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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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dort gehoben, der Tisch verriegelt und das Räderpaar abgerollt.

Die R. müssen für eine Hubkraft gebaut sein, die zur Überwindung des Federdrucks ausreicht, was einerseits beim Einbinden der Achsen, anderseits zum Entlasten der Riegel zwecks leichten Ausziehens derselben vor dem Senken des Tisches beim Ausbinden der Achsen erforderlich ist.

Bei der kombinierten R. sind zum Überrollen von Räderpaaren von einem Tisch auf das freie Werkstättengleis Traversen S (Abb. 93 b) aus normalen Schienen vorgesehen, die für eine Tragkraft von 5 t bemessen sind.

Das Verfahren der beiden Senktische erfolgt entweder motorisch oder von Hand aus; für den letzteren Fall ist ein endloser Kettenzug vorgesehen, der mittels eines außerhalb der Grube gelegenen Handwindwerks bewegt werden kann.

Das Überfahren des Senkschachtes wird durch eine auf den Trägern T und auf den Flächen F der Riegelkästen fahrbare Gleisbrücke ermöglicht. Diese besitzt exzentrisch gelagerte Laufrollen, die ausgerückt werden, wenn die Grube überfahren werden soll. Der Schacht wird oben abgedeckt oder ringsum mit Schutzgeländern versehen, die über den Gleisen durch Ketten geschlossen werden.

Beim Ausbinden eines Räderpaares bei den R. mit Doppeltischen wird nur einer der beiden Tische bei gelöster Verrieglung gesenkt und gehoben, beim Ausbinden von Drehgestellen werden gleichzeitig beide Tische benutzt.

Das Anlassen der Hubmotoren wird durch einen doppelten Wendeanlasser bewirkt, dessen Handrad mit den beiden Steuerwalzen so gekuppelt ist, daß beim Auswechseln von Räderpaaren bei den R. mit Doppeltischen jeder Hubmotor für sich und beim Auswechseln von Drehgestellen beide Motoren gleichzeitig angelassen werden können. Die Anlasser stehen gewöhnlich am Grubenrand.

Die ältere Bauart der R. weist 2, die neue 4 Hubspindeln auf. Durch die Anordnung von 4 Hubspindeln und von durchgehenden Führungssäulen ist eine vollkommene Standsicherheit gewährleistet.

Die Bauhöhe der Grube ist vom größten Spurkranzdurchmesser des auszubindenden Räderpaares, von der Bauhöhe des Wagens und Tisches und von der Höhe der Gleisbrücke abhängig, da in der Regel gefordert wird, daß die Räderpaare unter der Gleisbrücke hinweg zum nächsten Gleis befördert werden können.

Dadurch, daß die Hubspindeln frei nach aufwärts ragen, ist eine Beschädigung im Betrieb nicht ausgeschlossen. Um diesen Nachteil zu beseitigen, werden in neuerer Zeit R. ohne den Versenktisch durchdringende Spindeln gebaut. Hierdurch wird es auch möglich, mit 3 Spindeln für jeden Versenktisch der R. für das Ausbinden von Drehgestellen das Auslangen zu finden, wobei eine volle Gewähr für das satte Aufliegen des Tisches auf den oberen Bunden der Muttern geboten ist.

Insbesondere in kleineren Betrieben finden hydraulische (durch Handpumpen zu betätigende) Achssenken Anwendung, bei denen der Kolbenoberteil gleich als Achsträger ausgebildet ist.

Spitzner.


Räumungsscheibe, ein bei den sächsischen Staatsbahnen übliches Mastsignal mit einer oder mehreren runden, weiß und rot gestrichenen Scheiben, das zur Veranlassung der Räumung und Freihaltung bestimmter Gleisstrecken dient (s. Signalwesen).


Rahmen für Lokomotiven (longerons; frames; lungheroni), Platten oder Barren, die in Verbindung mit Querträgern (Kesselträger) und wagrechten Absteifungen als Träger für den Kessel, die Dampfmaschine u. s. w. dienen. Besitzt eine Lokomotive bewegliche Drehgestelle (Truckgestelle, Bisselgestelle u. s. w.), so unterscheidet man zwischen Hauptrahmen und Drehgestellrahmen.

Die R. der ersten Lokomotiven bestanden aus Holzbalken, die an den Stellen, die zur Aufnahme der Achslager bestimmt waren, mit Blechplatten armiert wurden. Größere Widerstandsfähigkeit gegen Verbiegen der R. in wagrechter Richtung erzielte man durch Anwendung zweier dünner Blechplatten (8-12 mm dick), die oben vermittels eines durchgehenden Futterholzes, später Futtereisens (etwa 50 x 150), zwischen den Achslagerpartien und an den Enden durch kleinere Füllstücke (etwa 50 x 80) verbunden sind. Diese Form der R., heute noch viel vorhanden (meistens bei Lokomotiven mit außenliegenden R.), und die R. aus einfachen, starken Blechplatten sind die auf dem Festland üblichen Ausführungsarten.

Zu Beginn der Dreißigerjahre des verflossenen Jahrhunderts wurden in England R. aus Schmiedeeisen - Barreneisen - hergestellt (Lokomotiven von Bury u. s. w.). Diese Bauart wird in verbesserter Weise heute bei allen amerikanischen Lokomotiven - mit wenigen Ausnahmen - ausgeführt.

Die R. (Abb. 94 a-c) bestehen im allgemeinen aus 2 Platten mit Ausschnitten für die Achslager A, Schieberkasten S bei Lokomotiven mit Innensteuerung und Ausschnitten G, die die Zugänglichkeit zu innerhalb der R. liegenden Teilen ermöglichen und auch oft nur den Zweck der Gewichtsverminderung haben. Am vorderen und hinteren Ende sind die beiden Rahmenplatten durch wagrechte Bleche verbunden, die einerseits als Querversteifung, anderseits zur Aufnahme der

dort gehoben, der Tisch verriegelt und das Räderpaar abgerollt.

Die R. müssen für eine Hubkraft gebaut sein, die zur Überwindung des Federdrucks ausreicht, was einerseits beim Einbinden der Achsen, anderseits zum Entlasten der Riegel zwecks leichten Ausziehens derselben vor dem Senken des Tisches beim Ausbinden der Achsen erforderlich ist.

Bei der kombinierten R. sind zum Überrollen von Räderpaaren von einem Tisch auf das freie Werkstättengleis Traversen S (Abb. 93 b) aus normalen Schienen vorgesehen, die für eine Tragkraft von 5 t bemessen sind.

Das Verfahren der beiden Senktische erfolgt entweder motorisch oder von Hand aus; für den letzteren Fall ist ein endloser Kettenzug vorgesehen, der mittels eines außerhalb der Grube gelegenen Handwindwerks bewegt werden kann.

Das Überfahren des Senkschachtes wird durch eine auf den Trägern T und auf den Flächen F der Riegelkästen fahrbare Gleisbrücke ermöglicht. Diese besitzt exzentrisch gelagerte Laufrollen, die ausgerückt werden, wenn die Grube überfahren werden soll. Der Schacht wird oben abgedeckt oder ringsum mit Schutzgeländern versehen, die über den Gleisen durch Ketten geschlossen werden.

Beim Ausbinden eines Räderpaares bei den R. mit Doppeltischen wird nur einer der beiden Tische bei gelöster Verrieglung gesenkt und gehoben, beim Ausbinden von Drehgestellen werden gleichzeitig beide Tische benutzt.

Das Anlassen der Hubmotoren wird durch einen doppelten Wendeanlasser bewirkt, dessen Handrad mit den beiden Steuerwalzen so gekuppelt ist, daß beim Auswechseln von Räderpaaren bei den R. mit Doppeltischen jeder Hubmotor für sich und beim Auswechseln von Drehgestellen beide Motoren gleichzeitig angelassen werden können. Die Anlasser stehen gewöhnlich am Grubenrand.

Die ältere Bauart der R. weist 2, die neue 4 Hubspindeln auf. Durch die Anordnung von 4 Hubspindeln und von durchgehenden Führungssäulen ist eine vollkommene Standsicherheit gewährleistet.

Die Bauhöhe der Grube ist vom größten Spurkranzdurchmesser des auszubindenden Räderpaares, von der Bauhöhe des Wagens und Tisches und von der Höhe der Gleisbrücke abhängig, da in der Regel gefordert wird, daß die Räderpaare unter der Gleisbrücke hinweg zum nächsten Gleis befördert werden können.

Dadurch, daß die Hubspindeln frei nach aufwärts ragen, ist eine Beschädigung im Betrieb nicht ausgeschlossen. Um diesen Nachteil zu beseitigen, werden in neuerer Zeit R. ohne den Versenktisch durchdringende Spindeln gebaut. Hierdurch wird es auch möglich, mit 3 Spindeln für jeden Versenktisch der R. für das Ausbinden von Drehgestellen das Auslangen zu finden, wobei eine volle Gewähr für das satte Aufliegen des Tisches auf den oberen Bunden der Muttern geboten ist.

Insbesondere in kleineren Betrieben finden hydraulische (durch Handpumpen zu betätigende) Achssenken Anwendung, bei denen der Kolbenoberteil gleich als Achsträger ausgebildet ist.

Spitzner.


Räumungsscheibe, ein bei den sächsischen Staatsbahnen übliches Mastsignal mit einer oder mehreren runden, weiß und rot gestrichenen Scheiben, das zur Veranlassung der Räumung und Freihaltung bestimmter Gleisstrecken dient (s. Signalwesen).


Rahmen für Lokomotiven (longerons; frames; lungheroni), Platten oder Barren, die in Verbindung mit Querträgern (Kesselträger) und wagrechten Absteifungen als Träger für den Kessel, die Dampfmaschine u. s. w. dienen. Besitzt eine Lokomotive bewegliche Drehgestelle (Truckgestelle, Bisselgestelle u. s. w.), so unterscheidet man zwischen Hauptrahmen und Drehgestellrahmen.

Die R. der ersten Lokomotiven bestanden aus Holzbalken, die an den Stellen, die zur Aufnahme der Achslager bestimmt waren, mit Blechplatten armiert wurden. Größere Widerstandsfähigkeit gegen Verbiegen der R. in wagrechter Richtung erzielte man durch Anwendung zweier dünner Blechplatten (8–12 mm dick), die oben vermittels eines durchgehenden Futterholzes, später Futtereisens (etwa 50 × 150), zwischen den Achslagerpartien und an den Enden durch kleinere Füllstücke (etwa 50 × 80) verbunden sind. Diese Form der R., heute noch viel vorhanden (meistens bei Lokomotiven mit außenliegenden R.), und die R. aus einfachen, starken Blechplatten sind die auf dem Festland üblichen Ausführungsarten.

Zu Beginn der Dreißigerjahre des verflossenen Jahrhunderts wurden in England R. aus Schmiedeeisen – Barreneisen – hergestellt (Lokomotiven von Bury u. s. w.). Diese Bauart wird in verbesserter Weise heute bei allen amerikanischen Lokomotiven – mit wenigen Ausnahmen – ausgeführt.

Die R. (Abb. 94 a–c) bestehen im allgemeinen aus 2 Platten mit Ausschnitten für die Achslager A, Schieberkasten S bei Lokomotiven mit Innensteuerung und Ausschnitten G, die die Zugänglichkeit zu innerhalb der R. liegenden Teilen ermöglichen und auch oft nur den Zweck der Gewichtsverminderung haben. Am vorderen und hinteren Ende sind die beiden Rahmenplatten durch wagrechte Bleche verbunden, die einerseits als Querversteifung, anderseits zur Aufnahme der

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[168/0182] dort gehoben, der Tisch verriegelt und das Räderpaar abgerollt. Die R. müssen für eine Hubkraft gebaut sein, die zur Überwindung des Federdrucks ausreicht, was einerseits beim Einbinden der Achsen, anderseits zum Entlasten der Riegel zwecks leichten Ausziehens derselben vor dem Senken des Tisches beim Ausbinden der Achsen erforderlich ist. Bei der kombinierten R. sind zum Überrollen von Räderpaaren von einem Tisch auf das freie Werkstättengleis Traversen S (Abb. 93 b) aus normalen Schienen vorgesehen, die für eine Tragkraft von 5 t bemessen sind. Das Verfahren der beiden Senktische erfolgt entweder motorisch oder von Hand aus; für den letzteren Fall ist ein endloser Kettenzug vorgesehen, der mittels eines außerhalb der Grube gelegenen Handwindwerks bewegt werden kann. Das Überfahren des Senkschachtes wird durch eine auf den Trägern T und auf den Flächen F der Riegelkästen fahrbare Gleisbrücke ermöglicht. Diese besitzt exzentrisch gelagerte Laufrollen, die ausgerückt werden, wenn die Grube überfahren werden soll. Der Schacht wird oben abgedeckt oder ringsum mit Schutzgeländern versehen, die über den Gleisen durch Ketten geschlossen werden. Beim Ausbinden eines Räderpaares bei den R. mit Doppeltischen wird nur einer der beiden Tische bei gelöster Verrieglung gesenkt und gehoben, beim Ausbinden von Drehgestellen werden gleichzeitig beide Tische benutzt. Das Anlassen der Hubmotoren wird durch einen doppelten Wendeanlasser bewirkt, dessen Handrad mit den beiden Steuerwalzen so gekuppelt ist, daß beim Auswechseln von Räderpaaren bei den R. mit Doppeltischen jeder Hubmotor für sich und beim Auswechseln von Drehgestellen beide Motoren gleichzeitig angelassen werden können. Die Anlasser stehen gewöhnlich am Grubenrand. Die ältere Bauart der R. weist 2, die neue 4 Hubspindeln auf. Durch die Anordnung von 4 Hubspindeln und von durchgehenden Führungssäulen ist eine vollkommene Standsicherheit gewährleistet. Die Bauhöhe der Grube ist vom größten Spurkranzdurchmesser des auszubindenden Räderpaares, von der Bauhöhe des Wagens und Tisches und von der Höhe der Gleisbrücke abhängig, da in der Regel gefordert wird, daß die Räderpaare unter der Gleisbrücke hinweg zum nächsten Gleis befördert werden können. Dadurch, daß die Hubspindeln frei nach aufwärts ragen, ist eine Beschädigung im Betrieb nicht ausgeschlossen. Um diesen Nachteil zu beseitigen, werden in neuerer Zeit R. ohne den Versenktisch durchdringende Spindeln gebaut. Hierdurch wird es auch möglich, mit 3 Spindeln für jeden Versenktisch der R. für das Ausbinden von Drehgestellen das Auslangen zu finden, wobei eine volle Gewähr für das satte Aufliegen des Tisches auf den oberen Bunden der Muttern geboten ist. Insbesondere in kleineren Betrieben finden hydraulische (durch Handpumpen zu betätigende) Achssenken Anwendung, bei denen der Kolbenoberteil gleich als Achsträger ausgebildet ist. Spitzner. Räumungsscheibe, ein bei den sächsischen Staatsbahnen übliches Mastsignal mit einer oder mehreren runden, weiß und rot gestrichenen Scheiben, das zur Veranlassung der Räumung und Freihaltung bestimmter Gleisstrecken dient (s. Signalwesen). Rahmen für Lokomotiven (longerons; frames; lungheroni), Platten oder Barren, die in Verbindung mit Querträgern (Kesselträger) und wagrechten Absteifungen als Träger für den Kessel, die Dampfmaschine u. s. w. dienen. Besitzt eine Lokomotive bewegliche Drehgestelle (Truckgestelle, Bisselgestelle u. s. w.), so unterscheidet man zwischen Hauptrahmen und Drehgestellrahmen. Die R. der ersten Lokomotiven bestanden aus Holzbalken, die an den Stellen, die zur Aufnahme der Achslager bestimmt waren, mit Blechplatten armiert wurden. Größere Widerstandsfähigkeit gegen Verbiegen der R. in wagrechter Richtung erzielte man durch Anwendung zweier dünner Blechplatten (8–12 mm dick), die oben vermittels eines durchgehenden Futterholzes, später Futtereisens (etwa 50 × 150), zwischen den Achslagerpartien und an den Enden durch kleinere Füllstücke (etwa 50 × 80) verbunden sind. Diese Form der R., heute noch viel vorhanden (meistens bei Lokomotiven mit außenliegenden R.), und die R. aus einfachen, starken Blechplatten sind die auf dem Festland üblichen Ausführungsarten. Zu Beginn der Dreißigerjahre des verflossenen Jahrhunderts wurden in England R. aus Schmiedeeisen – Barreneisen – hergestellt (Lokomotiven von Bury u. s. w.). Diese Bauart wird in verbesserter Weise heute bei allen amerikanischen Lokomotiven – mit wenigen Ausnahmen – ausgeführt. Die R. (Abb. 94 a–c) bestehen im allgemeinen aus 2 Platten mit Ausschnitten für die Achslager A, Schieberkasten S bei Lokomotiven mit Innensteuerung und Ausschnitten G, die die Zugänglichkeit zu innerhalb der R. liegenden Teilen ermöglichen und auch oft nur den Zweck der Gewichtsverminderung haben. Am vorderen und hinteren Ende sind die beiden Rahmenplatten durch wagrechte Bleche verbunden, die einerseits als Querversteifung, anderseits zur Aufnahme der

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/182>, abgerufen am 23.11.2024.