Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.vorschriftsmäßigen Verlauf der Wiegung. Die Kartendruckwerke bestehen in der Hauptsache aus 3 Teilen: 1. den Zahlentypen, auf die die Karte zum Abdruck der Zahlen gepreßt wird, 2. dem Kartenschlitz, durch den die Karte eingeführt wird und 3. dem Druckhebel, durch den gewöhnlich mittels einer Druckplatte die Karte auf die Typen gepreßt wird. Die eigentliche Druckvorrichtung, Druckhebel mit Druckplatte, befindet sich entweder am Hauptlaufgewicht oder am Laufgewichtsbalken oder am Gestell der W. Die Typen für das Hauptlaufgewicht sind entweder an dem Balken oder an einer besonderen mit dem Hauptlaufgewicht verbundenen Typenstange, die für die Nebenlaufgewichte gewöhnlich an diesen selbst angebracht. Bei Laufgewichtseinrichtungen, deren Laufgewichte von Handrädern aus durch Zahnräder und Zahnstangen bewegt werden, kommen auch besondere von den Laufgewichten getrennte Typenstangen vor, die ebenso wie die dazugehörigen Laufgewichte durch Zahnstangen von den Zahnrädern mitbewegt werden, die demnach zwangsläufig mit den Laufgewichten gekuppelt sind. Abb. 227 zeigt den Wiegebalken "Securitas" mit Druckapparat zur Verhinderung falscher Wiegungen (Bauart Schenk). Bei dieser Vorrichtung wird ein falsches Auswiegen unter allen Umständen verhindert. Der ganze Wiegebalken ist mit einem verschließbaren Schutzkasten umgeben und derart eingerichtet, daß die Einstecköffnung nach dem Druckwerk für die Wiegekarte nur dann freigegeben, eine Karte eingeschoben sowie ein Gewichtsabdruck genommen werden kann, wenn der Wiegebalken sich tatsächlich auch in der Gleichgewichtslage befindet und die Laufgewichte richtig eingestellt sind. Mit der Freigabe der Öffnung zum Druckapparat werden gleichzeitig die Laufgewichte richtig festgestellt. Sofort nach Lösung der Laufgewichte, die erst nach erfolgtem Gewichtsabdruck und Herausnahme der bedruckten Karte erfolgen kann, wird die Einstecköffnung wieder verschlossen und bleibt es solange, bis die folgende Wägung vorgenommen ist. Der Bedienungsmann kann hiernach das Wiegeergebnis in keiner Weise beeinflussen, da ihm der Wiegebalken ![]() Abb. 227. ![]() Abb. 228. Bei allen Verwiegungen gegen Gebühr ist es wichtig, daß jede Wiegung gezählt und vermerkt wird. Hierzu erhalten die W. eine Einrichtung, die unter Einwirkung einer bestimmten Last selbsttätig wirkt und dadurch ein Zählwerk bei jeder Belastung der W. um eine Zahl weiterschaltet. Hierdurch kann jederzeit die Anzahl der Wiegungen festgestellt werden. 1. Einfache Balkenwagen mit Laufgewicht und Skala (Abb. 229). (Schnellwage, römische Wage). Wagen dieser Art, bei denen das Laufgewicht mittels eines Gehänges auf einer Stahlschneide ruht, dürfen nach § 12 der EO. nur ein Laufgewicht haben. Eine Berichtigungseinrichtung ist nur zulässig, wenn die Skala selbst als Laufgewicht dient. Ein wesentlicher vorschriftsmäßigen Verlauf der Wiegung. Die Kartendruckwerke bestehen in der Hauptsache aus 3 Teilen: 1. den Zahlentypen, auf die die Karte zum Abdruck der Zahlen gepreßt wird, 2. dem Kartenschlitz, durch den die Karte eingeführt wird und 3. dem Druckhebel, durch den gewöhnlich mittels einer Druckplatte die Karte auf die Typen gepreßt wird. Die eigentliche Druckvorrichtung, Druckhebel mit Druckplatte, befindet sich entweder am Hauptlaufgewicht oder am Laufgewichtsbalken oder am Gestell der W. Die Typen für das Hauptlaufgewicht sind entweder an dem Balken oder an einer besonderen mit dem Hauptlaufgewicht verbundenen Typenstange, die für die Nebenlaufgewichte gewöhnlich an diesen selbst angebracht. Bei Laufgewichtseinrichtungen, deren Laufgewichte von Handrädern aus durch Zahnräder und Zahnstangen bewegt werden, kommen auch besondere von den Laufgewichten getrennte Typenstangen vor, die ebenso wie die dazugehörigen Laufgewichte durch Zahnstangen von den Zahnrädern mitbewegt werden, die demnach zwangsläufig mit den Laufgewichten gekuppelt sind. Abb. 227 zeigt den Wiegebalken „Securitas“ mit Druckapparat zur Verhinderung falscher Wiegungen (Bauart Schenk). Bei dieser Vorrichtung wird ein falsches Auswiegen unter allen Umständen verhindert. Der ganze Wiegebalken ist mit einem verschließbaren Schutzkasten umgeben und derart eingerichtet, daß die Einstecköffnung nach dem Druckwerk für die Wiegekarte nur dann freigegeben, eine Karte eingeschoben sowie ein Gewichtsabdruck genommen werden kann, wenn der Wiegebalken sich tatsächlich auch in der Gleichgewichtslage befindet und die Laufgewichte richtig eingestellt sind. Mit der Freigabe der Öffnung zum Druckapparat werden gleichzeitig die Laufgewichte richtig festgestellt. Sofort nach Lösung der Laufgewichte, die erst nach erfolgtem Gewichtsabdruck und Herausnahme der bedruckten Karte erfolgen kann, wird die Einstecköffnung wieder verschlossen und bleibt es solange, bis die folgende Wägung vorgenommen ist. Der Bedienungsmann kann hiernach das Wiegeergebnis in keiner Weise beeinflussen, da ihm der Wiegebalken ![]() Abb. 227. ![]() Abb. 228. Bei allen Verwiegungen gegen Gebühr ist es wichtig, daß jede Wiegung gezählt und vermerkt wird. Hierzu erhalten die W. eine Einrichtung, die unter Einwirkung einer bestimmten Last selbsttätig wirkt und dadurch ein Zählwerk bei jeder Belastung der W. um eine Zahl weiterschaltet. Hierdurch kann jederzeit die Anzahl der Wiegungen festgestellt werden. 1. Einfache Balkenwagen mit Laufgewicht und Skala (Abb. 229). (Schnellwage, römische Wage). Wagen dieser Art, bei denen das Laufgewicht mittels eines Gehänges auf einer Stahlschneide ruht, dürfen nach § 12 der EO. nur ein Laufgewicht haben. Eine Berichtigungseinrichtung ist nur zulässig, wenn die Skala selbst als Laufgewicht dient. Ein wesentlicher <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0417" n="387"/> vorschriftsmäßigen Verlauf der Wiegung. Die Kartendruckwerke bestehen in der Hauptsache aus 3 Teilen: 1. den Zahlentypen, auf die die Karte zum Abdruck der Zahlen gepreßt wird, 2. dem Kartenschlitz, durch den die Karte eingeführt wird und 3. dem Druckhebel, durch den gewöhnlich mittels einer Druckplatte die Karte auf die Typen gepreßt wird. Die eigentliche Druckvorrichtung, Druckhebel mit Druckplatte, befindet sich entweder am Hauptlaufgewicht oder am Laufgewichtsbalken oder am Gestell der W. Die Typen für das Hauptlaufgewicht sind entweder an dem Balken oder an einer besonderen mit dem Hauptlaufgewicht verbundenen Typenstange, die für die Nebenlaufgewichte gewöhnlich an diesen selbst angebracht. Bei Laufgewichtseinrichtungen, deren Laufgewichte von Handrädern aus durch Zahnräder und Zahnstangen bewegt werden, kommen auch besondere von den Laufgewichten getrennte Typenstangen vor, die ebenso wie die dazugehörigen Laufgewichte durch Zahnstangen von den Zahnrädern mitbewegt werden, die demnach zwangsläufig mit den Laufgewichten gekuppelt sind. Abb. 227 zeigt den Wiegebalken „<hi rendition="#g">Securitas</hi>“ mit Druckapparat zur Verhinderung falscher Wiegungen (Bauart Schenk).</p><lb/> <p>Bei dieser Vorrichtung wird ein falsches Auswiegen unter allen Umständen verhindert. Der ganze Wiegebalken ist mit einem verschließbaren Schutzkasten umgeben und derart eingerichtet, daß die Einstecköffnung nach dem Druckwerk für die Wiegekarte nur dann freigegeben, eine Karte eingeschoben sowie ein Gewichtsabdruck genommen werden kann, wenn der Wiegebalken sich tatsächlich auch in der Gleichgewichtslage befindet und die Laufgewichte richtig eingestellt sind. Mit der Freigabe der Öffnung zum Druckapparat werden gleichzeitig die Laufgewichte richtig festgestellt. Sofort nach Lösung der Laufgewichte, die erst nach erfolgtem Gewichtsabdruck und Herausnahme der bedruckten Karte erfolgen kann, wird die Einstecköffnung wieder verschlossen und bleibt es solange, bis die folgende Wägung vorgenommen ist. Der Bedienungsmann kann hiernach das Wiegeergebnis in keiner Weise beeinflussen, da ihm der Wiegebalken<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen10_1923/figures/roell_eisenbahnwesen10_1923_figure-0286.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 227.</head><lb/></figure><lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen10_1923/figures/roell_eisenbahnwesen10_1923_figure-0287.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 228.</head><lb/></figure><lb/> nicht zugänglich und eine Berührung des Wiegebalkens beim Einstellen; der Laufgewichte nicht möglich ist.</p><lb/> <p>Bei allen Verwiegungen gegen Gebühr ist es wichtig, daß jede Wiegung gezählt und vermerkt wird. Hierzu erhalten die W. eine Einrichtung, die unter Einwirkung einer bestimmten Last selbsttätig wirkt und dadurch ein Zählwerk bei jeder Belastung der W. um eine Zahl weiterschaltet. Hierdurch kann jederzeit die Anzahl der Wiegungen festgestellt werden.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">1. 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vorschriftsmäßigen Verlauf der Wiegung. Die Kartendruckwerke bestehen in der Hauptsache aus 3 Teilen: 1. den Zahlentypen, auf die die Karte zum Abdruck der Zahlen gepreßt wird, 2. dem Kartenschlitz, durch den die Karte eingeführt wird und 3. dem Druckhebel, durch den gewöhnlich mittels einer Druckplatte die Karte auf die Typen gepreßt wird. Die eigentliche Druckvorrichtung, Druckhebel mit Druckplatte, befindet sich entweder am Hauptlaufgewicht oder am Laufgewichtsbalken oder am Gestell der W. Die Typen für das Hauptlaufgewicht sind entweder an dem Balken oder an einer besonderen mit dem Hauptlaufgewicht verbundenen Typenstange, die für die Nebenlaufgewichte gewöhnlich an diesen selbst angebracht. Bei Laufgewichtseinrichtungen, deren Laufgewichte von Handrädern aus durch Zahnräder und Zahnstangen bewegt werden, kommen auch besondere von den Laufgewichten getrennte Typenstangen vor, die ebenso wie die dazugehörigen Laufgewichte durch Zahnstangen von den Zahnrädern mitbewegt werden, die demnach zwangsläufig mit den Laufgewichten gekuppelt sind. Abb. 227 zeigt den Wiegebalken „Securitas“ mit Druckapparat zur Verhinderung falscher Wiegungen (Bauart Schenk).
Bei dieser Vorrichtung wird ein falsches Auswiegen unter allen Umständen verhindert. Der ganze Wiegebalken ist mit einem verschließbaren Schutzkasten umgeben und derart eingerichtet, daß die Einstecköffnung nach dem Druckwerk für die Wiegekarte nur dann freigegeben, eine Karte eingeschoben sowie ein Gewichtsabdruck genommen werden kann, wenn der Wiegebalken sich tatsächlich auch in der Gleichgewichtslage befindet und die Laufgewichte richtig eingestellt sind. Mit der Freigabe der Öffnung zum Druckapparat werden gleichzeitig die Laufgewichte richtig festgestellt. Sofort nach Lösung der Laufgewichte, die erst nach erfolgtem Gewichtsabdruck und Herausnahme der bedruckten Karte erfolgen kann, wird die Einstecköffnung wieder verschlossen und bleibt es solange, bis die folgende Wägung vorgenommen ist. Der Bedienungsmann kann hiernach das Wiegeergebnis in keiner Weise beeinflussen, da ihm der Wiegebalken
[Abbildung Abb. 227.
]
[Abbildung Abb. 228.
]
nicht zugänglich und eine Berührung des Wiegebalkens beim Einstellen; der Laufgewichte nicht möglich ist.
Bei allen Verwiegungen gegen Gebühr ist es wichtig, daß jede Wiegung gezählt und vermerkt wird. Hierzu erhalten die W. eine Einrichtung, die unter Einwirkung einer bestimmten Last selbsttätig wirkt und dadurch ein Zählwerk bei jeder Belastung der W. um eine Zahl weiterschaltet. Hierdurch kann jederzeit die Anzahl der Wiegungen festgestellt werden.
1. Einfache Balkenwagen mit Laufgewicht und Skala (Abb. 229). (Schnellwage, römische Wage).
Wagen dieser Art, bei denen das Laufgewicht mittels eines Gehänges auf einer Stahlschneide ruht, dürfen nach § 12 der EO. nur ein Laufgewicht haben. Eine Berichtigungseinrichtung ist nur zulässig, wenn die Skala selbst als Laufgewicht dient. Ein wesentlicher
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/417>, abgerufen am 16.07.2024. |