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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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die ersteren in Betracht. Bereits im Jahre 1839 hat Steinheil elektrische Nebenuhren von einer Hauptuhr in Übereinstimmung gehalten. Heute sind die meisten größeren Bahnhöfe mit elektrischen U. ausgerüstet. Die Genauigkeit der Zeitübertragung ist bei ihnen recht hoch, denn die Abweichung von der richtigen Zeit beträgt nur etwa 1/10 Sekunde. Bei den Nebenuhren benutzt man zur Bewegung des Zeigerwerks einen durch Stahlmagnete polarisierten Anker oder Elektromagneten. Durch Gleichstrom wechselnder Richtung wird jede Minute der Anker in Tätigkeit gesetzt, der durch seine Bewegung die Zeiger um eine Minute weiterschiebt. Während mechanische Werke aufgezogen und von Zeit zu Zeit geölt und gereinigt werden müssen, bedürfen elektrische U. nur sehr geringer Wartung und können jahrelang ohne Nachhilfe betrieben werden. Der für diese U. erforderliche Strom ist ganz gering.

Besonders nach der Einführung der Einheitszeit und im besonderen der mitteleuropäischen Zeit in Deutschland, Österreich, Ungarn, Schweiz und Italien stellte sich das Bedürfnis heraus, in jedem Land auf den Eisenbahnstationen die U. richtig zu halten. Die richtige mitteleuropäische Zeit wird heute durch Morsezeichen auf den Farbschreibern, ferner durch elektrische Wecker oder durch Telephon zu einem bestimmten Zeitpunkt abgegeben. Zur Regelung der U. des gesamten preußisch-hessischen Eisenbahnnetzes befindet sich auf dem Schlesischen Bahnhof in Berlin folgende Einrichtung: Die von der Sternwarte berichtigte Hauptuhr der Normalzeit stellt täglich morgens um 7 Uhr eine Hauptuhr auf dem Schlesischen Bahnhof richtig. Zwei Minuten vor 8 Uhr bringt eine von Professor Strasser entworfene Kontaktuhr wiederholt das Morsezeichen m. e. z. (d. h. mitteleuropäische Zeit). Dieses Zeichen wird durch Relais innerhalb des ganzen Eisenbahnnetzes aufzahlreichen Hauptleitungen, auf denen für 2 Minuten der Betrieb ruht, weitergegeben; 2 Sekunden vor 8 Uhr entsteht ein langer Strich auf dem Morsestreifen, der um 8 Uhr plötzlich abbricht und hierdurch mit einer Genauigkeit von etwa 1/10 Sekunde die richtige Zeit dem ganzen Land angibt.

Literatur: Dr. A. Tobler, Elektrische Uhren. - J. Zacharias, Elektrotechnik für Uhrmacher. - J. Zacharias, Elektrische Uhren mit besonderer Berücksichtigung für Eisenbahnen. Glasers Ann. 1909.

Giese.


Uhrsignal (Zeitsignal), Signal 14 der österreichischen Signalvorschriften, aus 12 Glockenschlägen bestehend, mit der Bedeutung "Uhren richten". Es ist von jeder Station in der vorgeschriebenen Richtung in dem Augenblick zu geben, in dem auf der Telegraphenlinie das Uhrenzeichen erfolgt; bei Störungen auf der Telegraphenlinie hat jede Station das Uhrenzeichen nach der eigenen Uhr zu geben.

Wegen der telegraphischen Übermittlung des Zeitsignals s. Telegraph, Bd. IX, S. 293.


Uliabergbahn. Die eingleisige Seilhängebahn bei San Sebastian in Spanien nach der
Abb. 12. Untere Station.
Abb. 13. Obere Station.


Abb. 14.
Bauweise Torres (s. Seilbahnen, Bd. IX, S. 25) wird elektrisch betrieben und ist für den Personenverkehr bestimmt. Bei 280 m Länge wird eine Höhe von 28 m gewonnen. Es sind 2 Gruppen von je 3 Tragseilen T (Abb. 12 und 13) zu beiden Seiten des Fahrzeuges angeordnet. Die Tragseile sind an der unteren Station befestigt, an der oberen über Rollen geführt, haben eine Bruchfestigkeit von 120 kg/qmm und werden durch etwa 5 t schwere Gegengewichte gespannt. Das endlose Zugseil Z wird

die ersteren in Betracht. Bereits im Jahre 1839 hat Steinheil elektrische Nebenuhren von einer Hauptuhr in Übereinstimmung gehalten. Heute sind die meisten größeren Bahnhöfe mit elektrischen U. ausgerüstet. Die Genauigkeit der Zeitübertragung ist bei ihnen recht hoch, denn die Abweichung von der richtigen Zeit beträgt nur etwa 1/10 Sekunde. Bei den Nebenuhren benutzt man zur Bewegung des Zeigerwerks einen durch Stahlmagnete polarisierten Anker oder Elektromagneten. Durch Gleichstrom wechselnder Richtung wird jede Minute der Anker in Tätigkeit gesetzt, der durch seine Bewegung die Zeiger um eine Minute weiterschiebt. Während mechanische Werke aufgezogen und von Zeit zu Zeit geölt und gereinigt werden müssen, bedürfen elektrische U. nur sehr geringer Wartung und können jahrelang ohne Nachhilfe betrieben werden. Der für diese U. erforderliche Strom ist ganz gering.

Besonders nach der Einführung der Einheitszeit und im besonderen der mitteleuropäischen Zeit in Deutschland, Österreich, Ungarn, Schweiz und Italien stellte sich das Bedürfnis heraus, in jedem Land auf den Eisenbahnstationen die U. richtig zu halten. Die richtige mitteleuropäische Zeit wird heute durch Morsezeichen auf den Farbschreibern, ferner durch elektrische Wecker oder durch Telephon zu einem bestimmten Zeitpunkt abgegeben. Zur Regelung der U. des gesamten preußisch-hessischen Eisenbahnnetzes befindet sich auf dem Schlesischen Bahnhof in Berlin folgende Einrichtung: Die von der Sternwarte berichtigte Hauptuhr der Normalzeit stellt täglich morgens um 7 Uhr eine Hauptuhr auf dem Schlesischen Bahnhof richtig. Zwei Minuten vor 8 Uhr bringt eine von Professor Strasser entworfene Kontaktuhr wiederholt das Morsezeichen m. e. z. (d. h. mitteleuropäische Zeit). Dieses Zeichen wird durch Relais innerhalb des ganzen Eisenbahnnetzes aufzahlreichen Hauptleitungen, auf denen für 2 Minuten der Betrieb ruht, weitergegeben; 2 Sekunden vor 8 Uhr entsteht ein langer Strich auf dem Morsestreifen, der um 8 Uhr plötzlich abbricht und hierdurch mit einer Genauigkeit von etwa 1/10 Sekunde die richtige Zeit dem ganzen Land angibt.

Literatur: Dr. A. Tobler, Elektrische Uhren. – J. Zacharias, Elektrotechnik für Uhrmacher. – J. Zacharias, Elektrische Uhren mit besonderer Berücksichtigung für Eisenbahnen. Glasers Ann. 1909.

Giese.


Uhrsignal (Zeitsignal), Signal 14 der österreichischen Signalvorschriften, aus 12 Glockenschlägen bestehend, mit der Bedeutung „Uhren richten“. Es ist von jeder Station in der vorgeschriebenen Richtung in dem Augenblick zu geben, in dem auf der Telegraphenlinie das Uhrenzeichen erfolgt; bei Störungen auf der Telegraphenlinie hat jede Station das Uhrenzeichen nach der eigenen Uhr zu geben.

Wegen der telegraphischen Übermittlung des Zeitsignals s. Telegraph, Bd. IX, S. 293.


Uliabergbahn. Die eingleisige Seilhängebahn bei San Sebastian in Spanien nach der
Abb. 12. Untere Station.
Abb. 13. Obere Station.


Abb. 14.
Bauweise Torres (s. Seilbahnen, Bd. IX, S. 25) wird elektrisch betrieben und ist für den Personenverkehr bestimmt. Bei 280 m Länge wird eine Höhe von 28 m gewonnen. Es sind 2 Gruppen von je 3 Tragseilen T (Abb. 12 und 13) zu beiden Seiten des Fahrzeuges angeordnet. Die Tragseile sind an der unteren Station befestigt, an der oberen über Rollen geführt, haben eine Bruchfestigkeit von 120 kg/qmm und werden durch etwa 5 t schwere Gegengewichte gespannt. Das endlose Zugseil Z wird

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[11/0023] die ersteren in Betracht. Bereits im Jahre 1839 hat Steinheil elektrische Nebenuhren von einer Hauptuhr in Übereinstimmung gehalten. Heute sind die meisten größeren Bahnhöfe mit elektrischen U. ausgerüstet. Die Genauigkeit der Zeitübertragung ist bei ihnen recht hoch, denn die Abweichung von der richtigen Zeit beträgt nur etwa 1/10 Sekunde. Bei den Nebenuhren benutzt man zur Bewegung des Zeigerwerks einen durch Stahlmagnete polarisierten Anker oder Elektromagneten. Durch Gleichstrom wechselnder Richtung wird jede Minute der Anker in Tätigkeit gesetzt, der durch seine Bewegung die Zeiger um eine Minute weiterschiebt. Während mechanische Werke aufgezogen und von Zeit zu Zeit geölt und gereinigt werden müssen, bedürfen elektrische U. nur sehr geringer Wartung und können jahrelang ohne Nachhilfe betrieben werden. Der für diese U. erforderliche Strom ist ganz gering. Besonders nach der Einführung der Einheitszeit und im besonderen der mitteleuropäischen Zeit in Deutschland, Österreich, Ungarn, Schweiz und Italien stellte sich das Bedürfnis heraus, in jedem Land auf den Eisenbahnstationen die U. richtig zu halten. Die richtige mitteleuropäische Zeit wird heute durch Morsezeichen auf den Farbschreibern, ferner durch elektrische Wecker oder durch Telephon zu einem bestimmten Zeitpunkt abgegeben. Zur Regelung der U. des gesamten preußisch-hessischen Eisenbahnnetzes befindet sich auf dem Schlesischen Bahnhof in Berlin folgende Einrichtung: Die von der Sternwarte berichtigte Hauptuhr der Normalzeit stellt täglich morgens um 7 Uhr eine Hauptuhr auf dem Schlesischen Bahnhof richtig. Zwei Minuten vor 8 Uhr bringt eine von Professor Strasser entworfene Kontaktuhr wiederholt das Morsezeichen m. e. z. (d. h. mitteleuropäische Zeit). Dieses Zeichen wird durch Relais innerhalb des ganzen Eisenbahnnetzes aufzahlreichen Hauptleitungen, auf denen für 2 Minuten der Betrieb ruht, weitergegeben; 2 Sekunden vor 8 Uhr entsteht ein langer Strich auf dem Morsestreifen, der um 8 Uhr plötzlich abbricht und hierdurch mit einer Genauigkeit von etwa 1/10 Sekunde die richtige Zeit dem ganzen Land angibt. Literatur: Dr. A. Tobler, Elektrische Uhren. – J. Zacharias, Elektrotechnik für Uhrmacher. – J. Zacharias, Elektrische Uhren mit besonderer Berücksichtigung für Eisenbahnen. Glasers Ann. 1909. Giese. Uhrsignal (Zeitsignal), Signal 14 der österreichischen Signalvorschriften, aus 12 Glockenschlägen bestehend, mit der Bedeutung „Uhren richten“. Es ist von jeder Station in der vorgeschriebenen Richtung in dem Augenblick zu geben, in dem auf der Telegraphenlinie das Uhrenzeichen erfolgt; bei Störungen auf der Telegraphenlinie hat jede Station das Uhrenzeichen nach der eigenen Uhr zu geben. Wegen der telegraphischen Übermittlung des Zeitsignals s. Telegraph, Bd. IX, S. 293. Uliabergbahn. Die eingleisige Seilhängebahn bei San Sebastian in Spanien nach der [Abbildung Abb. 12. Untere Station. ] [Abbildung Abb. 13. Obere Station. ] [Abbildung Abb. 14. ] Bauweise Torres (s. Seilbahnen, Bd. IX, S. 25) wird elektrisch betrieben und ist für den Personenverkehr bestimmt. Bei 280 m Länge wird eine Höhe von 28 m gewonnen. Es sind 2 Gruppen von je 3 Tragseilen T (Abb. 12 und 13) zu beiden Seiten des Fahrzeuges angeordnet. Die Tragseile sind an der unteren Station befestigt, an der oberen über Rollen geführt, haben eine Bruchfestigkeit von 120 kg/qmm und werden durch etwa 5 t schwere Gegengewichte gespannt. Das endlose Zugseil Z wird

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/23>, abgerufen am 23.11.2024.