Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.von 25%0 auf 15 und 19%0, Vergrößerung der Stationslängen u. s. w.), aus höheren Löhnen und Kosten der Baustoffe infolge des gleichzeitigen Baues zahlreicher großer Bahnlinien, insbesondere aber auch aus den ganz außergewöhnlichen Schwierigkeiten beim Bau des Bosrucktunnels (s. d.). Im Betrieb wurden bedeutende Schienenwanderungen beobachtet. Felseinschnitte und steile Felslehnen machten Verkleidungsmauern und Schutzbauten gegen Gesteinsabbröcklungen und Steinschläge nötig. Die Einschnitte im wasserreichen lehmigen Schotterboden zwischen Windischgarsten und Spital erforderten umfangreiche Grabenausmauerungen und Entwässerungsanlagen. Der Bosrucktunnel lüftet sich ohne künstliche Anlage gut von selbst. Die Schwellen vermodern in den trockenen Tunnelstrecken rasch und halten sich in den feuchten und sehr nassen Strecken viel länger; das Verhalten der Schienen weist selbstverständlich das umgekehrte Bild auf. Die Tunnelmauerung im festen Fels (Kalk) erfordert keinerlei Erhaltungsmaßnahmen; die Druckerscheinungen im Haselgebirge nötigen zur Auswechslung des wenig druckfesten Mauerwerks aus an Ort und Stelle gewonnenem dolomitischen Kalk gegen solches aus harten Klinkern. Der Zementmörtel leidet (stellenweise auch im Innern des Mauerwerks) unter der Wirkung der Rauchgase im Verein mit dem Wasser; zur Verminderung der Rauchentwicklung ist beabsichtigt, die Maschinenfeuerung mit Koks anstatt Kohle in der Tunnelstrecke einzuführen. Vagabundierende Wasseradern haben dort, wo kein Sohlengewölbe vorhanden war, im Anhydrit Hohlräume und Einbrüche der Tunnelsohle verursacht. Der Umbau der 65·4 km langen Kremstalbahn zur Anpassung an den Hauptbahncharakter der P. machte Verlegungen in der Gesamtlänge von 30·1 km (46% der bisherigen Bahnlänge) notwendig, wodurch die Kremstalbahn auf 60·4 km verkürzt wurde. Im ganzen wurden 11 neue eiserne und 2 neue gewölbte Brücken erbaut; 11 weitere eiserne Tragwerke wurden ausgewechselt; 17 kleine eiserne Brücken wurden durch Beton-Eisentragwerke ersetzt. Literatur: Stenogr. Prot. d. öst. Abgeordnetenhauses, XVII. Session, 1900/01 u. 1904/05, insbesondere Beilagen Nr. 60, 2036, 2370. - Strach, Gesch. d. Eisenb. d. öst.-ung. Monarchie, Bd. V: Allgemeine Entwicklungsgeschichte. - Steinermayr, Der Bau der zweiten Eisenbahnverbindung mit Triest. Allg. Bauztg. 1906. - v. Enderes, Die Pyhrnbahn. Neue Freie Presse v. 14. Nov. 1905; Der Durchschlag im Bosrucktunnel. Ebendaselbst 9. Jan. 1906. - Zuffer, Die offenen Strecken der neuen Alpenbahnen. Ztschr. d. Öst. Ing.-V. 1907; Die Ausrüstung der großen Wölbbrücken im Zuge der neuen Alpenbahnen. Ebendaselbst 1908. v. Enderes. Pyrometer, Meßvorrichtungen zur Bestimmung hoher Temperaturen, für die gewöhnliche Glasquecksilberthermometer nicht ausreichen. Letztere entsprechen bei luftleerem Haarröhrchen nur bis rd. 300° C. Ist der Raum ober dem Quecksilber im Haarröhrchen mit Stickstoff oder Kohlensäure gefüllt, so sind sie bis 550° C verwendbar und werden bereits als P. bezeichnet. Um haltbare P. herzustellen, wird statt Glas oft Stahl verwendet. Nur das anzeigende Ende des Quecksilberfadens wird in ein gläsernes Haarröhrchen gelegt (Stahlquecksilberpyrometer). Das Haarröhrchen (Kapillarrohr) kann erforderlichenfalls auch sehr lang ausgeführt werden, so daß Meßstelle und Ablesestelle weit auseinanderliegen. Es entstehen dann Fernpyrometer, die für verschiedene Zwecke vorteilhaft sind. Beim Fernpyrometer von Fournier wird nicht der Stand des Quecksilberfadens für die Temperaturmessung benutzt, sondern der Druck des im Meßkörper und im Haarröhrchen dicht eingeschlossenen Quecksilbers oder einer andern Flüssigkeit. Dieses P. besteht somit aus einer Verbindung eines Thermometers mit einem Druckmesser, dessen Zifferblatt jedoch für Temperaturen geeicht ist. Das P. von Fournier besitzt einen spiralig gewundenen Meßkörper von geringem Inhalt und großer Oberfläche, um bei Temperaturschwankungen eine rasche Einstellung zu erzielen. Fourniersche P. sind als Fernpyrometer besonders geeignet. Billiger, haltbarer, jedoch minder zuverlässig sind P., die die Temperatur durch die ungleiche Ausdehnung von 2 verschiedenen Metallen messen. Solche Dilatationspyrometer werden mit Hilfe von Stahl-, Kupfer- oder Messingstreifen hergestellt. Auch Graphit wird an Stelle eines Metalls verwendet (Graphitpyrometer). Solche P. entsprechen bis etwa 1000° C. Das Wiborghsche Luftpyrometer, das die Temperatur durch die Ausdehnung der Luft in einem geschlossenen Gefäß über einer Absperrflüssigkeit feststellt, wird hauptsächlich für die Messung der Temperatur heißer Gebläsewinde benutzt. Elektrische P. beruhen entweder auf der Zunahme des Leitungswiderstandes bei Temperatursteigerung (Widerstandspyrometer) oder aber auf den thermoelektrischen Erscheinungen, die auftreten, wenn 2 verschiedene Metalle an der Lötstelle einer höheren Temperatur ausgesetzt werden (Thermoelementpyrometer). Bei den Widerstandspyrometern besteht der Meßkörper meist aus einem Platindraht. Sie sind für Temperaturen bis 1000° C geeignet. Die Thermoelementpyrometer sind meist aus Platin und einer Platin-Rhodium-Legierung hergestellt. von 25‰ auf 15 und 19‰, Vergrößerung der Stationslängen u. s. w.), aus höheren Löhnen und Kosten der Baustoffe infolge des gleichzeitigen Baues zahlreicher großer Bahnlinien, insbesondere aber auch aus den ganz außergewöhnlichen Schwierigkeiten beim Bau des Bosrucktunnels (s. d.). Im Betrieb wurden bedeutende Schienenwanderungen beobachtet. Felseinschnitte und steile Felslehnen machten Verkleidungsmauern und Schutzbauten gegen Gesteinsabbröcklungen und Steinschläge nötig. Die Einschnitte im wasserreichen lehmigen Schotterboden zwischen Windischgarsten und Spital erforderten umfangreiche Grabenausmauerungen und Entwässerungsanlagen. Der Bosrucktunnel lüftet sich ohne künstliche Anlage gut von selbst. Die Schwellen vermodern in den trockenen Tunnelstrecken rasch und halten sich in den feuchten und sehr nassen Strecken viel länger; das Verhalten der Schienen weist selbstverständlich das umgekehrte Bild auf. Die Tunnelmauerung im festen Fels (Kalk) erfordert keinerlei Erhaltungsmaßnahmen; die Druckerscheinungen im Haselgebirge nötigen zur Auswechslung des wenig druckfesten Mauerwerks aus an Ort und Stelle gewonnenem dolomitischen Kalk gegen solches aus harten Klinkern. Der Zementmörtel leidet (stellenweise auch im Innern des Mauerwerks) unter der Wirkung der Rauchgase im Verein mit dem Wasser; zur Verminderung der Rauchentwicklung ist beabsichtigt, die Maschinenfeuerung mit Koks anstatt Kohle in der Tunnelstrecke einzuführen. Vagabundierende Wasseradern haben dort, wo kein Sohlengewölbe vorhanden war, im Anhydrit Hohlräume und Einbrüche der Tunnelsohle verursacht. Der Umbau der 65·4 km langen Kremstalbahn zur Anpassung an den Hauptbahncharakter der P. machte Verlegungen in der Gesamtlänge von 30·1 km (46% der bisherigen Bahnlänge) notwendig, wodurch die Kremstalbahn auf 60·4 km verkürzt wurde. Im ganzen wurden 11 neue eiserne und 2 neue gewölbte Brücken erbaut; 11 weitere eiserne Tragwerke wurden ausgewechselt; 17 kleine eiserne Brücken wurden durch Beton-Eisentragwerke ersetzt. Literatur: Stenogr. Prot. d. öst. Abgeordnetenhauses, XVII. Session, 1900/01 u. 1904/05, insbesondere Beilagen Nr. 60, 2036, 2370. – Strach, Gesch. d. Eisenb. d. öst.-ung. Monarchie, Bd. V: Allgemeine Entwicklungsgeschichte. – Steinermayr, Der Bau der zweiten Eisenbahnverbindung mit Triest. Allg. Bauztg. 1906. – v. Enderes, Die Pyhrnbahn. Neue Freie Presse v. 14. Nov. 1905; Der Durchschlag im Bosrucktunnel. Ebendaselbst 9. Jan. 1906. – Zuffer, Die offenen Strecken der neuen Alpenbahnen. Ztschr. d. Öst. Ing.-V. 1907; Die Ausrüstung der großen Wölbbrücken im Zuge der neuen Alpenbahnen. Ebendaselbst 1908. v. Enderes. Pyrometer, Meßvorrichtungen zur Bestimmung hoher Temperaturen, für die gewöhnliche Glasquecksilberthermometer nicht ausreichen. Letztere entsprechen bei luftleerem Haarröhrchen nur bis rd. 300° C. Ist der Raum ober dem Quecksilber im Haarröhrchen mit Stickstoff oder Kohlensäure gefüllt, so sind sie bis 550° C verwendbar und werden bereits als P. bezeichnet. Um haltbare P. herzustellen, wird statt Glas oft Stahl verwendet. Nur das anzeigende Ende des Quecksilberfadens wird in ein gläsernes Haarröhrchen gelegt (Stahlquecksilberpyrometer). Das Haarröhrchen (Kapillarrohr) kann erforderlichenfalls auch sehr lang ausgeführt werden, so daß Meßstelle und Ablesestelle weit auseinanderliegen. Es entstehen dann Fernpyrometer, die für verschiedene Zwecke vorteilhaft sind. Beim Fernpyrometer von Fournier wird nicht der Stand des Quecksilberfadens für die Temperaturmessung benutzt, sondern der Druck des im Meßkörper und im Haarröhrchen dicht eingeschlossenen Quecksilbers oder einer andern Flüssigkeit. Dieses P. besteht somit aus einer Verbindung eines Thermometers mit einem Druckmesser, dessen Zifferblatt jedoch für Temperaturen geeicht ist. Das P. von Fournier besitzt einen spiralig gewundenen Meßkörper von geringem Inhalt und großer Oberfläche, um bei Temperaturschwankungen eine rasche Einstellung zu erzielen. Fourniersche P. sind als Fernpyrometer besonders geeignet. Billiger, haltbarer, jedoch minder zuverlässig sind P., die die Temperatur durch die ungleiche Ausdehnung von 2 verschiedenen Metallen messen. Solche Dilatationspyrometer werden mit Hilfe von Stahl-, Kupfer- oder Messingstreifen hergestellt. Auch Graphit wird an Stelle eines Metalls verwendet (Graphitpyrometer). Solche P. entsprechen bis etwa 1000° C. Das Wiborghsche Luftpyrometer, das die Temperatur durch die Ausdehnung der Luft in einem geschlossenen Gefäß über einer Absperrflüssigkeit feststellt, wird hauptsächlich für die Messung der Temperatur heißer Gebläsewinde benutzt. Elektrische P. beruhen entweder auf der Zunahme des Leitungswiderstandes bei Temperatursteigerung (Widerstandspyrometer) oder aber auf den thermoelektrischen Erscheinungen, die auftreten, wenn 2 verschiedene Metalle an der Lötstelle einer höheren Temperatur ausgesetzt werden (Thermoelementpyrometer). Bei den Widerstandspyrometern besteht der Meßkörper meist aus einem Platindraht. Sie sind für Temperaturen bis 1000° C geeignet. 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Die Schwellen vermodern in den trockenen Tunnelstrecken rasch und halten sich in den feuchten und sehr nassen Strecken viel länger; das Verhalten der Schienen weist selbstverständlich das umgekehrte Bild auf. Die Tunnelmauerung im festen Fels (Kalk) erfordert keinerlei Erhaltungsmaßnahmen; die Druckerscheinungen im Haselgebirge nötigen zur Auswechslung des wenig druckfesten Mauerwerks aus an Ort und Stelle gewonnenem dolomitischen Kalk gegen solches aus harten Klinkern. Der Zementmörtel leidet (stellenweise auch im Innern des Mauerwerks) unter der Wirkung der Rauchgase im Verein mit dem Wasser; zur Verminderung der Rauchentwicklung ist beabsichtigt, die Maschinenfeuerung mit Koks anstatt Kohle in der Tunnelstrecke einzuführen. Vagabundierende Wasseradern haben dort, wo kein Sohlengewölbe vorhanden war, im Anhydrit Hohlräume und Einbrüche der Tunnelsohle verursacht.</p><lb/> <p>Der Umbau der 65·4 <hi rendition="#i">km</hi> langen Kremstalbahn zur Anpassung an den Hauptbahncharakter der P. machte Verlegungen in der Gesamtlänge von 30·1 <hi rendition="#i">km</hi> (46<hi rendition="#i">%</hi> der bisherigen Bahnlänge) notwendig, wodurch die Kremstalbahn auf 60·4 <hi rendition="#i">km</hi> verkürzt wurde. Im ganzen wurden 11 neue eiserne und 2 neue gewölbte Brücken erbaut; 11 weitere eiserne Tragwerke wurden ausgewechselt; 17 kleine eiserne Brücken wurden durch Beton-Eisentragwerke ersetzt.</p><lb/> <p rendition="#smaller"><hi rendition="#i">Literatur:</hi> Stenogr. Prot. d. öst. Abgeordnetenhauses, XVII. Session, 1900/01 u. 1904/05, insbesondere Beilagen Nr. 60, 2036, 2370. – <hi rendition="#g">Strach</hi>, Gesch. d. Eisenb. d. öst.-ung. Monarchie, Bd. 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Um haltbare P. herzustellen, wird statt Glas oft Stahl verwendet. Nur das anzeigende Ende des Quecksilberfadens wird in ein gläsernes Haarröhrchen gelegt (Stahlquecksilberpyrometer). Das Haarröhrchen (Kapillarrohr) kann erforderlichenfalls auch sehr lang ausgeführt werden, so daß Meßstelle und Ablesestelle weit auseinanderliegen. Es entstehen dann Fernpyrometer, die für verschiedene Zwecke vorteilhaft sind.</p><lb/> <p>Beim Fernpyrometer von <hi rendition="#g">Fournier</hi> wird nicht der Stand des Quecksilberfadens für die Temperaturmessung benutzt, sondern der Druck des im Meßkörper und im Haarröhrchen dicht eingeschlossenen Quecksilbers oder einer andern Flüssigkeit. Dieses P. besteht somit aus einer Verbindung eines Thermometers mit einem Druckmesser, dessen Zifferblatt jedoch für Temperaturen geeicht ist. Das P. von Fournier besitzt einen spiralig gewundenen Meßkörper von geringem Inhalt und großer Oberfläche, um bei Temperaturschwankungen eine rasche Einstellung zu erzielen. Fourniersche P. sind als Fernpyrometer besonders geeignet. Billiger, haltbarer, jedoch minder zuverlässig sind P., die die Temperatur durch die ungleiche Ausdehnung von 2 verschiedenen Metallen messen. Solche Dilatationspyrometer werden mit Hilfe von Stahl-, Kupfer- oder Messingstreifen hergestellt. Auch Graphit wird an Stelle eines Metalls verwendet (Graphitpyrometer). Solche P. entsprechen bis etwa 1000° C. Das <hi rendition="#g">Wiborgh</hi>sche Luftpyrometer, das die Temperatur durch die Ausdehnung der Luft in einem geschlossenen Gefäß über einer Absperrflüssigkeit feststellt, wird hauptsächlich für die Messung der Temperatur heißer Gebläsewinde benutzt.</p><lb/> <p>Elektrische P. beruhen entweder auf der Zunahme des Leitungswiderstandes bei Temperatursteigerung (Widerstandspyrometer) oder aber auf den thermoelektrischen Erscheinungen, die auftreten, wenn 2 verschiedene Metalle an der Lötstelle einer höheren Temperatur ausgesetzt werden (Thermoelementpyrometer). 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von 25‰ auf 15 und 19‰, Vergrößerung der Stationslängen u. s. w.), aus höheren Löhnen und Kosten der Baustoffe infolge des gleichzeitigen Baues zahlreicher großer Bahnlinien, insbesondere aber auch aus den ganz außergewöhnlichen Schwierigkeiten beim Bau des Bosrucktunnels (s. d.).
Im Betrieb wurden bedeutende Schienenwanderungen beobachtet. Felseinschnitte und steile Felslehnen machten Verkleidungsmauern und Schutzbauten gegen Gesteinsabbröcklungen und Steinschläge nötig. Die Einschnitte im wasserreichen lehmigen Schotterboden zwischen Windischgarsten und Spital erforderten umfangreiche Grabenausmauerungen und Entwässerungsanlagen. Der Bosrucktunnel lüftet sich ohne künstliche Anlage gut von selbst. Die Schwellen vermodern in den trockenen Tunnelstrecken rasch und halten sich in den feuchten und sehr nassen Strecken viel länger; das Verhalten der Schienen weist selbstverständlich das umgekehrte Bild auf. Die Tunnelmauerung im festen Fels (Kalk) erfordert keinerlei Erhaltungsmaßnahmen; die Druckerscheinungen im Haselgebirge nötigen zur Auswechslung des wenig druckfesten Mauerwerks aus an Ort und Stelle gewonnenem dolomitischen Kalk gegen solches aus harten Klinkern. Der Zementmörtel leidet (stellenweise auch im Innern des Mauerwerks) unter der Wirkung der Rauchgase im Verein mit dem Wasser; zur Verminderung der Rauchentwicklung ist beabsichtigt, die Maschinenfeuerung mit Koks anstatt Kohle in der Tunnelstrecke einzuführen. Vagabundierende Wasseradern haben dort, wo kein Sohlengewölbe vorhanden war, im Anhydrit Hohlräume und Einbrüche der Tunnelsohle verursacht.
Der Umbau der 65·4 km langen Kremstalbahn zur Anpassung an den Hauptbahncharakter der P. machte Verlegungen in der Gesamtlänge von 30·1 km (46% der bisherigen Bahnlänge) notwendig, wodurch die Kremstalbahn auf 60·4 km verkürzt wurde. Im ganzen wurden 11 neue eiserne und 2 neue gewölbte Brücken erbaut; 11 weitere eiserne Tragwerke wurden ausgewechselt; 17 kleine eiserne Brücken wurden durch Beton-Eisentragwerke ersetzt.
Literatur: Stenogr. Prot. d. öst. Abgeordnetenhauses, XVII. Session, 1900/01 u. 1904/05, insbesondere Beilagen Nr. 60, 2036, 2370. – Strach, Gesch. d. Eisenb. d. öst.-ung. Monarchie, Bd. V: Allgemeine Entwicklungsgeschichte. – Steinermayr, Der Bau der zweiten Eisenbahnverbindung mit Triest. Allg. Bauztg. 1906. – v. Enderes, Die Pyhrnbahn. Neue Freie Presse v. 14. Nov. 1905; Der Durchschlag im Bosrucktunnel. Ebendaselbst 9. Jan. 1906. – Zuffer, Die offenen Strecken der neuen Alpenbahnen. Ztschr. d. Öst. Ing.-V. 1907; Die Ausrüstung der großen Wölbbrücken im Zuge der neuen Alpenbahnen. Ebendaselbst 1908.
v. Enderes.
Pyrometer, Meßvorrichtungen zur Bestimmung hoher Temperaturen, für die gewöhnliche Glasquecksilberthermometer nicht ausreichen. Letztere entsprechen bei luftleerem Haarröhrchen nur bis rd. 300° C. Ist der Raum ober dem Quecksilber im Haarröhrchen mit Stickstoff oder Kohlensäure gefüllt, so sind sie bis 550° C verwendbar und werden bereits als P. bezeichnet. Um haltbare P. herzustellen, wird statt Glas oft Stahl verwendet. Nur das anzeigende Ende des Quecksilberfadens wird in ein gläsernes Haarröhrchen gelegt (Stahlquecksilberpyrometer). Das Haarröhrchen (Kapillarrohr) kann erforderlichenfalls auch sehr lang ausgeführt werden, so daß Meßstelle und Ablesestelle weit auseinanderliegen. Es entstehen dann Fernpyrometer, die für verschiedene Zwecke vorteilhaft sind.
Beim Fernpyrometer von Fournier wird nicht der Stand des Quecksilberfadens für die Temperaturmessung benutzt, sondern der Druck des im Meßkörper und im Haarröhrchen dicht eingeschlossenen Quecksilbers oder einer andern Flüssigkeit. Dieses P. besteht somit aus einer Verbindung eines Thermometers mit einem Druckmesser, dessen Zifferblatt jedoch für Temperaturen geeicht ist. Das P. von Fournier besitzt einen spiralig gewundenen Meßkörper von geringem Inhalt und großer Oberfläche, um bei Temperaturschwankungen eine rasche Einstellung zu erzielen. Fourniersche P. sind als Fernpyrometer besonders geeignet. Billiger, haltbarer, jedoch minder zuverlässig sind P., die die Temperatur durch die ungleiche Ausdehnung von 2 verschiedenen Metallen messen. Solche Dilatationspyrometer werden mit Hilfe von Stahl-, Kupfer- oder Messingstreifen hergestellt. Auch Graphit wird an Stelle eines Metalls verwendet (Graphitpyrometer). Solche P. entsprechen bis etwa 1000° C. Das Wiborghsche Luftpyrometer, das die Temperatur durch die Ausdehnung der Luft in einem geschlossenen Gefäß über einer Absperrflüssigkeit feststellt, wird hauptsächlich für die Messung der Temperatur heißer Gebläsewinde benutzt.
Elektrische P. beruhen entweder auf der Zunahme des Leitungswiderstandes bei Temperatursteigerung (Widerstandspyrometer) oder aber auf den thermoelektrischen Erscheinungen, die auftreten, wenn 2 verschiedene Metalle an der Lötstelle einer höheren Temperatur ausgesetzt werden (Thermoelementpyrometer). Bei den Widerstandspyrometern besteht der Meßkörper meist aus einem Platindraht. Sie sind für Temperaturen bis 1000° C geeignet. Die Thermoelementpyrometer sind meist aus Platin und einer Platin-Rhodium-Legierung hergestellt.
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