Roepell, Richard: Polen um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Gotha, 1876.sollten u. a. m. 1). "Wird nicht ausgeführt werden", setzte Beide hatten sich sehr bald nach der Thronbesteigung 1) Stolterfoth a. a. O., S. 817 giebt das Conclusum in Über- setzung. 2) Benoit, Bericht vom 6. November. 3) Rescript vom 12. October. 4) Goltz' Bericht vom 24. August bei Häusser in den Forschungen etc.
IX, 60. ſollten u. a. m. 1). „Wird nicht ausgeführt werden“, ſetzte Beide hatten ſich ſehr bald nach der Thronbeſteigung 1) Stolterfoth a. a. O., S. 817 giebt das Concluſum in Über- ſetzung. 2) Benoit, Bericht vom 6. November. 3) Reſcript vom 12. October. 4) Goltz’ Bericht vom 24. Auguſt bei Häuſſer in den Forſchungen ꝛc.
IX, 60. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0180" n="166"/> ſollten u. a. m. <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#g">Stolterfoth</hi> a. a. O., S. 817 giebt das Concluſum in Über-<lb/> ſetzung.</note>. „Wird nicht ausgeführt werden“, ſetzte<lb/> Benoit ſeinem Bericht hierüber hinzu, und behielt damit Recht <note place="foot" n="2)"><hi rendition="#g">Benoit</hi>, Bericht vom 6. November.</note>.<lb/> Gleich auf die erſten Nachrichten von den Tumulten im<lb/> Reichstage hatte Friedrich <hi rendition="#aq">II.</hi> gemeint, es würde aus all’ dem<lb/> Spectakel nicht viel herauskommen <note place="foot" n="3)">Reſcript vom 12. October.</note>; aber die Czartoryski<lb/> unterließen in dieſem Moment, wie wir ſehen werden, nicht<lb/> aus eignem Entſchluß die Bildung einer Conföderation, ſie wurden<lb/> daran nur durch Katharina und Friedrich ſelbſt verhindert.</p><lb/> <p>Beide hatten ſich ſehr bald nach der Thronbeſteigung<lb/> Katharina’s trotz aller Gegenwirkungen Öſtreichs, Frankreichs<lb/> und des von ihr zurückgerufenen Beſtuchefs einander genähert.<lb/> Sie beſtätigte den Frieden, welchen Peter <hi rendition="#aq">III.</hi> mit Friedrich<lb/> geſchloſſen, und ſchon im Auguſt äußerte Keyſerling, den ſie<lb/> als ihren Geſandten nach Warſchau ſenden wollte, zu Goltz<lb/> in Petersburg, ſie ſei nicht abgeneigt, durch einen Allianztractat<lb/> in nähere Verbindung mit Friedrich zu treten. Dabei trat<lb/> ſofort der Punkt hervor, in welchem ſich ihre beiderſeitigen<lb/> Intereſſen vornämlich berührten: man könnte, fügte Keyſerling<lb/> ſeiner Eröffnung hinzu, dann zugleich ſich über Maßregeln<lb/> in Betreff Polens verſtändigen; wenn Friedrich hiezu geneigt<lb/> ſei, werde er (K.) die erſte Gelegenheit ergreifen, mit der<lb/> Kaiſerin zu reden <note place="foot" n="4)"><hi rendition="#g">Goltz</hi>’ Bericht vom 24. Auguſt bei <hi rendition="#g">Häuſſer</hi> in den Forſchungen ꝛc.<lb/><hi rendition="#aq">IX,</hi> 60.</note>. Keyſerling war ſchon einmal Geſandter<lb/> in Warſchau geweſen, hatte dort in vertrautem Verhältniß zur<lb/> „Familie“ geſtanden und damals den jungen Stanislaw<lb/> Poniatowski ſelbſt unterrichtet. Jetzt war er neben Panin, und<lb/> vielleicht noch in höherem Grade als dieſer, der Vertraute<lb/> Katharina’s in Betreff ihrer Pläne für Polen. Und wie ſie<lb/> es erkannte, daß ſie dieſe Pläne am leichteſten im Bunde mit<lb/> Preußen werde durchführen können, eben ſo ſehr war hievon<lb/> auch Poniatowski überzeugt und bemühte ſich bereits lange vor<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [166/0180]
ſollten u. a. m. 1). „Wird nicht ausgeführt werden“, ſetzte
Benoit ſeinem Bericht hierüber hinzu, und behielt damit Recht 2).
Gleich auf die erſten Nachrichten von den Tumulten im
Reichstage hatte Friedrich II. gemeint, es würde aus all’ dem
Spectakel nicht viel herauskommen 3); aber die Czartoryski
unterließen in dieſem Moment, wie wir ſehen werden, nicht
aus eignem Entſchluß die Bildung einer Conföderation, ſie wurden
daran nur durch Katharina und Friedrich ſelbſt verhindert.
Beide hatten ſich ſehr bald nach der Thronbeſteigung
Katharina’s trotz aller Gegenwirkungen Öſtreichs, Frankreichs
und des von ihr zurückgerufenen Beſtuchefs einander genähert.
Sie beſtätigte den Frieden, welchen Peter III. mit Friedrich
geſchloſſen, und ſchon im Auguſt äußerte Keyſerling, den ſie
als ihren Geſandten nach Warſchau ſenden wollte, zu Goltz
in Petersburg, ſie ſei nicht abgeneigt, durch einen Allianztractat
in nähere Verbindung mit Friedrich zu treten. Dabei trat
ſofort der Punkt hervor, in welchem ſich ihre beiderſeitigen
Intereſſen vornämlich berührten: man könnte, fügte Keyſerling
ſeiner Eröffnung hinzu, dann zugleich ſich über Maßregeln
in Betreff Polens verſtändigen; wenn Friedrich hiezu geneigt
ſei, werde er (K.) die erſte Gelegenheit ergreifen, mit der
Kaiſerin zu reden 4). Keyſerling war ſchon einmal Geſandter
in Warſchau geweſen, hatte dort in vertrautem Verhältniß zur
„Familie“ geſtanden und damals den jungen Stanislaw
Poniatowski ſelbſt unterrichtet. Jetzt war er neben Panin, und
vielleicht noch in höherem Grade als dieſer, der Vertraute
Katharina’s in Betreff ihrer Pläne für Polen. Und wie ſie
es erkannte, daß ſie dieſe Pläne am leichteſten im Bunde mit
Preußen werde durchführen können, eben ſo ſehr war hievon
auch Poniatowski überzeugt und bemühte ſich bereits lange vor
1) Stolterfoth a. a. O., S. 817 giebt das Concluſum in Über-
ſetzung.
2) Benoit, Bericht vom 6. November.
3) Reſcript vom 12. October.
4) Goltz’ Bericht vom 24. Auguſt bei Häuſſer in den Forſchungen ꝛc.
IX, 60.
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