Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 8. Berlin, Wien, 1917.sich bald, daß die Gesellschaft nicht in der Lage war, das Unternehmen zu Ende zu führen. Der Kanton Bern übernahm die Konzessionen und die vorhandenen Bauten der Linien Neuenstadt-Biel-Langnau und begründete die Berner Staatsbahn. Die Bauten der Strecke Luzern-Zug wurden von der durch die Nordostbahn und die Kantone Zürich, Luzern und Zug begründeten Eisenbahnunternehmung Zürich-Zug-Luzern übernommen. Dietler. Schweizerische Seetalbahn, normalspurige Straßenbahn von der Bundesbahnstation Emmenbrücke, vor Luzern, nach Wildegg und Münster. Die Eröffnung bis Lenzburg erfolgte 1883. 1887 wurde die Zweiglinie Beinwil-Reinach-Menzikon, 1895 die Verlängerungsstrecke Lenzburg-Wildegg und 1906 die Strecke Reinach-Münster eröffnet. Seit 1904 verkehren die Züge der S. unter Benutzung der Bundesbahn ab und bis Luzern. Von der Gesamtbaulänge von 54·214 km liegen 33·534 km auf der Straße; die größte Steigung ist 37%0. Der kleinste Krümmungshalbmesser beträgt 160 m. Die Baukosten betrugen Ende 1914 im ganzen 7,087.193 Fr., f. d. km 130.350 Fr. Seit dem Jahre 1910 ist der Dampfbetrieb durch den elektrischen Betrieb auf der ganzen Bahn ersetzt worden. Es wird Einphasen-Wechselstrom mit 5500 Volt Spannung in der Kontaktleitung und 25 Perioden verwendet. Der Primärstrom wird als Dreiphasenstrom von 8000 Volt und 50 Perioden aus dem Elektrizitätswerk Beznan bezogen und von 2 Motorgeneratoren von je ca. 1000 PS. in der Umformeranlage Beinwil in Betriebsstrom umgewandelt. Die Stromverteilung erfolgt in einzelnen abschaltbaren Sektionen nach den 3 Richtungen: Emmenbrücke, Wildegg und Münster. Transformatorenstationen längs der Bahn sind entbehrlich. Die Fahrleitung ist als einpolige Oberleitung ausgeführt, auf dem eigenen Bahnkörper mit Einfachaufhängung, auf den Straßenstrecken mit Vielfachaufhängung. Die Höhe des Fahrdrahts über Schienen beträgt auf dem eigenen Bahnkörper 5·5-6 m, auf den Straßenstrecken 7 m, letztere um zufällige Berührungen der Leitung mit hohen Fuhrwerken zu vermeiden. Personen- und Gütermotorwagen sind 4achsig, sämtliche Achsen werden durch Einphasenmotoren, Bauart Brown, Boveri & Cie., angetrieben. Die Stundenleistung der letzteren beträgt je 100 PS. Für die Reduktion der Fahrdrahtspannung dienen 2 Öltransformatoren. Um den vorhandenen großen Höhenunterschieden der Kontaktleitungen automatisch folgen zu können, sind die Stromabnehmer nach dem Pantographensystem gebaut. Ihre Betätigung erfolgt durch Preßluft. Die Motorwagen sind wie die Personen- und Gepäckwagen mit Westinghousebremse und die ersteren mit pneumatischen Sandstreuapparaten versehen. Die Beleuchtung erfolgt durch Einphasen-Wechselstrom vermittels spezieller Transformatoren, die die Fahrdrahtspannung von 5500 Volt auf 100 resp. 18 Volt reduzieren. Die elektrische Heizung ist am Stufentransformator angeschlossen. Die Fahrgeschwindigkeiten wechseln von 15 km/Std. bei Güterzügen auf den Höchststeigungen bis zu 40 km/Std. bei Personenzügen auf eigenem Bahnkörper. Dietler. Schweizerische Südostbahn. Dieselbe besteht aus folgenden Linien: Wädenswil-Einsiedeln, eröffnet 1877 und Rapperswil-Pfäffikon, eröffnet 1878, beide übernommen Ende 1889, ferner aus Pfäffikon-Samstagern und Biberbrück-Goldau, beide eröffnet 1891. Die gesamte Baulänge beträgt 47.298 km, die Betriebslänge 50 km. Die Baukosten betrugen Ende 1914 im ganzen 12,814.351 Fr., f. d. km 269.504 Fr. Die S. verbindet die beiden Ufer des oberen Zürichsees mit der Gotthardbahn, Luzern und dem Becken des Vierwaldstättersees. Sie vermittelt im weiteren den Verkehr großer Teile der Ostschweiz, namentlich von Graubünden, des St. Gallischen Rheintals, des Sarganserlands, des Kantons Glarus, des südlichen Teiles des Kantons Zürich nach der Zentral- und Westschweiz und nach Italien. Bedeutend ist der Wallfahrtsverkehr nach dem im 9. Jahrhundert gegründeten Benediktinerstift Einsiedeln. In Wädenswil und Rapperswil liegt die Bahn 411 bzw. 412 m ü. M.; in Einsiedeln erreicht sie 884·2 m und in Rothenthurm 926 m ü. M.; steigt in Goldau auf 513 m ü. M. herunter. 79% der ganzen Bahn sind geneigt; die durchschnittliche Neigung beträgt 25%0, die größte dagegen 50%0 (auf einer Länge von 22·5 km). Der kleinste Bogenhalbmesser beträgt 150 m. Bezüglich der ehemaligen S., die aus der Rheinlinie Rorschach-Sargans-Chur, der Linthlinie von Rapperswil nach Sargans und der Glarnerlinie Weesen-Glarus bestand, vgl. Art. Vereinigte Schweizer Bahnen, in deren Netz dieselbe aufgegangen ist. Dietler. Schweizerische Zentralbahn, die erste der von der Schweiz nach dem Bundesgesetz von 1897 verstaatlichten Hauptbahnen. Die Gesellschaft konstituierte sich 1853. Das Netz der S. ist in der Hauptsache der dermalige Kreis II der Schweizer Bundesbahnen und umfaßte folgende Linien: Basel-St. Ludwig 3·5 km, 1854 an die französische Ostbahn, 1872 von dieser an die S. übergegangen, später an die Reichsbahnen verpachtet; Basel-Olten-Bern 108 km, 1854/60 sich bald, daß die Gesellschaft nicht in der Lage war, das Unternehmen zu Ende zu führen. Der Kanton Bern übernahm die Konzessionen und die vorhandenen Bauten der Linien Neuenstadt-Biel-Langnau und begründete die Berner Staatsbahn. Die Bauten der Strecke Luzern-Zug wurden von der durch die Nordostbahn und die Kantone Zürich, Luzern und Zug begründeten Eisenbahnunternehmung Zürich-Zug-Luzern übernommen. Dietler. Schweizerische Seetalbahn, normalspurige Straßenbahn von der Bundesbahnstation Emmenbrücke, vor Luzern, nach Wildegg und Münster. 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sich bald, daß die Gesellschaft nicht in der Lage war, das Unternehmen zu Ende zu führen. Der Kanton Bern übernahm die Konzessionen und die vorhandenen Bauten der Linien Neuenstadt-Biel-Langnau und begründete die Berner Staatsbahn. Die Bauten der Strecke Luzern-Zug wurden von der durch die Nordostbahn und die Kantone Zürich, Luzern und Zug begründeten Eisenbahnunternehmung Zürich-Zug-Luzern übernommen.
Dietler.
Schweizerische Seetalbahn, normalspurige Straßenbahn von der Bundesbahnstation Emmenbrücke, vor Luzern, nach Wildegg und Münster. Die Eröffnung bis Lenzburg erfolgte 1883. 1887 wurde die Zweiglinie Beinwil-Reinach-Menzikon, 1895 die Verlängerungsstrecke Lenzburg-Wildegg und 1906 die Strecke Reinach-Münster eröffnet. Seit 1904 verkehren die Züge der S. unter Benutzung der Bundesbahn ab und bis Luzern.
Von der Gesamtbaulänge von 54·214 km liegen 33·534 km auf der Straße; die größte Steigung ist 37‰. Der kleinste Krümmungshalbmesser beträgt 160 m. Die Baukosten betrugen Ende 1914 im ganzen 7,087.193 Fr., f. d. km 130.350 Fr.
Seit dem Jahre 1910 ist der Dampfbetrieb durch den elektrischen Betrieb auf der ganzen Bahn ersetzt worden. Es wird Einphasen-Wechselstrom mit 5500 Volt Spannung in der Kontaktleitung und 25 Perioden verwendet. Der Primärstrom wird als Dreiphasenstrom von 8000 Volt und 50 Perioden aus dem Elektrizitätswerk Beznan bezogen und von 2 Motorgeneratoren von je ca. 1000 PS. in der Umformeranlage Beinwil in Betriebsstrom umgewandelt. Die Stromverteilung erfolgt in einzelnen abschaltbaren Sektionen nach den 3 Richtungen: Emmenbrücke, Wildegg und Münster. Transformatorenstationen längs der Bahn sind entbehrlich. Die Fahrleitung ist als einpolige Oberleitung ausgeführt, auf dem eigenen Bahnkörper mit Einfachaufhängung, auf den Straßenstrecken mit Vielfachaufhängung. Die Höhe des Fahrdrahts über Schienen beträgt auf dem eigenen Bahnkörper 5·5–6 m, auf den Straßenstrecken 7 m, letztere um zufällige Berührungen der Leitung mit hohen Fuhrwerken zu vermeiden.
Personen- und Gütermotorwagen sind 4achsig, sämtliche Achsen werden durch Einphasenmotoren, Bauart Brown, Boveri & Cie., angetrieben. Die Stundenleistung der letzteren beträgt je 100 PS. Für die Reduktion der Fahrdrahtspannung dienen 2 Öltransformatoren. Um den vorhandenen großen Höhenunterschieden der Kontaktleitungen automatisch folgen zu können, sind die Stromabnehmer nach dem Pantographensystem gebaut. Ihre Betätigung erfolgt durch Preßluft. Die Motorwagen sind wie die Personen- und Gepäckwagen mit Westinghousebremse und die ersteren mit pneumatischen Sandstreuapparaten versehen. Die Beleuchtung erfolgt durch Einphasen-Wechselstrom vermittels spezieller Transformatoren, die die Fahrdrahtspannung von 5500 Volt auf 100 resp. 18 Volt reduzieren. Die elektrische Heizung ist am Stufentransformator angeschlossen. Die Fahrgeschwindigkeiten wechseln von 15 km/Std. bei Güterzügen auf den Höchststeigungen bis zu 40 km/Std. bei Personenzügen auf eigenem Bahnkörper.
Dietler.
Schweizerische Südostbahn. Dieselbe besteht aus folgenden Linien: Wädenswil-Einsiedeln, eröffnet 1877 und Rapperswil-Pfäffikon, eröffnet 1878, beide übernommen Ende 1889, ferner aus Pfäffikon-Samstagern und Biberbrück-Goldau, beide eröffnet 1891. Die gesamte Baulänge beträgt 47.298 km, die Betriebslänge 50 km. Die Baukosten betrugen Ende 1914 im ganzen 12,814.351 Fr., f. d. km 269.504 Fr.
Die S. verbindet die beiden Ufer des oberen Zürichsees mit der Gotthardbahn, Luzern und dem Becken des Vierwaldstättersees. Sie vermittelt im weiteren den Verkehr großer Teile der Ostschweiz, namentlich von Graubünden, des St. Gallischen Rheintals, des Sarganserlands, des Kantons Glarus, des südlichen Teiles des Kantons Zürich nach der Zentral- und Westschweiz und nach Italien. Bedeutend ist der Wallfahrtsverkehr nach dem im 9. Jahrhundert gegründeten Benediktinerstift Einsiedeln.
In Wädenswil und Rapperswil liegt die Bahn 411 bzw. 412 m ü. M.; in Einsiedeln erreicht sie 884·2 m und in Rothenthurm 926 m ü. M.; steigt in Goldau auf 513 m ü. M. herunter. 79% der ganzen Bahn sind geneigt; die durchschnittliche Neigung beträgt 25‰, die größte dagegen 50‰ (auf einer Länge von 22·5 km). Der kleinste Bogenhalbmesser beträgt 150 m.
Bezüglich der ehemaligen S., die aus der Rheinlinie Rorschach-Sargans-Chur, der Linthlinie von Rapperswil nach Sargans und der Glarnerlinie Weesen-Glarus bestand, vgl. Art. Vereinigte Schweizer Bahnen, in deren Netz dieselbe aufgegangen ist.
Dietler.
Schweizerische Zentralbahn, die erste der von der Schweiz nach dem Bundesgesetz von 1897 verstaatlichten Hauptbahnen. Die Gesellschaft konstituierte sich 1853. Das Netz der S. ist in der Hauptsache der dermalige Kreis II der Schweizer Bundesbahnen und umfaßte folgende Linien:
Basel-St. Ludwig 3·5 km, 1854 an die französische Ostbahn, 1872 von dieser an die S. übergegangen, später an die Reichsbahnen verpachtet; Basel-Olten-Bern 108 km, 1854/60
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