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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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nehmen daher in großem Ausmaß zu. Gute Ausnützung der Schmalspurgüterwagen fordert, daß deren Tragfähigkeit jener der Vollspurwagen oder einem einfachen Bruchteil derselben gleichkommt (z. B. 2 Schmalspurwagen auf einen Vollspurwagen); es verkehren auf hauptbahnähnlichen S. bedeckte Güterwagen mit 15 t und offene Güterwagen mit 25 t Ladegewicht. Um bei den kleineren Spurweiten die erforderliche Standfestigkeit der Wagen trotz der für große Ladefähigkeit notwendigen größeren Breite des Wagenkastens zu erzielen, wird die Plattform entsprechend niedrig gelegt (z. B. durch Lagerung der Achsen innerhalb des Drehgestellrahmens in halber Höhe des Drehgestellträgers). Neuere Bauweisen zeigt nachstehende Übersicht:



f) Außergewöhnliche Fahrzeuge. Zur Beförderung von Vollspurwagen auf Schmalspurgleisen dienen Rollböcke und Beförderungswagen (Förderplattformwagen).

Für die Verladung des Vollspurwagens auf die Rollböcke oder den Beförderungswagen ist eine besondere Gleisanlage erforderlich.

Bei Rollböcken reicht das schmalspurige Verladegleis auf wenigstens 12 m Länge in das Vollspurgleis hinein, das sich gegen sein Ende zu anfangs allmählich, dann mit einem stärkeren Knick so weit neigt, daß die Räder des Vollspurwagens auf die Roll bocke stoßlos auflaufen; es kann auch das Vollspurgleis wagrecht angelegt und das Schmalspurgleis mit Gefälle geführt werden (beachtenswerte Anlage beschrieben im Zentralbl. d. Bauverw. 1915). Bei Verwendung von Beförderungswagen werden die vollspurigen Wagen den schmalspurigen Fahrzeugen über eine Laderampe zugeführt, die mit einem vollspurigen Gleis in der Höhe und in der Verlängerung der auf dem Beförderungswagen angeordneten Fahrschienen für den Vollspurwagen versehen ist.

Bei der baulichen Anlage der S. muß hinsichtlich des Lichtraumprofils dem Verkehr vollspuriger Wagen Rechnung getragen werden. (Näheres s. Art. Rollböcke.)

8. Die Bauwürdigkeit schmalspuriger Bahnen wird von verschiedenen Eigenheiten der Schmalspur beeinflußt, die in Vergleich mit den betreffenden Eigenheiten der Vollspur zu ziehen sind. Dabei darf aber auch die Größe der schmalen Spur selbst nicht außer acht gelassen werden.

a) Die Leistungsfähigkeit der Schmalspur ist in den letzten Jahren durch Vervollkommnung der Fahrbetriebsmittel und Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit bedeutend gesteigert worden. Es können alle Arten von Gütern (auch Vieh, Langholz, militärische Güter, Kohlen, Erze, zerbrechliche Massengüter) ohne Schwierigkeit befördert werden. Die Bewältigung eines großen Verkehrs ist erwiesenermaßen weit weniger von der Spurweite als von betriebstechnischen Einrichtungen abhängig.

Der größte kilometrische Jahresverkehr im Betriebsjahr 1912/13 betrug auf der S. Christiania-Drammen 970.635 Personen und auf der norwegischen Rörosbahn 146.718 t Güter.

An lebenden Tieren beförderte im Jahre 1913: Rhätische Bahn (1 m Spurweite) 46.165 Stück, darunter 20.516 Ochsen und Kühe und 2658 Pferde; die sächsischen S. (75 cm Spurweite) 24.866 Stück und die Mecklenburg-Pommersche S. (60 cm Spurweite) 6130 Stück, darunter 359 Ochsen, 983 Kühe und 23 Pferde.


nehmen daher in großem Ausmaß zu. Gute Ausnützung der Schmalspurgüterwagen fordert, daß deren Tragfähigkeit jener der Vollspurwagen oder einem einfachen Bruchteil derselben gleichkommt (z. B. 2 Schmalspurwagen auf einen Vollspurwagen); es verkehren auf hauptbahnähnlichen S. bedeckte Güterwagen mit 15 t und offene Güterwagen mit 25 t Ladegewicht. Um bei den kleineren Spurweiten die erforderliche Standfestigkeit der Wagen trotz der für große Ladefähigkeit notwendigen größeren Breite des Wagenkastens zu erzielen, wird die Plattform entsprechend niedrig gelegt (z. B. durch Lagerung der Achsen innerhalb des Drehgestellrahmens in halber Höhe des Drehgestellträgers). Neuere Bauweisen zeigt nachstehende Übersicht:



f) Außergewöhnliche Fahrzeuge. Zur Beförderung von Vollspurwagen auf Schmalspurgleisen dienen Rollböcke und Beförderungswagen (Förderplattformwagen).

Für die Verladung des Vollspurwagens auf die Rollböcke oder den Beförderungswagen ist eine besondere Gleisanlage erforderlich.

Bei Rollböcken reicht das schmalspurige Verladegleis auf wenigstens 12 m Länge in das Vollspurgleis hinein, das sich gegen sein Ende zu anfangs allmählich, dann mit einem stärkeren Knick so weit neigt, daß die Räder des Vollspurwagens auf die Roll bocke stoßlos auflaufen; es kann auch das Vollspurgleis wagrecht angelegt und das Schmalspurgleis mit Gefälle geführt werden (beachtenswerte Anlage beschrieben im Zentralbl. d. Bauverw. 1915). Bei Verwendung von Beförderungswagen werden die vollspurigen Wagen den schmalspurigen Fahrzeugen über eine Laderampe zugeführt, die mit einem vollspurigen Gleis in der Höhe und in der Verlängerung der auf dem Beförderungswagen angeordneten Fahrschienen für den Vollspurwagen versehen ist.

Bei der baulichen Anlage der S. muß hinsichtlich des Lichtraumprofils dem Verkehr vollspuriger Wagen Rechnung getragen werden. (Näheres s. Art. Rollböcke.)

8. Die Bauwürdigkeit schmalspuriger Bahnen wird von verschiedenen Eigenheiten der Schmalspur beeinflußt, die in Vergleich mit den betreffenden Eigenheiten der Vollspur zu ziehen sind. Dabei darf aber auch die Größe der schmalen Spur selbst nicht außer acht gelassen werden.

a) Die Leistungsfähigkeit der Schmalspur ist in den letzten Jahren durch Vervollkommnung der Fahrbetriebsmittel und Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit bedeutend gesteigert worden. Es können alle Arten von Gütern (auch Vieh, Langholz, militärische Güter, Kohlen, Erze, zerbrechliche Massengüter) ohne Schwierigkeit befördert werden. Die Bewältigung eines großen Verkehrs ist erwiesenermaßen weit weniger von der Spurweite als von betriebstechnischen Einrichtungen abhängig.

Der größte kilometrische Jahresverkehr im Betriebsjahr 1912/13 betrug auf der S. Christiania-Drammen 970.635 Personen und auf der norwegischen Rörosbahn 146.718 t Güter.

An lebenden Tieren beförderte im Jahre 1913: Rhätische Bahn (1 m Spurweite) 46.165 Stück, darunter 20.516 Ochsen und Kühe und 2658 Pferde; die sächsischen S. (75 cm Spurweite) 24.866 Stück und die Mecklenburg-Pommersche S. (60 cm Spurweite) 6130 Stück, darunter 359 Ochsen, 983 Kühe und 23 Pferde.


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[363/0382] nehmen daher in großem Ausmaß zu. Gute Ausnützung der Schmalspurgüterwagen fordert, daß deren Tragfähigkeit jener der Vollspurwagen oder einem einfachen Bruchteil derselben gleichkommt (z. B. 2 Schmalspurwagen auf einen Vollspurwagen); es verkehren auf hauptbahnähnlichen S. bedeckte Güterwagen mit 15 t und offene Güterwagen mit 25 t Ladegewicht. Um bei den kleineren Spurweiten die erforderliche Standfestigkeit der Wagen trotz der für große Ladefähigkeit notwendigen größeren Breite des Wagenkastens zu erzielen, wird die Plattform entsprechend niedrig gelegt (z. B. durch Lagerung der Achsen innerhalb des Drehgestellrahmens in halber Höhe des Drehgestellträgers). Neuere Bauweisen zeigt nachstehende Übersicht: f) Außergewöhnliche Fahrzeuge. Zur Beförderung von Vollspurwagen auf Schmalspurgleisen dienen Rollböcke und Beförderungswagen (Förderplattformwagen). Für die Verladung des Vollspurwagens auf die Rollböcke oder den Beförderungswagen ist eine besondere Gleisanlage erforderlich. Bei Rollböcken reicht das schmalspurige Verladegleis auf wenigstens 12 m Länge in das Vollspurgleis hinein, das sich gegen sein Ende zu anfangs allmählich, dann mit einem stärkeren Knick so weit neigt, daß die Räder des Vollspurwagens auf die Roll bocke stoßlos auflaufen; es kann auch das Vollspurgleis wagrecht angelegt und das Schmalspurgleis mit Gefälle geführt werden (beachtenswerte Anlage beschrieben im Zentralbl. d. Bauverw. 1915). Bei Verwendung von Beförderungswagen werden die vollspurigen Wagen den schmalspurigen Fahrzeugen über eine Laderampe zugeführt, die mit einem vollspurigen Gleis in der Höhe und in der Verlängerung der auf dem Beförderungswagen angeordneten Fahrschienen für den Vollspurwagen versehen ist. Bei der baulichen Anlage der S. muß hinsichtlich des Lichtraumprofils dem Verkehr vollspuriger Wagen Rechnung getragen werden. (Näheres s. Art. Rollböcke.) 8. Die Bauwürdigkeit schmalspuriger Bahnen wird von verschiedenen Eigenheiten der Schmalspur beeinflußt, die in Vergleich mit den betreffenden Eigenheiten der Vollspur zu ziehen sind. Dabei darf aber auch die Größe der schmalen Spur selbst nicht außer acht gelassen werden. a) Die Leistungsfähigkeit der Schmalspur ist in den letzten Jahren durch Vervollkommnung der Fahrbetriebsmittel und Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit bedeutend gesteigert worden. Es können alle Arten von Gütern (auch Vieh, Langholz, militärische Güter, Kohlen, Erze, zerbrechliche Massengüter) ohne Schwierigkeit befördert werden. Die Bewältigung eines großen Verkehrs ist erwiesenermaßen weit weniger von der Spurweite als von betriebstechnischen Einrichtungen abhängig. Der größte kilometrische Jahresverkehr im Betriebsjahr 1912/13 betrug auf der S. Christiania-Drammen 970.635 Personen und auf der norwegischen Rörosbahn 146.718 t Güter. An lebenden Tieren beförderte im Jahre 1913: Rhätische Bahn (1 m Spurweite) 46.165 Stück, darunter 20.516 Ochsen und Kühe und 2658 Pferde; die sächsischen S. (75 cm Spurweite) 24.866 Stück und die Mecklenburg-Pommersche S. (60 cm Spurweite) 6130 Stück, darunter 359 Ochsen, 983 Kühe und 23 Pferde.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/382>, abgerufen am 01.11.2024.