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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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in Abständen von rd. 10 cm in der Längsrichtung des Holzes in spiralförmigen Linien derart angeordnet, daß jede derselben gegen die nebenliegende versetzt ist. Durch die Anordnung der Bohrnadeln wird erreicht, daß der Tränkstoff durch den Splint hindurch bis zum Kern eindringt und sich in Längsrichtung des Holzes gleichmäßig verteilt. Abb. 314 zeigt solch eine Lochungsmaschine für Maste in schematischer Darstellung.

In Österreich wird zur Erreichung desselben Zieles noch ein anderer Weg eingeschlagen. Man tränkt nämlich die Stangen erst mit der wässerigen Lösung eines Metallsalzes (Natrium, Fluor) und preßt dann Teeröl bis zur Sättigung des Splintes nach. Durch Verdunsten der tiefer eindringenden Metallsalzlösung wird das Teeröl weiter in den Stamm hineingesaugt. Andere Versuche der österreichischen Telegraphenverwaltung erstrecken sich auf fäulnishindernde Salze. In neuester Zeit haben die Rütgerswerke nitrierte Phenole zum Tränken von Stangen benutzt. Sie wurden für Kiefernholz und auch für Fichten- und Tannenholz unter Anwendung des Haltenbergerschen Verfahrens angewendet.

III. Hölzer für Eisenbahnbrücken.

Es kommen vor hölzerne Eisenbahnbrücken in Neben- oder Kleinbahnen; hölzerne Eisenbahnbrücken für provisorische Zeitdauer, z. B. Not- und Kriegsbrücken zur Wiederfahrbarmachung zerstörter Eisenbahnteile, provisorische Holzbrücken zur schnelleren Inbetriebnahme einer neuen Eisenbahn, Arbeits- und Materialtransportbrücken. Die Hölzer werden getränkt zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der Holzbrücken innerhalb gewisser Grenzen ihrer Spannweiten gegenüber dem Eisen. Von Nadelhölzern kommen in Betracht: Kiefern, Lärchen, Tannen und Fichten; von Laubhölzern Eichenholz zu Trägern, Stützen und Grundbauten, Erlenholz zu Grundbauten, Buchenholz zu Brückenbahnbelägen. Durch Öl- und Teeranstriche sucht man die Dauerhaftigkeit der Brückenhölzer zu erhöhen; doch bringen diese Verfahren neben zeitweise erforderlicher Erneuerung den Nachteil mit sich, daß der Oberflächenbezug durch Abhaltung der Luft den inneren Feuchtigkeitsgehalt des Holzes an der Verdunstung durch die Poren der Oberflächen hindert und so der Fäulnis von innen her Vorschub leistet. Wirksamste Abhilfe gegen diesen Fäulnisprozeß bildet Tränkung unter Hochdruck nach den neueren, vorher beschriebenen, antiseptischen Verfahren, besonders die Teerölspartränkung. Hierdurch wird auch die bauliche Zug- und Druckfestigkeit der Hölzer, hauptsächlich an ihren Verbindungsstellen, beträchtlich erhöht. Tabelle 11 weist Werte in kg auf, denen unter Zugrundelegung mäßiger Erschütterungen der rohe Holzstab ausgesetzt werden darf und wie groß die Erhöhungen der Festigkeiten durch die Tränkungen sind.

Tabelle 11.

IV. Hölzer für Eisenbahnfahrzeuge.

Tränken der sog. Werkstattnutzhölzer mit antiseptischen Mitteln findet nicht statt; höchstens Behandlung durch Trocknen, Dämpfen, Anstreichen und Auslaugen. Alle diese Mittel geben dem Holz eine größere Lebensfähigkeit.

Trocknen, bei erhöhter Temperatur (etwa 100° C) im Freien oder in Trockenöfen bei noch höheren Temperaturen. Nach einem besonderen Verfahren wird das Holz einer mehrstündigen Behandlung in ungespanntem Abdampf unterzogen und hierauf 5 Tage schwelenden Gasen von Holzspänen ausgesetzt, die unter mangelnder Luftzufuhr verbrennen. Der ins Holz eingedrungene Dampf wird hierbei durch die teerölhaltigen Verbrennungsgase ersetzt, das Holz getrocknet und haltbar gegen alle Einflüsse gemacht. Dämpfen und nachträgliches Tränken des Holzes durch eine salzige Flüssigkeit (Hasselmann), wodurch den Hölzern verschiedenartige Farbentöne (grau, bräunlich) gegeben werden können. Diese erhalten sich auch bei der Holzverarbeitung, wodurch ein Anstreichen überflüssig wird. Anstriche werden erfolgreich bei Holzteilen angewendet, bei denen der Anstrich leicht ausgeführt bzw. erneuert werden kann, z. B. bei Türen und Fensterhölzern. Anstrichmittel sind: Terpentin- und Leinöl, Ölfarbe, Holzfirnisse aller Art. Warmen Leinölanstrich erhalten z. B. die Verschalungsbretter gedeckter

in Abständen von rd. 10 cm in der Längsrichtung des Holzes in spiralförmigen Linien derart angeordnet, daß jede derselben gegen die nebenliegende versetzt ist. Durch die Anordnung der Bohrnadeln wird erreicht, daß der Tränkstoff durch den Splint hindurch bis zum Kern eindringt und sich in Längsrichtung des Holzes gleichmäßig verteilt. Abb. 314 zeigt solch eine Lochungsmaschine für Maste in schematischer Darstellung.

In Österreich wird zur Erreichung desselben Zieles noch ein anderer Weg eingeschlagen. Man tränkt nämlich die Stangen erst mit der wässerigen Lösung eines Metallsalzes (Natrium, Fluor) und preßt dann Teeröl bis zur Sättigung des Splintes nach. Durch Verdunsten der tiefer eindringenden Metallsalzlösung wird das Teeröl weiter in den Stamm hineingesaugt. Andere Versuche der österreichischen Telegraphenverwaltung erstrecken sich auf fäulnishindernde Salze. In neuester Zeit haben die Rütgerswerke nitrierte Phenole zum Tränken von Stangen benutzt. Sie wurden für Kiefernholz und auch für Fichten- und Tannenholz unter Anwendung des Haltenbergerschen Verfahrens angewendet.

III. Hölzer für Eisenbahnbrücken.

Es kommen vor hölzerne Eisenbahnbrücken in Neben- oder Kleinbahnen; hölzerne Eisenbahnbrücken für provisorische Zeitdauer, z. B. Not- und Kriegsbrücken zur Wiederfahrbarmachung zerstörter Eisenbahnteile, provisorische Holzbrücken zur schnelleren Inbetriebnahme einer neuen Eisenbahn, Arbeits- und Materialtransportbrücken. Die Hölzer werden getränkt zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der Holzbrücken innerhalb gewisser Grenzen ihrer Spannweiten gegenüber dem Eisen. Von Nadelhölzern kommen in Betracht: Kiefern, Lärchen, Tannen und Fichten; von Laubhölzern Eichenholz zu Trägern, Stützen und Grundbauten, Erlenholz zu Grundbauten, Buchenholz zu Brückenbahnbelägen. Durch Öl- und Teeranstriche sucht man die Dauerhaftigkeit der Brückenhölzer zu erhöhen; doch bringen diese Verfahren neben zeitweise erforderlicher Erneuerung den Nachteil mit sich, daß der Oberflächenbezug durch Abhaltung der Luft den inneren Feuchtigkeitsgehalt des Holzes an der Verdunstung durch die Poren der Oberflächen hindert und so der Fäulnis von innen her Vorschub leistet. Wirksamste Abhilfe gegen diesen Fäulnisprozeß bildet Tränkung unter Hochdruck nach den neueren, vorher beschriebenen, antiseptischen Verfahren, besonders die Teerölspartränkung. Hierdurch wird auch die bauliche Zug- und Druckfestigkeit der Hölzer, hauptsächlich an ihren Verbindungsstellen, beträchtlich erhöht. Tabelle 11 weist Werte in kg auf, denen unter Zugrundelegung mäßiger Erschütterungen der rohe Holzstab ausgesetzt werden darf und wie groß die Erhöhungen der Festigkeiten durch die Tränkungen sind.

Tabelle 11.

IV. Hölzer für Eisenbahnfahrzeuge.

Tränken der sog. Werkstattnutzhölzer mit antiseptischen Mitteln findet nicht statt; höchstens Behandlung durch Trocknen, Dämpfen, Anstreichen und Auslaugen. Alle diese Mittel geben dem Holz eine größere Lebensfähigkeit.

Trocknen, bei erhöhter Temperatur (etwa 100° C) im Freien oder in Trockenöfen bei noch höheren Temperaturen. Nach einem besonderen Verfahren wird das Holz einer mehrstündigen Behandlung in ungespanntem Abdampf unterzogen und hierauf 5 Tage schwelenden Gasen von Holzspänen ausgesetzt, die unter mangelnder Luftzufuhr verbrennen. Der ins Holz eingedrungene Dampf wird hierbei durch die teerölhaltigen Verbrennungsgase ersetzt, das Holz getrocknet und haltbar gegen alle Einflüsse gemacht. Dämpfen und nachträgliches Tränken des Holzes durch eine salzige Flüssigkeit (Hasselmann), wodurch den Hölzern verschiedenartige Farbentöne (grau, bräunlich) gegeben werden können. Diese erhalten sich auch bei der Holzverarbeitung, wodurch ein Anstreichen überflüssig wird. Anstriche werden erfolgreich bei Holzteilen angewendet, bei denen der Anstrich leicht ausgeführt bzw. erneuert werden kann, z. B. bei Türen und Fensterhölzern. Anstrichmittel sind: Terpentin- und Leinöl, Ölfarbe, Holzfirnisse aller Art. Warmen Leinölanstrich erhalten z. B. die Verschalungsbretter gedeckter

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[352/0365] in Abständen von rd. 10 cm in der Längsrichtung des Holzes in spiralförmigen Linien derart angeordnet, daß jede derselben gegen die nebenliegende versetzt ist. Durch die Anordnung der Bohrnadeln wird erreicht, daß der Tränkstoff durch den Splint hindurch bis zum Kern eindringt und sich in Längsrichtung des Holzes gleichmäßig verteilt. Abb. 314 zeigt solch eine Lochungsmaschine für Maste in schematischer Darstellung. In Österreich wird zur Erreichung desselben Zieles noch ein anderer Weg eingeschlagen. Man tränkt nämlich die Stangen erst mit der wässerigen Lösung eines Metallsalzes (Natrium, Fluor) und preßt dann Teeröl bis zur Sättigung des Splintes nach. Durch Verdunsten der tiefer eindringenden Metallsalzlösung wird das Teeröl weiter in den Stamm hineingesaugt. Andere Versuche der österreichischen Telegraphenverwaltung erstrecken sich auf fäulnishindernde Salze. In neuester Zeit haben die Rütgerswerke nitrierte Phenole zum Tränken von Stangen benutzt. Sie wurden für Kiefernholz und auch für Fichten- und Tannenholz unter Anwendung des Haltenbergerschen Verfahrens angewendet. III. Hölzer für Eisenbahnbrücken. Es kommen vor hölzerne Eisenbahnbrücken in Neben- oder Kleinbahnen; hölzerne Eisenbahnbrücken für provisorische Zeitdauer, z. B. Not- und Kriegsbrücken zur Wiederfahrbarmachung zerstörter Eisenbahnteile, provisorische Holzbrücken zur schnelleren Inbetriebnahme einer neuen Eisenbahn, Arbeits- und Materialtransportbrücken. Die Hölzer werden getränkt zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der Holzbrücken innerhalb gewisser Grenzen ihrer Spannweiten gegenüber dem Eisen. Von Nadelhölzern kommen in Betracht: Kiefern, Lärchen, Tannen und Fichten; von Laubhölzern Eichenholz zu Trägern, Stützen und Grundbauten, Erlenholz zu Grundbauten, Buchenholz zu Brückenbahnbelägen. Durch Öl- und Teeranstriche sucht man die Dauerhaftigkeit der Brückenhölzer zu erhöhen; doch bringen diese Verfahren neben zeitweise erforderlicher Erneuerung den Nachteil mit sich, daß der Oberflächenbezug durch Abhaltung der Luft den inneren Feuchtigkeitsgehalt des Holzes an der Verdunstung durch die Poren der Oberflächen hindert und so der Fäulnis von innen her Vorschub leistet. Wirksamste Abhilfe gegen diesen Fäulnisprozeß bildet Tränkung unter Hochdruck nach den neueren, vorher beschriebenen, antiseptischen Verfahren, besonders die Teerölspartränkung. Hierdurch wird auch die bauliche Zug- und Druckfestigkeit der Hölzer, hauptsächlich an ihren Verbindungsstellen, beträchtlich erhöht. Tabelle 11 weist Werte in kg auf, denen unter Zugrundelegung mäßiger Erschütterungen der rohe Holzstab ausgesetzt werden darf und wie groß die Erhöhungen der Festigkeiten durch die Tränkungen sind. Tabelle 11. IV. Hölzer für Eisenbahnfahrzeuge. Tränken der sog. Werkstattnutzhölzer mit antiseptischen Mitteln findet nicht statt; höchstens Behandlung durch Trocknen, Dämpfen, Anstreichen und Auslaugen. Alle diese Mittel geben dem Holz eine größere Lebensfähigkeit. Trocknen, bei erhöhter Temperatur (etwa 100° C) im Freien oder in Trockenöfen bei noch höheren Temperaturen. Nach einem besonderen Verfahren wird das Holz einer mehrstündigen Behandlung in ungespanntem Abdampf unterzogen und hierauf 5 Tage schwelenden Gasen von Holzspänen ausgesetzt, die unter mangelnder Luftzufuhr verbrennen. Der ins Holz eingedrungene Dampf wird hierbei durch die teerölhaltigen Verbrennungsgase ersetzt, das Holz getrocknet und haltbar gegen alle Einflüsse gemacht. Dämpfen und nachträgliches Tränken des Holzes durch eine salzige Flüssigkeit (Hasselmann), wodurch den Hölzern verschiedenartige Farbentöne (grau, bräunlich) gegeben werden können. Diese erhalten sich auch bei der Holzverarbeitung, wodurch ein Anstreichen überflüssig wird. Anstriche werden erfolgreich bei Holzteilen angewendet, bei denen der Anstrich leicht ausgeführt bzw. erneuert werden kann, z. B. bei Türen und Fensterhölzern. Anstrichmittel sind: Terpentin- und Leinöl, Ölfarbe, Holzfirnisse aller Art. Warmen Leinölanstrich erhalten z. B. die Verschalungsbretter gedeckter

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Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/365>, abgerufen am 01.11.2024.