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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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durch dieses Verfahren hergestellten Aufdrucke selbst. Im Eisenbahnwesen finden S. vielfache Verwendung, so zum Aufdruck der Firma der Bahnverwaltung, des Titels der einzelnen Dienststellen und zu verschiedenen amtlichen Vermerken. Eine besonders häufige Verwendung finden S. im Personen-, Gepäck- und Güterabfertigungsdienst. Hier sind beispielsweise die S. zur Bestätigung der Fahrtunterbrechungen auf Fahrausweisen und Fahrkarten sowie der Tagesstempel zur Feststellung des Datums des Fahrtantritts, ferner im Güterverkehr der Tages-, Annahme-, Ankunfts-, Übergangs-, Umlade-, Wäge-, Saldierungsstempel u. s. w. zu nennen.

Zum Aufdruck der Zeitangaben enthalten die S. entweder drehbare Letterrädchen, die dauernd im S. eingebaut sind, oder sie sind mit auswechselbaren Buchstaben und Ziffern versehen. Bei letzterer Einrichtung setzt man in eine Einspannvorrichtung die entsprechenden Lettern oder Ziffern ein und klemmt sie mittels einer Schraube fest.

Je nach der Art des Aufdrucks unterscheidet man Trocken- oder Feucht- (Färb-) Stempel. Bei ersteren erscheint der Aufdruck in vertiefter oder erhöhter Schrift (Hochdruckstempel), bei letzteren in Farbe, die von einem Farbkissen abgenommen wird. Außerdem finden Durchlochungsstempel Anwendung. Bei diesen wird der Vermerk durch Durchlochung ersichtlich. Letztere S. werden in der Regel da verwendet, wo es sich um gleichzeitige Abstempelung mehrerer Stücke handelt, z. B. Buchfahrkarten. Der Aufdruck erfolgt entweder von Hand aus oder (meistens bei Hochdruckstempeln wie bei den Tagesstempeln für Kartonfahrkarten) durch eine Kniehebelpresse.

Über die Verwendung einheitlicher S. sind namentlich für den Abfertigungsdienst, Wagendienst u. s. w. in Eisenbahnverbänden und sonstigen Eisenbahnvereinigungen besondere Abmachungen getroffen.

S. ist auch die Bezeichnung für eine wegen ihrer leichten Handhabung beliebte Form der Erhebung öffentlicher Abgaben. Die Abgabe wird in der Weise erhoben, daß das stempelpflichtige Schriftstück mit amtlichen Wertzeichen (Stempelmarken) versehen oder amtlich abgestempelt wird. Die Stempelmarken müssen entwertet werden. Von besonderer Wichtigkeit für die Eisenbahnen sind die Stempel für abgeschlossene stempelpflichtige Dienst-, Lieferungs- und sonstige Verträge, der Fahrkarten- und Frachturkundenstempel (s. d.). Die Höhe des S. richtet sich vielfach nach dem Wert der stempelpflichtigen Urkunde (siehe Steuerrecht).


Stephenson, George, der Hauptbegründer des Eisenbahnwesens, geboren am 8. Juni 1781 zu Wylam am Tyne unweit Newcastle (in der englischen Grafschaft Northumberland), gestorben am 12. August 1848 zu Tapton House bei Chesterfield, war als zweites von 6 Kindern eines armen Arbeiterpaares schon von Kindheit an genötigt, für seinen Lebensunterhalt selbst zu sorgen. S., der fast ohne jede Schulbildung heranwuchs, wurde Hirtenjunge, dann Wärter bei einem Pferdegöpel und im 14. Jahr-Gehilfe eines Kesselheizers. In dieser Eigenschaft machte er sich durch besonderes Geschick bemerkbar, so daß er im Alter von 17 Jahren Maschinenbursche zu Water-Row wurde. Erst in seinem 15. Jahr besuchte S. die Abendschule mehrerer Wanderlehrer, um lesen und schreiben zu lernen, und beschäftigte sich auch eifrig mit Mathematik. In seinem 20. Jahr wurde S. als Bremser bei der Dollygrube in Black Callerton angestellt.

1802 heiratete S. Fanny Henderson, die Dienstmädchen bei seinem Brotherrn war, und bezog am Willington-Quai, wohin S. als Maschinenwärter versetzt worden war, ein gemietetes Häuschen. Die freie Zeit verwendete S. zur Verbesserung seiner Schulbildung. Daneben beschäftigte er sich, seinem Talent für Mechanik folgend, mit Putzen und Ausbessern von Uhren.

Am 16. Oktober 1803 wurde ihm ein Sohn, Robert, geboren.

Gegen Ende des Jahres 1804 wurde S., u. zw. noch immer als Bremser und Maschinenwärter, zum West-Moor-Kohlenwerk nach Killingworth versetzt, der Wiege seines Ruhmes.

Er studierte verschiedene Werke über Mechanik, die ihm in die Hand kamen, und es gelangen ihm auch mehrfache mechanische Verbesserungen (Wecker für Wächteruhren u. dgl.). Bald nach dem 1806 erfolgten Tod seiner Frau wurde S. Maschinenmeister in der Spinnerei zu Montrose in Schottland, kehrte jedoch 1808 wieder nach Killingworth zurück. Er machte sich jetzt durch, mancherlei Verbesserungen an den Maschinen bemerkbar und gelang Hun insbesondere 1811 die Instandsetzung einer alten Dampfmaschine, woran sich vorher Fachingenieure vergeblich abgemüht hatten.

Diese Leistung wie auch verschiedene Verbesserungen an den Pumpen bewogen die Pächter der Killingworther Bergwerke, S. 1812 als Maschinenmeister anzustellen. In seiner neuen Stellung verbesserte er die selbsttätig wirkenden schiefen Ebenen und führte dabei die Maschinenarbeit als Ersatz der Pferdeverwendung ein.

Bei den Arbeitern erfreute sich S. des größten Ansehens, namentlich infolge seines

durch dieses Verfahren hergestellten Aufdrucke selbst. Im Eisenbahnwesen finden S. vielfache Verwendung, so zum Aufdruck der Firma der Bahnverwaltung, des Titels der einzelnen Dienststellen und zu verschiedenen amtlichen Vermerken. Eine besonders häufige Verwendung finden S. im Personen-, Gepäck- und Güterabfertigungsdienst. Hier sind beispielsweise die S. zur Bestätigung der Fahrtunterbrechungen auf Fahrausweisen und Fahrkarten sowie der Tagesstempel zur Feststellung des Datums des Fahrtantritts, ferner im Güterverkehr der Tages-, Annahme-, Ankunfts-, Übergangs-, Umlade-, Wäge-, Saldierungsstempel u. s. w. zu nennen.

Zum Aufdruck der Zeitangaben enthalten die S. entweder drehbare Letterrädchen, die dauernd im S. eingebaut sind, oder sie sind mit auswechselbaren Buchstaben und Ziffern versehen. Bei letzterer Einrichtung setzt man in eine Einspannvorrichtung die entsprechenden Lettern oder Ziffern ein und klemmt sie mittels einer Schraube fest.

Je nach der Art des Aufdrucks unterscheidet man Trocken- oder Feucht- (Färb-) Stempel. Bei ersteren erscheint der Aufdruck in vertiefter oder erhöhter Schrift (Hochdruckstempel), bei letzteren in Farbe, die von einem Farbkissen abgenommen wird. Außerdem finden Durchlochungsstempel Anwendung. Bei diesen wird der Vermerk durch Durchlochung ersichtlich. Letztere S. werden in der Regel da verwendet, wo es sich um gleichzeitige Abstempelung mehrerer Stücke handelt, z. B. Buchfahrkarten. Der Aufdruck erfolgt entweder von Hand aus oder (meistens bei Hochdruckstempeln wie bei den Tagesstempeln für Kartonfahrkarten) durch eine Kniehebelpresse.

Über die Verwendung einheitlicher S. sind namentlich für den Abfertigungsdienst, Wagendienst u. s. w. in Eisenbahnverbänden und sonstigen Eisenbahnvereinigungen besondere Abmachungen getroffen.

S. ist auch die Bezeichnung für eine wegen ihrer leichten Handhabung beliebte Form der Erhebung öffentlicher Abgaben. Die Abgabe wird in der Weise erhoben, daß das stempelpflichtige Schriftstück mit amtlichen Wertzeichen (Stempelmarken) versehen oder amtlich abgestempelt wird. Die Stempelmarken müssen entwertet werden. Von besonderer Wichtigkeit für die Eisenbahnen sind die Stempel für abgeschlossene stempelpflichtige Dienst-, Lieferungs- und sonstige Verträge, der Fahrkarten- und Frachturkundenstempel (s. d.). Die Höhe des S. richtet sich vielfach nach dem Wert der stempelpflichtigen Urkunde (siehe Steuerrecht).


Stephenson, George, der Hauptbegründer des Eisenbahnwesens, geboren am 8. Juni 1781 zu Wylam am Tyne unweit Newcastle (in der englischen Grafschaft Northumberland), gestorben am 12. August 1848 zu Tapton House bei Chesterfield, war als zweites von 6 Kindern eines armen Arbeiterpaares schon von Kindheit an genötigt, für seinen Lebensunterhalt selbst zu sorgen. S., der fast ohne jede Schulbildung heranwuchs, wurde Hirtenjunge, dann Wärter bei einem Pferdegöpel und im 14. Jahr-Gehilfe eines Kesselheizers. In dieser Eigenschaft machte er sich durch besonderes Geschick bemerkbar, so daß er im Alter von 17 Jahren Maschinenbursche zu Water-Row wurde. Erst in seinem 15. Jahr besuchte S. die Abendschule mehrerer Wanderlehrer, um lesen und schreiben zu lernen, und beschäftigte sich auch eifrig mit Mathematik. In seinem 20. Jahr wurde S. als Bremser bei der Dollygrube in Black Callerton angestellt.

1802 heiratete S. Fanny Henderson, die Dienstmädchen bei seinem Brotherrn war, und bezog am Willington-Quai, wohin S. als Maschinenwärter versetzt worden war, ein gemietetes Häuschen. Die freie Zeit verwendete S. zur Verbesserung seiner Schulbildung. Daneben beschäftigte er sich, seinem Talent für Mechanik folgend, mit Putzen und Ausbessern von Uhren.

Am 16. Oktober 1803 wurde ihm ein Sohn, Robert, geboren.

Gegen Ende des Jahres 1804 wurde S., u. zw. noch immer als Bremser und Maschinenwärter, zum West-Moor-Kohlenwerk nach Killingworth versetzt, der Wiege seines Ruhmes.

Er studierte verschiedene Werke über Mechanik, die ihm in die Hand kamen, und es gelangen ihm auch mehrfache mechanische Verbesserungen (Wecker für Wächteruhren u. dgl.). Bald nach dem 1806 erfolgten Tod seiner Frau wurde S. Maschinenmeister in der Spinnerei zu Montrose in Schottland, kehrte jedoch 1808 wieder nach Killingworth zurück. Er machte sich jetzt durch, mancherlei Verbesserungen an den Maschinen bemerkbar und gelang Hun insbesondere 1811 die Instandsetzung einer alten Dampfmaschine, woran sich vorher Fachingenieure vergeblich abgemüht hatten.

Diese Leistung wie auch verschiedene Verbesserungen an den Pumpen bewogen die Pächter der Killingworther Bergwerke, S. 1812 als Maschinenmeister anzustellen. In seiner neuen Stellung verbesserte er die selbsttätig wirkenden schiefen Ebenen und führte dabei die Maschinenarbeit als Ersatz der Pferdeverwendung ein.

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[179/0189] durch dieses Verfahren hergestellten Aufdrucke selbst. Im Eisenbahnwesen finden S. vielfache Verwendung, so zum Aufdruck der Firma der Bahnverwaltung, des Titels der einzelnen Dienststellen und zu verschiedenen amtlichen Vermerken. Eine besonders häufige Verwendung finden S. im Personen-, Gepäck- und Güterabfertigungsdienst. Hier sind beispielsweise die S. zur Bestätigung der Fahrtunterbrechungen auf Fahrausweisen und Fahrkarten sowie der Tagesstempel zur Feststellung des Datums des Fahrtantritts, ferner im Güterverkehr der Tages-, Annahme-, Ankunfts-, Übergangs-, Umlade-, Wäge-, Saldierungsstempel u. s. w. zu nennen. Zum Aufdruck der Zeitangaben enthalten die S. entweder drehbare Letterrädchen, die dauernd im S. eingebaut sind, oder sie sind mit auswechselbaren Buchstaben und Ziffern versehen. Bei letzterer Einrichtung setzt man in eine Einspannvorrichtung die entsprechenden Lettern oder Ziffern ein und klemmt sie mittels einer Schraube fest. Je nach der Art des Aufdrucks unterscheidet man Trocken- oder Feucht- (Färb-) Stempel. Bei ersteren erscheint der Aufdruck in vertiefter oder erhöhter Schrift (Hochdruckstempel), bei letzteren in Farbe, die von einem Farbkissen abgenommen wird. Außerdem finden Durchlochungsstempel Anwendung. Bei diesen wird der Vermerk durch Durchlochung ersichtlich. Letztere S. werden in der Regel da verwendet, wo es sich um gleichzeitige Abstempelung mehrerer Stücke handelt, z. B. Buchfahrkarten. Der Aufdruck erfolgt entweder von Hand aus oder (meistens bei Hochdruckstempeln wie bei den Tagesstempeln für Kartonfahrkarten) durch eine Kniehebelpresse. Über die Verwendung einheitlicher S. sind namentlich für den Abfertigungsdienst, Wagendienst u. s. w. in Eisenbahnverbänden und sonstigen Eisenbahnvereinigungen besondere Abmachungen getroffen. S. ist auch die Bezeichnung für eine wegen ihrer leichten Handhabung beliebte Form der Erhebung öffentlicher Abgaben. Die Abgabe wird in der Weise erhoben, daß das stempelpflichtige Schriftstück mit amtlichen Wertzeichen (Stempelmarken) versehen oder amtlich abgestempelt wird. Die Stempelmarken müssen entwertet werden. Von besonderer Wichtigkeit für die Eisenbahnen sind die Stempel für abgeschlossene stempelpflichtige Dienst-, Lieferungs- und sonstige Verträge, der Fahrkarten- und Frachturkundenstempel (s. d.). Die Höhe des S. richtet sich vielfach nach dem Wert der stempelpflichtigen Urkunde (siehe Steuerrecht). Stephenson, George, der Hauptbegründer des Eisenbahnwesens, geboren am 8. Juni 1781 zu Wylam am Tyne unweit Newcastle (in der englischen Grafschaft Northumberland), gestorben am 12. August 1848 zu Tapton House bei Chesterfield, war als zweites von 6 Kindern eines armen Arbeiterpaares schon von Kindheit an genötigt, für seinen Lebensunterhalt selbst zu sorgen. S., der fast ohne jede Schulbildung heranwuchs, wurde Hirtenjunge, dann Wärter bei einem Pferdegöpel und im 14. Jahr-Gehilfe eines Kesselheizers. In dieser Eigenschaft machte er sich durch besonderes Geschick bemerkbar, so daß er im Alter von 17 Jahren Maschinenbursche zu Water-Row wurde. Erst in seinem 15. Jahr besuchte S. die Abendschule mehrerer Wanderlehrer, um lesen und schreiben zu lernen, und beschäftigte sich auch eifrig mit Mathematik. In seinem 20. Jahr wurde S. als Bremser bei der Dollygrube in Black Callerton angestellt. 1802 heiratete S. Fanny Henderson, die Dienstmädchen bei seinem Brotherrn war, und bezog am Willington-Quai, wohin S. als Maschinenwärter versetzt worden war, ein gemietetes Häuschen. Die freie Zeit verwendete S. zur Verbesserung seiner Schulbildung. Daneben beschäftigte er sich, seinem Talent für Mechanik folgend, mit Putzen und Ausbessern von Uhren. Am 16. Oktober 1803 wurde ihm ein Sohn, Robert, geboren. Gegen Ende des Jahres 1804 wurde S., u. zw. noch immer als Bremser und Maschinenwärter, zum West-Moor-Kohlenwerk nach Killingworth versetzt, der Wiege seines Ruhmes. Er studierte verschiedene Werke über Mechanik, die ihm in die Hand kamen, und es gelangen ihm auch mehrfache mechanische Verbesserungen (Wecker für Wächteruhren u. dgl.). Bald nach dem 1806 erfolgten Tod seiner Frau wurde S. Maschinenmeister in der Spinnerei zu Montrose in Schottland, kehrte jedoch 1808 wieder nach Killingworth zurück. Er machte sich jetzt durch, mancherlei Verbesserungen an den Maschinen bemerkbar und gelang Hun insbesondere 1811 die Instandsetzung einer alten Dampfmaschine, woran sich vorher Fachingenieure vergeblich abgemüht hatten. Diese Leistung wie auch verschiedene Verbesserungen an den Pumpen bewogen die Pächter der Killingworther Bergwerke, S. 1812 als Maschinenmeister anzustellen. In seiner neuen Stellung verbesserte er die selbsttätig wirkenden schiefen Ebenen und führte dabei die Maschinenarbeit als Ersatz der Pferdeverwendung ein. Bei den Arbeitern erfreute sich S. des größten Ansehens, namentlich infolge seines

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/189>, abgerufen am 23.11.2024.