Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.Viehbuchten auf oder nahe den Rampen, Verschiebe- und Aufstellgleise, Wagenreinigungsgleise nebst Warmwasserbereitungsanlagen; hiermit unmittelbar verbunden die Anlagen des Schlacht- und V., nämlich: Hallen oder Ställe, die aus veterinärpolizeilichen Rücksichten für Groß- und Kleinvieh, im besonderen je für Pferde, Rinder, Kälber, Schweine, Hammel, Ziegen, Gänse getrennt anzulegen sind; schließlich besondere Schlachthäuser für die einzelnen Tiergattungen. Auch Wägevorrichtungen sind nicht zu entbehren. Auf den großen Viehbahnhöfen werden die Tiere auch gemäß den veterinärpolizeilichen Vorschriften zum Teil in den Eisenbahnwagen, zum Teil auf den Rampen untersucht. Zur Unterbringung von kranken oder seucheverdächtigen Tieren ist daher auch ein besonderer Seuchenhof, bestehend aus Rampen, Buchten, Ställen und Schlachthaus, tunlichst an etwas entlegener Stelle des Viehbahnhofs anzuordnen und mit Gleisanschluß zu versehen. Für die bauliche Anordnung gilt sinngemäß auch das unter a Gesagte. Da größere Viehbahnhöfe eine erhebliche Ausdehnung erhalten (1 km Länge und mehr), ist bei der Planung der Gleisanlagen auf Übersichtlichkeit und leichte Bedienbarkeit aller Anlagen besonders zu achten. Wo es die Verhältnisse gestatten, ist der Viehbahnhof an beiden Enden an die durchgehende Strecke anzuschließen. Den Lade- und Aufstellgleisen, womöglich auch den Reinigungsgleisen ist Zuglänge (375-400 m) zu geben, damit die Züge nicht zerrissen zu werden brauchen. Unmittelbare Ein- und Ausfahrt der Züge in die Ladegleise bzw. aus ihnen ist zu ermöglichen. Die Schienen der Reinigungsgleise (auch Waschgleise genannt) sind auf kleine Betonpfeiler zu verlegen. Der Raum zwischen und neben den Schienen ist mit einer in Gefälle anzuordnenden Betondecke zu befestigen, die durch Einfallschächte in Abständen von 50-60 m zu entwässern ist. Die abgeführte Jauche ist in Klärbrunnen zu leiten. Neben den Waschgleisen können die Dunggruben oder Dungrampen angelegt werden, doch finden diese häufig auch an besonderen Gleisen ihren Platz. Das in einer besonderen Anlage bereitete Warmwasser ist in unterirdischen Leitungen den Zapfständern zuzuführen, die in 16-19 m Abstand zwischen je 2 Gleispaaren aufzustellen sind. Um die Reinigung der Viehwagen zu erleichtern, sind die beiden Schienen jedes Waschgleises verschieden hoch zu lagern (s. hierzu auch Abb. 86 u. 87). Abb. 88. Näheres über die Reinigung der Viehwagen s. unter Desinfektion, Desinfektionsanstalten, Desinfektionsapparate, Desinfektionsstationen dieses Werkes. Zwei Ausführungen von Wagenreinigungsanlagen sind ferner beschrieben in dem Werk "Das deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart", Reimar Hobbing, Berlin 1911, Bd. I, S. 269 (Plochingen und München-Südbahnhof). Als gute Beispiele für große Viehbahnhöfe seien der städtische Zentralvieh- und Schlachthof in Berlin, der Magerviehhof in Friedrichsfelde bei Berlin und der Schlacht- und V. in Köln erwähnt. Ersterer ist in Abb. 88 dargestellt. Literatur: Goering und Oder, Anordnung von Bahnhöfen in Handbuch der Ingenieurwissenschaften. Leipzig 1907, 5. Teil, Bd. IV, woselbst auch Quellen für Einzelausführungen zu finden sind. Ferner Bahnhofanlagen einschließlich der Gleisanlagen auf der freien Strecke in Eisenbahntechnik der Gegenwart 1909, Bd. II. 2. umgearbeitete Auflage, der Eisenbahnbau, 3. Abschnitt. Reuleaux. Viehbuchten auf oder nahe den Rampen, Verschiebe- und Aufstellgleise, Wagenreinigungsgleise nebst Warmwasserbereitungsanlagen; hiermit unmittelbar verbunden die Anlagen des Schlacht- und V., nämlich: Hallen oder Ställe, die aus veterinärpolizeilichen Rücksichten für Groß- und Kleinvieh, im besonderen je für Pferde, Rinder, Kälber, Schweine, Hammel, Ziegen, Gänse getrennt anzulegen sind; schließlich besondere Schlachthäuser für die einzelnen Tiergattungen. Auch Wägevorrichtungen sind nicht zu entbehren. Auf den großen Viehbahnhöfen werden die Tiere auch gemäß den veterinärpolizeilichen Vorschriften zum Teil in den Eisenbahnwagen, zum Teil auf den Rampen untersucht. Zur Unterbringung von kranken oder seucheverdächtigen Tieren ist daher auch ein besonderer Seuchenhof, bestehend aus Rampen, Buchten, Ställen und Schlachthaus, tunlichst an etwas entlegener Stelle des Viehbahnhofs anzuordnen und mit Gleisanschluß zu versehen. Für die bauliche Anordnung gilt sinngemäß auch das unter a Gesagte. Da größere Viehbahnhöfe eine erhebliche Ausdehnung erhalten (1 km Länge und mehr), ist bei der Planung der Gleisanlagen auf Übersichtlichkeit und leichte Bedienbarkeit aller Anlagen besonders zu achten. Wo es die Verhältnisse gestatten, ist der Viehbahnhof an beiden Enden an die durchgehende Strecke anzuschließen. Den Lade- und Aufstellgleisen, womöglich auch den Reinigungsgleisen ist Zuglänge (375–400 m) zu geben, damit die Züge nicht zerrissen zu werden brauchen. Unmittelbare Ein- und Ausfahrt der Züge in die Ladegleise bzw. aus ihnen ist zu ermöglichen. Die Schienen der Reinigungsgleise (auch Waschgleise genannt) sind auf kleine Betonpfeiler zu verlegen. Der Raum zwischen und neben den Schienen ist mit einer in Gefälle anzuordnenden Betondecke zu befestigen, die durch Einfallschächte in Abständen von 50–60 m zu entwässern ist. Die abgeführte Jauche ist in Klärbrunnen zu leiten. Neben den Waschgleisen können die Dunggruben oder Dungrampen angelegt werden, doch finden diese häufig auch an besonderen Gleisen ihren Platz. Das in einer besonderen Anlage bereitete Warmwasser ist in unterirdischen Leitungen den Zapfständern zuzuführen, die in 16–19 m Abstand zwischen je 2 Gleispaaren aufzustellen sind. Um die Reinigung der Viehwagen zu erleichtern, sind die beiden Schienen jedes Waschgleises verschieden hoch zu lagern (s. hierzu auch Abb. 86 u. 87). Abb. 88. Näheres über die Reinigung der Viehwagen s. unter Desinfektion, Desinfektionsanstalten, Desinfektionsapparate, Desinfektionsstationen dieses Werkes. Zwei Ausführungen von Wagenreinigungsanlagen sind ferner beschrieben in dem Werk „Das deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart“, Reimar Hobbing, Berlin 1911, Bd. I, S. 269 (Plochingen und München-Südbahnhof). Als gute Beispiele für große Viehbahnhöfe seien der städtische Zentralvieh- und Schlachthof in Berlin, der Magerviehhof in Friedrichsfelde bei Berlin und der Schlacht- und V. in Köln erwähnt. Ersterer ist in Abb. 88 dargestellt. Literatur: Goering und Oder, Anordnung von Bahnhöfen in Handbuch der Ingenieurwissenschaften. Leipzig 1907, 5. Teil, Bd. IV, woselbst auch Quellen für Einzelausführungen zu finden sind. Ferner Bahnhofanlagen einschließlich der Gleisanlagen auf der freien Strecke in Eisenbahntechnik der Gegenwart 1909, Bd. II. 2. umgearbeitete Auflage, der Eisenbahnbau, 3. Abschnitt. 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Viehbuchten auf oder nahe den Rampen, Verschiebe- und Aufstellgleise, Wagenreinigungsgleise nebst Warmwasserbereitungsanlagen; hiermit unmittelbar verbunden die Anlagen des Schlacht- und V., nämlich: Hallen oder Ställe, die aus veterinärpolizeilichen Rücksichten für Groß- und Kleinvieh, im besonderen je für Pferde, Rinder, Kälber, Schweine, Hammel, Ziegen, Gänse getrennt anzulegen sind; schließlich besondere Schlachthäuser für die einzelnen Tiergattungen. Auch Wägevorrichtungen sind nicht zu entbehren.
Auf den großen Viehbahnhöfen werden die Tiere auch gemäß den veterinärpolizeilichen Vorschriften zum Teil in den Eisenbahnwagen, zum Teil auf den Rampen untersucht. Zur Unterbringung von kranken oder seucheverdächtigen Tieren ist daher auch ein besonderer Seuchenhof, bestehend aus Rampen, Buchten, Ställen und Schlachthaus, tunlichst an etwas entlegener Stelle des Viehbahnhofs anzuordnen und mit Gleisanschluß zu versehen. Für die bauliche Anordnung gilt sinngemäß auch das unter a Gesagte. Da größere Viehbahnhöfe eine erhebliche Ausdehnung erhalten (1 km Länge und mehr), ist bei der Planung der Gleisanlagen auf Übersichtlichkeit und leichte Bedienbarkeit aller Anlagen besonders zu achten. Wo es die Verhältnisse gestatten, ist der Viehbahnhof an beiden Enden an die durchgehende Strecke anzuschließen. Den Lade- und Aufstellgleisen, womöglich auch den Reinigungsgleisen ist Zuglänge (375–400 m) zu geben, damit die Züge nicht zerrissen zu werden brauchen. Unmittelbare Ein- und Ausfahrt der Züge in die Ladegleise bzw. aus ihnen ist zu ermöglichen.
Die Schienen der Reinigungsgleise (auch Waschgleise genannt) sind auf kleine Betonpfeiler zu verlegen. Der Raum zwischen und neben den Schienen ist mit einer in Gefälle anzuordnenden Betondecke zu befestigen, die durch Einfallschächte in Abständen von 50–60 m zu entwässern ist. Die abgeführte Jauche ist in Klärbrunnen zu leiten. Neben den Waschgleisen können die Dunggruben oder Dungrampen angelegt werden, doch finden diese häufig auch an besonderen Gleisen ihren Platz. Das in einer besonderen Anlage bereitete Warmwasser ist in unterirdischen Leitungen den Zapfständern zuzuführen, die in 16–19 m Abstand zwischen je 2 Gleispaaren aufzustellen sind. Um die Reinigung der Viehwagen zu erleichtern, sind die beiden Schienen jedes Waschgleises verschieden hoch zu lagern (s. hierzu auch Abb. 86 u. 87).
[Abbildung Abb. 88.
]
Näheres über die Reinigung der Viehwagen s. unter Desinfektion, Desinfektionsanstalten, Desinfektionsapparate, Desinfektionsstationen dieses Werkes. Zwei Ausführungen von Wagenreinigungsanlagen sind ferner beschrieben in dem Werk „Das deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart“, Reimar Hobbing, Berlin 1911, Bd. I, S. 269 (Plochingen und München-Südbahnhof).
Als gute Beispiele für große Viehbahnhöfe seien der städtische Zentralvieh- und Schlachthof in Berlin, der Magerviehhof in Friedrichsfelde bei Berlin und der Schlacht- und V. in Köln erwähnt. Ersterer ist in Abb. 88 dargestellt.
Literatur: Goering und Oder, Anordnung von Bahnhöfen in Handbuch der Ingenieurwissenschaften. Leipzig 1907, 5. Teil, Bd. IV, woselbst auch Quellen für Einzelausführungen zu finden sind. Ferner Bahnhofanlagen einschließlich der Gleisanlagen auf der freien Strecke in Eisenbahntechnik der Gegenwart 1909, Bd. II. 2. umgearbeitete Auflage, der Eisenbahnbau, 3. Abschnitt.
Reuleaux.
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