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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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(Grenzalter) auf 6·47 M., mit 60 Jahren fallen sie auf die Hälfte und hören mit 70 Jahren ganz auf. Die Kasse gewährt nach je 4 Jahren Dividenden, in der Regel in Höhe von 6 Monatsbeiträgen für je angefangene 10 Mitgliedsjahre. Das Sterbegeld wird erst nach 3 Jahren voll ausbezahlt, vorher nur 2/5, 3/5 und 4/5. Die Staatskasse trägt die Verwaltungskosten. Der 20. Jahresbericht von 1915 ergibt bei 4400 Mitglieder mit 3,380.000 M. Versicherungskapital, 102.000 M. Jahresbeiträge und ein Vermögen von 936.000 M. Der Sterbegeldaufwand betrug 36.800 M. für 55 Todesfälle, davon 12.300 M. für 15 Kriegsteilnehmer.

Beyerle.


Stereophotogrammetrie ist eine Sonderart der allgemeinen oder Intersektionsphotogrammetrie; hierbei werden in den Endpunkten einer der Lage und Höhe nach bekannten Grundlinie photogrammetrische Aufnahmen gemacht, deren Orientierungswinkel 90° betragen; die Bilddistanz ist also normal zur Basis und befinden sich die Bildebenen beider Stationen in derselben Vertikalebene. Ähnlich ist die Aufnahme in der Stereoskopphotographie mit dem Unterschied, daß bei stereophotogrammetrischen Aufnahmen der Objektivabstand durch die Basislänge b feststeht, von einigen bis auf Hunderte von Metern anwachsen kann, während er bei gewöhnlichen Stereoskopaufnahmen dem Augenabstand a = 75 mm gleichkommt.

Richtig hergestellte, in einen Stereoskopapparat eingelegte Stereoaufnahmen bieten dem Beschauer zufolge der Fähigkeit der menschlichen


Abb. 174.
Augen, stereoskopisch zu sehen, ein räumliches, plastisches Bild, sozusagen ein Modell des photographierten Gegenstandes. - Auch die stereophotogrammetrischen Aufnahmen liefern, in einen besonderen Apparat, Stereokomparator, eingelegt und mit einem binokularen Mikroskop, Telestereomikroskop, betrachtet, plastische Landschaftsbilder von demselben Effekt, als wenn man ein reduziertes Modell des aufgenommenen Geländes mit freiem Auge ansehen würde. Besondere Einrichtungen ermöglichen es, eine Marke im plastischen Bild beliebig von Punkt zu Punkt zu führen und an dem Terrainmodell Messungen zu machen, deren Daten, am Apparat abgelesen, Lage- und Höhenbestimmungen der ausgemessenen Punkte mit Zugrundelegung der bekannten Basis der Aufnahme zulassen und damit Situations- und Schichtenpläne herzustellen gestatten. Das stereoskopische Meßverfahren, mit der erwähnten wandernden Marke am Modell des Geländes in voller Bequemlichkeit am Instrument im Zimmer ausgeführt, fußt auf der Tiefenwahrnehmung beim stereoskopischen Sehen und ist hoher Genauigkeit fähig.

Bedeuten in Abb. 174 M und N die Endpunkte, Stationen, der bekannten Basis b, T T die Trassen der zusammenfallenden Bildebenen (Positive), im Abstand f (Bilddistanz) von der Basis entfernt, x1 und x2 die Abszissen des linken und rechten Bildes, so reichen unter Voraussetzung, daß M der Ursprung, die Basis die x-Achse eines räumlichen Koordinatensystems darstellen, zur Situationsbestimmung die Koordinaten aus:

wobei p = x1 - x2 die stereoskopische Parallaxe genannt wird. Der Abstand des Raumpunktes P vom Horizont der linken Station, die relative Höhe Z = h, wird mit Hilfe der Ordinate y1 des linken Bildes, wie in Abb. 174 aus der Umlegung rechts zu entnehmen ist, mit: erhalten.

Ist H0 die absolute Höhe des Instrumenthorizonts der linken Station, so ist H = H0 + h die absolute Höhe des Raumpunktes P.

Neben dieser rechnerischen Bestimmung der Raumkoordinaten von P ist an der Hand der Abb. 174 die konstruktive Bestimmung der Lage, Situation, und der Höhe unschwer zu finden.

Die Bildkoordinaten x1 y1 insbesondere die stereoskopische Parallaxe p = x1 - x2 werden nicht nach der in der Photogrammetrie üblichen Weise direkt gemessen, sondern werden mit dem Stereokomparator von Pulfrich in äußerst bequemer Weise erhalten.

Der Stereokomparator (Abb. 175) besitzt als wesentlichen Bestandteil ein Telestereomikroskop, mit dem das plastische Bild der eingelegten Stereogramme (Negative) betrachtet und mit Hilfe besonderer Einrichtungen Messungen ausgeführt werden können. Der Komparator hat zum Träger einen massiven Tisch, auf dem der Hauptschlitten A mit der Kurbel H in der Richtung des Horizonts beider Platten P1 und

(Grenzalter) auf 6·47 M., mit 60 Jahren fallen sie auf die Hälfte und hören mit 70 Jahren ganz auf. Die Kasse gewährt nach je 4 Jahren Dividenden, in der Regel in Höhe von 6 Monatsbeiträgen für je angefangene 10 Mitgliedsjahre. Das Sterbegeld wird erst nach 3 Jahren voll ausbezahlt, vorher nur 2/5, 3/5 und 4/5. Die Staatskasse trägt die Verwaltungskosten. Der 20. Jahresbericht von 1915 ergibt bei 4400 Mitglieder mit 3,380.000 M. Versicherungskapital, 102.000 M. Jahresbeiträge und ein Vermögen von 936.000 M. Der Sterbegeldaufwand betrug 36.800 M. für 55 Todesfälle, davon 12.300 M. für 15 Kriegsteilnehmer.

Beyerle.


Stereophotogrammetrie ist eine Sonderart der allgemeinen oder Intersektionsphotogrammetrie; hierbei werden in den Endpunkten einer der Lage und Höhe nach bekannten Grundlinie photogrammetrische Aufnahmen gemacht, deren Orientierungswinkel 90° betragen; die Bilddistanz ist also normal zur Basis und befinden sich die Bildebenen beider Stationen in derselben Vertikalebene. Ähnlich ist die Aufnahme in der Stereoskopphotographie mit dem Unterschied, daß bei stereophotogrammetrischen Aufnahmen der Objektivabstand durch die Basislänge b feststeht, von einigen bis auf Hunderte von Metern anwachsen kann, während er bei gewöhnlichen Stereoskopaufnahmen dem Augenabstand a = 75 mm gleichkommt.

Richtig hergestellte, in einen Stereoskopapparat eingelegte Stereoaufnahmen bieten dem Beschauer zufolge der Fähigkeit der menschlichen


Abb. 174.
Augen, stereoskopisch zu sehen, ein räumliches, plastisches Bild, sozusagen ein Modell des photographierten Gegenstandes. – Auch die stereophotogrammetrischen Aufnahmen liefern, in einen besonderen Apparat, Stereokomparator, eingelegt und mit einem binokularen Mikroskop, Telestereomikroskop, betrachtet, plastische Landschaftsbilder von demselben Effekt, als wenn man ein reduziertes Modell des aufgenommenen Geländes mit freiem Auge ansehen würde. Besondere Einrichtungen ermöglichen es, eine Marke im plastischen Bild beliebig von Punkt zu Punkt zu führen und an dem Terrainmodell Messungen zu machen, deren Daten, am Apparat abgelesen, Lage- und Höhenbestimmungen der ausgemessenen Punkte mit Zugrundelegung der bekannten Basis der Aufnahme zulassen und damit Situations- und Schichtenpläne herzustellen gestatten. Das stereoskopische Meßverfahren, mit der erwähnten wandernden Marke am Modell des Geländes in voller Bequemlichkeit am Instrument im Zimmer ausgeführt, fußt auf der Tiefenwahrnehmung beim stereoskopischen Sehen und ist hoher Genauigkeit fähig.

Bedeuten in Abb. 174 M und N die Endpunkte, Stationen, der bekannten Basis b, T T die Trassen der zusammenfallenden Bildebenen (Positive), im Abstand f (Bilddistanz) von der Basis entfernt, x1 und x2 die Abszissen des linken und rechten Bildes, so reichen unter Voraussetzung, daß M der Ursprung, die Basis die x-Achse eines räumlichen Koordinatensystems darstellen, zur Situationsbestimmung die Koordinaten aus:

wobei p = x1x2 die stereoskopische Parallaxe genannt wird. Der Abstand des Raumpunktes P vom Horizont der linken Station, die relative Höhe Z = h, wird mit Hilfe der Ordinate y1 des linken Bildes, wie in Abb. 174 aus der Umlegung rechts zu entnehmen ist, mit: erhalten.

Ist H0 die absolute Höhe des Instrumenthorizonts der linken Station, so ist H = H0 + h die absolute Höhe des Raumpunktes P.

Neben dieser rechnerischen Bestimmung der Raumkoordinaten von P ist an der Hand der Abb. 174 die konstruktive Bestimmung der Lage, Situation, und der Höhe unschwer zu finden.

Die Bildkoordinaten x1 y1 insbesondere die stereoskopische Parallaxe p = x1x2 werden nicht nach der in der Photogrammetrie üblichen Weise direkt gemessen, sondern werden mit dem Stereokomparator von Pulfrich in äußerst bequemer Weise erhalten.

Der Stereokomparator (Abb. 175) besitzt als wesentlichen Bestandteil ein Telestereomikroskop, mit dem das plastische Bild der eingelegten Stereogramme (Negative) betrachtet und mit Hilfe besonderer Einrichtungen Messungen ausgeführt werden können. Der Komparator hat zum Träger einen massiven Tisch, auf dem der Hauptschlitten A mit der Kurbel H in der Richtung des Horizonts beider Platten P1 und

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[182/0192] (Grenzalter) auf 6·47 M., mit 60 Jahren fallen sie auf die Hälfte und hören mit 70 Jahren ganz auf. Die Kasse gewährt nach je 4 Jahren Dividenden, in der Regel in Höhe von 6 Monatsbeiträgen für je angefangene 10 Mitgliedsjahre. Das Sterbegeld wird erst nach 3 Jahren voll ausbezahlt, vorher nur 2/5, 3/5 und 4/5. Die Staatskasse trägt die Verwaltungskosten. Der 20. Jahresbericht von 1915 ergibt bei 4400 Mitglieder mit 3,380.000 M. Versicherungskapital, 102.000 M. Jahresbeiträge und ein Vermögen von 936.000 M. Der Sterbegeldaufwand betrug 36.800 M. für 55 Todesfälle, davon 12.300 M. für 15 Kriegsteilnehmer. Beyerle. Stereophotogrammetrie ist eine Sonderart der allgemeinen oder Intersektionsphotogrammetrie; hierbei werden in den Endpunkten einer der Lage und Höhe nach bekannten Grundlinie photogrammetrische Aufnahmen gemacht, deren Orientierungswinkel 90° betragen; die Bilddistanz ist also normal zur Basis und befinden sich die Bildebenen beider Stationen in derselben Vertikalebene. Ähnlich ist die Aufnahme in der Stereoskopphotographie mit dem Unterschied, daß bei stereophotogrammetrischen Aufnahmen der Objektivabstand durch die Basislänge b feststeht, von einigen bis auf Hunderte von Metern anwachsen kann, während er bei gewöhnlichen Stereoskopaufnahmen dem Augenabstand a = 75 mm gleichkommt. Richtig hergestellte, in einen Stereoskopapparat eingelegte Stereoaufnahmen bieten dem Beschauer zufolge der Fähigkeit der menschlichen [Abbildung Abb. 174. ] Augen, stereoskopisch zu sehen, ein räumliches, plastisches Bild, sozusagen ein Modell des photographierten Gegenstandes. – Auch die stereophotogrammetrischen Aufnahmen liefern, in einen besonderen Apparat, Stereokomparator, eingelegt und mit einem binokularen Mikroskop, Telestereomikroskop, betrachtet, plastische Landschaftsbilder von demselben Effekt, als wenn man ein reduziertes Modell des aufgenommenen Geländes mit freiem Auge ansehen würde. Besondere Einrichtungen ermöglichen es, eine Marke im plastischen Bild beliebig von Punkt zu Punkt zu führen und an dem Terrainmodell Messungen zu machen, deren Daten, am Apparat abgelesen, Lage- und Höhenbestimmungen der ausgemessenen Punkte mit Zugrundelegung der bekannten Basis der Aufnahme zulassen und damit Situations- und Schichtenpläne herzustellen gestatten. Das stereoskopische Meßverfahren, mit der erwähnten wandernden Marke am Modell des Geländes in voller Bequemlichkeit am Instrument im Zimmer ausgeführt, fußt auf der Tiefenwahrnehmung beim stereoskopischen Sehen und ist hoher Genauigkeit fähig. Bedeuten in Abb. 174 M und N die Endpunkte, Stationen, der bekannten Basis b, T T die Trassen der zusammenfallenden Bildebenen (Positive), im Abstand f (Bilddistanz) von der Basis entfernt, x1 und x2 die Abszissen des linken und rechten Bildes, so reichen unter Voraussetzung, daß M der Ursprung, die Basis die x-Achse eines räumlichen Koordinatensystems darstellen, zur Situationsbestimmung die Koordinaten aus: [FORMEL] wobei p = x1 – x2 die stereoskopische Parallaxe genannt wird. Der Abstand des Raumpunktes P vom Horizont der linken Station, die relative Höhe Z = h, wird mit Hilfe der Ordinate y1 des linken Bildes, wie in Abb. 174 aus der Umlegung rechts zu entnehmen ist, mit: [FORMEL] erhalten. Ist H0 die absolute Höhe des Instrumenthorizonts der linken Station, so ist H = H0 + h die absolute Höhe des Raumpunktes P. Neben dieser rechnerischen Bestimmung der Raumkoordinaten von P ist an der Hand der Abb. 174 die konstruktive Bestimmung der Lage, Situation, und der Höhe unschwer zu finden. Die Bildkoordinaten x1 y1 insbesondere die stereoskopische Parallaxe p = x1 – x2 werden nicht nach der in der Photogrammetrie üblichen Weise direkt gemessen, sondern werden mit dem Stereokomparator von Pulfrich in äußerst bequemer Weise erhalten. Der Stereokomparator (Abb. 175) besitzt als wesentlichen Bestandteil ein Telestereomikroskop, mit dem das plastische Bild der eingelegten Stereogramme (Negative) betrachtet und mit Hilfe besonderer Einrichtungen Messungen ausgeführt werden können. Der Komparator hat zum Träger einen massiven Tisch, auf dem der Hauptschlitten A mit der Kurbel H in der Richtung des Horizonts beider Platten P1 und

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/192>, abgerufen am 23.11.2024.