Roepell, Richard: Polen um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Gotha, 1876.8. Die Krisen von 1762 und 1763. Tod August III. Am 5. Januar 1762 starb die Kaiserin Elisabeth, am 1) Benoit, Dep. vom 16. Januar. Brühls Schreiben vom 18.
d. M. in v. Eelkings Corresp., S. 363. 8. Die Kriſen von 1762 und 1763. Tod Auguſt III. Am 5. Januar 1762 ſtarb die Kaiſerin Eliſabeth, am 1) Benoit, Dep. vom 16. Januar. Brühls Schreiben vom 18.
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8. Die Kriſen von 1762 und 1763. Tod
Auguſt III.
Am 5. Januar 1762 ſtarb die Kaiſerin Eliſabeth, am
16ten war die Nachricht in Warſchau. Sie verſetzte den Hof
in die äußerſte Beſtürzung. Zwar tröſtete ſich Brühl anfangs
— wie er an ſeinen Vertrauten Riedeſel ſchrieb — durch die
in dem Notificationsſchreiben des neuen Kaiſers gegebenen
„freundſchaftlichen“ Verſicherungen 1), konnte ſich aber dabei
doch nicht verhehlen, daß ein Wechſel der ruſſiſchen Politik
höchſt wahrſcheinlich eintreten werde. Die langſam einander
folgenden Entſchließungen und Maßnahmen Peter III. hielten
ihn in lebhafter Spannung, bis deſſen Declaration vom
1. Februar ihm die Gewißheit gab, daß dieſer dem langen
Kriege ein Ende ſetzen wolle. In ſeiner Antwort nach Peters-
burg ging er ſofort auf den Friedensgedanken, der „eines ſo
großen Monarchen würdig ſei“, mit der Erklärung ein, daß
ſein König zum Frieden auf billige Bedingungen bereit ſei,
und hiedurch den Beweis liefere, mit welchem Eifer er allezeit
die Alliance „cultiviren“ werde, welche ſein Haus ſeit 60 Jahren
mit dem Peter des Großen verbinde. Gleichzeitig ward Brühls
älteſter Sohn nach Petersburg geſandt; er ſollte den Kaiſer
begrüßen und um die Unterſtützung Rußlands, ſowohl in Be-
1) Benoit, Dep. vom 16. Januar. Brühls Schreiben vom 18.
d. M. in v. Eelkings Correſp., S. 363.
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