Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.und 12-16 kg für Buchenschwellen. Demnach wiegt eine kieferne Schwelle nach Aufnahme von 7 kg Tränkungsflüssigkeit 67 kg, eine eichene nach Aufnahme von 5 kg Öl 85 kg und eine buchene etwa 91 kg. Die französische Staatsbahn schreibt 7·5 kg Teerölaufnahme für die Kiefern- und nur 11·5 kg für die Buchenschwelle vor, während bei der dänischen Staatsbahn an Öl 5·3 kg in Kiefernschwellen und 12 kg in Buchenschwellen von 0·084 m3 Inhalt eingepreßt werden müssen. Bei den italienischen Staatsbahnen wird das Gewicht einer Buchenschwelle (0·087 m3 Inhalt) um 11 kg durch die Tränkung vergrößert; für Steineichenschwellen von gleichem Inhalt soll die Gewichtszunahme 4·75 kg, für Zerreichenschwellen 8·25 kg bei jeder Schwelle betragen. 3. Liegedauer. Rohe hölzerne Bahnschwellen sind der Zerstörung durch Fäulnis noch mehr ausgesetzt als die meisten anderen Nutzhölzer. Luft, Feuchtigkeit und eine gewisse Wärme brauchen die Fäulniserreger zu ihrer Entwicklung und Erhaltung; man kann die Schwellen aber weder dem schädlichen Wechsel von Feuchtigkeit und Trockenheit, noch dem Luftzutritt entziehen. Je poröser und schwammiger die Holzmasse ist und je weniger Harz und Gerbstoffe sie enthält, um so kürzer ist die Liegedauer der Schwellen. Denn unter diesen Umständen wird das Eindringen von Feuchtigkeit in das Holz erleichtert, die dann ihrerseits bereits bei mäßiger Wärme die Entwicklung und Förderung der Fäulnis verursacht. Über die durch Durchtränkung der Schwellen erreichte längere Liegedauer - d. h. Zeitabstand zwischen ihrem Einbau und ihrer Erneuerung - werden von den meisten Bahnverwaltungen fortwährend Beobachtungen angestellt. Man hat die verschiedenen Lebensdauern der Einzelschwellen wohl von der mittleren Lebensdauer der Gattung zu unterscheiden, welch letztere allein für Vergleichsrechnungen in Frage kommen. Auf eine Verwechslung dieser beiden Begriffe kommt es meist hinaus, wenn von sehr großen Lebensdauern einer Schwellenart gesprochen Abb. 313. Schaulinie für die Liegedauer getränkter und ungetränkter Schwellen. Tabelle 5. und 12–16 kg für Buchenschwellen. Demnach wiegt eine kieferne Schwelle nach Aufnahme von 7 kg Tränkungsflüssigkeit 67 kg, eine eichene nach Aufnahme von 5 kg Öl 85 kg und eine buchene etwa 91 kg. Die französische Staatsbahn schreibt 7·5 kg Teerölaufnahme für die Kiefern- und nur 11·5 kg für die Buchenschwelle vor, während bei der dänischen Staatsbahn an Öl 5·3 kg in Kiefernschwellen und 12 kg in Buchenschwellen von 0·084 m3 Inhalt eingepreßt werden müssen. Bei den italienischen Staatsbahnen wird das Gewicht einer Buchenschwelle (0·087 m3 Inhalt) um 11 kg durch die Tränkung vergrößert; für Steineichenschwellen von gleichem Inhalt soll die Gewichtszunahme 4·75 kg, für Zerreichenschwellen 8·25 kg bei jeder Schwelle betragen. 3. Liegedauer. Rohe hölzerne Bahnschwellen sind der Zerstörung durch Fäulnis noch mehr ausgesetzt als die meisten anderen Nutzhölzer. Luft, Feuchtigkeit und eine gewisse Wärme brauchen die Fäulniserreger zu ihrer Entwicklung und Erhaltung; man kann die Schwellen aber weder dem schädlichen Wechsel von Feuchtigkeit und Trockenheit, noch dem Luftzutritt entziehen. Je poröser und schwammiger die Holzmasse ist und je weniger Harz und Gerbstoffe sie enthält, um so kürzer ist die Liegedauer der Schwellen. Denn unter diesen Umständen wird das Eindringen von Feuchtigkeit in das Holz erleichtert, die dann ihrerseits bereits bei mäßiger Wärme die Entwicklung und Förderung der Fäulnis verursacht. Über die durch Durchtränkung der Schwellen erreichte längere Liegedauer – d. h. Zeitabstand zwischen ihrem Einbau und ihrer Erneuerung – werden von den meisten Bahnverwaltungen fortwährend Beobachtungen angestellt. Man hat die verschiedenen Lebensdauern der Einzelschwellen wohl von der mittleren Lebensdauer der Gattung zu unterscheiden, welch letztere allein für Vergleichsrechnungen in Frage kommen. Auf eine Verwechslung dieser beiden Begriffe kommt es meist hinaus, wenn von sehr großen Lebensdauern einer Schwellenart gesprochen Abb. 313. Schaulinie für die Liegedauer getränkter und ungetränkter Schwellen. Tabelle 5. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0361" n="348"/> und 12–16 <hi rendition="#i">kg</hi> für Buchenschwellen. 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Denn unter diesen Umständen wird das Eindringen von Feuchtigkeit in das Holz erleichtert, die dann ihrerseits bereits bei mäßiger Wärme die Entwicklung und Förderung der Fäulnis verursacht. Über die durch Durchtränkung der Schwellen erreichte längere Liegedauer – d. h. Zeitabstand zwischen ihrem Einbau und ihrer Erneuerung – werden von den meisten Bahnverwaltungen fortwährend Beobachtungen angestellt. Man hat die verschiedenen Lebensdauern der <hi rendition="#g">Einzelschwellen</hi> wohl von der <hi rendition="#g">mittleren Lebensdauer</hi> der Gattung zu unterscheiden, welch letztere allein für Vergleichsrechnungen in Frage kommen. Auf eine Verwechslung dieser beiden Begriffe kommt es meist hinaus, wenn von sehr großen Lebensdauern einer Schwellenart gesprochen<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0433.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 313. 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und 12–16 kg für Buchenschwellen. Demnach wiegt eine kieferne Schwelle nach Aufnahme von 7 kg Tränkungsflüssigkeit 67 kg, eine eichene nach Aufnahme von 5 kg Öl 85 kg und eine buchene etwa 91 kg. Die französische Staatsbahn schreibt 7·5 kg Teerölaufnahme für die Kiefern- und nur 11·5 kg für die Buchenschwelle vor, während bei der dänischen Staatsbahn an Öl 5·3 kg in Kiefernschwellen und 12 kg in Buchenschwellen von 0·084 m3 Inhalt eingepreßt werden müssen. Bei den italienischen Staatsbahnen wird das Gewicht einer Buchenschwelle (0·087 m3 Inhalt) um 11 kg durch die Tränkung vergrößert; für Steineichenschwellen von gleichem Inhalt soll die Gewichtszunahme 4·75 kg, für Zerreichenschwellen 8·25 kg bei jeder Schwelle betragen.
3. Liegedauer.
Rohe hölzerne Bahnschwellen sind der Zerstörung durch Fäulnis noch mehr ausgesetzt als die meisten anderen Nutzhölzer. Luft, Feuchtigkeit und eine gewisse Wärme brauchen die Fäulniserreger zu ihrer Entwicklung und Erhaltung; man kann die Schwellen aber weder dem schädlichen Wechsel von Feuchtigkeit und Trockenheit, noch dem Luftzutritt entziehen. Je poröser und schwammiger die Holzmasse ist und je weniger Harz und Gerbstoffe sie enthält, um so kürzer ist die Liegedauer der Schwellen. Denn unter diesen Umständen wird das Eindringen von Feuchtigkeit in das Holz erleichtert, die dann ihrerseits bereits bei mäßiger Wärme die Entwicklung und Förderung der Fäulnis verursacht. Über die durch Durchtränkung der Schwellen erreichte längere Liegedauer – d. h. Zeitabstand zwischen ihrem Einbau und ihrer Erneuerung – werden von den meisten Bahnverwaltungen fortwährend Beobachtungen angestellt. Man hat die verschiedenen Lebensdauern der Einzelschwellen wohl von der mittleren Lebensdauer der Gattung zu unterscheiden, welch letztere allein für Vergleichsrechnungen in Frage kommen. Auf eine Verwechslung dieser beiden Begriffe kommt es meist hinaus, wenn von sehr großen Lebensdauern einer Schwellenart gesprochen
[Abbildung Abb. 313. Schaulinie für die Liegedauer getränkter und ungetränkter Schwellen.
]
wird. Es wird dann die beobachtete höchste Lebensdauer einer beschränkten Anzahl von Einzelschwellen an Stelle der durchschnittlichen Lebensdauer der ganzen Einbaugruppe gesetzt. Es schwanken die Angaben über die mittlere Dauer der Holzschwellen etwa in den in Tabelle 5 angegebenen Grenzen.
Tabelle 5.
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