Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.und am 13. Dezember 1879 ging sie zum Preis von 60.000 Fr. an eine neue Gesellschaft über, die ein Kapital von 74.500 Fr. in Aktien und 5000 Fr. Subventionen besitzt. Die Bahnstationen haben folgende Höhenlagen ü. M.: Kaltbad 1441 m, First 1454 m, Unterstetten 1440 m, Scheidegg 1607·28 m. Die normale Kronenweite der Bahn beträgt 2·7 m, der kleinste Krümmungshalbmesser 105 m, die größte Neigung 50%0. Literatur: Abt, Die 3 Rigibahnen. Zürich 1877. Dietler. Rillenschienen s. Oberbau der Straßenbahnen. Ringbahn, in Großstädten vielfach angewendete Bezeichnung für ring- oder schleifenförmig angelegte (mit Dampf, elektrisch oder mit Seilzug betriebene) Schnellbahnen. Als Beispiele sind der Voll-, Nord- und Südring in Verbindung mit der Stadtbahn in Berlin, die Ringlinie in Hamburg, die Ringbahn (ceinture) und der Außenring (ceinture exterieure) in Paris und Umgebungen, der Innen- und Außenring (inner circle und outer circle) in London zu nennen. Ferner gehören hierher zahlreiche der als "loop" bezeichneten Schleifen englischer und amerikanischer Stadtschnell bahnen. Kemmann. Rittenbahn, auch Rittnerbahn genannt, eine 11·75 km lange, elektrisch betriebene, eingleisige, gemischte Reibungs- und Zahnbahn mit 1·0 m Spurweite, die von Bozen (Tirol) (265 m ü. M.) auf die Hochebene des Ritten (1251 m größte Höhe) nach der Endstation Klobenstein (1199 m) führt. Die Größtneigungen betragen in der 4·1 km langen Zahnstrecke 255%0, in den Reibungsstrecken mit 0·95 und 6·7 km Länge 45%0. Die kleinsten Bogenhalbmesser sind in den Reibungsstrecken 30 und 50 m, in der Zahnstrecke 80 m. Der Oberbau der Zahnbahn besteht aus 4·0 m langen und 33·5 kg/m schweren Zahnstangenstücken, Bauart Strub, Laufschienen von 12 m Länge und 21·8 kg/m Gewicht, auf Lärchenholzschwellen von 1·8 m Länge. In den Reibungsstrecken, auf denen elektrische Lokomotiven nicht verkehren, liegen Schienen von 17·9 kg/m Gewicht. An größeren Bauwerken des Unterbaues sind zu nennen ein 60 m langer Tunnel und ein 150 m langer Viadukt mit 16 gewölbten Öffnungen zu je 6·0 m Weite. Der Betrieb findet in den Reibungsstrecken mit Trieb- und Anhängewagen statt. Auf den Zahnstrecken schiebt eine 16·8 t schwere elektrische Lokomotive (300 PS.) mit 2 Zahnrädern die Triebwagen mit ausgeschaltetem Motor mit 6·7 km/Std. Geschwindigkeit, während die Triebwagen auf den Reibungsstrecken mit 18 km/Std. Geschwindigkeit fahren. Es sind 4 Zahnradlokomotiven, 2 vierachsige (21 t Eigengewicht, 57 Sitzplätze), 2 zweiachsige Triebwagen (13 t Eigengewicht, 32 Sitzplätze), 2 Personen- und 6 Güteranhängewagen vorhanden. Die Lokomotiven haben 2 Handspindelbremsen, für jede Ankerachse eine Handbremse und die elektrische Kurzschlußbremse. Die Triebwagen haben Zahnradbremsen und Reibungsbackenbremsen. Den Drehstrom von 10.000 Volt und 46 P/Sek. liefern die Etschwerke. Die Fahrdrahtspannung beträgt 750 Volt. Die Kosten des Bahnbaues sind mit 2,100.000 M., die der Betriebsmittel mit 335.000 M., daher die Gesamtkosten mit 2,435.000 M. angegeben. Der Betrieb findet während des ganzen Jahres von 6 Uhr morgens bis 9 Uhr abends statt; es verkehren im Sommer 9, im Winter 4 Zugpaare. Literatur: Seefehlner, Die Rittnerbahn. Elektr. Kraftbetr. u. B. 1908. - Korger, Die Rittnerbahn. Ztschr. d. Österr. Ing. u. Arch.-Ver. 1908. - Armbruster, Die Tiroler Bergbahnen. Wien 1914. Dolezalek. Rjäsan-Uralsker E.-G.1 Die Stammbahn der Gesellschaft war die Rjäsan-Koslow-Bahn, eine der ertragreichsten Bahnen Rußlands. In 2 Punkten war die Verwaltung dieser Bahn freier als die der meisten übrigen Bahnen, nämlich in der Feststellung der Tarife und darin, daß der Staat an dem Reingewinn des Unternehmens keinen Anteil hatte. 1891 leitete das Finanzministerium auf eine Abänderung dieser Bestimmungen abzielende Verhandlungen ein, die die R. vor die Entscheidung stellte, entweder die Vorrechte aufzugeben oder am 12. März 1895 verstaatlicht zu werden. Die Rjäsan-Koslow-Bahn wählte Ersteres. Der kaiserliche Befehl vom 11. Januar 1892 regelte sodann die Verhältnisse neu. Hierbei wurde die Gesellschaft in R. umbenannt. Sie erhielt die Staatsbahn Koslow-Ssaratow (423 Werst) in Pacht, ferner wurde ihr der Bau mehrerer Bahnen sowohl im europäischen als auch im asiatischen Rußland übertragen. Die Konzessionsdauer endet am 5. September 1947 - das Auskaufsrecht des Staates tritt am 1. Januar 1917 in Kraft. 1 Über die Entstehungsgeschichte der großen Privatbahngruppen vgl. Russische Eisenbahnen. Geschichte (I), Finanzierung (II).
und am 13. Dezember 1879 ging sie zum Preis von 60.000 Fr. an eine neue Gesellschaft über, die ein Kapital von 74.500 Fr. in Aktien und 5000 Fr. Subventionen besitzt. Die Bahnstationen haben folgende Höhenlagen ü. M.: Kaltbad 1441 m, First 1454 m, Unterstetten 1440 m, Scheidegg 1607·28 m. Die normale Kronenweite der Bahn beträgt 2·7 m, der kleinste Krümmungshalbmesser 105 m, die größte Neigung 50‰. Literatur: Abt, Die 3 Rigibahnen. Zürich 1877. Dietler. Rillenschienen s. Oberbau der Straßenbahnen. Ringbahn, in Großstädten vielfach angewendete Bezeichnung für ring- oder schleifenförmig angelegte (mit Dampf, elektrisch oder mit Seilzug betriebene) Schnellbahnen. Als Beispiele sind der Voll-, Nord- und Südring in Verbindung mit der Stadtbahn in Berlin, die Ringlinie in Hamburg, die Ringbahn (ceinture) und der Außenring (ceinture extérieure) in Paris und Umgebungen, der Innen- und Außenring (inner circle und outer circle) in London zu nennen. Ferner gehören hierher zahlreiche der als „loop“ bezeichneten Schleifen englischer und amerikanischer Stadtschnell bahnen. Kemmann. Rittenbahn, auch Rittnerbahn genannt, eine 11·75 km lange, elektrisch betriebene, eingleisige, gemischte Reibungs- und Zahnbahn mit 1·0 m Spurweite, die von Bozen (Tirol) (265 m ü. M.) auf die Hochebene des Ritten (1251 m größte Höhe) nach der Endstation Klobenstein (1199 m) führt. Die Größtneigungen betragen in der 4·1 km langen Zahnstrecke 255‰, in den Reibungsstrecken mit 0·95 und 6·7 km Länge 45‰. Die kleinsten Bogenhalbmesser sind in den Reibungsstrecken 30 und 50 m, in der Zahnstrecke 80 m. Der Oberbau der Zahnbahn besteht aus 4·0 m langen und 33·5 kg/m schweren Zahnstangenstücken, Bauart Strub, Laufschienen von 12 m Länge und 21·8 kg/m Gewicht, auf Lärchenholzschwellen von 1·8 m Länge. In den Reibungsstrecken, auf denen elektrische Lokomotiven nicht verkehren, liegen Schienen von 17·9 kg/m Gewicht. An größeren Bauwerken des Unterbaues sind zu nennen ein 60 m langer Tunnel und ein 150 m langer Viadukt mit 16 gewölbten Öffnungen zu je 6·0 m Weite. Der Betrieb findet in den Reibungsstrecken mit Trieb- und Anhängewagen statt. Auf den Zahnstrecken schiebt eine 16·8 t schwere elektrische Lokomotive (300 PS.) mit 2 Zahnrädern die Triebwagen mit ausgeschaltetem Motor mit 6·7 km/Std. Geschwindigkeit, während die Triebwagen auf den Reibungsstrecken mit 18 km/Std. Geschwindigkeit fahren. Es sind 4 Zahnradlokomotiven, 2 vierachsige (21 t Eigengewicht, 57 Sitzplätze), 2 zweiachsige Triebwagen (13 t Eigengewicht, 32 Sitzplätze), 2 Personen- und 6 Güteranhängewagen vorhanden. Die Lokomotiven haben 2 Handspindelbremsen, für jede Ankerachse eine Handbremse und die elektrische Kurzschlußbremse. Die Triebwagen haben Zahnradbremsen und Reibungsbackenbremsen. Den Drehstrom von 10.000 Volt und 46 P/Sek. liefern die Etschwerke. Die Fahrdrahtspannung beträgt 750 Volt. Die Kosten des Bahnbaues sind mit 2,100.000 M., die der Betriebsmittel mit 335.000 M., daher die Gesamtkosten mit 2,435.000 M. angegeben. Der Betrieb findet während des ganzen Jahres von 6 Uhr morgens bis 9 Uhr abends statt; es verkehren im Sommer 9, im Winter 4 Zugpaare. Literatur: Seefehlner, Die Rittnerbahn. Elektr. Kraftbetr. u. B. 1908. – Korger, Die Rittnerbahn. Ztschr. d. Österr. Ing. u. Arch.-Ver. 1908. – Armbruster, Die Tiroler Bergbahnen. Wien 1914. Dolezalek. Rjäsan-Uralsker E.-G.1 Die Stammbahn der Gesellschaft war die Rjäsan-Koslow-Bahn, eine der ertragreichsten Bahnen Rußlands. In 2 Punkten war die Verwaltung dieser Bahn freier als die der meisten übrigen Bahnen, nämlich in der Feststellung der Tarife und darin, daß der Staat an dem Reingewinn des Unternehmens keinen Anteil hatte. 1891 leitete das Finanzministerium auf eine Abänderung dieser Bestimmungen abzielende Verhandlungen ein, die die R. vor die Entscheidung stellte, entweder die Vorrechte aufzugeben oder am 12. März 1895 verstaatlicht zu werden. Die Rjäsan-Koslow-Bahn wählte Ersteres. Der kaiserliche Befehl vom 11. Januar 1892 regelte sodann die Verhältnisse neu. Hierbei wurde die Gesellschaft in R. umbenannt. Sie erhielt die Staatsbahn Koslow-Ssaratow (423 Werst) in Pacht, ferner wurde ihr der Bau mehrerer Bahnen sowohl im europäischen als auch im asiatischen Rußland übertragen. Die Konzessionsdauer endet am 5. September 1947 – das Auskaufsrecht des Staates tritt am 1. Januar 1917 in Kraft. 1 Über die Entstehungsgeschichte der großen Privatbahngruppen vgl. Russische Eisenbahnen. Geschichte (I), Finanzierung (II).
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In 2 Punkten war die Verwaltung dieser Bahn freier als die der meisten übrigen Bahnen, nämlich in der Feststellung der Tarife und darin, daß der Staat an dem Reingewinn des Unternehmens keinen Anteil hatte. 1891 leitete das Finanzministerium auf eine Abänderung dieser Bestimmungen abzielende Verhandlungen ein, die die R. vor die Entscheidung stellte, entweder die Vorrechte aufzugeben oder am 12. März 1895 verstaatlicht zu werden. Die Rjäsan-Koslow-Bahn wählte Ersteres. Der kaiserliche Befehl vom 11. Januar 1892 regelte sodann die Verhältnisse neu. Hierbei wurde die Gesellschaft in R. umbenannt. Sie erhielt die Staatsbahn Koslow-Ssaratow (423 Werst) in Pacht, ferner wurde ihr der Bau mehrerer Bahnen sowohl im europäischen als auch im asiatischen Rußland übertragen.</p><lb/> <p>Die Konzessionsdauer endet am 5. September 1947 – das Auskaufsrecht des Staates tritt am 1. Januar 1917 in Kraft. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [225/0239]
und am 13. Dezember 1879 ging sie zum Preis von 60.000 Fr. an eine neue Gesellschaft über, die ein Kapital von 74.500 Fr. in Aktien und 5000 Fr. Subventionen besitzt.
Die Bahnstationen haben folgende Höhenlagen ü. M.: Kaltbad 1441 m, First 1454 m, Unterstetten 1440 m, Scheidegg 1607·28 m. Die normale Kronenweite der Bahn beträgt 2·7 m, der kleinste Krümmungshalbmesser 105 m, die größte Neigung 50‰.
Literatur: Abt, Die 3 Rigibahnen. Zürich 1877.
Dietler.
Rillenschienen s. Oberbau der Straßenbahnen.
Ringbahn, in Großstädten vielfach angewendete Bezeichnung für ring- oder schleifenförmig angelegte (mit Dampf, elektrisch oder mit Seilzug betriebene) Schnellbahnen. Als Beispiele sind der Voll-, Nord- und Südring in Verbindung mit der Stadtbahn in Berlin, die Ringlinie in Hamburg, die Ringbahn (ceinture) und der Außenring (ceinture extérieure) in Paris und Umgebungen, der Innen- und Außenring (inner circle und outer circle) in London zu nennen. Ferner gehören hierher zahlreiche der als „loop“ bezeichneten Schleifen englischer und amerikanischer Stadtschnell bahnen.
Kemmann.
Rittenbahn, auch Rittnerbahn genannt, eine 11·75 km lange, elektrisch betriebene, eingleisige, gemischte Reibungs- und Zahnbahn mit 1·0 m Spurweite, die von Bozen (Tirol) (265 m ü. M.) auf die Hochebene des Ritten (1251 m größte Höhe) nach der Endstation Klobenstein (1199 m) führt. Die Größtneigungen betragen in der 4·1 km langen Zahnstrecke 255‰, in den Reibungsstrecken mit 0·95 und 6·7 km Länge 45‰. Die kleinsten Bogenhalbmesser sind in den Reibungsstrecken 30 und 50 m, in der Zahnstrecke 80 m.
Der Oberbau der Zahnbahn besteht aus 4·0 m langen und 33·5 kg/m schweren Zahnstangenstücken, Bauart Strub, Laufschienen von 12 m Länge und 21·8 kg/m Gewicht, auf Lärchenholzschwellen von 1·8 m Länge. In den Reibungsstrecken, auf denen elektrische Lokomotiven nicht verkehren, liegen Schienen von 17·9 kg/m Gewicht.
An größeren Bauwerken des Unterbaues sind zu nennen ein 60 m langer Tunnel und ein 150 m langer Viadukt mit 16 gewölbten Öffnungen zu je 6·0 m Weite.
Der Betrieb findet in den Reibungsstrecken mit Trieb- und Anhängewagen statt. Auf den Zahnstrecken schiebt eine 16·8 t schwere elektrische Lokomotive (300 PS.) mit 2 Zahnrädern die Triebwagen mit ausgeschaltetem Motor mit 6·7 km/Std. Geschwindigkeit, während die Triebwagen auf den Reibungsstrecken mit 18 km/Std. Geschwindigkeit fahren.
Es sind 4 Zahnradlokomotiven, 2 vierachsige (21 t Eigengewicht, 57 Sitzplätze), 2 zweiachsige Triebwagen (13 t Eigengewicht, 32 Sitzplätze), 2 Personen- und 6 Güteranhängewagen vorhanden.
Die Lokomotiven haben 2 Handspindelbremsen, für jede Ankerachse eine Handbremse und die elektrische Kurzschlußbremse.
Die Triebwagen haben Zahnradbremsen und Reibungsbackenbremsen.
Den Drehstrom von 10.000 Volt und 46 P/Sek. liefern die Etschwerke. Die Fahrdrahtspannung beträgt 750 Volt. Die Kosten des Bahnbaues sind mit 2,100.000 M., die der Betriebsmittel mit 335.000 M., daher die Gesamtkosten mit 2,435.000 M. angegeben.
Der Betrieb findet während des ganzen Jahres von 6 Uhr morgens bis 9 Uhr abends statt; es verkehren im Sommer 9, im Winter 4 Zugpaare.
Literatur: Seefehlner, Die Rittnerbahn. Elektr. Kraftbetr. u. B. 1908. – Korger, Die Rittnerbahn. Ztschr. d. Österr. Ing. u. Arch.-Ver. 1908. – Armbruster, Die Tiroler Bergbahnen. Wien 1914.
Dolezalek.
Rjäsan-Uralsker E.-G. 1 Die Stammbahn der Gesellschaft war die Rjäsan-Koslow-Bahn, eine der ertragreichsten Bahnen Rußlands. In 2 Punkten war die Verwaltung dieser Bahn freier als die der meisten übrigen Bahnen, nämlich in der Feststellung der Tarife und darin, daß der Staat an dem Reingewinn des Unternehmens keinen Anteil hatte. 1891 leitete das Finanzministerium auf eine Abänderung dieser Bestimmungen abzielende Verhandlungen ein, die die R. vor die Entscheidung stellte, entweder die Vorrechte aufzugeben oder am 12. März 1895 verstaatlicht zu werden. Die Rjäsan-Koslow-Bahn wählte Ersteres. Der kaiserliche Befehl vom 11. Januar 1892 regelte sodann die Verhältnisse neu. Hierbei wurde die Gesellschaft in R. umbenannt. Sie erhielt die Staatsbahn Koslow-Ssaratow (423 Werst) in Pacht, ferner wurde ihr der Bau mehrerer Bahnen sowohl im europäischen als auch im asiatischen Rußland übertragen.
Die Konzessionsdauer endet am 5. September 1947 – das Auskaufsrecht des Staates tritt am 1. Januar 1917 in Kraft.
1 Über die Entstehungsgeschichte der großen Privatbahngruppen vgl. Russische Eisenbahnen. Geschichte (I), Finanzierung (II).
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