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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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Außerdem schrieb R.: Die neue Tunnelbaumethode in Eisen, Berlin 1864; Erfahrungen über eiserne Stollenrüstung, Wien 1882; außerdem: Der englische Einschnittsbetrieb, Berlin 1872; Bauerteilung des St. Gotthard-Tunnelbaues, Wien 1875; Die Leistungen der Mechanik bei den Bohrungen im Mont Cenis und St. Gotthard, Wien 1876; Der Bau des Arlbergtunnels, Wien 1885; Der wissenschaftliche Anteil Österreichs am Eisenbahnbau, Wien 1887.


S.

Saal-Eisenbahn, als Privatbahn am 3. April 1871 konzessioniert, liegt im Großherzogtum Weimar, den Herzogtümern Sachsen-Meiningen und Sachsen-Altenburg und dem Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. Hauptstrecke von Großheringen über Jena nach Saalfeld. Länge 93·87 km, davon 74·71 km Hauptbahnen und 19·16 km Nebenbahnen. Durch Ges. vom 16. Juli 1895 wurde die Bahn für den preußischen Staat erworben. Für das Aktienkapital von 13,492.800 M. erhielt sie 3%ige Staatsschuldverschreibungen im Betrag von 11,246.400 M. und eine bare Zuzahlung von 400.690 M. Außerdem übernahm der Staat eine 31/2%ige Anleihe von 4,430.000 M. selbstschuldnerisch. Ihre Linien stehen seitdem unter der Verwaltung der preußischen Eisenbahndirektion Erfurt. Die Hauptstrecke ist von Preußen 2gleisig ausgebaut und wesentlich verbessert Sie bildet ein wichtiges Glied für den Verkehr Berlin-München, während früher die Bahn nur einen bescheidenen örtlichen Verkehr hatte.

v. der Leyen.


Saalwagen, Salonwagen s. Hofzüge, Luxuszüge u. Personenwagen.


Sackgleis s. Stumpfgleis.


Sächsische Eisenbahnen (mit Karte).

A. Geschichtliches. - B. Gestaltung des Eisenbahnnetzes. - C. Die bauliche Anlage. - D. Eisenbahnverwaltungsrecht in Sachsen. Verwaltungsordnung der sächsischen Staatseisenbahnen. - E. Statistisches. - F. Staatliche Straßenbahnen und Kraftwagenlinien in Sachsen.

A. Geschichtliches.

I. 1833-1839. Gründung und Bau der Leipzig-Dresdener Eisenbahn.

Die Leipzig-Dresdener Privatbahn ist die erste größere Lokomotivbahn Deutschlands. Sie verdankt ihre Entstehung vornehmlich dem Volkswirt Friedrich List (s. d.) und dem Unternehmungsgeist Leipziger Bürger. Am 6. Mai 1835 erfolgte die Bestätigung der Salzburger Gesellschaft und zugleich die Erteilung der Konzession.

Die erste Teilstrecke Leipzig-Alten wurde am 24. April 1837, die weiteren Teilstrecken bis Risa wurden 1838 eröffnet. Die ganze Linie wurde am 7. April 1839 in Betrieb gesetzt.

Über die Entstehung und den Bau dieser Bahn s. Bd. VII, S. 85 f.

II. 1839-1852. Ausbau weiterer Hauptlinien, meist als Privatbahnen mit staatlicher Beteiligung. Anfänge der sächsischen Staatseisenbahnen.

Für die weitere Entwicklung des sächsischen Eisenbahnwesens ist das ausführliche, mit wenig Änderungen von der Ständeversammlung gutgeheißene Dekret der Regierung vom 8. Februar 1843 maßgebend gewesen. Darnach sollten in erster Linie Bahnen zum Anschluß an das Ausland gebaut werden. Als Mittelpunkt war Leipzig angenommen, u. zw. sollte von dort neben einer Nordbahn nach Magdeburg und Hamburg und einer Westbahn nach Frankfurt a. M. eine Südwestbahn für den Verkehr mit Bayern, der Schweiz und Italien (Linie Leipzig-Hof) eine Südbahn für den Verkehr mit Österreich, Prag, Wien (die an die Leipzig-Dresdener Bahn anschließende Linie Dresden-Bodenbach) und eine Südostbahn für den Verkehr mit Schlesien, Polen, Rußland (Linie Dresden-Görlitz) ausgeführt werden. Außerdem wurde die Verbindung der Industriegegenden von Chemnitz und Zittau mit dem Eisenbahnnetz durch die Linien Chemnitz-Riesa (unter Umständen auch Chemnitz-Zwickau) und Löbau-Zittau in Aussicht genommen. Die Bahnen sollten als Privatbahnen, aber mit namhafter Beteiligung des Staates (insbesondere durch Übernahme eines Teiles der Aktien und Zinsbürgschaft) ausgeführt werden, wogegen dem Staat maßgebender Einfluß auf die Verwaltung eingeräumt wurde. (Näheres s. v. Reden, Die Eisenbahnen Deutschlands, Berlin u. s. w. 1845, 2. Abschn., 3. Lfg., S. 1442-1448.) Die genannten Linien wurden, außer der lediglich auf Staatskosten gebauten Linie Dresden-Bodenbach und der erst später zur Ausführung gelangten Linie Chemnitz-Zwickau, als Privatbahn gebaut. Finanzielle Schwierigkeiten aber brachten die Mehrzahl noch vor ihrer Vollendung in den Besitz des Staates.

1. Die sächsisch-bayerische Bahn (Leipzig-Hof), am 1. Juli 1841 begonnen, Teilstrecke Leipzig-Altenburg 19. September 1842, die ganze Bahn 15. Juli 1851 eröffnet.

Vom 1. April 1847 ab wurde die Bahn vom sächsischen Staat übernommen.

Für den Betrieb wurde vom 1. April 1847 ab die erste sächsische Staatseisenbahndirektion unter der Bezeichnung "Kgl. Staatseisenbahndirektion in Leipzig" begründet.

Außerdem schrieb R.: Die neue Tunnelbaumethode in Eisen, Berlin 1864; Erfahrungen über eiserne Stollenrüstung, Wien 1882; außerdem: Der englische Einschnittsbetrieb, Berlin 1872; Bauerteilung des St. Gotthard-Tunnelbaues, Wien 1875; Die Leistungen der Mechanik bei den Bohrungen im Mont Cenis und St. Gotthard, Wien 1876; Der Bau des Arlbergtunnels, Wien 1885; Der wissenschaftliche Anteil Österreichs am Eisenbahnbau, Wien 1887.


S.

Saal-Eisenbahn, als Privatbahn am 3. April 1871 konzessioniert, liegt im Großherzogtum Weimar, den Herzogtümern Sachsen-Meiningen und Sachsen-Altenburg und dem Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. Hauptstrecke von Großheringen über Jena nach Saalfeld. Länge 93·87 km, davon 74·71 km Hauptbahnen und 19·16 km Nebenbahnen. Durch Ges. vom 16. Juli 1895 wurde die Bahn für den preußischen Staat erworben. Für das Aktienkapital von 13,492.800 M. erhielt sie 3%ige Staatsschuldverschreibungen im Betrag von 11,246.400 M. und eine bare Zuzahlung von 400.690 M. Außerdem übernahm der Staat eine 31/2%ige Anleihe von 4,430.000 M. selbstschuldnerisch. Ihre Linien stehen seitdem unter der Verwaltung der preußischen Eisenbahndirektion Erfurt. Die Hauptstrecke ist von Preußen 2gleisig ausgebaut und wesentlich verbessert Sie bildet ein wichtiges Glied für den Verkehr Berlin-München, während früher die Bahn nur einen bescheidenen örtlichen Verkehr hatte.

v. der Leyen.


Saalwagen, Salonwagen s. Hofzüge, Luxuszüge u. Personenwagen.


Sackgleis s. Stumpfgleis.


Sächsische Eisenbahnen (mit Karte).

A. Geschichtliches. – B. Gestaltung des Eisenbahnnetzes. – C. Die bauliche Anlage. – D. Eisenbahnverwaltungsrecht in Sachsen. Verwaltungsordnung der sächsischen Staatseisenbahnen. – E. Statistisches. – F. Staatliche Straßenbahnen und Kraftwagenlinien in Sachsen.

A. Geschichtliches.

I. 1833–1839. Gründung und Bau der Leipzig-Dresdener Eisenbahn.

Die Leipzig-Dresdener Privatbahn ist die erste größere Lokomotivbahn Deutschlands. Sie verdankt ihre Entstehung vornehmlich dem Volkswirt Friedrich List (s. d.) und dem Unternehmungsgeist Leipziger Bürger. Am 6. Mai 1835 erfolgte die Bestätigung der Salzburger Gesellschaft und zugleich die Erteilung der Konzession.

Die erste Teilstrecke Leipzig-Alten wurde am 24. April 1837, die weiteren Teilstrecken bis Risa wurden 1838 eröffnet. Die ganze Linie wurde am 7. April 1839 in Betrieb gesetzt.

Über die Entstehung und den Bau dieser Bahn s. Bd. VII, S. 85 f.

II. 1839–1852. Ausbau weiterer Hauptlinien, meist als Privatbahnen mit staatlicher Beteiligung. Anfänge der sächsischen Staatseisenbahnen.

Für die weitere Entwicklung des sächsischen Eisenbahnwesens ist das ausführliche, mit wenig Änderungen von der Ständeversammlung gutgeheißene Dekret der Regierung vom 8. Februar 1843 maßgebend gewesen. Darnach sollten in erster Linie Bahnen zum Anschluß an das Ausland gebaut werden. Als Mittelpunkt war Leipzig angenommen, u. zw. sollte von dort neben einer Nordbahn nach Magdeburg und Hamburg und einer Westbahn nach Frankfurt a. M. eine Südwestbahn für den Verkehr mit Bayern, der Schweiz und Italien (Linie Leipzig-Hof) eine Südbahn für den Verkehr mit Österreich, Prag, Wien (die an die Leipzig-Dresdener Bahn anschließende Linie Dresden-Bodenbach) und eine Südostbahn für den Verkehr mit Schlesien, Polen, Rußland (Linie Dresden-Görlitz) ausgeführt werden. Außerdem wurde die Verbindung der Industriegegenden von Chemnitz und Zittau mit dem Eisenbahnnetz durch die Linien Chemnitz-Riesa (unter Umständen auch Chemnitz-Zwickau) und Löbau-Zittau in Aussicht genommen. Die Bahnen sollten als Privatbahnen, aber mit namhafter Beteiligung des Staates (insbesondere durch Übernahme eines Teiles der Aktien und Zinsbürgschaft) ausgeführt werden, wogegen dem Staat maßgebender Einfluß auf die Verwaltung eingeräumt wurde. (Näheres s. v. Reden, Die Eisenbahnen Deutschlands, Berlin u. s. w. 1845, 2. Abschn., 3. Lfg., S. 1442–1448.) Die genannten Linien wurden, außer der lediglich auf Staatskosten gebauten Linie Dresden-Bodenbach und der erst später zur Ausführung gelangten Linie Chemnitz-Zwickau, als Privatbahn gebaut. Finanzielle Schwierigkeiten aber brachten die Mehrzahl noch vor ihrer Vollendung in den Besitz des Staates.

1. Die sächsisch-bayerische Bahn (Leipzig-Hof), am 1. Juli 1841 begonnen, Teilstrecke Leipzig-Altenburg 19. September 1842, die ganze Bahn 15. Juli 1851 eröffnet.

Vom 1. April 1847 ab wurde die Bahn vom sächsischen Staat übernommen.

Für den Betrieb wurde vom 1. April 1847 ab die erste sächsische Staatseisenbahndirektion unter der Bezeichnung „Kgl. Staatseisenbahndirektion in Leipzig“ begründet.

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[287/0303] Außerdem schrieb R.: Die neue Tunnelbaumethode in Eisen, Berlin 1864; Erfahrungen über eiserne Stollenrüstung, Wien 1882; außerdem: Der englische Einschnittsbetrieb, Berlin 1872; Bauerteilung des St. Gotthard-Tunnelbaues, Wien 1875; Die Leistungen der Mechanik bei den Bohrungen im Mont Cenis und St. Gotthard, Wien 1876; Der Bau des Arlbergtunnels, Wien 1885; Der wissenschaftliche Anteil Österreichs am Eisenbahnbau, Wien 1887. S. Saal-Eisenbahn, als Privatbahn am 3. April 1871 konzessioniert, liegt im Großherzogtum Weimar, den Herzogtümern Sachsen-Meiningen und Sachsen-Altenburg und dem Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. Hauptstrecke von Großheringen über Jena nach Saalfeld. Länge 93·87 km, davon 74·71 km Hauptbahnen und 19·16 km Nebenbahnen. Durch Ges. vom 16. Juli 1895 wurde die Bahn für den preußischen Staat erworben. Für das Aktienkapital von 13,492.800 M. erhielt sie 3%ige Staatsschuldverschreibungen im Betrag von 11,246.400 M. und eine bare Zuzahlung von 400.690 M. Außerdem übernahm der Staat eine 31/2%ige Anleihe von 4,430.000 M. selbstschuldnerisch. Ihre Linien stehen seitdem unter der Verwaltung der preußischen Eisenbahndirektion Erfurt. Die Hauptstrecke ist von Preußen 2gleisig ausgebaut und wesentlich verbessert Sie bildet ein wichtiges Glied für den Verkehr Berlin-München, während früher die Bahn nur einen bescheidenen örtlichen Verkehr hatte. v. der Leyen. Saalwagen, Salonwagen s. Hofzüge, Luxuszüge u. Personenwagen. Sackgleis s. Stumpfgleis. Sächsische Eisenbahnen (mit Karte). A. Geschichtliches. – B. Gestaltung des Eisenbahnnetzes. – C. Die bauliche Anlage. – D. Eisenbahnverwaltungsrecht in Sachsen. Verwaltungsordnung der sächsischen Staatseisenbahnen. – E. Statistisches. – F. Staatliche Straßenbahnen und Kraftwagenlinien in Sachsen. A. Geschichtliches. I. 1833–1839. Gründung und Bau der Leipzig-Dresdener Eisenbahn. Die Leipzig-Dresdener Privatbahn ist die erste größere Lokomotivbahn Deutschlands. Sie verdankt ihre Entstehung vornehmlich dem Volkswirt Friedrich List (s. d.) und dem Unternehmungsgeist Leipziger Bürger. Am 6. Mai 1835 erfolgte die Bestätigung der Salzburger Gesellschaft und zugleich die Erteilung der Konzession. Die erste Teilstrecke Leipzig-Alten wurde am 24. April 1837, die weiteren Teilstrecken bis Risa wurden 1838 eröffnet. Die ganze Linie wurde am 7. April 1839 in Betrieb gesetzt. Über die Entstehung und den Bau dieser Bahn s. Bd. VII, S. 85 f. II. 1839–1852. Ausbau weiterer Hauptlinien, meist als Privatbahnen mit staatlicher Beteiligung. Anfänge der sächsischen Staatseisenbahnen. Für die weitere Entwicklung des sächsischen Eisenbahnwesens ist das ausführliche, mit wenig Änderungen von der Ständeversammlung gutgeheißene Dekret der Regierung vom 8. Februar 1843 maßgebend gewesen. Darnach sollten in erster Linie Bahnen zum Anschluß an das Ausland gebaut werden. Als Mittelpunkt war Leipzig angenommen, u. zw. sollte von dort neben einer Nordbahn nach Magdeburg und Hamburg und einer Westbahn nach Frankfurt a. M. eine Südwestbahn für den Verkehr mit Bayern, der Schweiz und Italien (Linie Leipzig-Hof) eine Südbahn für den Verkehr mit Österreich, Prag, Wien (die an die Leipzig-Dresdener Bahn anschließende Linie Dresden-Bodenbach) und eine Südostbahn für den Verkehr mit Schlesien, Polen, Rußland (Linie Dresden-Görlitz) ausgeführt werden. Außerdem wurde die Verbindung der Industriegegenden von Chemnitz und Zittau mit dem Eisenbahnnetz durch die Linien Chemnitz-Riesa (unter Umständen auch Chemnitz-Zwickau) und Löbau-Zittau in Aussicht genommen. Die Bahnen sollten als Privatbahnen, aber mit namhafter Beteiligung des Staates (insbesondere durch Übernahme eines Teiles der Aktien und Zinsbürgschaft) ausgeführt werden, wogegen dem Staat maßgebender Einfluß auf die Verwaltung eingeräumt wurde. (Näheres s. v. Reden, Die Eisenbahnen Deutschlands, Berlin u. s. w. 1845, 2. Abschn., 3. Lfg., S. 1442–1448.) Die genannten Linien wurden, außer der lediglich auf Staatskosten gebauten Linie Dresden-Bodenbach und der erst später zur Ausführung gelangten Linie Chemnitz-Zwickau, als Privatbahn gebaut. Finanzielle Schwierigkeiten aber brachten die Mehrzahl noch vor ihrer Vollendung in den Besitz des Staates. 1. Die sächsisch-bayerische Bahn (Leipzig-Hof), am 1. Juli 1841 begonnen, Teilstrecke Leipzig-Altenburg 19. September 1842, die ganze Bahn 15. Juli 1851 eröffnet. Vom 1. April 1847 ab wurde die Bahn vom sächsischen Staat übernommen. Für den Betrieb wurde vom 1. April 1847 ab die erste sächsische Staatseisenbahndirektion unter der Bezeichnung „Kgl. Staatseisenbahndirektion in Leipzig“ begründet.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/303>, abgerufen am 01.11.2024.