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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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oben unter etwa 30° gegen die Senkrechte nach hinten geneigt. Um das Signal auf Fahrt zu stellen, wird der Hebel um etwa 180° umgelegt. Abweichend hiervon ist der Signalhebel der Bauart Siemens & Halske in der Grundstellung schräg nach unten gerichtet und macht beim Umlegen nur einen Weg von etwa 145°. Der Signalumschlaghebel, der früher vielfach zum Stellen zweiflügeliger oder zweier einflügeliger Signale verwendet wurde, steht in der Grundstellung senkrecht; er wird nach vorne oder nach hinten um etwa 145° umgelegt.

Der Signalhebel ist im allgemeinen mit der Seilscheibe fest verbunden. In den beiden Endstellungen wird er durch die Handfallenstange ebenso wie der Weichenhebel in je einem Einschnitt des Hebelbocks festgehalten.

Taf. V, Abb. 17 zeigt einen solchen Signalhebel in Verbindung mit dem Signal. Im Obergeschoß des Stellwerkturms befindet sich der Signalhebel a. Von ihm führt der Signaldrahtzug zum Antrieb c des Hauptsignals. In diese Leitung ist im Untergeschoß des Turmes das Spannwerk b eingeschaltet.

c) Signalkurbel. Die Signalkurbel ist in einem Kurbelbock gelagert, der freistehend oder an der Wand des Stellwerkraums befestigt verwendet wird. In der Grundstellung hängt die Kurbel senkrecht abwärts. In dieser Stellung wird sie durch eine Feder in einer Rast festgehalten. Auf der Kurbelachse sitzt die Seilrolle, an die der Drahtzug angebunden ist. Zum Stellen des Signals wird die Kurbel meistens um 360° bewegt, so daß die umgelegte Kurbel in ihrer Lage mit der Grundstellung übereinstimmt.

Durch einen über der Kurbel angebrachten Zeiger wird dann kenntlich gemacht, ob die Kurbel sich in der Grundstellung befindet oder umgelegt ist. Bei einigen Bauarten ist zur Signalstellung nur ein Umlegen der Kurbel um etwa 300° erforderlich, so daß die Grundstellung und die Stellung der umgelegten Kurbel sich durch die Lage der Kurbel ohneweiteres unterscheiden. Auch die umgelegte Kurbel wird durch eine unter Federdruck stehende Einklinkvorrichtung festgehalten.

Taf. V, Abb. 16 zeigt eine einfache Signalkurbel, a ist die zur Festhaltung der Kurbel in ihrer Rast dienende Feder. Die Seilrolle b greift mit dem Zapfen c in das Schaltrad d ein und bewegt damit den auf derselben Achse sitzenden Zeiger e nach rechts oder nach links. Von der Seilrolle geht der Drahtzug über die am Fuß des Ständers gelagerte Rolle f nach dem Signal. Durch Umlegen der Kurbel nach der einen oder nach der andern Seite können auf den Drahtzug 2 voneinander verschiedene Bewegungen übertragen werden. Mit einer Signalkurbel kann man daher sowohl ein einflügeliges Signal wie auch ein zweiflügeliges oder 2 gekuppelte Signale stellen. Mehrere solcher einfachen Kurbeln können zu einem Kurbelwerk vereinigt sein. Am häufigsten finden sich solche Kurbelwerke mit 2 Kurbeln auf den Streckenblockstellen.

Taf. VI, Abb. 1 zeigt ein solches Werk. Dabei haben Kurbeln Verwendung gefunden, bei denen die umgelegte Kurbel eine von der Grundstellung abweichende Lage hat.

d) Signaldrahtzug. Zur Übertragung der Bewegung des Signalhebels auf den Signalantrieb wurde früher der einfache Signaldrahtzug verwendet. Jetzt ist dafür allgemein eine geschlossene Doppelleitung zwischen der Stellrolle am Signalhebel und einer Endrolle am Signalantrieb - der Doppeldrahtzug - in Gebrauch. Für die Signalleitung wird im allgemeinen 4 mm starker Stahldraht verwendet. Der beim Umstellen des Signalhebels auf den Drahtzug übertragene Weg wird bei neueren Ausführungen auf 500 mm bemessen.

Wird der Hebel aus der Grundstellung umgelegt (Taf. VII, Abb. 12), so wird der eine Zweig der Leitung als Zugdraht nach einer Richtung, der andere Zweig als Nachlaßdraht nach der entgegengesetzten Richtung hin bewegt. Dabei wird die Endrolle gedreht und das Signal auf Fahrt gestellt. Beim Zurücklegen des Signalhebels wird der frühere Nachlaßdraht zum Zugdraht und macht den Weg, den er beim Umlegen des Hebels gegangen ist, wieder zurück. Die hierbei in die Anfangsstellung zurückbewegte Endrolle bringt den Signalflügel von Fahrt wieder auf Halt.

Wird der Signalhebel nicht nur nach einer Seite, wie in Taf. VII, Abb. 12, sondern wie beim Signalumschlaghebel auch nach der andern Seite umgelegt - Taf. VII, Abb. 12 a -, so wird einmal der obere, das andere Mal der untere Zweig der Doppelleitung Zugdraht. Die Endrolle wird dabei einmal um 90° nach der einen und das andere Mal um 90° nach der andern Richtung bewegt. Jede dieser Bewegungen kann zum Stellen eines Signalflügels ausgenützt werden. Der Signalumschlaghebel wurde in dieser Weise früher vielfach zum Stellen zweiflügeliger Signale verwendet. Jetzt wird dazu meistens der sog. Doppelhebel (Doppelsteller) benutzt, bei dem in einen Doppeldrahtzug 2 Hebel nach Taf. VII, Abb. 11 eingeschaltet sind. Wird Hebel I in der Pfeilrichtung umgelegt, so wird der untere Zweig der Doppelleitung Zugdraht und die Endrolle dreht sich in der Richtung des einfachen Pfeiles, wird Hebel II umgelegt, so wird der obere

oben unter etwa 30° gegen die Senkrechte nach hinten geneigt. Um das Signal auf Fahrt zu stellen, wird der Hebel um etwa 180° umgelegt. Abweichend hiervon ist der Signalhebel der Bauart Siemens & Halske in der Grundstellung schräg nach unten gerichtet und macht beim Umlegen nur einen Weg von etwa 145°. Der Signalumschlaghebel, der früher vielfach zum Stellen zweiflügeliger oder zweier einflügeliger Signale verwendet wurde, steht in der Grundstellung senkrecht; er wird nach vorne oder nach hinten um etwa 145° umgelegt.

Der Signalhebel ist im allgemeinen mit der Seilscheibe fest verbunden. In den beiden Endstellungen wird er durch die Handfallenstange ebenso wie der Weichenhebel in je einem Einschnitt des Hebelbocks festgehalten.

Taf. V, Abb. 17 zeigt einen solchen Signalhebel in Verbindung mit dem Signal. Im Obergeschoß des Stellwerkturms befindet sich der Signalhebel a. Von ihm führt der Signaldrahtzug zum Antrieb c des Hauptsignals. In diese Leitung ist im Untergeschoß des Turmes das Spannwerk b eingeschaltet.

c) Signalkurbel. Die Signalkurbel ist in einem Kurbelbock gelagert, der freistehend oder an der Wand des Stellwerkraums befestigt verwendet wird. In der Grundstellung hängt die Kurbel senkrecht abwärts. In dieser Stellung wird sie durch eine Feder in einer Rast festgehalten. Auf der Kurbelachse sitzt die Seilrolle, an die der Drahtzug angebunden ist. Zum Stellen des Signals wird die Kurbel meistens um 360° bewegt, so daß die umgelegte Kurbel in ihrer Lage mit der Grundstellung übereinstimmt.

Durch einen über der Kurbel angebrachten Zeiger wird dann kenntlich gemacht, ob die Kurbel sich in der Grundstellung befindet oder umgelegt ist. Bei einigen Bauarten ist zur Signalstellung nur ein Umlegen der Kurbel um etwa 300° erforderlich, so daß die Grundstellung und die Stellung der umgelegten Kurbel sich durch die Lage der Kurbel ohneweiteres unterscheiden. Auch die umgelegte Kurbel wird durch eine unter Federdruck stehende Einklinkvorrichtung festgehalten.

Taf. V, Abb. 16 zeigt eine einfache Signalkurbel, a ist die zur Festhaltung der Kurbel in ihrer Rast dienende Feder. Die Seilrolle b greift mit dem Zapfen c in das Schaltrad d ein und bewegt damit den auf derselben Achse sitzenden Zeiger e nach rechts oder nach links. Von der Seilrolle geht der Drahtzug über die am Fuß des Ständers gelagerte Rolle f nach dem Signal. Durch Umlegen der Kurbel nach der einen oder nach der andern Seite können auf den Drahtzug 2 voneinander verschiedene Bewegungen übertragen werden. Mit einer Signalkurbel kann man daher sowohl ein einflügeliges Signal wie auch ein zweiflügeliges oder 2 gekuppelte Signale stellen. Mehrere solcher einfachen Kurbeln können zu einem Kurbelwerk vereinigt sein. Am häufigsten finden sich solche Kurbelwerke mit 2 Kurbeln auf den Streckenblockstellen.

Taf. VI, Abb. 1 zeigt ein solches Werk. Dabei haben Kurbeln Verwendung gefunden, bei denen die umgelegte Kurbel eine von der Grundstellung abweichende Lage hat.

d) Signaldrahtzug. Zur Übertragung der Bewegung des Signalhebels auf den Signalantrieb wurde früher der einfache Signaldrahtzug verwendet. Jetzt ist dafür allgemein eine geschlossene Doppelleitung zwischen der Stellrolle am Signalhebel und einer Endrolle am Signalantrieb – der Doppeldrahtzug – in Gebrauch. Für die Signalleitung wird im allgemeinen 4 mm starker Stahldraht verwendet. Der beim Umstellen des Signalhebels auf den Drahtzug übertragene Weg wird bei neueren Ausführungen auf 500 mm bemessen.

Wird der Hebel aus der Grundstellung umgelegt (Taf. VII, Abb. 12), so wird der eine Zweig der Leitung als Zugdraht nach einer Richtung, der andere Zweig als Nachlaßdraht nach der entgegengesetzten Richtung hin bewegt. Dabei wird die Endrolle gedreht und das Signal auf Fahrt gestellt. Beim Zurücklegen des Signalhebels wird der frühere Nachlaßdraht zum Zugdraht und macht den Weg, den er beim Umlegen des Hebels gegangen ist, wieder zurück. Die hierbei in die Anfangsstellung zurückbewegte Endrolle bringt den Signalflügel von Fahrt wieder auf Halt.

Wird der Signalhebel nicht nur nach einer Seite, wie in Taf. VII, Abb. 12, sondern wie beim Signalumschlaghebel auch nach der andern Seite umgelegt – Taf. VII, Abb. 12 a –, so wird einmal der obere, das andere Mal der untere Zweig der Doppelleitung Zugdraht. Die Endrolle wird dabei einmal um 90° nach der einen und das andere Mal um 90° nach der andern Richtung bewegt. Jede dieser Bewegungen kann zum Stellen eines Signalflügels ausgenützt werden. Der Signalumschlaghebel wurde in dieser Weise früher vielfach zum Stellen zweiflügeliger Signale verwendet. Jetzt wird dazu meistens der sog. Doppelhebel (Doppelsteller) benutzt, bei dem in einen Doppeldrahtzug 2 Hebel nach Taf. VII, Abb. 11 eingeschaltet sind. Wird Hebel I in der Pfeilrichtung umgelegt, so wird der untere Zweig der Doppelleitung Zugdraht und die Endrolle dreht sich in der Richtung des einfachen Pfeiles, wird Hebel II umgelegt, so wird der obere

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[167/0176] oben unter etwa 30° gegen die Senkrechte nach hinten geneigt. Um das Signal auf Fahrt zu stellen, wird der Hebel um etwa 180° umgelegt. Abweichend hiervon ist der Signalhebel der Bauart Siemens & Halske in der Grundstellung schräg nach unten gerichtet und macht beim Umlegen nur einen Weg von etwa 145°. Der Signalumschlaghebel, der früher vielfach zum Stellen zweiflügeliger oder zweier einflügeliger Signale verwendet wurde, steht in der Grundstellung senkrecht; er wird nach vorne oder nach hinten um etwa 145° umgelegt. Der Signalhebel ist im allgemeinen mit der Seilscheibe fest verbunden. In den beiden Endstellungen wird er durch die Handfallenstange ebenso wie der Weichenhebel in je einem Einschnitt des Hebelbocks festgehalten. Taf. V, Abb. 17 zeigt einen solchen Signalhebel in Verbindung mit dem Signal. Im Obergeschoß des Stellwerkturms befindet sich der Signalhebel a. Von ihm führt der Signaldrahtzug zum Antrieb c des Hauptsignals. In diese Leitung ist im Untergeschoß des Turmes das Spannwerk b eingeschaltet. c) Signalkurbel. Die Signalkurbel ist in einem Kurbelbock gelagert, der freistehend oder an der Wand des Stellwerkraums befestigt verwendet wird. In der Grundstellung hängt die Kurbel senkrecht abwärts. In dieser Stellung wird sie durch eine Feder in einer Rast festgehalten. Auf der Kurbelachse sitzt die Seilrolle, an die der Drahtzug angebunden ist. Zum Stellen des Signals wird die Kurbel meistens um 360° bewegt, so daß die umgelegte Kurbel in ihrer Lage mit der Grundstellung übereinstimmt. Durch einen über der Kurbel angebrachten Zeiger wird dann kenntlich gemacht, ob die Kurbel sich in der Grundstellung befindet oder umgelegt ist. Bei einigen Bauarten ist zur Signalstellung nur ein Umlegen der Kurbel um etwa 300° erforderlich, so daß die Grundstellung und die Stellung der umgelegten Kurbel sich durch die Lage der Kurbel ohneweiteres unterscheiden. Auch die umgelegte Kurbel wird durch eine unter Federdruck stehende Einklinkvorrichtung festgehalten. Taf. V, Abb. 16 zeigt eine einfache Signalkurbel, a ist die zur Festhaltung der Kurbel in ihrer Rast dienende Feder. Die Seilrolle b greift mit dem Zapfen c in das Schaltrad d ein und bewegt damit den auf derselben Achse sitzenden Zeiger e nach rechts oder nach links. Von der Seilrolle geht der Drahtzug über die am Fuß des Ständers gelagerte Rolle f nach dem Signal. Durch Umlegen der Kurbel nach der einen oder nach der andern Seite können auf den Drahtzug 2 voneinander verschiedene Bewegungen übertragen werden. Mit einer Signalkurbel kann man daher sowohl ein einflügeliges Signal wie auch ein zweiflügeliges oder 2 gekuppelte Signale stellen. Mehrere solcher einfachen Kurbeln können zu einem Kurbelwerk vereinigt sein. Am häufigsten finden sich solche Kurbelwerke mit 2 Kurbeln auf den Streckenblockstellen. Taf. VI, Abb. 1 zeigt ein solches Werk. Dabei haben Kurbeln Verwendung gefunden, bei denen die umgelegte Kurbel eine von der Grundstellung abweichende Lage hat. d) Signaldrahtzug. Zur Übertragung der Bewegung des Signalhebels auf den Signalantrieb wurde früher der einfache Signaldrahtzug verwendet. Jetzt ist dafür allgemein eine geschlossene Doppelleitung zwischen der Stellrolle am Signalhebel und einer Endrolle am Signalantrieb – der Doppeldrahtzug – in Gebrauch. Für die Signalleitung wird im allgemeinen 4 mm starker Stahldraht verwendet. Der beim Umstellen des Signalhebels auf den Drahtzug übertragene Weg wird bei neueren Ausführungen auf 500 mm bemessen. Wird der Hebel aus der Grundstellung umgelegt (Taf. VII, Abb. 12), so wird der eine Zweig der Leitung als Zugdraht nach einer Richtung, der andere Zweig als Nachlaßdraht nach der entgegengesetzten Richtung hin bewegt. Dabei wird die Endrolle gedreht und das Signal auf Fahrt gestellt. Beim Zurücklegen des Signalhebels wird der frühere Nachlaßdraht zum Zugdraht und macht den Weg, den er beim Umlegen des Hebels gegangen ist, wieder zurück. Die hierbei in die Anfangsstellung zurückbewegte Endrolle bringt den Signalflügel von Fahrt wieder auf Halt. Wird der Signalhebel nicht nur nach einer Seite, wie in Taf. VII, Abb. 12, sondern wie beim Signalumschlaghebel auch nach der andern Seite umgelegt – Taf. VII, Abb. 12 a –, so wird einmal der obere, das andere Mal der untere Zweig der Doppelleitung Zugdraht. Die Endrolle wird dabei einmal um 90° nach der einen und das andere Mal um 90° nach der andern Richtung bewegt. Jede dieser Bewegungen kann zum Stellen eines Signalflügels ausgenützt werden. Der Signalumschlaghebel wurde in dieser Weise früher vielfach zum Stellen zweiflügeliger Signale verwendet. Jetzt wird dazu meistens der sog. Doppelhebel (Doppelsteller) benutzt, bei dem in einen Doppeldrahtzug 2 Hebel nach Taf. VII, Abb. 11 eingeschaltet sind. Wird Hebel I in der Pfeilrichtung umgelegt, so wird der untere Zweig der Doppelleitung Zugdraht und die Endrolle dreht sich in der Richtung des einfachen Pfeiles, wird Hebel II umgelegt, so wird der obere

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/176>, abgerufen am 25.11.2024.