Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.Verkehr und Finanzen. Tonnenkilometer s. Bruttotonnenkilometer. Topfwagen s. Kesselwagen. Tote Last (Tara) s. Gütertarife unter III. Tarifgrundlagen, 1. Raumsystem. Totes Gewicht, Eigengewicht der Betriebsmittel im Gegensatz zu ihrer Nutzlast (s. d.). Tränkungsverfahren (impregnation, wood preservation, antiseptic treatment; impregnation, imbibition, injection; conservazione legno, iniezione). Verfahren, um aus dem Holz mittels Durchtränkung desselben mit fäulniswidrigen Stoffen den Pflanzensaft zu entfernen und dadurch die Lebensdauer der Hölzer zu erhöhen. Holz wird im Eisenbahnwesen hauptsächlich verwendet zur Stützung, für Schwellen und Masten, im Brückenbau sowie zum Gerippe und zur inneren Einrichtung der Fahrzeuge. Inhaltsübersicht: A. T. für Eisenbahnhölzer. - B. Anwendungsgebiete für Eisenbahnhölzer; I. Hölzerne Eisenbahn-Querschwellen, 1. Verbreitung in verschiedenen Ländern, 2. Tränkstoffaufnahme, 3. Liegedauer, 4. Tränkungskosten; II. Hölzer für Stangen und Leitungsmaste, 1. Rohe Stangenhölzer, 2. Fäulnisschutz für Stangenhölzer; III. Hölzer für Eisenbahnbrücken; IV. Hölzer für Eisenbahnfahrzeuge. - C. Tränkanstalten für Eisenbahnhölzer; I. Einrichtung und Betrieb von Tränkanstalten; II. Ausgeführte Tränkanstalten. A. T. für Eisenbahnhölzer. Sorgfältiges Trocknen des frischen Holzes an der Luft oder in besonderen Trockenanstalten, wodurch dem Holz das Wasser entzogen wird, erhöht seine Dauer nur wenig. Auch läßt sich durch Eintauchen, Auslaugen, Kochen, Dämpfen, Dörren und andere Verfahren, durch die ein Teil der zersetzlichen Stoffe beseitigt wird, nur selten eine genügende Erhaltung der Hölzer erzielen. Eintauchen (Verfahren von Kruskopf, Ott und Guissani). Man legt das Holz in die Tränkflüssigkeit hinein und läßt es längere Zeit darin liegen. Aber je nach der Beschaffenheit des Holzes ist das Eindringen der Tränkflüssigkeit in das Holz so wenig tief, daß nur durch großen Zeitaufwand bei ganz besonders hierfür geeigneten Hölzern der gewünschte Erfolg erreicht werden kann. Alle dicht gewachsenen Hölzer eignen sich für dieses Verfahren wenig oder gar nicht. Bei Anwendung des Tränkstoffs in erhitztem Zustand ist bei dem Eintauchverfahren ein besseres Eindringen der Flüssigkeit in das Holz zu erreichen; doch auch hier wieder versagen besonders dicht gewachsene Hölzer. Auslaugen (Wässern der Hölzer). Hierbei werden die Hölzer in fließendes Wasser gelegt und 1-2 Jahre darin liegen gelassen. Das Wasser laugt aus dem Holz die Protoplasma und Eiweiß enthaltenden Zellsäfte, die die Nahrung für holzzerstörende Pilze bilden können. Kochen nimmt oft viele Jahre in Anspruch, bis ein Beharrungszustand im Holz eingetreten ist. Deshalb hat man versucht, diesen Zustand durch Behandeln des Holzes in kochendem Wasser mit folgender künstlicher Trocknung schneller herbeizuführen. Bei Behandlung von Eichenholz erreicht man auf diese Weise, daß Reißen, Werfen und Schwinden des Holzes nicht mehr auftritt. Doch ist dieses Verfahren nur im kleinen und bei wertvollem Holz im Wagenbau anwendbar, da es bei größeren Mengen viel zu teuer wird. Beim Dämpfen werden die Hölzer in dicht verschlossenen eisernen Kesseln mit gespannten Wasserdämpfen behandelt. Versuche der Preußischen Chemischen Eisenbahn-Versuchsanstalt haben ergeben, daß bei mehrstündiger Behandlung nicht zerkleinerten Holzes in Dampf von 11/2-2 Atm. Spannung höchstens 2% der durch langes Auskochen ausziehbaren Stoffe ausgezogen werden können, und auch das nicht gänzlich ohne Schädigung des Holzes. Ein nennenswertes Heraustreiben der Säfte aus dem Holz findet durch Dämpfen also nicht statt. Dörren (Vulkanisieren), das von dem Amerikaner Haskin eingeführt wurde, hat ziemlich günstige Erfolge gehabt. Hiernach wird das Holz in einen schmiedeeisernen Kessel gebracht, in dem sich Dampfschlangen zum Heizen befinden. Nach Verschluß des Kessels wird Luft, die auf 300-500° C erhitzt ist, unter einem Druck von 10-14 Atm. eingepreßt, worauf unter Beibehaltung des Druckes die Abkühlung eintritt. Durch den Druck wird Verkehr und Finanzen. Tonnenkilometer s. Bruttotonnenkilometer. Topfwagen s. Kesselwagen. Tote Last (Tara) s. Gütertarife unter III. Tarifgrundlagen, 1. Raumsystem. Totes Gewicht, Eigengewicht der Betriebsmittel im Gegensatz zu ihrer Nutzlast (s. d.). Tränkungsverfahren (impregnation, wood preservation, antiseptic treatment; imprégnation, imbibition, injection; conservazione legno, iniezione). Verfahren, um aus dem Holz mittels Durchtränkung desselben mit fäulniswidrigen Stoffen den Pflanzensaft zu entfernen und dadurch die Lebensdauer der Hölzer zu erhöhen. Holz wird im Eisenbahnwesen hauptsächlich verwendet zur Stützung, für Schwellen und Masten, im Brückenbau sowie zum Gerippe und zur inneren Einrichtung der Fahrzeuge. Inhaltsübersicht: A. T. für Eisenbahnhölzer. – B. Anwendungsgebiete für Eisenbahnhölzer; I. Hölzerne Eisenbahn-Querschwellen, 1. Verbreitung in verschiedenen Ländern, 2. Tränkstoffaufnahme, 3. Liegedauer, 4. Tränkungskosten; II. Hölzer für Stangen und Leitungsmaste, 1. Rohe Stangenhölzer, 2. Fäulnisschutz für Stangenhölzer; III. Hölzer für Eisenbahnbrücken; IV. Hölzer für Eisenbahnfahrzeuge. – C. Tränkanstalten für Eisenbahnhölzer; I. Einrichtung und Betrieb von Tränkanstalten; II. Ausgeführte Tränkanstalten. A. T. für Eisenbahnhölzer. Sorgfältiges Trocknen des frischen Holzes an der Luft oder in besonderen Trockenanstalten, wodurch dem Holz das Wasser entzogen wird, erhöht seine Dauer nur wenig. Auch läßt sich durch Eintauchen, Auslaugen, Kochen, Dämpfen, Dörren und andere Verfahren, durch die ein Teil der zersetzlichen Stoffe beseitigt wird, nur selten eine genügende Erhaltung der Hölzer erzielen. Eintauchen (Verfahren von Kruskopf, Ott und Guissani). Man legt das Holz in die Tränkflüssigkeit hinein und läßt es längere Zeit darin liegen. Aber je nach der Beschaffenheit des Holzes ist das Eindringen der Tränkflüssigkeit in das Holz so wenig tief, daß nur durch großen Zeitaufwand bei ganz besonders hierfür geeigneten Hölzern der gewünschte Erfolg erreicht werden kann. Alle dicht gewachsenen Hölzer eignen sich für dieses Verfahren wenig oder gar nicht. Bei Anwendung des Tränkstoffs in erhitztem Zustand ist bei dem Eintauchverfahren ein besseres Eindringen der Flüssigkeit in das Holz zu erreichen; doch auch hier wieder versagen besonders dicht gewachsene Hölzer. Auslaugen (Wässern der Hölzer). Hierbei werden die Hölzer in fließendes Wasser gelegt und 1–2 Jahre darin liegen gelassen. Das Wasser laugt aus dem Holz die Protoplasma und Eiweiß enthaltenden Zellsäfte, die die Nahrung für holzzerstörende Pilze bilden können. Kochen nimmt oft viele Jahre in Anspruch, bis ein Beharrungszustand im Holz eingetreten ist. Deshalb hat man versucht, diesen Zustand durch Behandeln des Holzes in kochendem Wasser mit folgender künstlicher Trocknung schneller herbeizuführen. Bei Behandlung von Eichenholz erreicht man auf diese Weise, daß Reißen, Werfen und Schwinden des Holzes nicht mehr auftritt. Doch ist dieses Verfahren nur im kleinen und bei wertvollem Holz im Wagenbau anwendbar, da es bei größeren Mengen viel zu teuer wird. Beim Dämpfen werden die Hölzer in dicht verschlossenen eisernen Kesseln mit gespannten Wasserdämpfen behandelt. Versuche der Preußischen Chemischen Eisenbahn-Versuchsanstalt haben ergeben, daß bei mehrstündiger Behandlung nicht zerkleinerten Holzes in Dampf von 11/2–2 Atm. Spannung höchstens 2% der durch langes Auskochen ausziehbaren Stoffe ausgezogen werden können, und auch das nicht gänzlich ohne Schädigung des Holzes. Ein nennenswertes Heraustreiben der Säfte aus dem Holz findet durch Dämpfen also nicht statt. Dörren (Vulkanisieren), das von dem Amerikaner Haskin eingeführt wurde, hat ziemlich günstige Erfolge gehabt. Hiernach wird das Holz in einen schmiedeeisernen Kessel gebracht, in dem sich Dampfschlangen zum Heizen befinden. Nach Verschluß des Kessels wird Luft, die auf 300–500° C erhitzt ist, unter einem Druck von 10–14 Atm. eingepreßt, worauf unter Beibehaltung des Druckes die Abkühlung eintritt. 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Verkehr und Finanzen.
Tonnenkilometer s. Bruttotonnenkilometer.
Topfwagen s. Kesselwagen.
Tote Last (Tara) s. Gütertarife unter III. Tarifgrundlagen, 1. Raumsystem.
Totes Gewicht, Eigengewicht der Betriebsmittel im Gegensatz zu ihrer Nutzlast (s. d.).
Tränkungsverfahren (impregnation, wood preservation, antiseptic treatment; imprégnation, imbibition, injection; conservazione legno, iniezione).
Verfahren, um aus dem Holz mittels Durchtränkung desselben mit fäulniswidrigen Stoffen den Pflanzensaft zu entfernen und dadurch die Lebensdauer der Hölzer zu erhöhen.
Holz wird im Eisenbahnwesen hauptsächlich verwendet zur Stützung, für Schwellen und Masten, im Brückenbau sowie zum Gerippe und zur inneren Einrichtung der Fahrzeuge.
Inhaltsübersicht: A. T. für Eisenbahnhölzer. – B. Anwendungsgebiete für Eisenbahnhölzer; I. Hölzerne Eisenbahn-Querschwellen, 1. Verbreitung in verschiedenen Ländern, 2. Tränkstoffaufnahme, 3. Liegedauer, 4. Tränkungskosten; II. Hölzer für Stangen und Leitungsmaste, 1. Rohe Stangenhölzer, 2. Fäulnisschutz für Stangenhölzer; III. Hölzer für Eisenbahnbrücken; IV. Hölzer für Eisenbahnfahrzeuge. – C. Tränkanstalten für Eisenbahnhölzer; I. Einrichtung und Betrieb von Tränkanstalten; II. Ausgeführte Tränkanstalten.
A. T. für Eisenbahnhölzer.
Sorgfältiges Trocknen des frischen Holzes an der Luft oder in besonderen Trockenanstalten, wodurch dem Holz das Wasser entzogen wird, erhöht seine Dauer nur wenig. Auch läßt sich durch Eintauchen, Auslaugen, Kochen, Dämpfen, Dörren und andere Verfahren, durch die ein Teil der zersetzlichen Stoffe beseitigt wird, nur selten eine genügende Erhaltung der Hölzer erzielen.
Eintauchen (Verfahren von Kruskopf, Ott und Guissani). Man legt das Holz in die Tränkflüssigkeit hinein und läßt es längere Zeit darin liegen. Aber je nach der Beschaffenheit des Holzes ist das Eindringen der Tränkflüssigkeit in das Holz so wenig tief, daß nur durch großen Zeitaufwand bei ganz besonders hierfür geeigneten Hölzern der gewünschte Erfolg erreicht werden kann. Alle dicht gewachsenen Hölzer eignen sich für dieses Verfahren wenig oder gar nicht. Bei Anwendung des Tränkstoffs in erhitztem Zustand ist bei dem Eintauchverfahren ein besseres Eindringen der Flüssigkeit in das Holz zu erreichen; doch auch hier wieder versagen besonders dicht gewachsene Hölzer. Auslaugen (Wässern der Hölzer). Hierbei werden die Hölzer in fließendes Wasser gelegt und 1–2 Jahre darin liegen gelassen. Das Wasser laugt aus dem Holz die Protoplasma und Eiweiß enthaltenden Zellsäfte, die die Nahrung für holzzerstörende Pilze bilden können. Kochen nimmt oft viele Jahre in Anspruch, bis ein Beharrungszustand im Holz eingetreten ist. Deshalb hat man versucht, diesen Zustand durch Behandeln des Holzes in kochendem Wasser mit folgender künstlicher Trocknung schneller herbeizuführen. Bei Behandlung von Eichenholz erreicht man auf diese Weise, daß Reißen, Werfen und Schwinden des Holzes nicht mehr auftritt. Doch ist dieses Verfahren nur im kleinen und bei wertvollem Holz im Wagenbau anwendbar, da es bei größeren Mengen viel zu teuer wird. Beim Dämpfen werden die Hölzer in dicht verschlossenen eisernen Kesseln mit gespannten Wasserdämpfen behandelt. Versuche der Preußischen Chemischen Eisenbahn-Versuchsanstalt haben ergeben, daß bei mehrstündiger Behandlung nicht zerkleinerten Holzes in Dampf von 11/2–2 Atm. Spannung höchstens 2% der durch langes Auskochen ausziehbaren Stoffe ausgezogen werden können, und auch das nicht gänzlich ohne Schädigung des Holzes. Ein nennenswertes Heraustreiben der Säfte aus dem Holz findet durch Dämpfen also nicht statt. Dörren (Vulkanisieren), das von dem Amerikaner Haskin eingeführt wurde, hat ziemlich günstige Erfolge gehabt. Hiernach wird das Holz in einen schmiedeeisernen Kessel gebracht, in dem sich Dampfschlangen zum Heizen befinden. Nach Verschluß des Kessels wird Luft, die auf 300–500° C erhitzt ist, unter einem Druck von 10–14 Atm. eingepreßt, worauf unter Beibehaltung des Druckes die Abkühlung eintritt. Durch den Druck wird
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