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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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Y.

Ybbstalbahn, am 22. Oktober 1894 für die Strecke Waidhofen an der Ybbs - Kienberg-Gaming, am 20. Mai 1898 für die Strecke Gstadt - Ybbsitz mit staatlicher Reinertragsgarantie konzessionierte schmalspurige Eisenbahn in Niederösterreich (Spurweite 0·76/m). Die Teilstrecke Waidhofen an der Ybbs-Ybbstalbahnhof bis Groß-Hollenstein wurde dem öffentlichen Verkehre am 15. Juli 1896 übergeben. Ihr folgten die Teilstrecke Groß-Hollenstein bis Lunz am 15. Mai 1898, die Teilstrecke Lunz bis Kienberg-Gaming am 12. November 1898 und die Flügelbahn Gstadt - Ybbsitz am 9. Mai 1899.

Die im Bundesbahnbetrieb stehende Y. hat eine Baulänge von 70·92 km, eine Tariflänge von 79 km, der Flügel Gstadt - Ybbsitz hat eine Baulänge von 5·86 km und eine Tariflänge von 7 km. Der kleinste Bogenhalbmesser beträgt 60 m. Im Anschlußbahnhofe an die Linie Amstetten - Selztal in Waidhofen an der Ybbs-Ybbstalbahnhof ist die Schwellenhöhe 361·1 m über dem Adriatischen Meere, in der Station Pfaffenschlag, in km 59.64 erreicht die Y. den höchsten Punkt mit einer Seehöhe von 698·8 m um bis Kienberg-Gaming, dem Anschlußbahnhof der Linie Pöchlarn - Kienberg-Gaming wieder auf 391 m Seehöhe zu fallen. Der Endpunkt des Flügels in Ybbsitz hat eine Schwellenhöhe von 409·6 m. Bis Lunz, km 53·55 ist die größte Steigung 10%0 von Lunz bis Pfaffenschlag 21·9%0, von Pfaffenschlag bis Kienberg-Gaming ein größtes Gefälle von 34·4%0; die Flügelbahn Gstadt - Ybbsitz weist als größte Neigung 18%0 auf. Von Waidhofen bis Lunz führt die Bahn im Tale der Ybbs, übersetzt diese dreimal mit eisernen Fachwerksbrücken, von 55,50 und 40 m lichter Spannweite; von Lunz bis Pfaffenschlag verläuft sie im Tale des Bodingbaches, während sie auf der Wasserscheide in Pfaffenschlag in das Einzuggebiet der Erlauf tritt. Die Flügelbahn nach Ybbsitz übersetzt hinter Gstadt die Ybbs und führt dann längs der kleinen Ybbs, die sie zweimal überbrückt.

An sonstigen größeren Bauwerken sind die Brücke über die Stadt Waidhofen und den Schwarzbach in km 11·2/5, der 80 m lange Tunnel in km 14·0/1 und zwei Viadukte mit eisernen Gerüstpfeilern in km 61·8/9 über den Wetterbachgraben, 78·08 m lang, 30 m hoch, und in km 63·2/4 über den Hühnernestgraben 94·07 m lang, 23 m hoch, beide in einem Bogenhalbmesser von 60 m und in einem Gefälle von 25%0 gelegen, zu erwähnen.

Die Bahn war wiederholt durch die Hochwässer der Ybbs gefährdet, besonders das Hochwasser des Jahres 1899 hat große Verheerungen angerichtet.

Die Y. hat außer den Anschlußbahnhöfen 11 Bahnhöfe mit voller Abfertigungsbefugnis, außerdem 6 öffentliche Ladestellen und 12 Haltestellen, eine Betriebstelephonlinie, 6 Lokomotiven, 15 Personen-, 4 Dienst- und Post-, 20 gedeckte und 117 offene Güterwagen. Sie befördert hauptsächlich Holz, aber auch Holzstoffpappe und Eisenwaren als Zubringerin zu den Hauptbahnen, in der Gegenrichtung vor allem Lebensmittel, Futtermittel und Baustoffe. Die in Waidhofen an der Ybbs zur Umladung gelangenden Güter haben in den letzten Jahren 1921 und 1922 mehr als 6000 Tonnen monatlich betragen, gegen höchstens 4000 Tonnen in der Vorkriegszeit, während sich die Umladung in Kienberg-Gaming, durch die ungünstigen Steigungsverhältnisse bedingt, unter einem Zehntel dieser Menge hält.

Frisch.


Z.

Zahlungseinstellung s. Bankrott und Konkursrecht.


Zahnbahnen (rack railways; chemins de fer a cremaillere; ferrovie a dentiera) auch Zahnradbahnen oder Zahnstangenbahnen genannt. Bei den Z. wird die Zugkraft der Triebmaschine mittels eines Zahnrads auf die Zahnstange, die zwischen die glatten Schienen in der Regel in der Gleisachse verlegt wird, übertragen. Zur Unterstützung der Fahrzeuge laufen deren glatte Räder auf den glatten Schienen, die auch in vielen Fällen einen Teil der Zugkräfte übertragen. Man unterscheidet: 1. Reine Z., bei denen die Zugkräfte nur von den Zahnrädern auf die Zahnstangen übertragen werden, daher Gleise ohne Zahnstange nicht vorhanden sind. 2. Gemischte oder vereinigte Reibungs- und Z., bei denen Reibungs- und Zahnstrecken wechseln. In den meisten Fällen werden dann in den Zahnstrecken auch Reibungszugkräfte ausgenutzt.

Y.

Ybbstalbahn, am 22. Oktober 1894 für die Strecke Waidhofen an der Ybbs – Kienberg-Gaming, am 20. Mai 1898 für die Strecke Gstadt – Ybbsitz mit staatlicher Reinertragsgarantie konzessionierte schmalspurige Eisenbahn in Niederösterreich (Spurweite 0·76/m). Die Teilstrecke Waidhofen an der Ybbs-Ybbstalbahnhof bis Groß-Hollenstein wurde dem öffentlichen Verkehre am 15. Juli 1896 übergeben. Ihr folgten die Teilstrecke Groß-Hollenstein bis Lunz am 15. Mai 1898, die Teilstrecke Lunz bis Kienberg-Gaming am 12. November 1898 und die Flügelbahn Gstadt – Ybbsitz am 9. Mai 1899.

Die im Bundesbahnbetrieb stehende Y. hat eine Baulänge von 70·92 km, eine Tariflänge von 79 km, der Flügel Gstadt – Ybbsitz hat eine Baulänge von 5·86 km und eine Tariflänge von 7 km. Der kleinste Bogenhalbmesser beträgt 60 m. Im Anschlußbahnhofe an die Linie Amstetten – Selztal in Waidhofen an der Ybbs-Ybbstalbahnhof ist die Schwellenhöhe 361·1 m über dem Adriatischen Meere, in der Station Pfaffenschlag, in km 59.64 erreicht die Y. den höchsten Punkt mit einer Seehöhe von 698·8 m um bis Kienberg-Gaming, dem Anschlußbahnhof der Linie Pöchlarn – Kienberg-Gaming wieder auf 391 m Seehöhe zu fallen. Der Endpunkt des Flügels in Ybbsitz hat eine Schwellenhöhe von 409·6 m. Bis Lunz, km 53·55 ist die größte Steigung 10 von Lunz bis Pfaffenschlag 21·9‰, von Pfaffenschlag bis Kienberg-Gaming ein größtes Gefälle von 34·4‰; die Flügelbahn Gstadt – Ybbsitz weist als größte Neigung 18 auf. Von Waidhofen bis Lunz führt die Bahn im Tale der Ybbs, übersetzt diese dreimal mit eisernen Fachwerksbrücken, von 55,50 und 40 m lichter Spannweite; von Lunz bis Pfaffenschlag verläuft sie im Tale des Bodingbaches, während sie auf der Wasserscheide in Pfaffenschlag in das Einzuggebiet der Erlauf tritt. Die Flügelbahn nach Ybbsitz übersetzt hinter Gstadt die Ybbs und führt dann längs der kleinen Ybbs, die sie zweimal überbrückt.

An sonstigen größeren Bauwerken sind die Brücke über die Stadt Waidhofen und den Schwarzbach in km 11·2/5, der 80 m lange Tunnel in km 14·0/1 und zwei Viadukte mit eisernen Gerüstpfeilern in km 61·8/9 über den Wetterbachgraben, 78·08 m lang, 30 m hoch, und in km 63·2/4 über den Hühnernestgraben 94·07 m lang, 23 m hoch, beide in einem Bogenhalbmesser von 60 m und in einem Gefälle von 25 gelegen, zu erwähnen.

Die Bahn war wiederholt durch die Hochwässer der Ybbs gefährdet, besonders das Hochwasser des Jahres 1899 hat große Verheerungen angerichtet.

Die Y. hat außer den Anschlußbahnhöfen 11 Bahnhöfe mit voller Abfertigungsbefugnis, außerdem 6 öffentliche Ladestellen und 12 Haltestellen, eine Betriebstelephonlinie, 6 Lokomotiven, 15 Personen-, 4 Dienst- und Post-, 20 gedeckte und 117 offene Güterwagen. Sie befördert hauptsächlich Holz, aber auch Holzstoffpappe und Eisenwaren als Zubringerin zu den Hauptbahnen, in der Gegenrichtung vor allem Lebensmittel, Futtermittel und Baustoffe. Die in Waidhofen an der Ybbs zur Umladung gelangenden Güter haben in den letzten Jahren 1921 und 1922 mehr als 6000 Tonnen monatlich betragen, gegen höchstens 4000 Tonnen in der Vorkriegszeit, während sich die Umladung in Kienberg-Gaming, durch die ungünstigen Steigungsverhältnisse bedingt, unter einem Zehntel dieser Menge hält.

Frisch.


Z.

Zahlungseinstellung s. Bankrott und Konkursrecht.


Zahnbahnen (rack railways; chemins de fer à crémaillère; ferrovie a dentiera) auch Zahnradbahnen oder Zahnstangenbahnen genannt. Bei den Z. wird die Zugkraft der Triebmaschine mittels eines Zahnrads auf die Zahnstange, die zwischen die glatten Schienen in der Regel in der Gleisachse verlegt wird, übertragen. Zur Unterstützung der Fahrzeuge laufen deren glatte Räder auf den glatten Schienen, die auch in vielen Fällen einen Teil der Zugkräfte übertragen. Man unterscheidet: 1. Reine Z., bei denen die Zugkräfte nur von den Zahnrädern auf die Zahnstangen übertragen werden, daher Gleise ohne Zahnstange nicht vorhanden sind. 2. Gemischte oder vereinigte Reibungs- und Z., bei denen Reibungs- und Zahnstrecken wechseln. In den meisten Fällen werden dann in den Zahnstrecken auch Reibungszugkräfte ausgenutzt.

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[451/0483] Y. Ybbstalbahn, am 22. Oktober 1894 für die Strecke Waidhofen an der Ybbs – Kienberg-Gaming, am 20. Mai 1898 für die Strecke Gstadt – Ybbsitz mit staatlicher Reinertragsgarantie konzessionierte schmalspurige Eisenbahn in Niederösterreich (Spurweite 0·76/m). Die Teilstrecke Waidhofen an der Ybbs-Ybbstalbahnhof bis Groß-Hollenstein wurde dem öffentlichen Verkehre am 15. Juli 1896 übergeben. Ihr folgten die Teilstrecke Groß-Hollenstein bis Lunz am 15. Mai 1898, die Teilstrecke Lunz bis Kienberg-Gaming am 12. November 1898 und die Flügelbahn Gstadt – Ybbsitz am 9. Mai 1899. Die im Bundesbahnbetrieb stehende Y. hat eine Baulänge von 70·92 km, eine Tariflänge von 79 km, der Flügel Gstadt – Ybbsitz hat eine Baulänge von 5·86 km und eine Tariflänge von 7 km. Der kleinste Bogenhalbmesser beträgt 60 m. Im Anschlußbahnhofe an die Linie Amstetten – Selztal in Waidhofen an der Ybbs-Ybbstalbahnhof ist die Schwellenhöhe 361·1 m über dem Adriatischen Meere, in der Station Pfaffenschlag, in km 59.64 erreicht die Y. den höchsten Punkt mit einer Seehöhe von 698·8 m um bis Kienberg-Gaming, dem Anschlußbahnhof der Linie Pöchlarn – Kienberg-Gaming wieder auf 391 m Seehöhe zu fallen. Der Endpunkt des Flügels in Ybbsitz hat eine Schwellenhöhe von 409·6 m. Bis Lunz, km 53·55 ist die größte Steigung 10‰ von Lunz bis Pfaffenschlag 21·9‰, von Pfaffenschlag bis Kienberg-Gaming ein größtes Gefälle von 34·4‰; die Flügelbahn Gstadt – Ybbsitz weist als größte Neigung 18‰ auf. Von Waidhofen bis Lunz führt die Bahn im Tale der Ybbs, übersetzt diese dreimal mit eisernen Fachwerksbrücken, von 55,50 und 40 m lichter Spannweite; von Lunz bis Pfaffenschlag verläuft sie im Tale des Bodingbaches, während sie auf der Wasserscheide in Pfaffenschlag in das Einzuggebiet der Erlauf tritt. Die Flügelbahn nach Ybbsitz übersetzt hinter Gstadt die Ybbs und führt dann längs der kleinen Ybbs, die sie zweimal überbrückt. An sonstigen größeren Bauwerken sind die Brücke über die Stadt Waidhofen und den Schwarzbach in km 11·2/5, der 80 m lange Tunnel in km 14·0/1 und zwei Viadukte mit eisernen Gerüstpfeilern in km 61·8/9 über den Wetterbachgraben, 78·08 m lang, 30 m hoch, und in km 63·2/4 über den Hühnernestgraben 94·07 m lang, 23 m hoch, beide in einem Bogenhalbmesser von 60 m und in einem Gefälle von 25‰ gelegen, zu erwähnen. Die Bahn war wiederholt durch die Hochwässer der Ybbs gefährdet, besonders das Hochwasser des Jahres 1899 hat große Verheerungen angerichtet. Die Y. hat außer den Anschlußbahnhöfen 11 Bahnhöfe mit voller Abfertigungsbefugnis, außerdem 6 öffentliche Ladestellen und 12 Haltestellen, eine Betriebstelephonlinie, 6 Lokomotiven, 15 Personen-, 4 Dienst- und Post-, 20 gedeckte und 117 offene Güterwagen. Sie befördert hauptsächlich Holz, aber auch Holzstoffpappe und Eisenwaren als Zubringerin zu den Hauptbahnen, in der Gegenrichtung vor allem Lebensmittel, Futtermittel und Baustoffe. Die in Waidhofen an der Ybbs zur Umladung gelangenden Güter haben in den letzten Jahren 1921 und 1922 mehr als 6000 Tonnen monatlich betragen, gegen höchstens 4000 Tonnen in der Vorkriegszeit, während sich die Umladung in Kienberg-Gaming, durch die ungünstigen Steigungsverhältnisse bedingt, unter einem Zehntel dieser Menge hält. Frisch. Z. Zahlungseinstellung s. Bankrott und Konkursrecht. Zahnbahnen (rack railways; chemins de fer à crémaillère; ferrovie a dentiera) auch Zahnradbahnen oder Zahnstangenbahnen genannt. Bei den Z. wird die Zugkraft der Triebmaschine mittels eines Zahnrads auf die Zahnstange, die zwischen die glatten Schienen in der Regel in der Gleisachse verlegt wird, übertragen. Zur Unterstützung der Fahrzeuge laufen deren glatte Räder auf den glatten Schienen, die auch in vielen Fällen einen Teil der Zugkräfte übertragen. Man unterscheidet: 1. Reine Z., bei denen die Zugkräfte nur von den Zahnrädern auf die Zahnstangen übertragen werden, daher Gleise ohne Zahnstange nicht vorhanden sind. 2. Gemischte oder vereinigte Reibungs- und Z., bei denen Reibungs- und Zahnstrecken wechseln. In den meisten Fällen werden dann in den Zahnstrecken auch Reibungszugkräfte ausgenutzt.

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/483>, abgerufen am 22.11.2024.