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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.

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der Wagen hindern. Einzelheiten dieser Bauweisen, die über Versuchsanlagen kaum hinausgekommen sind und zu ausgedehnterer


Abb. 310.
Verwendung nicht gelangen werden, finden sich im Art. Einschienenbahnen, Bd. IV.


Abb. 311.

Zu den zweitgenannten Anordnungen gehören hauptsächlich die Bauweisen von Eugen Langen, Mähl und die sog. Elektrohängebahnen von Bleichert und Pohlig.

Eine Anordnung der Bauweise E. Langen zeigen die Abb. 312 u. 313.

Die Fahrzeuge mit 2 Räderpaaren hängen und laufen hierbei frei auf einer Schiene; eine weitere Unterstützung oder Führung findet nicht statt; die Wagen stellen sich daher in den Krümmungen unter dem Einfluß der Fliehkraft selbsttätig und stoßfrei ein, so daß die Fahrenden nichts von der Änderung der Gleichgewichtslage merken. Da deren plötzliche Änderung um einen von der Fahrgeschwindigkeit und dem Krümmungshalbmesser


Abb. 312.
abhängigen Winkel eine Pendelschwingung innerhalb des doppelten Wertes dieses Winkels bedingt, so werden zweckmäßig verhältnismäßig lange Übergangsbogen eingerichtet, die eine allmähliche Drehung der Gleichgewichtslage und daher ganz geringe, nicht mehr merkliche Pendelschwingungen ermöglichen.

Mit Rücksicht auf den Bau der Bahn und der Wagen kann man nicht jeden beliebigen Ausschlag zulassen. Ein Ausschlagwinkel von 30° erscheint aber erreichbar. Da hierbei die in den Gleisbögen zulässige Fahrgeschwindigkeit
V = 8·5 sqrtR
beträgt, so sind für
Halbmesser R = 40 90 160 250 m
Geschwindigkeiten V = 53 80 107 133 km/Std.
Halbmesser R = 360 490 640 m
Geschwindigkeiten V = 160 187 213 km/Std. möglich.

der Wagen hindern. Einzelheiten dieser Bauweisen, die über Versuchsanlagen kaum hinausgekommen sind und zu ausgedehnterer


Abb. 310.
Verwendung nicht gelangen werden, finden sich im Art. Einschienenbahnen, Bd. IV.


Abb. 311.

Zu den zweitgenannten Anordnungen gehören hauptsächlich die Bauweisen von Eugen Langen, Mähl und die sog. Elektrohängebahnen von Bleichert und Pohlig.

Eine Anordnung der Bauweise E. Langen zeigen die Abb. 312 u. 313.

Die Fahrzeuge mit 2 Räderpaaren hängen und laufen hierbei frei auf einer Schiene; eine weitere Unterstützung oder Führung findet nicht statt; die Wagen stellen sich daher in den Krümmungen unter dem Einfluß der Fliehkraft selbsttätig und stoßfrei ein, so daß die Fahrenden nichts von der Änderung der Gleichgewichtslage merken. Da deren plötzliche Änderung um einen von der Fahrgeschwindigkeit und dem Krümmungshalbmesser


Abb. 312.
abhängigen Winkel eine Pendelschwingung innerhalb des doppelten Wertes dieses Winkels bedingt, so werden zweckmäßig verhältnismäßig lange Übergangsbogen eingerichtet, die eine allmähliche Drehung der Gleichgewichtslage und daher ganz geringe, nicht mehr merkliche Pendelschwingungen ermöglichen.

Mit Rücksicht auf den Bau der Bahn und der Wagen kann man nicht jeden beliebigen Ausschlag zulassen. Ein Ausschlagwinkel von 30° erscheint aber erreichbar. Da hierbei die in den Gleisbögen zulässige Fahrgeschwindigkeit
V = 8·5 √R
beträgt, so sind für
Halbmesser R = 40 90 160 250 m
Geschwindigkeiten V = 53 80 107 133 km/Std.
Halbmesser R = 360 490 640 m
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[426/0446] der Wagen hindern. Einzelheiten dieser Bauweisen, die über Versuchsanlagen kaum hinausgekommen sind und zu ausgedehnterer [Abbildung Abb. 310. ] Verwendung nicht gelangen werden, finden sich im Art. Einschienenbahnen, Bd. IV. [Abbildung Abb. 311. ] Zu den zweitgenannten Anordnungen gehören hauptsächlich die Bauweisen von Eugen Langen, Mähl und die sog. Elektrohängebahnen von Bleichert und Pohlig. Eine Anordnung der Bauweise E. Langen zeigen die Abb. 312 u. 313. Die Fahrzeuge mit 2 Räderpaaren hängen und laufen hierbei frei auf einer Schiene; eine weitere Unterstützung oder Führung findet nicht statt; die Wagen stellen sich daher in den Krümmungen unter dem Einfluß der Fliehkraft selbsttätig und stoßfrei ein, so daß die Fahrenden nichts von der Änderung der Gleichgewichtslage merken. Da deren plötzliche Änderung um einen von der Fahrgeschwindigkeit und dem Krümmungshalbmesser [Abbildung Abb. 312. ] abhängigen Winkel eine Pendelschwingung innerhalb des doppelten Wertes dieses Winkels bedingt, so werden zweckmäßig verhältnismäßig lange Übergangsbogen eingerichtet, die eine allmähliche Drehung der Gleichgewichtslage und daher ganz geringe, nicht mehr merkliche Pendelschwingungen ermöglichen. Mit Rücksicht auf den Bau der Bahn und der Wagen kann man nicht jeden beliebigen Ausschlag zulassen. Ein Ausschlagwinkel von 30° erscheint aber erreichbar. Da hierbei die in den Gleisbögen zulässige Fahrgeschwindigkeit V = 8·5 √R beträgt, so sind für Halbmesser R = 40 90 160 250 m Geschwindigkeiten V = 53 80 107 133 km/Std. Halbmesser R = 360 490 640 m Geschwindigkeiten V = 160 187 213 km/Std. möglich.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen08_1917/446>, abgerufen am 01.11.2024.