Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.das Heben von Dachstühlen beim Aufsetzen neuer Stockwerke, das Senken der Fundierungskasten von Brückenpfeilern u. s. w. Eine vielverbreitete Anwendung finden Schraubenwinden in den Eisenbahnwerkstätten als Hebeböcke zum Hochnehmen von Lokomotiven, Kesseln und schweren Wagen (s. Hebevorrichtungen). Hydraulische W. besitzen bei geringem Eigengewicht eine bedeutende Leistungsfähigkeit. Die Hauptbestandteile einer solchen W. sind der Behälter, die Pumpe und der Windenstock. Die Pumpe ist bei einigen Ausführungen außerhalb des Windenstocks angebracht, bei anderen aber ist sie in den Behälter eingebaut und hierdurch zwar vor Beschädigung geschützt, aber auch schwerer zugänglich. Als Druckflüssigkeit wird zumeist Glyzerin benutzt. Bei Betätigung der W. wird entweder der Preßkolben oder der Zylinder bewegt. In Abb. 247 a und b und Abb. 248 ist Tangyes hydraulische W. dargestellt. Die hydraulischen W. haben so wie die übrigen hydraulischen Hebemaschinen den Abb. 247 a. Abb. 248. Vorteil der selbsttätigen Lasthemmung; sie verlangen aber eine sorgfältige Ausführung und aufmerksame Instandhaltung, da durch den guten Zustand der Ventile und Dichtungen die Brauchbarkeit der Pumpe bedingt ist. Ein Nachteil der hydraulischen W. liegt in ihrer langsamen Wirkung. 2. Unmittelbar wirkende Zugwinden werden in Maschinenwerkstatten über größeren Arbeitsmaschinen aufgehängt, um schwere Arbeitsstücke leicht auf- und abbringen zu können. In Abb. 249 ist eine Zugwinde mit Zahnstange dargestellt, wie sie zum Aufspannen von Arbeitsstücken auf die Drehbank verwendet werden. Das aus zwei Blechen gebildete Gehäuse hängt an zwei Flacheisenschienen, welch letztere von der Achse einer Laufrolle getragen werden. Die Laufrolle bewegt sich auf einer über der Drehbank passend angebrachten Schiene und kann diese wagrechte Bewegung mittels eines auf der Rollenachse befindlichen Ziehrads bewirkt werden. Die W. hat doppeltes Vorgelege und Sperrad auf der Kurbelwelle. Die Zahnstange trägt am unteren Ende ein Querteil mit zwei Haken. Zugwinden mit Schraubenbewegung sind ganz ähnlich der vorstehend besprochenen W. gebaut; sie haben den Vorteil, daß die Last ohneweiters in jeder Lage angehalten werden kann. Auch hydraulische Zugwinden mit Preßkolben finden in den Werkstätten zu obgenannten Zwecken Verwendung. B. Mittelbar wirkende W. Bei diesen Bauarten erfolgt die Verbindung von Last und Maschine aus einem Gurt, einem Seil oder einer Kette, die über eine Trommel oder ein Kettenrad geschlungen sind; durch die Treibkraft wird die Trommel oder das Kettenrad in die zum Aufwinden der Last erforderliche Drehbewegung versetzt. Der Kraftarm kann als Hebel, Kurbel, Druckspeiche oder Riemenscheibe ausgeführt sein und ist mit dem Lastarm entweder unmittelbar oder mittels Rädervorgeleges verbunden. Für die Vorgelege finden Stirnrädergetriebe und Schraubengetriebe Verwendung; letztere meist als Schnecke und Schneckenrad. Der Antrieb dieser W. erfolgt von Hand aus oder durch motorische Kraft; auf letztere Art bei Bewältigung größerer Lasten, wo der Handbetrieb ein zu großes Übersetzungsverhältnis und demzufolge ein zu geringes Güteverhältnis bedingen würde. Der motorische Antrieb kann entweder von einer Transmission aus erfolgen, oder von einem eigenen, mit der W. verbundenen Motor bewirkt werden. Die Stellung dieser W. gegenüber der Last ist wegen des biegsamen Leiters eine beliebige; hierdurch sowie wegen der größeren Förderhöhe bieten sie im Vergleich zu den unmittelbar wirkenden W. besondere Vorteile. Die Windentrommeln sind gewöhnlich derart ausgeführt, daß der Leiter an der Trommel befestigt ist und auf dieser in seiner ganzen Länge aufgewickelt wird. Da bei großer Länge des aufzuwickelnden Leiters sehr breite Trommeln zur Verwendung gelangen müßten, macht man in diesem Fall vom System der Friktionswinden Gebrauch, wobei die infolge der Spannung am Umfang der Trommel hervorgerufene Reibung des Seils oder der Kette es ermöglicht, diese letzteren nach einer gewissen Anzahl Windungen wieder ablaufen zu lassen. Kettenräder werden sowohl bei Galleschen Gelenkketten als auch bei gewöhnlichen Gliederketten verwendet; da nach Passierung des Rads das Heben von Dachstühlen beim Aufsetzen neuer Stockwerke, das Senken der Fundierungskasten von Brückenpfeilern u. s. w. Eine vielverbreitete Anwendung finden Schraubenwinden in den Eisenbahnwerkstätten als Hebeböcke zum Hochnehmen von Lokomotiven, Kesseln und schweren Wagen (s. Hebevorrichtungen). Hydraulische W. besitzen bei geringem Eigengewicht eine bedeutende Leistungsfähigkeit. Die Hauptbestandteile einer solchen W. sind der Behälter, die Pumpe und der Windenstock. Die Pumpe ist bei einigen Ausführungen außerhalb des Windenstocks angebracht, bei anderen aber ist sie in den Behälter eingebaut und hierdurch zwar vor Beschädigung geschützt, aber auch schwerer zugänglich. Als Druckflüssigkeit wird zumeist Glyzerin benutzt. Bei Betätigung der W. wird entweder der Preßkolben oder der Zylinder bewegt. In Abb. 247 a und b und Abb. 248 ist Tangyes hydraulische W. dargestellt. Die hydraulischen W. haben so wie die übrigen hydraulischen Hebemaschinen den Abb. 247 a. Abb. 248. Vorteil der selbsttätigen Lasthemmung; sie verlangen aber eine sorgfältige Ausführung und aufmerksame Instandhaltung, da durch den guten Zustand der Ventile und Dichtungen die Brauchbarkeit der Pumpe bedingt ist. Ein Nachteil der hydraulischen W. liegt in ihrer langsamen Wirkung. 2. Unmittelbar wirkende Zugwinden werden in Maschinenwerkstatten über größeren Arbeitsmaschinen aufgehängt, um schwere Arbeitsstücke leicht auf- und abbringen zu können. In Abb. 249 ist eine Zugwinde mit Zahnstange dargestellt, wie sie zum Aufspannen von Arbeitsstücken auf die Drehbank verwendet werden. Das aus zwei Blechen gebildete Gehäuse hängt an zwei Flacheisenschienen, welch letztere von der Achse einer Laufrolle getragen werden. Die Laufrolle bewegt sich auf einer über der Drehbank passend angebrachten Schiene und kann diese wagrechte Bewegung mittels eines auf der Rollenachse befindlichen Ziehrads bewirkt werden. Die W. hat doppeltes Vorgelege und Sperrad auf der Kurbelwelle. Die Zahnstange trägt am unteren Ende ein Querteil mit zwei Haken. Zugwinden mit Schraubenbewegung sind ganz ähnlich der vorstehend besprochenen W. gebaut; sie haben den Vorteil, daß die Last ohneweiters in jeder Lage angehalten werden kann. Auch hydraulische Zugwinden mit Preßkolben finden in den Werkstätten zu obgenannten Zwecken Verwendung. B. Mittelbar wirkende W. Bei diesen Bauarten erfolgt die Verbindung von Last und Maschine aus einem Gurt, einem Seil oder einer Kette, die über eine Trommel oder ein Kettenrad geschlungen sind; durch die Treibkraft wird die Trommel oder das Kettenrad in die zum Aufwinden der Last erforderliche Drehbewegung versetzt. Der Kraftarm kann als Hebel, Kurbel, Druckspeiche oder Riemenscheibe ausgeführt sein und ist mit dem Lastarm entweder unmittelbar oder mittels Rädervorgeleges verbunden. Für die Vorgelege finden Stirnrädergetriebe und Schraubengetriebe Verwendung; letztere meist als Schnecke und Schneckenrad. Der Antrieb dieser W. erfolgt von Hand aus oder durch motorische Kraft; auf letztere Art bei Bewältigung größerer Lasten, wo der Handbetrieb ein zu großes Übersetzungsverhältnis und demzufolge ein zu geringes Güteverhältnis bedingen würde. Der motorische Antrieb kann entweder von einer Transmission aus erfolgen, oder von einem eigenen, mit der W. verbundenen Motor bewirkt werden. Die Stellung dieser W. gegenüber der Last ist wegen des biegsamen Leiters eine beliebige; hierdurch sowie wegen der größeren Förderhöhe bieten sie im Vergleich zu den unmittelbar wirkenden W. besondere Vorteile. Die Windentrommeln sind gewöhnlich derart ausgeführt, daß der Leiter an der Trommel befestigt ist und auf dieser in seiner ganzen Länge aufgewickelt wird. Da bei großer Länge des aufzuwickelnden Leiters sehr breite Trommeln zur Verwendung gelangen müßten, macht man in diesem Fall vom System der Friktionswinden Gebrauch, wobei die infolge der Spannung am Umfang der Trommel hervorgerufene Reibung des Seils oder der Kette es ermöglicht, diese letzteren nach einer gewissen Anzahl Windungen wieder ablaufen zu lassen. 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das Heben von Dachstühlen beim Aufsetzen neuer Stockwerke, das Senken der Fundierungskasten von Brückenpfeilern u. s. w.
Eine vielverbreitete Anwendung finden Schraubenwinden in den Eisenbahnwerkstätten als Hebeböcke zum Hochnehmen von Lokomotiven, Kesseln und schweren Wagen (s. Hebevorrichtungen).
Hydraulische W. besitzen bei geringem Eigengewicht eine bedeutende Leistungsfähigkeit. Die Hauptbestandteile einer solchen W. sind der Behälter, die Pumpe und der Windenstock. Die Pumpe ist bei einigen Ausführungen außerhalb des Windenstocks angebracht, bei anderen aber ist sie in den Behälter eingebaut und hierdurch zwar vor Beschädigung geschützt, aber auch schwerer zugänglich. Als Druckflüssigkeit wird zumeist Glyzerin benutzt. Bei Betätigung der W. wird entweder der Preßkolben oder der Zylinder bewegt.
In Abb. 247 a und b und Abb. 248 ist Tangyes hydraulische W. dargestellt.
Die hydraulischen W. haben so wie die übrigen hydraulischen Hebemaschinen den
[Abbildung Abb. 247 a.
]
[Abbildung Abb. 247 b.
]
[Abbildung Abb. 248.
]
Vorteil der selbsttätigen Lasthemmung; sie verlangen aber eine sorgfältige Ausführung und aufmerksame Instandhaltung, da durch den guten Zustand der Ventile und Dichtungen die Brauchbarkeit der Pumpe bedingt ist. Ein Nachteil der hydraulischen W. liegt in ihrer langsamen Wirkung.
2. Unmittelbar wirkende Zugwinden werden in Maschinenwerkstatten über größeren Arbeitsmaschinen aufgehängt, um schwere Arbeitsstücke leicht auf- und abbringen zu können.
In Abb. 249 ist eine Zugwinde mit Zahnstange dargestellt, wie sie zum Aufspannen von Arbeitsstücken auf die Drehbank verwendet werden. Das aus zwei Blechen gebildete Gehäuse hängt an zwei Flacheisenschienen, welch letztere von der Achse einer Laufrolle getragen werden. Die Laufrolle bewegt sich auf einer über der Drehbank passend angebrachten Schiene und kann diese wagrechte Bewegung mittels eines auf der Rollenachse befindlichen Ziehrads bewirkt werden. Die W. hat doppeltes Vorgelege und Sperrad auf der Kurbelwelle. Die Zahnstange trägt am unteren Ende ein Querteil mit zwei Haken.
Zugwinden mit Schraubenbewegung sind ganz ähnlich der vorstehend besprochenen W. gebaut; sie haben den Vorteil, daß die Last ohneweiters in jeder Lage angehalten werden kann. Auch hydraulische Zugwinden mit Preßkolben finden in den Werkstätten zu obgenannten Zwecken Verwendung.
B. Mittelbar wirkende W.
Bei diesen Bauarten erfolgt die Verbindung von Last und Maschine aus einem Gurt, einem Seil oder einer Kette, die über eine Trommel oder ein Kettenrad geschlungen sind; durch die Treibkraft wird die Trommel oder das Kettenrad in die zum Aufwinden der Last erforderliche Drehbewegung versetzt. Der Kraftarm kann als Hebel, Kurbel, Druckspeiche oder Riemenscheibe ausgeführt sein und ist mit dem Lastarm entweder unmittelbar oder mittels Rädervorgeleges verbunden. Für die Vorgelege finden Stirnrädergetriebe und Schraubengetriebe Verwendung; letztere meist als Schnecke und Schneckenrad.
Der Antrieb dieser W. erfolgt von Hand aus oder durch motorische Kraft; auf letztere Art bei Bewältigung größerer Lasten, wo der Handbetrieb ein zu großes Übersetzungsverhältnis und demzufolge ein zu geringes Güteverhältnis bedingen würde. Der motorische Antrieb kann entweder von einer Transmission aus erfolgen, oder von einem eigenen, mit der W. verbundenen Motor bewirkt werden. Die Stellung dieser W. gegenüber der Last ist wegen des biegsamen Leiters eine beliebige; hierdurch sowie wegen der größeren Förderhöhe bieten sie im Vergleich zu den unmittelbar wirkenden W. besondere Vorteile.
Die Windentrommeln sind gewöhnlich derart ausgeführt, daß der Leiter an der Trommel befestigt ist und auf dieser in seiner ganzen Länge aufgewickelt wird. Da bei großer Länge des aufzuwickelnden Leiters sehr breite Trommeln zur Verwendung gelangen müßten, macht man in diesem Fall vom System der Friktionswinden Gebrauch, wobei die infolge der Spannung am Umfang der Trommel hervorgerufene Reibung des Seils oder der Kette es ermöglicht, diese letzteren nach einer gewissen Anzahl Windungen wieder ablaufen zu lassen.
Kettenräder werden sowohl bei Galleschen Gelenkketten als auch bei gewöhnlichen Gliederketten verwendet; da nach Passierung des Rads
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