitz- und Schlafeinrichtungen sowie reiche Innenausstattung aus.

Derartige Wagen sind auch in Europa vielfach in Verwendung (s. Luxuszüge).


Pulversendungen s. Explosive Gegenstände.


Pulsometer s. Wasserstationen.


Pumpen s. Wasserstationen.


Pupinspulen. Die Lautstärke der Fernsprecher wird gedämpft durch die Kapazität der verbindenden Leitung, d. h. durch die Fähigkeit der Leitung, sich elektrisch zu laden. Je länger die Leitung, desto größer ist die Kapazität und desto stärker die Dämpfung. Bei einer gewissen Leitungslänge wird die Dämpfung so stark, daß jede Lautübertragung aufhört. Kabelleitungen besitzen diese nachteilige Eigenschaft in sehr viel höherem Maße als Freileitungen.

Durch Steigerung des Leitungsquerschnitts bei zunehmender Leitungslänge läßt sich dem Übelstand allerdings begegnen, aber damit tritt auch ein außerordentlich schneller Abfall des wirtschaftlichen Wertes der Anlage ein.

Nach der Entdeckung des Amerikaners Pupin (Professor in New York) läßt sich aber dasselbe Ziel in viel weniger kostspieliger Weise erreichen, indem man dem dämpfenden Einfluß der Kapazität durch hinreichende Vergrößerung der Selbstinduktion der Leitung entgegenwirkt und zu diesem Zweck Drahtspulen mit hoher Selbstinduktion in gleichen Abständen in die Leitung einschaltet. Diese Spulen werden nach dem Erfinder "Pupinspulen" genannt.

Die praktische Erprobung hat ergeben, daß Fernsprechleitungen mit P. in bezug auf Lautstärke bei gleicher Länge mindestens gleichwertig sind mit Leitungen vom 4fachen Querschnitt ohne P. und daß bei gleichem Querschnitt Leitungen mit P. eine Verständigung auf mehr als die 4fache Entfernung ermöglichen als Leitungen ohne P.

Die Verwendung von P. in Fernsprechleitungen hat in neuerer Zeit eine große Bedeutung gewonnen. Gerade während des Krieges ist man bei der preußischen Staatseisenbahnverwaltung dazu gekommen, die Fernsprechleitungen auch bei großen Entfernungen aus Eisen statt aus Bronze oder Hartkupfer herzustellen; durch Einschaltung von P. wurde gute Verständigung auf Entfernungen erzielt, für die sonst nur Bronzeleitungen ein befriedigendes Ergebnis hätten erwarten lassen. Eine 4·5 mm starke pupinisierte Eisenleitung konnte an die Stelle einer 2 mm starken Bronzeleitung treten. Konnte von Bronze nicht ganz abgesehen werden, so war es möglich, durch Einschaltung von P. den Querschnitt von z. B. 3·5 mm auf 2 mm Durchmesser zu verringern. Vgl. Zeitschrift für das gesamte Eisenbahnsicherungswesen, 1915, S. 8, 57 u. ff.

Fink.


Putzgrube s. Arbeitsgrube.


Putzmaterialien kommen beim Eisenbahnbetrieb hauptsächlich zum Putzen der Lokomotiven in Verwendung; außerdem finden P. zum Reinigen der Eisenbahnwagen, zum Putzen der Arbeits-, Werkzeug- und Antriebsmaschinen, Telegraphenapparate u. s. w. Anwendung.

Zum Putzen der Lokomotiven sowie anderer Maschinen werden folgende Materialien verwendet: Putzbaumwolle, Putzhadern, Juteabfälle und Werg, auch Putztücher und Schmirgelpapier; ferner Petroleum, Kienöl, Putzöl, Seife und Talg; endlich wird zum Reinigen der polierten Bestandteile aus Rotguß und Messing sowie der Kesselarmaturen und Schmiervasen Wiener Kalk und auch Schamottemehl verwendet.

Die Putzbaumwolle soll aus reinen Baumwollabfällen bestehen und vorzüglich rein und locker sein, da hiervon die Saugfähigkeit abhängt.

Als Putzhadern können verschiedenartige Leinen- und Baumwollstoffabfälle oder Lumpen geliefert werden, jedoch müssen erstere rein, letztere ausgekocht und gewaschen sein und bei der Sortierung von allen fremden Körpern, wie Knöpfen, Drahtabfällen u. s. w., getrennt werden. Die Ablieferung geschieht in Ballen oder Säcken.

Juteabfälle sollen locker gesponnen, langfaserig sein und keine Spinnknoten enthalten.

Die gebrauchten P. sind infolge des aufgesaugten Fettes bei längerer Lagerung höchst

vergeblich versucht hatten, die Maßregeln rückgängig zu machen, traten sie in Verbindung mit der American Railway Union, die alsbald den Boykott gegen P. verhängte. Daraus entstanden die vom 26. Juni bis 13. Juli dauernden Kämpfe zwischen den Eisenbahnarbeitern und den in Chicago ausmündenden Eisenbahngesellschaften, wobei mehrere Personen getötet und verwundet und viel Eigentum zerstört wurde. Der Ausstand wurde von der Regierung der Vereinigten Staaten gewaltsam unterdrückt.

Literatur: Hinkeldeyn, Zentralbl. d. Bauverw. 1886, S. 45, 46, 104. – Report of the Chicago Strike of June/July 1894 by the United States Strike Commission nebst Proceedings. Washington 1894. – v. der Leyen, Preußische Jahrbücher, Bd. LXXXI, 1895, S. 30 ff. – Hoff u. Schwabach, Nordamerikanische Eisenbahnen. 1906, S. 279 ff.

v. der Leyen.


Pullmangesellschaft s. Pullman.


Pullmanwagen, eine Bezeichnung, die, streng genommen, nur den von der Pullmangesellschaft in Pullman City bei Chicago hergestellten Schlaf-, Speise- und Luxuswagen zukommt, vielfach aber für alle jene angewendet wird, die nach der Bauart der Pullmangesellschaft hergestellt werden.

Die P. werden ausschließlich als Drehgestellwagen gebaut und zeichnen sich durch Verwendung besonders bequemer Sitz- und Schlafeinrichtungen sowie reiche Innenausstattung aus.

Derartige Wagen sind auch in Europa vielfach in Verwendung (s. Luxuszüge).


Pulversendungen s. Explosive Gegenstände.


Pulsometer s. Wasserstationen.


Pumpen s. Wasserstationen.


Pupinspulen. Die Lautstärke der Fernsprecher wird gedämpft durch die Kapazität der verbindenden Leitung, d. h. durch die Fähigkeit der Leitung, sich elektrisch zu laden. Je länger die Leitung, desto größer ist die Kapazität und desto stärker die Dämpfung. Bei einer gewissen Leitungslänge wird die Dämpfung so stark, daß jede Lautübertragung aufhört. Kabelleitungen besitzen diese nachteilige Eigenschaft in sehr viel höherem Maße als Freileitungen.

Durch Steigerung des Leitungsquerschnitts bei zunehmender Leitungslänge läßt sich dem Übelstand allerdings begegnen, aber damit tritt auch ein außerordentlich schneller Abfall des wirtschaftlichen Wertes der Anlage ein.

Nach der Entdeckung des Amerikaners Pupin (Professor in New York) läßt sich aber dasselbe Ziel in viel weniger kostspieliger Weise erreichen, indem man dem dämpfenden Einfluß der Kapazität durch hinreichende Vergrößerung der Selbstinduktion der Leitung entgegenwirkt und zu diesem Zweck Drahtspulen mit hoher Selbstinduktion in gleichen Abständen in die Leitung einschaltet. Diese Spulen werden nach dem Erfinder „Pupinspulen“ genannt.

Die praktische Erprobung hat ergeben, daß Fernsprechleitungen mit P. in bezug auf Lautstärke bei gleicher Länge mindestens gleichwertig sind mit Leitungen vom 4fachen Querschnitt ohne P. und daß bei gleichem Querschnitt Leitungen mit P. eine Verständigung auf mehr als die 4fache Entfernung ermöglichen als Leitungen ohne P.

Die Verwendung von P. in Fernsprechleitungen hat in neuerer Zeit eine große Bedeutung gewonnen. Gerade während des Krieges ist man bei der preußischen Staatseisenbahnverwaltung dazu gekommen, die Fernsprechleitungen auch bei großen Entfernungen aus Eisen statt aus Bronze oder Hartkupfer herzustellen; durch Einschaltung von P. wurde gute Verständigung auf Entfernungen erzielt, für die sonst nur Bronzeleitungen ein befriedigendes Ergebnis hätten erwarten lassen. Eine 4·5 mm starke pupinisierte Eisenleitung konnte an die Stelle einer 2 mm starken Bronzeleitung treten. Konnte von Bronze nicht ganz abgesehen werden, so war es möglich, durch Einschaltung von P. den Querschnitt von z. B. 3·5 mm auf 2 mm Durchmesser zu verringern. Vgl. Zeitschrift für das gesamte Eisenbahnsicherungswesen, 1915, S. 8, 57 u. ff.

Fink.


Putzgrube s. Arbeitsgrube.


Putzmaterialien kommen beim Eisenbahnbetrieb hauptsächlich zum Putzen der Lokomotiven in Verwendung; außerdem finden P. zum Reinigen der Eisenbahnwagen, zum Putzen der Arbeits-, Werkzeug- und Antriebsmaschinen, Telegraphenapparate u. s. w. Anwendung.

Zum Putzen der Lokomotiven sowie anderer Maschinen werden folgende Materialien verwendet: Putzbaumwolle, Putzhadern, Juteabfälle und Werg, auch Putztücher und Schmirgelpapier; ferner Petroleum, Kienöl, Putzöl, Seife und Talg; endlich wird zum Reinigen der polierten Bestandteile aus Rotguß und Messing sowie der Kesselarmaturen und Schmiervasen Wiener Kalk und auch Schamottemehl verwendet.

Die Putzbaumwolle soll aus reinen Baumwollabfällen bestehen und vorzüglich rein und locker sein, da hiervon die Saugfähigkeit abhängt.

Als Putzhadern können verschiedenartige Leinen- und Baumwollstoffabfälle oder Lumpen geliefert werden, jedoch müssen erstere rein, letztere ausgekocht und gewaschen sein und bei der Sortierung von allen fremden Körpern, wie Knöpfen, Drahtabfällen u. s. w., getrennt werden. Die Ablieferung geschieht in Ballen oder Säcken.

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[146/0160] vergeblich versucht hatten, die Maßregeln rückgängig zu machen, traten sie in Verbindung mit der American Railway Union, die alsbald den Boykott gegen P. verhängte. Daraus entstanden die vom 26. Juni bis 13. Juli dauernden Kämpfe zwischen den Eisenbahnarbeitern und den in Chicago ausmündenden Eisenbahngesellschaften, wobei mehrere Personen getötet und verwundet und viel Eigentum zerstört wurde. Der Ausstand wurde von der Regierung der Vereinigten Staaten gewaltsam unterdrückt. Literatur: Hinkeldeyn, Zentralbl. d. Bauverw. 1886, S. 45, 46, 104. – Report of the Chicago Strike of June/July 1894 by the United States Strike Commission nebst Proceedings. Washington 1894. – v. der Leyen, Preußische Jahrbücher, Bd. LXXXI, 1895, S. 30 ff. – Hoff u. Schwabach, Nordamerikanische Eisenbahnen. 1906, S. 279 ff. v. der Leyen. Pullmangesellschaft s. Pullman. Pullmanwagen, eine Bezeichnung, die, streng genommen, nur den von der Pullmangesellschaft in Pullman City bei Chicago hergestellten Schlaf-, Speise- und Luxuswagen zukommt, vielfach aber für alle jene angewendet wird, die nach der Bauart der Pullmangesellschaft hergestellt werden. Die P. werden ausschließlich als Drehgestellwagen gebaut und zeichnen sich durch Verwendung besonders bequemer Sitz- und Schlafeinrichtungen sowie reiche Innenausstattung aus. Derartige Wagen sind auch in Europa vielfach in Verwendung (s. Luxuszüge). Pulversendungen s. Explosive Gegenstände. Pulsometer s. Wasserstationen. Pumpen s. Wasserstationen. Pupinspulen. Die Lautstärke der Fernsprecher wird gedämpft durch die Kapazität der verbindenden Leitung, d. h. durch die Fähigkeit der Leitung, sich elektrisch zu laden. Je länger die Leitung, desto größer ist die Kapazität und desto stärker die Dämpfung. Bei einer gewissen Leitungslänge wird die Dämpfung so stark, daß jede Lautübertragung aufhört. Kabelleitungen besitzen diese nachteilige Eigenschaft in sehr viel höherem Maße als Freileitungen. Durch Steigerung des Leitungsquerschnitts bei zunehmender Leitungslänge läßt sich dem Übelstand allerdings begegnen, aber damit tritt auch ein außerordentlich schneller Abfall des wirtschaftlichen Wertes der Anlage ein. Nach der Entdeckung des Amerikaners Pupin (Professor in New York) läßt sich aber dasselbe Ziel in viel weniger kostspieliger Weise erreichen, indem man dem dämpfenden Einfluß der Kapazität durch hinreichende Vergrößerung der Selbstinduktion der Leitung entgegenwirkt und zu diesem Zweck Drahtspulen mit hoher Selbstinduktion in gleichen Abständen in die Leitung einschaltet. Diese Spulen werden nach dem Erfinder „Pupinspulen“ genannt. Die praktische Erprobung hat ergeben, daß Fernsprechleitungen mit P. in bezug auf Lautstärke bei gleicher Länge mindestens gleichwertig sind mit Leitungen vom 4fachen Querschnitt ohne P. und daß bei gleichem Querschnitt Leitungen mit P. eine Verständigung auf mehr als die 4fache Entfernung ermöglichen als Leitungen ohne P. Die Verwendung von P. in Fernsprechleitungen hat in neuerer Zeit eine große Bedeutung gewonnen. Gerade während des Krieges ist man bei der preußischen Staatseisenbahnverwaltung dazu gekommen, die Fernsprechleitungen auch bei großen Entfernungen aus Eisen statt aus Bronze oder Hartkupfer herzustellen; durch Einschaltung von P. wurde gute Verständigung auf Entfernungen erzielt, für die sonst nur Bronzeleitungen ein befriedigendes Ergebnis hätten erwarten lassen. Eine 4·5 mm starke pupinisierte Eisenleitung konnte an die Stelle einer 2 mm starken Bronzeleitung treten. Konnte von Bronze nicht ganz abgesehen werden, so war es möglich, durch Einschaltung von P. den Querschnitt von z. B. 3·5 mm auf 2 mm Durchmesser zu verringern. Vgl. Zeitschrift für das gesamte Eisenbahnsicherungswesen, 1915, S. 8, 57 u. ff. Fink. Putzgrube s. Arbeitsgrube. Putzmaterialien kommen beim Eisenbahnbetrieb hauptsächlich zum Putzen der Lokomotiven in Verwendung; außerdem finden P. zum Reinigen der Eisenbahnwagen, zum Putzen der Arbeits-, Werkzeug- und Antriebsmaschinen, Telegraphenapparate u. s. w. Anwendung. Zum Putzen der Lokomotiven sowie anderer Maschinen werden folgende Materialien verwendet: Putzbaumwolle, Putzhadern, Juteabfälle und Werg, auch Putztücher und Schmirgelpapier; ferner Petroleum, Kienöl, Putzöl, Seife und Talg; endlich wird zum Reinigen der polierten Bestandteile aus Rotguß und Messing sowie der Kesselarmaturen und Schmiervasen Wiener Kalk und auch Schamottemehl verwendet. Die Putzbaumwolle soll aus reinen Baumwollabfällen bestehen und vorzüglich rein und locker sein, da hiervon die Saugfähigkeit abhängt. Als Putzhadern können verschiedenartige Leinen- und Baumwollstoffabfälle oder Lumpen geliefert werden, jedoch müssen erstere rein, letztere ausgekocht und gewaschen sein und bei der Sortierung von allen fremden Körpern, wie Knöpfen, Drahtabfällen u. s. w., getrennt werden. Die Ablieferung geschieht in Ballen oder Säcken. Juteabfälle sollen locker gesponnen, langfaserig sein und keine Spinnknoten enthalten. Die gebrauchten P. sind infolge des aufgesaugten Fettes bei längerer Lagerung höchst

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/160>, abgerufen am 23.11.2024.