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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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P. vorgenommen, wobei dann das Augenmerk vornehmlich auf die Wirkungsweise der ausgebesserten Teile gerichtet wird. Personenwagen werden vor Einstellung in den Verkehr ebenfalls einer P. unterzogen und dabei vor allem auf ruhigen Gang geprüft. Wegen der P. zur Feststellung der Befähigung des Lokomotivführers zur Führung einer Lokomotive s. Lokomotivfahrdienst.


Profilwagen s. Gerüstwagen.


Provisionsinstitute (Provisionsfonds), in Österreich vorkommende Bezeichnung der besonderen Pensionskassen für das Personal des niederen Dienstes (Unterbeamte, Diener) sowie für Arbeiter. P. besitzen u. a. die österreichischen Staatsbahnen, u. zw. das "Provisionsinstitut für Diener und Hilfsbedienstete der k. k. österreichischen Staatsbahnen" (im Art. Pensionswesen, S. 477, irrtümlich als Pensionsinstitut bezeichnet), ferner bestehen P. für die aus dem Dienst der k. k. priv. österr.-ung. Staatseisenbahngesellschaft übernommenen Unterbeamten, Diener, Manipulantinnen und Arbeiter sowie für die Bediensteten der Aussig-Teplitzer und der Buschtehrader Eisenbahn.


Prüfungen s. Ausbildungs- und Prüfungswesen, Beamte, Lokomotivfahrdienst.


Prüfungsfahrten s. Probefahrten.


Puffer s. Buffer.


Pullman, George M., geboren 1831, gestorben in Chicago 1897, Präsident der von ihm begründeten großen Eisenbahnwagenbaugesellschaft (Pullman Car Company) in Chicago in den Vereinigten Staaten.

Die Pullmangesellschaft baut hauptsächlich die unter dem Namen Pullmanwagen bekannten geräumigen, bequem und vornehm ausgestatteten Schlaf-, Speise- und Saalwagen. Die Hauptbauanstalt für die Wagen befindet sich seit 1880 in der von P. gegründeten Arbeiterstadt Pullman City, 19 km südlich von Chicago an der Illinois Central-Eisenbahn gelegen. Dort befinden sich außer den Werkstätten zahlreiche Wohnungen für die Arbeiter, die zu billigen Preisen vermietet werden, nebst Kirche, Schule, Turnhalle, Bibliothek, Theater. Sie ist mit den vortrefflichsten gesundheitlichen Einrichtungen versehen und wird, als eine in ihrer Art einzig dastehende Schöpfung, auch von Fremden viel besucht.

Die von der Gesellschaft gebauten Luxuswagen laufen in den Personenzügen fast aller größeren Eisenbahnen der Vereinigten Staaten. Nur ganz wenige Gesellschaften haben eigene Schlaf- und Speisewagen. Die meisten früher vorhandenen, der Pullmangesellschaft ähnlichen Wagenbauanstalten sind von dieser allmählich aufgekauft. Die Gebühren für die Benutzung der Wagen erhebt die Gesellschaft und sie zahlt davon einen Teil an die Eisenbahnen. Viele Eisenbahnen sind durch Aktienbesitz finanziell an der Pullmangesellschaft beteiligt und diese besitzt wieder Aktien der Eisenbahnen, auf deren Strecken sie ihre Wagen einstellt. Durch die Novelle vom 29. Juni 1906 zum Bundesverkehrsgesetz (s. Interstate Commerce Act, Bd. III, S. 276) ist die Gesellschaft zum gemeinen Frachtführer (common carrier) erklärt und damit für den zwischenstaatlichen, für sie fast ausschließlich in Betracht kommenden Verkehr der Aufsicht der Interstate Commerce Commission (s. d.) unterworfen.

Das Bundesverkehrsamt hat in einem statistischen Vorbericht im Jahre 1914 zum erstenmal über die Betriebs- und die finanziellen Ergebnisse der Pullmangesellschaft in den Etatsjahren 1913 und 1914 einige Zahlen veröffentlicht. Das Wesentlichste hieraus ist im folgenden zusammengestellt:



Die Höhe des Anlagekapitals wird nicht angegeben, auch beschäftigt sich der Bericht nicht mit der Pullmanstadt.

Weitere Einzelheiten in dem Preliminary abstract of statistics of common carriers für die Jahre 1913 und 1914, bearbeitet von der statistischen Abteilung des Bundesverkehrsamts, Washington 1914; auszugsweise veröffentlicht im Arch. f. Ebw. 1915, S. 1284 f.

Der große Arbeiterausstand in Chicago im Sommer 1894 begann in Pullman City. P. hatte sich durch den der Weltausstellung in Chicago folgenden allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang genötigt gesehen, die Arbeiten in seinen Werkstätten einzuschränken, einen Teil der Arbeiter zu entlassen und die Löhne der übrigen herabzusetzen. Nachdem die Arbeiter

P. vorgenommen, wobei dann das Augenmerk vornehmlich auf die Wirkungsweise der ausgebesserten Teile gerichtet wird. Personenwagen werden vor Einstellung in den Verkehr ebenfalls einer P. unterzogen und dabei vor allem auf ruhigen Gang geprüft. Wegen der P. zur Feststellung der Befähigung des Lokomotivführers zur Führung einer Lokomotive s. Lokomotivfahrdienst.


Profilwagen s. Gerüstwagen.


Provisionsinstitute (Provisionsfonds), in Österreich vorkommende Bezeichnung der besonderen Pensionskassen für das Personal des niederen Dienstes (Unterbeamte, Diener) sowie für Arbeiter. P. besitzen u. a. die österreichischen Staatsbahnen, u. zw. das „Provisionsinstitut für Diener und Hilfsbedienstete der k. k. österreichischen Staatsbahnen“ (im Art. Pensionswesen, S. 477, irrtümlich als Pensionsinstitut bezeichnet), ferner bestehen P. für die aus dem Dienst der k. k. priv. österr.-ung. Staatseisenbahngesellschaft übernommenen Unterbeamten, Diener, Manipulantinnen und Arbeiter sowie für die Bediensteten der Aussig-Teplitzer und der Buschtěhrader Eisenbahn.


Prüfungen s. Ausbildungs- und Prüfungswesen, Beamte, Lokomotivfahrdienst.


Prüfungsfahrten s. Probefahrten.


Puffer s. Buffer.


Pullman, George M., geboren 1831, gestorben in Chicago 1897, Präsident der von ihm begründeten großen Eisenbahnwagenbaugesellschaft (Pullman Car Company) in Chicago in den Vereinigten Staaten.

Die Pullmangesellschaft baut hauptsächlich die unter dem Namen Pullmanwagen bekannten geräumigen, bequem und vornehm ausgestatteten Schlaf-, Speise- und Saalwagen. Die Hauptbauanstalt für die Wagen befindet sich seit 1880 in der von P. gegründeten Arbeiterstadt Pullman City, 19 km südlich von Chicago an der Illinois Central-Eisenbahn gelegen. Dort befinden sich außer den Werkstätten zahlreiche Wohnungen für die Arbeiter, die zu billigen Preisen vermietet werden, nebst Kirche, Schule, Turnhalle, Bibliothek, Theater. Sie ist mit den vortrefflichsten gesundheitlichen Einrichtungen versehen und wird, als eine in ihrer Art einzig dastehende Schöpfung, auch von Fremden viel besucht.

Die von der Gesellschaft gebauten Luxuswagen laufen in den Personenzügen fast aller größeren Eisenbahnen der Vereinigten Staaten. Nur ganz wenige Gesellschaften haben eigene Schlaf- und Speisewagen. Die meisten früher vorhandenen, der Pullmangesellschaft ähnlichen Wagenbauanstalten sind von dieser allmählich aufgekauft. Die Gebühren für die Benutzung der Wagen erhebt die Gesellschaft und sie zahlt davon einen Teil an die Eisenbahnen. Viele Eisenbahnen sind durch Aktienbesitz finanziell an der Pullmangesellschaft beteiligt und diese besitzt wieder Aktien der Eisenbahnen, auf deren Strecken sie ihre Wagen einstellt. Durch die Novelle vom 29. Juni 1906 zum Bundesverkehrsgesetz (s. Interstate Commerce Act, Bd. III, S. 276) ist die Gesellschaft zum gemeinen Frachtführer (common carrier) erklärt und damit für den zwischenstaatlichen, für sie fast ausschließlich in Betracht kommenden Verkehr der Aufsicht der Interstate Commerce Commission (s. d.) unterworfen.

Das Bundesverkehrsamt hat in einem statistischen Vorbericht im Jahre 1914 zum erstenmal über die Betriebs- und die finanziellen Ergebnisse der Pullmangesellschaft in den Etatsjahren 1913 und 1914 einige Zahlen veröffentlicht. Das Wesentlichste hieraus ist im folgenden zusammengestellt:



Die Höhe des Anlagekapitals wird nicht angegeben, auch beschäftigt sich der Bericht nicht mit der Pullmanstadt.

Weitere Einzelheiten in dem Preliminary abstract of statistics of common carriers für die Jahre 1913 und 1914, bearbeitet von der statistischen Abteilung des Bundesverkehrsamts, Washington 1914; auszugsweise veröffentlicht im Arch. f. Ebw. 1915, S. 1284 f.

Der große Arbeiterausstand in Chicago im Sommer 1894 begann in Pullman City. P. hatte sich durch den der Weltausstellung in Chicago folgenden allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang genötigt gesehen, die Arbeiten in seinen Werkstätten einzuschränken, einen Teil der Arbeiter zu entlassen und die Löhne der übrigen herabzusetzen. Nachdem die Arbeiter

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[145/0159] P. vorgenommen, wobei dann das Augenmerk vornehmlich auf die Wirkungsweise der ausgebesserten Teile gerichtet wird. Personenwagen werden vor Einstellung in den Verkehr ebenfalls einer P. unterzogen und dabei vor allem auf ruhigen Gang geprüft. Wegen der P. zur Feststellung der Befähigung des Lokomotivführers zur Führung einer Lokomotive s. Lokomotivfahrdienst. Profilwagen s. Gerüstwagen. Provisionsinstitute (Provisionsfonds), in Österreich vorkommende Bezeichnung der besonderen Pensionskassen für das Personal des niederen Dienstes (Unterbeamte, Diener) sowie für Arbeiter. P. besitzen u. a. die österreichischen Staatsbahnen, u. zw. das „Provisionsinstitut für Diener und Hilfsbedienstete der k. k. österreichischen Staatsbahnen“ (im Art. Pensionswesen, S. 477, irrtümlich als Pensionsinstitut bezeichnet), ferner bestehen P. für die aus dem Dienst der k. k. priv. österr.-ung. Staatseisenbahngesellschaft übernommenen Unterbeamten, Diener, Manipulantinnen und Arbeiter sowie für die Bediensteten der Aussig-Teplitzer und der Buschtěhrader Eisenbahn. Prüfungen s. Ausbildungs- und Prüfungswesen, Beamte, Lokomotivfahrdienst. Prüfungsfahrten s. Probefahrten. Puffer s. Buffer. Pullman, George M., geboren 1831, gestorben in Chicago 1897, Präsident der von ihm begründeten großen Eisenbahnwagenbaugesellschaft (Pullman Car Company) in Chicago in den Vereinigten Staaten. Die Pullmangesellschaft baut hauptsächlich die unter dem Namen Pullmanwagen bekannten geräumigen, bequem und vornehm ausgestatteten Schlaf-, Speise- und Saalwagen. Die Hauptbauanstalt für die Wagen befindet sich seit 1880 in der von P. gegründeten Arbeiterstadt Pullman City, 19 km südlich von Chicago an der Illinois Central-Eisenbahn gelegen. Dort befinden sich außer den Werkstätten zahlreiche Wohnungen für die Arbeiter, die zu billigen Preisen vermietet werden, nebst Kirche, Schule, Turnhalle, Bibliothek, Theater. Sie ist mit den vortrefflichsten gesundheitlichen Einrichtungen versehen und wird, als eine in ihrer Art einzig dastehende Schöpfung, auch von Fremden viel besucht. Die von der Gesellschaft gebauten Luxuswagen laufen in den Personenzügen fast aller größeren Eisenbahnen der Vereinigten Staaten. Nur ganz wenige Gesellschaften haben eigene Schlaf- und Speisewagen. Die meisten früher vorhandenen, der Pullmangesellschaft ähnlichen Wagenbauanstalten sind von dieser allmählich aufgekauft. Die Gebühren für die Benutzung der Wagen erhebt die Gesellschaft und sie zahlt davon einen Teil an die Eisenbahnen. Viele Eisenbahnen sind durch Aktienbesitz finanziell an der Pullmangesellschaft beteiligt und diese besitzt wieder Aktien der Eisenbahnen, auf deren Strecken sie ihre Wagen einstellt. Durch die Novelle vom 29. Juni 1906 zum Bundesverkehrsgesetz (s. Interstate Commerce Act, Bd. III, S. 276) ist die Gesellschaft zum gemeinen Frachtführer (common carrier) erklärt und damit für den zwischenstaatlichen, für sie fast ausschließlich in Betracht kommenden Verkehr der Aufsicht der Interstate Commerce Commission (s. d.) unterworfen. Das Bundesverkehrsamt hat in einem statistischen Vorbericht im Jahre 1914 zum erstenmal über die Betriebs- und die finanziellen Ergebnisse der Pullmangesellschaft in den Etatsjahren 1913 und 1914 einige Zahlen veröffentlicht. Das Wesentlichste hieraus ist im folgenden zusammengestellt: Die Höhe des Anlagekapitals wird nicht angegeben, auch beschäftigt sich der Bericht nicht mit der Pullmanstadt. Weitere Einzelheiten in dem Preliminary abstract of statistics of common carriers für die Jahre 1913 und 1914, bearbeitet von der statistischen Abteilung des Bundesverkehrsamts, Washington 1914; auszugsweise veröffentlicht im Arch. f. Ebw. 1915, S. 1284 f. Der große Arbeiterausstand in Chicago im Sommer 1894 begann in Pullman City. P. hatte sich durch den der Weltausstellung in Chicago folgenden allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang genötigt gesehen, die Arbeiten in seinen Werkstätten einzuschränken, einen Teil der Arbeiter zu entlassen und die Löhne der übrigen herabzusetzen. Nachdem die Arbeiter

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/159>, abgerufen am 23.11.2024.